Aufsätze schreiben, Texte bearbeiten
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Übersicht:
  1. Ein Muster für Aufsätze
  2. Ideensammlung für Aufsätze
  3. Ein freier Kopf für klare Gedanken

Aufsätze: Das können Erlebnisaufsätze oder frei erfundene Geschichten sein, das kann aber auch ein Aufsatz zu einem Sachthema sein. Für das Schreiben von Aufsätzen kannst Du folgendes Muster verwenden:

Ein Muster für Aufsätze

  1. Sammle Ideen für Deinen Aufsatz. Bei einem Sachaufsatz: Beschaffe Dir Informationen zum Thema.
  2. Entscheide Dich, über welche Idee Du schreiben willst.
  3. Mache zum ausgewählten Thema erneut eine ausführliche Ideensammlung.
  4. Überlege, worauf Dein Aufsatz hinauslaufen soll: auf welche Pointe, auf welchen Spannungshöhepunkt, auf welche Botschaft oder These.
  5. Sortiere jetzt aus Deiner Ideensammlung die Ideen aus, die Du für Deinen Aufsatz benötigst.
  6. Ordne die ausgewählten Ideen danach, was in die Einleitung, den Höhepunkt und den Schluß gehört.
  7. Schreibe Deinen Aufsatz. Schreibe zunächst in Dein Schmierheft und mit breitem Rand (ca. ein Drittel der Seite als Rand), damit Du Verbesserungen machen kannst. Grundsätzlich kannst Du bei Aufsätzen so vorgehen:
  8. Überprüfe, ob Dein Aufsatz das wiedergibt, was Du willst (inhaltliche Überprüfung) und ob die Reihenfolge der Handlung / der Argumente stimmt.
  9. Sprachliche Überprüfung: Jetzt kommt der Feinschliff! Überprüfe, ob Du eine lebendige Sprache hast. Das bedeutet:
  10. Überprüfe jetzt Deine Rechtschreibung.
  11. Schreibe Deinen Aufsatz ins Reine, entweder handschriftlich, mit Schreibmaschine oder Computer.

Ideensammlung für Aufsätze

Bei Aufsätzen kommt es vor allem auf die Ideensammlung an. Diese Phase nimmt am meisten Zeit in Anspruch. Für die Ideensammlung bieten sich zwei Methoden an.

Brainstorming

"Brainstorming" heißt wörtlich übersetzt etwa "Gedankensturm". Dabei schreibst Du alle Gedanken, die Dir kommen, völlig wertungsfrei und unkommentiert auf. Denn durch dies freie Denken erhöht sich Deine Kreativität, und gerade aus abwegigen Gedanken können sich die besten Aufsätze ergeben. Das bedeutet, egal wie verrückt oder abwegig Dir ein Gedanke erscheint, schreibe ihn trotzdem erst mal auf.

Gerade bei Themen, zu denen Du überhaupt keine Ahnung hast, ist Brainstorming sehr sinnvoll. Denn durch den freien Ideenfluß kommst Du erst auf die Fragen, die Deinen Aufsatz interessant machen.

Stelle Dir vor, Du sollst über eine Marsexpedition schreiben, hast aber keine Ahnung. Setze Dich hin und phantasiere einmal. Dabei könnten jetzt Gedanken kommen wie:

Du siehst, für einen Aufsatz über eine Planetenexpedition ergibt sich schon eine Aufsatzstruktur mit den Gedanken:

Von hier aus ergeben sich sofort neue, feinere Gedanken zu den einzelnen Kapiteln:

So kannst Du, ohne die blasseste Ahnung zu haben, immer noch einen Aufsatz schreiben, in dem Du wichtige Probleme einer Marsfahrt aus Deiner Sicht beschreibst. Aus dem Brainstorming hat sich aber auch spontan die Idee ergeben, unter einer "Marsexpedition" einen Besuch einer Süßigkeitenfabrik zu verstehen. Das wäre ein sehr überraschender Ansatz für Deinen Aufsatz, nicht wahr...?

Mind Mapping

Eine zweite Form der Ideensammlung ist das sogenannte "Mind Mapping", übersetzt etwa das «Zeichnen einer Ideenlandschaft». Hierbei werden die Gedanken gleich sortiert. Das Prinzip ist einfach (näher beschrieben bereits in Folge 3):

Vorteile:

Ein freier Kopf für klare Gedanken

Ein Aufsatz entsteht zuerst im Kopf, und erst, wenn Du ihn gedanklich fertig hast, beginnst Du zu schreiben.

Hier ein paar Tips, wie Du die Punkte 4-6 in der Anleitung zum Aufsatzschreiben umsetzen kannst. Wer Ideen sortieren und ordnen will, muß dies ungestört tun können. Er muß vor allem Muße und Ruhe haben, um "tagzuträumen". Dazu kannst Du die unten genannten Techniken verwenden.


Texte bearbeiten

Oft geben Lehrer Dir etwas zum Lesen auf, ohne daß Du gezielt Fragen zum Text beantworten sollst.

Es kann ja durchaus vorkommen, daß Dich ein Thema besonders interessiert, und Du willst dazu extra etwas lesen. Nur: Mit dem bloßen Lesen ist es nicht getan. Denn wenn Du Dich bloß hinsetzt und liest, vergißt Du noch am selben Tag rund 90% des Gelesenen (siehe hierzu Folge 2).

Auch für das Lesen eines Textes gibt es natürlich Tricks, die Dir entscheidende Lern- und Zeitvorteile bringen.

Die Schritte bei der Textbearbeitung

  1. Überblick verschaffen: Worum geht es im Text?
  2. Leseabschnitte einteilen
  3. Unbekannte Wörter nachschlagen
  4. Wichtige Passagen unterstreichen/herausschreiben
  5. Mit eigenen Worten wiederholen
  6. Den Text skizzieren

Überblick verschaffen

Am besten verschaffst Du Dir einen Überblick, indem Du zunächst einmal die Überschriften liest, die Dein Text hat. Dann hast Du ein Gerüst, an dem Du weitere Informationen aus dem Text aufhängen kannst.
In Büchern gibt es am Anfang oder Ende eine Kapitelübersicht. Bei manchen längeren Texten findest Du am Anfang oder am Ende eine Inhaltsangabe. Auch diese solltest Du als erstes studieren.

Leseabschnitte einteilen

Wenn der Text stark durch Überschriften unterteilt ist, kannst Du diese Kleinkapitel als Einteilung benutzen. Oft mußt Du allerdings innerhalb eines Kapitels unterteilen. Dann kannst Du Absatz für Absatz lesen. Das beste ist es, wenn Du während des Lesens darauf achtest, wann ein neuer Gedankengang beginnt. Da machst Du dann erst mal einen Zwischenstopp.

Unbekannte Wörter nachschlagen

Unbekannte Wörter mußt Du sofort nachschlagen oder Dir erklären lassen. Denn sonst verstehst Du nicht, worum es eigentlich geht. Außerdem wächst dadurch Dein Wortschatz und damit Deine Kreativität, Ausdrucksfähigkeit und Rechtschreibsicherheit.

Wichtiges unterstreichen / abschreiben

Das Wichtige eines Textes kannst Du unterstreichen oder mit einem Textmarker (Leuchtstift) markieren. Wenn Du im Text selbst nichts schreiben darfst, dann schreibe die wichtigen Sätze in Stichworten heraus. (TIP: Das kannst Du wieder in Form eines Mind Map tun.) Das Schreiben sorgt dafür, daß die wichtigen Inhalte sich gleich fester in Deinem Gedächtnis festsetzen.

Mit eigenen Worten wiederholen

Nach jedem Absatz solltest Du den gelesenen Text mit eigenen Worten wiedergeben. Das fördert das Behalten des Textes.

Den Text skizzieren

Was Du gelesen hast, solltest Du unbedingt in einer Skizze festhalten. Weil wir meistens das besser behalten, was wir in Form eines Bildes sehen, ist das Skizzieren sehr hilfreich. Eine solche Skizze kann folgendermaßen aussehen:

  1. Ein Mind Map
  2. ein Schema (Ablauf- oder Ordnungsschema)
  3. ein Bild, welches den Textinhalt darstellt


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Datum der letzten Überarbeitung: 14.11.1997
© Wolfgang Pohl