Die Tips sind nach Angabe des Autors aus der
Praxis eines Seminarleiters*) heraus entstanden. Unter
psychologischen und pädagogischen Gesichtspunkten sind einige
der hier angeführten Punkte problematisch, da sie den
technischen Aspekt eines Vortrags überbetonen und interaktive
und soziale Komponenten (siehe dazu: Präsentations-Checkliste)
zu wenig berücksichtigen. Sie werden dennoch hier
unverändert wiedergegeben, da eine Auseinandersetzung mit
solchen Tips eine kritische Haltung befördern kann.
Das Wesentliche aus der zu bearbeitenden Literatur
exzerpieren, ohne die gesamte Arbeit vorzutragen; unwichtige
Details auslassen.
Kritische Distanz zum Thema wahren: eigene Beurteilung des
Stoffes versuchen (z.B. Eignung und mögliche
Anwendungsgebiete bestimmter Verfahren, Vor- und Nachteile von
Systemen).
Prägnante Beispiele helfen, abstrakte Sachverhalte besser
zu verstehen.
Technische Details (Formeln, Programmcodes) erst nach
informeller Erklärung zeigen und ausführlich
erklären.
Rede so vorbereiten, daß Teile bei Zeitnot weggelassen
werden können.
Die Redezeit mindestens 25% kürzer planen als die
verfügbare Vortragszeit (wegen Fragen, Diskussion).
Auf Fragen aus dem Publikum während des Vortrags immer
eingehen, nie abweisend oder unwirsch reagieren. Falls die Fragen
überhandnehmen und die Zeit für unverzichtbare (!) Teile
des Vortrags knapp wird, sollte man dies den Zuhörenden
mitteilen und sie darum bitten, Fragen möglichst erst nach
dem Vortrag zu stellen.
Wer wenig Erfahrung mit Vorträgen hat, sollte den
vollständigen Vortrag mit den fertigen Folien unbedingt
mindestens einmal (möglichst vor kritischem Publikum, nur im
Notfall allein) im voraus halten; solche Generalproben helfen auch
sehr bei der Bestimmung der Vortragslänge.
Den Text des Vortrag nicht ablesen oder auswendig
herunterbeten: selbst eine manchmal stockend oder mit Pausen
gehaltene, freie Rede bringt den Zuhörenden mehr.
Nicht nur vorlesen, was auf den Folien steht: zusätzliche
Informationen und Erläuterungen sind zum Verständnis
äußerst wichtig.
Es ist meistens sehr hilfreich, die ersten Sätze des
Vortrags auswendig zu lernen, da dann der Einstieg wesentlich
leichter ist.
Es empfiehlt sich meist, den Vortrag im Stehen zu halten.
Entspannt und gerade stehen, Füße etwa schulterbreit
auseinander, Hände für Gestik benutzen. Nicht dauernd
nervös hin- und herlaufen, aber auch nicht wie festgenagelt
an einer Stelle stehenbleiben.
Beim Vortrag den Blick der Zuhörenden durch Zeigen auf
Texte und Graphiken führen. Entweder mit einem genügend
spitzen Gegenstand (Bleistift) direkt auf der Folie zeigen
(Vorteil: Blickkontakt gut möglich; Nachteil: es kann leicht
einigen Zuhörenden die Sicht verdeckt werden) oder mit einem
Zeigestab an der Projektionsfläche (Nachteil: es besteht die
Gefahr, daß man sich vom Publikum abwendet und nur noch zur
Leinwand spricht).
Merkzettel kommen leicht durcheinander und sollten deshalb
numeriert sein. Wenn zu viel darauf steht, verwirren sie mehr, als
sie helfen.
Vortragende müssen jeweils am Anfang ihres
Vortrags(-teils) ihr Thema und ihren Namen nennen.
Beim Reden öfter Blickkontakt zu den Zuhörenden
herstellen. Laut reden. Redepausen machen. Nicht zu schnell reden.
"Ähm"-Laute vermeiden.