p@psych

Das erste pädagogisch-psychologische e-zine im internet
Seit 1996

ISSN 1561-2503

4. Jahrgang 1999


http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/PAEDPSYCH/paedpsych99.html


Vorwort des Herausgebers

In diesem Jahrgang wird eine page mit downloads eingerichtet. Diese gehören zu den häufig genutzten Möglichkeiten des internet, umfangreichere Informationen schnell zu verbreiten, allerdings sollen sie im Rahmen dieses e-zines eher selten angeboten werden, da es erklärtes Ziel bei der Einrichtung war, netadäquate Möglichkeiten der Präsentation von Wissenschaft zu erproben. Downloads werden in den meisten Fällen dazu eingesetzt, längere lineare Texte zu übermitteln, welchen die Programmierung in HTML eher nicht zuträglich wäre bzw. der Aufwand dafür zu groß wäre. In einem Anfangsstadium - und das net befindet sich IMHO zweifellos in einem solchen - bieten sie aber eine zusätzliche Möglichkeit zur wissenschaftlichen Kommunikation. Die userInnen des e-zines werden ausdrücklich gebeten, kritische Kommentare auch zu diesen Arbeiten abzugeben.

Auch im vierten Jahrgang ist zu konstatieren, daß sich die wissenschaftliche Psychologie und Pädagogik nach wie vor wenig mit netgeeigneten Publikationsformen auseinandersetzt. Vor allem die Möglichkeiten zur Vernetzung mit externen Quellen werden wenig genützt. Rost (1996) machte dazu einen Anfang, indem er die die Entwicklung einer standardisiserten Diskurs Markup Language (DML) vorschlug. Damit sollen wissenschaftliche Texte durch eine neue Kategorie von dokumentenübergreifenden links ineinander verschränkt werden. Ein Zitat in einem Text wird mit einem DML-link unterlegt, sodaß per Mausklick an die entsprechende Textstelle im Originaldokument gesprungen werden kann. So entstünde ein Netz von Texten. Um die Stabilität zu gewährleisten müßten aber einerseits die DML-Links einen höheren Grad der Verbindlichkeit untereinander aufweisen als die heutigen HTML-links, andererseits die DML-Texte kontrolliert archiviert werden. Nach Sandbothe (1996, S. 428) würde mit der Einführung einer solchen standardisierten Form zur Verknüpfung von Textstellen die zeitaufwendige Literaturbeschaffung entfallen, so daß sich Lernende und Lehrende ganz auf die eigentlichen Inhalte konzentrieren könnten. "Es wird in Zukunft weniger Zeit verschwendet werden für die aufwendige Suche von Zitaten, für die mühsame bibliographische Recherche, für das Auffinden, Bestellen, Ausleihen eines Buches und für den manchmal nervenzermürbenden Kampf mit dem Bibliothekar, der seine Aufgabe häufig darin sieht, die Bücher vor den Lesern zu schützen, statt sie diesen zur Verfügung zu stellen". Allerdings ist die derzeitige Beschaffenheit des nets noch weit von einer solchen Utopie entfernt, auch wenn im wissenschaftlichen Bereich die Stabilität der Dokumente größer ist als im übrigen net. Die von Pierre Levy (1996a) angesprochene Deterritorialisierung der Bibliothek menschlichen Wissens könnte so in Angriff genommen werden.

W.S.


Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Rezensionen wichtiger Bücher:
Döring, Nicola (1999). Sozialpsychologie des Internet. Die Bedeutung des Internet für Kommunikationsprozesse, Identitäten, soziale Beziehungen und Gruppen. Göttingen: Hogrefe. (Werner Stangl)

Sanders, James R. (Hrsg.) (1999). Handbuch der Evaluationsstandards.
Die Standards des "Joint Committee on Standards for Educational Evaluation"
. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Wolfgang Beywl und Thomas Widmer. Opladen: Verlag Leske + Budrich. (Werner Stangl)

Batinic, Bernad, Werner, A. , Gräf L. & Bandilla, Wolfgang (Herausgeber) (1999). Online-Research - Methoden, Anwendungen und Ergebnisse. Göttingen: Hogrefe. (Thomas Krüger)

 
 Peter Chott (Hrsg.):
"Theoriefeindlichkeit" von LehrerInnen (99-04-05)
 
Dokumentation und Zusammenfassung der Diskussion der mailinglist p@psych März/April 1999 zur These: Viele Lehrkräfte sind - auf ihre pädagogischen Berufswissenschaften (Didaktik, Pädagogik, Psychologie) bezogen - theorie-, d.h. wissenschaftsfeindlich.

 Marcus Dederbeck:
Das Internet im politischen Unterricht.
Überlegungen zum Interneteinsatz im Sozialkundeunterricht am Gymnasium
(99-03-07)

Diese Arbeit ist in mehrerer Hinsicht exemplarisch: einerseits werden praktische Anregungen gegeben, wie das internet im Unterricht unter den heute gegebenen Rahmenbedingungen gewinnbringend eingesetzt werden kann, andererseits ist sie ein gelungenes Beispiel, wissenschaftliche Erkenntnisse in mediengerechter Form darzustellen. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß "mit der gegenwärtigen finanziellen Ausstattung, einer unzureichenden Lehrerausbildung, dem starren Fächerprinzip und der hemmenden Polarisierung in der Pädagogik - auf der einen Seite übertriebene Begeisterung, auf der anderen Seite rückwärtsgerichtete Ablehnung und Unkenntnis -, das Internet für den Politikunterricht nur sehr bedingt gewinnbringend ist".
Die Arbeit wird neben der HTML-Version auch im Volltext zum download angeboten.

Bernhard Jacobs:
Tabelle oder Graphik - Was ist besser? (99-01-07)

Wer hat sich noch nicht über unklare, überflüssige oder gar verfälschende Grafiken und Tabellen in wissenschaftlichen Publikationen geärgert? Der Autor - tätig an der Universität Saarbrücken - geht der von manchen WissenschaftlerInnen eher selten gestellten Frage nach, ob sich Tabellen oder Graphiken besser zur Präsentation der erforschten Daten eignen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Zusammenhang zwischen Fragestellung und Darstellungsform im Hinblick auf die Genauigkeit und Schnelligkeit der Informationsaufnahme durch einen Rezipienten. Unter Hinzuziehung empirischer Arbeiten werden die jeweiligen Vor- bzw. Nachteile der beiden Darstellungsarten belegt und diskutiert. Zur Veranschaulichung werden den LeserInnen mehrere Fragestellungen an konkrete Daten zum Ausprobieren angeboten.

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Marc Brondies, Markus Kreuzer, Stephan Schikorra:
Evaluation des Grundstudium der Friedens- und Konfliktforschung Wintersemester 1996/97 bis Wintersemester 1997/98

Der Forschungsbericht der Arbeitsgruppe Evaluation beschreibt die Evaluierung des Grundstudiums der Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Marburg im Zeitraum vom Wintersemester 96/97 bis einschließlich Wintersemester 97/98. Hervorstechendes Merkmal der Arbeit ist der Einsatz von Methoden der Aktionsforschung, welche über "generelle und allgemeine" Aussagen hinaus Ergebnisse liefern und zur unmittelbaren "Qualitätssicherung und -steigerung" beitragen.
 
 in Vorbereitung: Peter O. Chott:
Das Lehren des Lernens
 
"Das "Lehren des Lernens" (LL) beschreibt einen Prozess, in dem es um die an Lehrinhalte gebundene Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und emotionalen Grundhaltungen geht. Dabei wird durch eine oder mehrere Personen versucht, durch das Bereitstellen und Arrangieren von Situationen, innere Prozesse bei Lernenden zu optimieren. Der so gekennzeichnete Lehrprozeß beinhaltet das bewußte Anbieten und Vermitteln diverser Primärstrategien sowie das Lernen unterstützender Sekundärstrategien. Ziel dieses Prozesses ist die "Selbständigkeit" oder -umfassender gesehen- die "Bildung" des Lernenden".
Als kleine Vorschau die Arbeit "Das Lehren des Lernens. Förderung der Methodenkompetenz in der (Grund-)Schule"
 


Ausgewählte Inhalte früherer Jahrgänge

Jahrgang 1998


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©opyright p@psych Linz 1999.
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