Präsentationsformen wissenschaftlichen Arbeitens
Während des Studiums werden Sie sowohl passiv (rezeptiv) als auch aktiv (produktiv) mit verschiedenen Formen von Präsentationstechniken konfrontiert. Für deren Gestaltung gibt es zwar keine verbindlichen Richtlinien, aber unter didaktischen und pädagogisch-psychologischen Gesichtspunkten lassen sich zumindest einige Regeln aufstellen, die vor allen Detailfragen stehen:
Die gewählte Präsentationsform muß angemessen sein
- dem/den Lehr- bzw. Lernziel(en)
- dem/den Adressaten
- dem Inhalt (Stoff),
- den räumlichen und zeitlichen Möglichkeiten und
- .
Die häufigsten Präsentationstechniken sind dabei
- das Protokoll,
- der Bericht,
- der Vortrag
- das Referat,
- das Kurzreferat,
- der/das Poster und Gruppenposter,
- das Thesenpapier und
- die Diplomarbeit bzw. Dissertation und
- die homepage im internet.
Die Gestaltung einer Internetseite wird meist in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Lehrveranstaltung erfolgen. Dazu gibt es die vom Autor verwendeten und erprobten "Richtlinien für internetgerechte Manuskripte".
Jede dieser Techniken hat eine spezifische Funktion und eine ihr entsprechende Struktur. Diese ist mehr (Dissertation) oder weniger (Thesenpapier) formal festgelegt, und es gibt daher mehr oder weniger strenge formale Regeln innerhalb der jeweiligen scientific community.
Allen Präsentationsformen gemeinsam ist, daß sie sorgfältig vorbereitet werden müssen. Da im Rahmen eines Studiums die häufigste Präsentationsformen die Seminarbeit bzw. das Referat im Zusammenhang mit einem Vortrag darstellen, können Sie hier detaillierte Hinweise bzw. Checklisten für deren Vorbereitung finden:
- Konzeption einer Seminararbeit
- Präsentation einer Seminararbeit
- Formale Hinweise für Seminararbeiten
Lassen Sie sich aber bei der individuellen Gestaltung von diversen Ratgebern und Leitfäden nicht in Ihrer Kreativität einengen. Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken und bedenken Sie, daß in vielen Fällen diese Techniken in Mischformen auftreten. Es kommt nicht so sehr darauf an, mit Ihrer Präsentation zu glänzen, vielmehr sollten didaktische und pädagogisch-psychologische Überlegungen im Vordergrund stehen. Auch im Hinblick auf den Medieneinsatz gilt: Weniger ist in der Regel mehr!
Achten Sie auf einen einfachen und klar verständlichen Stil - die von Christa und Emil Zopfi beschriebenen Stilkriterien KAFKA können Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Präsentation vielleicht helfen. Auch eine Analyse nach den Kriterien der Verständlichkeit nach Schulz von Thun ist anzuraten. C. Ebster hat neun "Todsünden" wissenschaftlichen Schreibens formuliert, die AutorInnen häufig begehen.
Die Präsentationstips von Berte Millhagen und Stefanie Thies zum Formen und Gestalten eines Referats sind zwar "rhetorisch-technologisch" und weniger didaktisch orientiert, enthalten aber einige sinnvolle Überlegungen zur Thematik, die auch bei universitären Präsentationen beherzigenswert sind. Diesen wichtigen Aspekt beleuchtet auch Heinz Gralkis Wie gestaltet man einen Vortrag? Hilfreich ist auch der eher an der Praxis orientierte Text von Michael Zürn: Anfertigen und Präsentieren von Referaten.
Eine hervorragende Übung von Schreibdisziplin ist das Verfassen eines 1000-Worte-Essays. Dieser Text von Johannes Busse gibt Hinweise, wie auf begrenztem Raum zielgruppengerecht eine Argumentation zu entwickeln ist. Man benötigt diese Fähigkeit, wenn man für eine Tagung einen Abstrakt einreicht, für eine Zeitschrift oder Zeitung einen Artikel schreiben will, in einer Teamsitzung eine Entscheidung vorbereiten will, auf einer Podiumsdiskussion seine Position prägnant vertreten will, in eine Diskussion einführen will, kurz: überall dort, wo man nicht endlos Zeit hat, sich Gehör zu verschaffen.
Von Rainer Bromme & Riklef Rambow stammt der IMHO beste Text im net, wenn es darum geht, ein "Referat" zu halten: "Die Verbesserung der mündlichen Präsentation von Referaten: Ein Ausbildungsziel und zugleich ein Beitrag zur Qualität der Lehre". Der Untertitel verrät, daß es dabei nicht nur um die studentischen Präsentationen in Lehrveranstaltungen geht, sondern um grundsätzliche Überlegungen zur Thematik des mündlichen Vortrags.
Im Anschluß an jede Präsentation (vor allem bei ersten Gehversuchen) sollte immer eine Evaluation stehen, die Ihnen ermöglicht, eine Rückmeldung über die Qualität Ihrer Präsentation zu erhalten. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die alle ihre offensichtlichen Vor- und Nachteile haben:
- Selbstevaluation
- das Gespräch mit Adressaten
- schriftliche Feedbacks.
An der Ludwig- Maximilians - Universität München (Abteilung Psychologische Beratung und Intervention) finden sich zahlreiche Texte und webpages zur selben Thematik. Es werden auch Seminare zum Erlernen des wissenschaftlichen Schreibens angeboten. Hier werden einige pages als Einstieg und als "Blick über den Gartenzaun" gespiegelt:
- Elbing, Eberhard: Pädagogisch-psychologische Arbeiten und Berichte. Arbeitshefte zur Methodenlehre
- Elbing, Eberhard: Research Methods and Master Thesis or Dissertation Skills
- Erlach, Christine & Elbing, Eberhard: Selbstgesteuertes Studieren
- Elbing, Eberhard & Schorre, Christa: Beratungsstelle für Grundlagen wissenschaftlichen Schreibens. Anliegen und Konzeption des Projektes: "Beratung zu Grundlagen wissenschaftlichen Schreibens"
- Christoph Steindl: Vorbereitung auf eine Konferenz
Nützliche Hinweise speziell für größere Arbeiten wie Diplomarbeit oder Dissertation finden sich bei den Empfehlungen für die inhaltliche Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Praktische Hinweise für den Arbeitsprozeß finden sich in Stefan Krempl, Hartmut Schröder, Dagmar Zimmer: Tips zum Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten
Wer lieber anhand eines webgestützten Programms etwas über Präsentationstechniken lernen möchte, sollte einmal folgende site probieren:P 3 - Einführung in die Präsentationstechnik
In diesem Kurs werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Präsentation vermittelt. Die Lernziele sind:
- Vorbereitung einer Präsentation,
- Nutzung von Medien,
- Visualisierung von Informationen
- Erstellung einer PowerPoint-Präsentation
- Vortragstechnik.
Homepage des Autors | Verzeichnis der Quellen | e-mail an den Autor
©opyright Werner Stangl, Linz 1997.
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