II. Hinweise für das inhaltliche VorgehenIII. Bewertungs- und Diskussionskriterien für Seminararbeiten
I. Wichtige allgemeine Hinweise
Eine Hausarbeit ist -- das Wort enthält es schon -- mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Man schiebt sie lange vor sich her, setzt sich dann gezwungenermaßen doch endlich mal dran, und ist nach einer gewissen Einarbeitungszeit dann allerdings recht schnell bei der Sache und freut sich nach der Fertigstellung sehr über die -- hoffentlich gelungene -- Leistung. Damit der Dozent diese Leistung auch nachvollziehen kann, sollte die Arbeit nicht durch rein stilistisch-formale Fehler verdorben werden. Lest Euch deswegen bitte diese Tips ganz genau durch, damit Ihr schneller an Euren Schein kommt, und die Arbeit nicht erst zur Überarbeitung zurückgegeben werden muß.
Ganz wichtig und eigentlich selbstverständlich sollte dabei sein, daß die Arbeit grammatikalisch und orthographisch keine Fehler aufweist. Laßt Euer Werk also unbedingt vor der Abgabe von einem kompetenten Mitstudenten auf Herz und Nieren, sprich: Rechtschreib-, Komma- und Grammatikfehler hin überprüfen. Das Mindeste, was man in diesem Bereich tun kann, ist die Anwendung der automatischen Rechschreib- und Grammatikprüfungsroutinen der einschlägigen Textverarbeitungsprogramme. Dazu stehen unter anderem die Rechner im Raum 239 (Word 7) zur Verfügung.
Arbeiten, die übermäßig viele Fehler in diesem Bereich zeigen, müssen wir leider im Interesse der anderen Studenten, die eine inhaltliche Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit wünschen, ungelesen zurückgeben.
Beim Verfassen der Arbeit achtet bitte auch vor allem auf den richtigen Umgang mit Zitaten. Um es kraß auszudrücken: Simples Abschreiben von Textpassagen ohne Quellenangabe nennt man (alt-) deutsch Plagiat, was die Idee wissenschaftlichen Arbeitens ad absurdum führt. Der Dozent merkt den Stilbruch innerhalb der Arbeit übrigens sofort, auch wenn er das entsprechende Buch nicht selbst gelesen hat. Also: richtig zitieren sollte zur Selbstverständlichkeit und zur Grundlage des eigenen Arbeitsstils werden. Es ist gleichsam das A und O einer Seminararbeit.
Und hier noch ein paar Anhaltspunkte, welche Bedeutung sprachlichen und inhaltlichen Kriterien bei der Bewertung einer Seminararbeit eingeräumt wird (vom Fakultätsrat Kulturwissenschaften vorgegeben):
Sprachliche Kriterien
Arbeiten von deutschen Muttersprachlern
Arbeiten mit erheblichen Mängeln werden nicht akzeptiert. Die Lektüre wird abgebrochen, und die Arbeit zur einmaligen Überarbeitung zurückgegeben.
Arbeiten von nicht-deutschen Muttersprachlern
Hier verfahren die Lehrenden abgestuft.
Während der ersten beiden Semester sind sie nachsichtiger, sie geben vor allem Hilfestellung, verlangen aber Nachbesserungen, von da bis zur Zwischenprüfung werden einige Fehler geduldet. Die Lehrenden korrigieren nicht durch. Über das reine Erreichen des Scheines hinaus wird die gute oder mangelhafte sprachliche Leistung von Nicht-Muttersprachlern in der Note der Seminararbeiten berücksichtigt. Im Grundstudium macht das etwa ein Drittel der Note aus. Dabei sollten wir neben der reinen Fehlervermeidung (50%) vor allem berücksichtigen, wieweit der/die Referierende eigene Gedanken selbständig formulieren kann (50%). Vor allem müssen wir, wie die Erfahrung zeigt, darauf achten, daß nicht Vorformuliertes aus der Literatur wörtlich übernommen wird.
Im Hauptstudium sollten an die Arbeiten von Nicht-Muttersprachlem in etwa die Anforderungen gestellt werden, wie an die von Muttersprachlern. Eine gute sprachliche Leistung sollte immer noch ein gewisses Plus erbringen, eine sprachlich schlechte Abstriche an den Noten nach sich ziehen.
Inhaltliche Kriterien
Nach den vorliegenden Erfahrungen sollte auf folgende inhaltliche Kriterien besonders hingewiesen werden:
Werden Meinungen aus der Forschung kritisch eingeordnet und auf ihren Wahrheitsgehalt oder ihre Plausibilität hin hinterfragt oder kritiklos zitiert?
Werden die Inhalte unter Verweis auf die Quelle wiedergegeben, oder wird diese unterschlagen?
Wird gerade zu plagiathaft aus der Literatur abgeschrieben?
Sind die Teile der Arbeiten in dem Sinn zusammenhängend, daß nicht z. B. auf S. 3 etwas gesagt wird, was mit dem von S. 12 unvereinbar ist; werden Termini in der gleichen Arbeit einheitlich gebraucht, so daß Subsumtionsschlüsse möglich sind?
Wichtig ist, daß die Arbeit eine rationale, kritische Diskursfähigkeit erkennen läßt, die aufzeigt, daß der/die Referierende angesichts unterschiedlicher Forschungsmeinungen zu einer eigenen Position findet. In dieser Hinsicht sollten wir schon im Grundstudium einerseits jeden kritischen Ansatz ausdrücklich anerkennen, und andererseits deutlich machen, daß beim Fehlen dieses wesentlichen Elements jeder Wissenschaft bestenfalls eine mittelmäßige Note erreicht werden kann.
Das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit ist kein linearer Prozeß. Folgende Leitfragen kann man sich aber nacheinander stellen, wenn man progressiv verfahren möchte:
Es bietet sich an, alle Gedanken zur Beantwortung der oben genannten
Fragen in Form von Notizen, Skizzen, Schaubildern etc.
festzuhalten und mit anderen Menschen zu diskutieren. Dies
ermöglicht ein Abschätzen dessen, was man einerseits schon
weiß und dessen, was es andererseits noch zu klären
gilt.
Nun einige Hinweise zu den Schritten, die gemacht werden
müssen, um die oben genannten Fragen zu beantworten:
1. Was soll das grobe Thema meiner Arbeit sein?
2. "Für wen" bzw. in welchem institutionellen Rahmen soll
meine Arbeit geschrieben werden?
3. Welchen ungefähren Umfang soll die Arbeit haben ?
4. Was ist der Forschungsstand zu meinem Thema?
5. Wo gibt es eine Leerstelle in der bestehenden Forschung, die es
unbedingt zu bearbeiten gilt?
6. Wie lautet die Frage, die ich mit meiner Arbeit beantworten
möchte?
7. Wie ordne ich meine Arbeit in die schon bestehenden
Forschungsergebnisse ein?
8. Wie sieht die grobe Gliederung meiner Arbeit aus?
9. Welche Fragen beantwortet meine Arbeit und welche Fragen
beantwortet sie nicht?
10. Welche formalen, sprachlichen und diskursiven Aspekte
muß ich bei der endgültigen schriftlichen Fassung meiner
Arbeit bedenken?
Eine (wichtige!) Form der Auseinandersetzung mit
wissenschaftlichen Arbeiten ist die Disputation. Sie dient dazu, die
Stimmigkeit einer wissenschaftlichen Arbeit zu überprüfen.
Bei einer Disputation muß der Verfasser/die Verfasserin einer
wissenschaftlichen Arbeit die eigene Forschungsarbeit gegenüber
den Opponenten "verteidigen".
Die Opponenten sollten in erster Linie inhaltliche Aspekte
diskutieren, die jedoch oftmals mit dem Diskurs, der Sprache und
der Form einer Arbeit zusammenhängen (können). Zwischen den
vier genannten Ebenen existiert eine Wechselwirkung. Auf
jeder Ebene ist Sorgfältigkeit verlangt.
INHALTSEBENEallgemein theoretische Aspekte:
- ist der Stand der Forschung hinreichend ausgewertet?
- wurde disziplinär oder interdiziplinär gearbeitet?
- ist der theoretische Teil selbständig erarbeitet?
- wurde der Begriffsapparat genügend abgesichert und genügend expliziert?
- ist die Argumentation schlüssig und eindeutig?
allgemeine methodologische Aspekte:
- ist der Ansatz wissenschaftstheoretisch begründbar?
- ist die Hypothesenfindung und -begründung ausreichend begründet?
- sind die Validität und Reliabilität der Methoden und des Untersuchungsmaterials gegeben?
Einordnung der Untersuchungsergebnisse in einen größeren Zusammenhang:
- fördert die Arbeit den allgemeinen Erkenntniszuwachs?
- eröffnen die Ergebnisse der Arbeit neue Perspektiven?
- trägt die Arbeit zur Grundlagenforschung bei?
- sind die Ergebnisse der Arbeit relevant für die Praxis?
DISKURSEBENE
wurde das Thema genügend abgegrenzt?
ist die Aufgabenstellung ausreichend begründet?
ist die Gliederung logisch (Konnexität, Textkomposition)?
folgt die Arbeit der wissenschaftlichen Argumentationsweise?
sind die rhetorischen Mittel adequat?
ist das Verhältnis von Referat und eigener Leistung ersichtlich? SPRACHEBENE
wird ein wissenschaftlicher Stil verwendet (d.h. Fachsprache und kein Fachjargon)?
ist die Verständlichkeit und Lesbarkeit (Lexik, Fachlexik, Syntax, etc.) gegeben?
verhalten sich die Textteile logisch zueinander (Rhythmus, Mikro- und Makroebene des Textes)? FORMEBENE
ist der formale Aufbau, die Architektonik des Textes einsichtig?
ist der wissenschaftliche Apparat (Zitate, Referenzen, Literaturverzeichnis, Anmerkungen) sorgfältig angefertigt?
machen typographische Hervorhebungstechniken und extralinguistische Vertextungsmittel den Text klar(er)?
wie steht es um die "Sorgfältigkeit" (äußeres Erscheinungsbild, Einband und Rechtschreibung)?
An dieser Stelle können wir nur stichpunktartig die
wichtigsten Aspekte der formalen Gestaltung von Arbeiten
aufführen. Weitergehende Informationen (vor allem zu
Zitiertechniken und zum Verfassen von Bibliographien) enthält
das folgende nützliche und preiswerte Büchlein:
Klaus Poenicke (1989): Die schriftliche Arbeit. Materialsammlung
und Manuskriptgestaltung für Fach-, Seminar-und
Abschlußarbeiten an Schule und Universität.
Mannheim/Wien/Zürich: Duden Verlag. 2. Auflage.
Eine Arbeit sollte aus folgenden Teilen bestehen:
1. Das Titelblatt sollte folgende Informationen enthalten:
Beispiel für eine Titelseite
2. Das Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis soll dem Leser/der Leserin möglichst übersichtlich und eindeutig einen Überblick über den Inhalt der Arbeit ermöglichen. Die Anordnung der Kapitel und Unterkapitel spiegelt die Gliederung der Arbeit wieder.
3. Das Abstract
Das Abstract hat die Aufgabe, in einigen wenigen Sätzen knapp und prägnant über den Inhalt der Arbeit zu informieren, damit der Leser/die Leserin die Arbeit in die Forschung einordnen kann. Das Abstract steht nach dem Inhaltsverzeichnis und vor dem Hauptteil der Arbeit. Es ist nicht mit der Schlußbemerkung und wertenden Zusammenfassung zu verwechseln! Beim Verfassen eines Abstracts ist auf folgende Punkte zu achten:
4. Der Haupttext
Der Haupttext sollte mit einzeiligem Zeilenabstand sowie einseitig und mit ausreichendem Rand (mindestens 2,5 cm auf beiden Seiten) für eventuelle Korrekturen und/oder Anmerkungen layoutet werden. Jede Seite muß numeriert sein. Für die Schriftgröße lassen sich keine allgemeinen Regeln anführen. Normalerweise steht der Grundtext in den Lesegrößen zwischen 10 und 12 Punkt, allerdings kommt es immer auf die jeweilige Schriftart und ihre spezifische Größe und Laufweite an. Auffällig könnte es übrigens sein, wenn eine Arbeit bei großen Seitenrändern in 14 Punkt Grundtext gesetzt wird und trotzdem insgesamt gerade so 14 Seiten erreicht :-)
Die übergeordnete Struktur eines jeden Haupttextes ist die folgende:
EinleitungHauptteil
Schlußteil
Der Haupttext der Arbeit ist in Kapitel unterteilt. Jedes dieser Kapitel muß wie im Inhaltsverzeichnis mit einer Numerierung und einer Überschrift versehen sein und gliedert sich in Absätze, die Sinneinheiten entsprechen sollten.
Literaturverweise im Haupttext geben den Namen des Autors,
das Publikationsjahr und die Seitenzahl an.
Beispiel: Chomsky (1956, 53).
Dieser Verweis bezieht sich also auf das Werk von Chomsky aus dem
Jahre 1956, welches sich im Literaturverzeichnis am Ende der
Arbeit im vollen Titel wiederfinden muß. Die "53" hinter
dem Komma bezeichnet die Seite, auf der das Zitat im Buch zu finden
ist.
Exkurs: ZitateDa beim Thema Zitieren immer große Ungewißheiten herrschen, hier ein paar allgemeine Hinweise im Umgang mit Zitaten: Zitate sind die Würze eines Textes, sie sollten daher gezielt angewendet und in einem gutem Verhältnis zum Haupttext stehen. Es lassen sich allerdings keine festen Regeln, etwa für die Anzahl von Zitaten auf einer Seite, geben. Durch aufmerksames Lesen wissenschaftlicher Literatur entwickelt jeder im Regelfall selbst ein Gespür für die richtige Mischung. Natürlich darf ein Text nicht völlig mit Fußnoten überladen wirken -- ein freier und kritischer Umgang mit den Ideen aus der Literatur ist meist sehr erfrischend --, allerdings lockern auch gut formulierte Textpassagen aus anderen Werken die eigene Arbeit auf, und die Rückführung von Konzepten und Gedankengängen in Anlehnung an die Literatur ist nicht nur unbedingt erforderlich, sondern kann auch zu einem besseren Verständnis des zitierten Grundtextes führen oder den Blick für neue Zusammenhänge öffnen.
Zitieren kann so durchaus "Spaß" machen, vor allem wenn man bei der Anführung von Ideen aus anderen Texten die volle Bandbreite der Zitiermöglichkeiten verwendet, also neben wörtlichen Zitaten (bei besonders wichtigen Stellen oder gut formulierten Passagen) auch Textstellen mit eigenen Worten zusammenfaßt (aber natürlich trotzdem die Quelle kenntlich macht!!).
Wörtliche Zitate werden in Anführungsstriche gesetzt. Wenn sie mehrere Zeilen lang sind, werden sie ohne Anführungsstriche in den laufenden Text um ca. 5 mm eingerückt.
Beispiel kurzes Zitat
Dies ist ein "kurzes wörtliches Zitat " (Chomsky 1956, 78) in einem wissenschaftlichen Text.
Beispiel langes Zitat
Dies ist Blindtext, der eigentlich nichts bedeutet, es sei denn man liest eine Bedeutung hinein, so wie es Chomsky gemacht hat:Man könnte also davon ausgehen, daß die Menschheit die Angewohnheit hat, aus Blindtext Sinn zu machen, obwohl es im Blindtext eigentlich keinen Sinn gibt. Aber der Blindtext hat trotzdem eine wichtige Bedeutung für die Struktur eines Textes, besonders beim Layout. Also können wir festhalten, daß der Blindtext aus der Geschichte der Menscheit kaum wegzudenken ist. Zitatende (Chomsky 1999, 102)
Stellen und Gedanken, die aus einem fremden Text zwar nicht wörtlich, aber doch vom Sinn oder Gehalt her wiedergeben werden (auch Zusammenfassungen), müssen als solche gekennzeichnet werden (alles andere wäre ein reines Plagiat!). Vom Prinzip her geht das genauso wie das wörtliche Zitieren, nur daß noch ein vgl. (= vergleiche) vor die Autorenangabe kommt.
Beispiel:Diesen Text habe ich aus einem anderen Buch zusammengefaßt (vgl. Chomsky 1995, 88-91)
Bei Zitaten aus Internetquellen wird im Prinzip genauso verfahren wie bei Buchliteratur: Im Haupttext wird also in Klammern der Name des Verfassers und -- soweit vorhanden -- das Jahr der Erscheinung des Artikels angeführt. Im Bibliographieteil hinter dem Haupttext wird dann genau die Quelle im Netz aufgeschlüsselt, im Regelfall also die http-Adresse angeben. Dazu sollte man unbedingt noch das genaue Datum angeben, an dem man den Text im Netz runtergeladen oder gelesen hat, da sich bekanntlich Netzadressen sehr schnell ändern können. Am besten recherchiert man selbst bei Abgabe der Arbeit nochmal, ob die Adressen im Netz noch funktionieren.
Beispiel:Rheingold, Howard (1991): Leben in virtuellen Gemeinschaften, http://www.electric.minds.com/blablabla.html (23.1.1996).
Fußnoten sollten vermieden werden, da sie den
Leseprozeß stören.
Mit Anmerkungen sollte man sparsam umgehen. Sie werden im
laufenden Text mit einer hochgestellten Ziffer markiert. Die
Anmerkungen sollten numeriert an das Ende des Textes auf eine neue
Seite gestellt und einzeilig getippt werden.
Abkürzungen können benutzt werden. Es muß aber eindeutig sein, wofür Abkürzungen stehen. Bei einer großen Menge von Abkürzungen kann man ein alphabetisches Verzeichnis der verwandten Abkürzungen dem Anhang beifügen. Bei wenigen Abkürzungen reicht es, die volle Angabe einmal zu benutzen und die entsprechende Abkürzung in Klammern folgen zu lassen. Danach kann man die Abkürzung durchgängig benutzen.
Beispiel:
In dieser Arbeit geht es um die prozessualen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Fremdsprachenerwerbs (FSE) und Erstspracherwerbs (ESE). FSE und ESE verlaufen aus kognitiver Sicht nicht identisch.
Klein, aber fein (und wichtig!)
Noch ein paar Hinweise zum formalen Vorgehen:
Anführungszeichen bestehen im Deutschen aus einer Anführung mit den beiden Strichen unten und einer Abführung mit beiden Strichen oben. Am einfachsten läßt sich das bei vielen Layout- oder Textverarbeitungsprogrammen vor dem Verfassen des Textes festlegen (unter Word 6.0.1 z.B. unter Optionen: Autoformat: Ersetzen: Gerade Anführungsstriche durch typographische). Thema Striche: Das Zeichenvolumen eines Schriftsatzes besteht nicht nur aus Trennstrichen! Trennstriche stehen generell ohne Leerzeichen (also z.B.: Online-Marketing und nicht Online - Marketing!). Daneben gibt es noch Gedankenstriche, die einen zusätzlichen Gedanken in einem Satz kennzeichnen. Sie sind etwas länger als die Trennstriche, stehen zwischen zwei Leerzeichen (außer wenn ein Komma davor- oder danachkommt) und wirken "tiefergelegt" (leider in HTML noch nicht darstellbar -- dort am besten durch zwei Trennstriche symbolisiert). Gedankenstriche sind auf der Computertastatur beim Macintosh mit der Tastenkombination alt und dem normalen Trennstrich zu erzielen. Außer den Gedanken- und Trennstrichen gibt es noch die Spiegelstriche, die man z.B. bei Aufzählungen verwenden kann (aber nicht muß). Diese besonders langen Striche trifft man auf der Tastatur beim Macintosh mit der Kombination alt und shift und Trennstrich. Unklarheiten gibt es auch oft beim Apostroph: Das Apostroph ist nicht mit einem Akzent zu verwechseln, sondern hat eine eigene, relativ ausgeprägte Form. Auf der Mac-Tastatur: shift und # (neben dem ä). Hurenkinder oder Schusterjungen: Am oberen Anfang einer Seite sollte keine einzelne Zeile allein in der Luft hängenbleiben (Hurenkind). Genausowenig sollte am unteren Ende ein neuer Absatz nur mit einer einzigen Zeile anfangen (Schusterjunge oder Waisenkind).
5. Literaturverzeichnis:
Für das Verfassen von Literaturverzeichnissen gibt es keine
universalen Richtlinien. Jedes Literaturverzeichnis sollte aber in
sich kohärent sein, d.h. den einmal gewählten Richtlinien
durchgängig folgen. Da sich die nordamerikanischen
Zitierkonventionen immer mehr durchsetzen, ist es sinnvoll, diese von
Anfang an zu verinnerlichen.
Die folgende Modellbibliographie entspricht nordamerikanischen
Konventionen. Sie soll der Erläuterung der wichtigsten
Grundregeln dienen.
Albrecht, J. (1987): Der europäische Strukturalismus.
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Althaus, P. et al. (1980): Lexikon der germanistischen Linguistik.
Tübingen: Niemeyer.
Bierwisch, M. (1966): "Strukturalismus. Geschichte, Probleme, und
Methoden". Kursbuch. 5:77-152.
Dittmar, N. (1982 a): "Soziolinguistik. Teil I: Theorie, Methodik und
Empirie ihrer Forschungsrichtungen." Studium Linguistik. 12:
2052.
Dittmar, N. (1982 b): "Soziolinguistik. Teil II: Soziolinguistik in
der Bundesrepublik." Studium Linguistik. 14:20-57.
Grice, H.P. (1975): "Logic and Conversation." In: Cole, P./Morgan,
J.L. (Hrsg.): Syntax and Semantics. New York, etc.: Academic:
Press. 41- 58.
Anhand dieser Bibliographie lassen sich die folgenden Richtlinien
demonstrieren:
Albrecht, J. (1987): Der europäische Strukturalismus.
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
--> Das Literaturverzeichnis ist alphabetisch nach Namen der Autoren und Autorinnen geordnet. Die Namen sind zur besseren visuellen Erfassung nach links vorgerückt und können deswegen auch in Großbuchstaben und/oder fett geschrieben werden.
--> Nachname und mindestens der erste Buchstabe des Vornamens des Autors/der Autorin (besser ist der gesamte Vorname), Publikationsjahr, Titel der Monographie, Verlagsort, Verlagsname (nicht jedoch bei Zeitschriften -- s.u.! Bei Monographien ist der Verlagsname zwar fakultativ, sollte jedoch immer erscheinen).
--> Da es sich hier um eine Monographie handelt, sollte der Titel kursiv gedruckt sein.--> An das Ende einer jeden bibliographischen Angabe wird ein Punkt gesetzt.
Bierwisch, M. (1966): "Strukturalismus. Geschichte, Probleme, und
Methoden". Kursbuch. 5:77-152.
--> Aufsätze in Zeitschriften werden in Anführungsstriche gesetzt.
--> Selbständige Publikationen wie hier die Zeitschrift oder auch Monographien werden kursiv gesetzt.
--> Dem Namen einer Zeitschrift müssen die Nummer des jeweiligen Heftes und die Seitenzahlen folgen, auf denen sich der Artikel befindet. Es reicht, die Seitenzahlen durch den Doppelpunkt und mit Bindestrich zu markieren (nicht: "Seite 77 bis 152").
Dittmar, N. (1982 a): "Soziolinguistik. Teil I: Theorie, Methodik und
Empirie ihrer Forschungsrichtungen." Studium Linguistik. 12:
2052. Dittmar, N. (1982 b): "Soziolinguistik. Teil II:
Soziolinguistik in der Bundesrepublik." Studium Linguistik.
14:20-57.
--> Zwei Publikationen eines Autors/einer Autorin desselben Jahres werden mit a, b, c usw. markiert.
Grice, H.P. (1975): "Logic and Conversation." In: Cole, P./Morgan,
J.L. (eds.): Syntax and Semantics. New York, etc.: Academic:
Press. 4158.
--> Die Herausgeberschaft einer oder mehrerer Personen wird in deutschsprachigen Bibliographien durch 'Hrsg.', in englischsprachigen Bibliographien durch 'ed.' bzw. 'eds' (von engl. 'editor') angezeigt.
--> Bei mehrere Verlagsorten muß nur der erste genannt werden, die anderen können unter "etc." bzw. "et.al." fallen.
--> Bei englischen Titeln wird jedes Sinnwort, das aus mehr als drei Buchstaben besteht, groß geschrieben.
6. Der Anhang
In den Anhang gehören Tabellen, Schaubilder, analysiertes Material und sonstige Dinge, die nicht direkt in den laufenden Text einfließen.
Generell zum Punkt "Formale Vorgaben" noch ein Tip:
Jede Arbeit wird zunächst an der formalen Präzision gemessen. Ungenauigkeiten in der formalen Gestaltung rücken den Verfasser/die Verfasserin in ein schlechtes Licht.
Die folgenden Literaturangaben sollen ein Einsteigen in das
wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Linguistik
ermöglichen. Sie sind dementsprechend nicht vollständig und
bedürfen der Ergänzung.
Wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben
Alley, M. (1987): The Craft of Scientific Writing. Englewood
Cliffs/New Jersey: Prentice Hall.
Bangen, G. (1981): Die schriftliche Form germanistischer
Arbeiten.Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung. 8. Aufl.
Bayertz, K. (1981): Wissenschaftstheorie und Paradigmabegriff.
Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung.
Becker, F. G. (1990): Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten:
Wegweiser zur Anfertigung von Haus-und Diplomarbeiten. Bergisch
Gladbach: Eul.
Beelich, K.-H., Schwede, H.-H. (1979): Lern-und Arbeitstechnik:
Grundtechniken für zweckmäßiges Lernen und Arbeiten
mit Anwendungsbeispielen. Würzburg: Vogel.
Eco, U. (1991): Wie man eine wissenschaftliche
Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in
den Geistes-und Sozialwissenschaften. Heidelberg: Müller. 4.
Aufl.
Fischer, K.-D. et al. (1982): Techniken des geistigen Arbeitens.
Herford: Maximilian. 3. Aufl.
Gibaldi, J. (1977): MLA Handbook for Writers of Research Papers.
New York: The Modern Languge Association of America.
Krämer, W. (1994): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens-,
und Diplomarbeit: eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten
für Studierende aller Fächer an Universitäten,
Fachhochschulen und Berufsakademien. Stuttgart, etc.: Fischer. 3.
Aufl.
Meehan, E. J. (1992): Praxis des wissenschaftlichen Denkens.
Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Merne, S. (1989): Handbook of Medical English Usage with
Definitions and Exemples. Oxford: Heinemann Medical Books.
Poenicke, K. (1989): Die schriftliche Arbeit. Materialsammlung und
Manuskriptgestaltung für Fach-, Seminar-und
Abschlußarbeiten an Schule und Universität.
Mannheim/Wien/Zürich: Duden Verlag. 2. Aufl.
Wilkinson, A. (1991): The Scientist's Handbook for Writing Papers
and Dissertations. Englewood Cliffs/New Jersey: Prentice
Hall.
Linguistische Nachschlagewerke
Abraham, W. (Hrsg.) (1988): Terminologie zur neueren Linguistik. 2
Bde. Tübingen: ~vIax Niemeyer.
Althaus, H.P., Henne, H., Wiegand, H.E. (Hrsg.) (1980): Lexikon
der germanistischen Linguistik. Tübingen: Max Niemeyer. 2.
Aufl.
Ammon, U., Dittmar, N., Mattheier, K. (Hrsg.) (1987/88):
Sociolinguistics. Soziolinguistik. Berlin, New York: Walter de
Gruyter.
Busmann, H. (1990): Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart:
Kröner Alfred. 2. Aufl.
Lewandowski, T. (1990): Linguistisches Wörterbuch. 3 Bde.
Heidelberg: Quelle und Meyer.
Einführungswerke in die Linguistik:
Arens, H. (1969): Sprachwissenschaft. Der Gang ihrer Entwicklung
von der Antike bis zur Gegenwart. Freiburg, München: Alber.
2. Aufl.
Bünting, K.-D. (1984): Einführung in die Linguistik.
Königstein/Taunus. Athenäum. 11. Aufl.
Coseriu, E. (1988): Einführung in die Allgemeine
Snrachwisenschaft. Tübin~en: Max Niemeyer.
Gross, H. (1988): Einführung in die germanistische
Linguistik. München: Iudic ium .
Helbig, G. (1981): Geschichte der neueren Sprachwissenschaft.
Opladen: Westdeutscher Verlag. 5. Aufl.
Linke, A., Nussbaum, M., Portmann, P.R. (1991): Studienbuch
Linguistik. Tübingen: Niemeyer.
Lyons. J. (1971): Einführung in die moderne Linguistik.
München: Beck.
Lyons, J. (1987): Die Sprache. München: Beck. 2.
Aufl.
Nickel, G. (1985): Einführung in die Linguistik. Entwicklung,
Probleme, Methoden. Berlin: Schmidt. 2. Aufl.
Pelz, H. (1984): Linguistik für Anfänger. Hamburg:
Hoffmann und Campe. 6. Aufl.
Schwarze, C. (1980): Einführung in die Sprachwissenschaft.
Königstein/ Ts.: Scriptor. 3. Aufl.
Zernikow, A. (1978): Einführung in die Linguistik.
Frankfurt: Diesterweg. 3. Aufl.
Wir hoffen, mit diesem
Papier nützliche Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten
gegeben zu haben. Für Verbesserungsvorschläge sind wir
dankbar.
Stefan Krempl, Hartmut Schröder, Dagmar Zimmer
Last update: Juli 1998 by
Stefan Krempl
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