Praktikable Vorschläge
zur Evaluation universitärer Lehre

Werner Stangl

Grundsätzlich muß jede Evaluation an den Zielen orientiert werden, die ihrer Implementierung zugrundeliegen. Das Ziel des hier vorgeschlagenen Modells ist die Erhöhung der Lehrqualität der jeweiligen Lehrveranstaltung (LV) und hat eine feedback-Funktion für die Lehrenden und Lernenden. Am Evaluationsprozeß sind daher beide Gruppen zu beteiligen. Es wird von einer einsemestrigen Lehrveranstaltung ausgegangen. Diese Vorschläge decken sich in vielen Punkten mit den 1999 vorgelegten Vorschlägen der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (Kommentare und Informationen zur Evaluierung an Österreichs Universitäten)

Führungsebene: klare Zielvorgaben zur Evaluation. Einbettung der Evaluation in ein umfassendes Konzept einer generellen Lehrqualifikation.

Institution: Bereitstellung der finanziellen (z.B. Kopierkosten, Netzwerk) und personellen Ressourcen (Ausbildung der Evaluatoren hinsichtlich methodischer Evaluationskompetenz).

Methodenpool: Einrichtung eines pädagogisch und psychologisch abgesichterten und wissenschaftlich fundierten Methodenpools von Evaluationsinstrumenten (Auswahl und Anpassung an die jeweilige LV). Dieser pool sollte kumulativ erweitert und nach den Erfahrungen verbessert werden (Evaluation der Evaluation).

Expertenpool: für einen methodisch qualifizierten support zu einer sozialwissenschaftlich objektiven, validen und reliablen Durchführung und Auswertung.

Zeitpunkt: möglichst nach der ersten Hälfte der LV-Einheiten, damit die Ergebnisse noch umgesetzt werden können. Das erhöht die Motivation der Teilnehmer, sich an der Evaluation zu beteiligen. Prinzip: formative vor summativer Evaluation!

Methode: eine standardisierte "schriftliche" Befragung der Teilnehmer in anonymisierter Form außerhalb der LV. Diese sollte nach Möglichkeit in papierfreier virtueller Form über das Universitätsnetzwerk laufen (Umweltschutz, Verwaltungsaufwand, Kosten).

Umfang: Die Beantwortungsdauer sollte 10 Minuten nicht übersteigen, d.h., es sind maximal 15 bis 20 geschlossene und einige wenige offene Fragen möglich.

Ergänzung der Studentenbefragung durch eine vergleichende Selbstevaluation, wie sie etwa an der FU-Berlin im Projekt Pro Lehre geplant ist.

Auswertung: sozialwissenschaftlich objektiv, valide und reliabel.

Rückmeldung: die Ergebnisse der Evaluation müssen den Teilnehmern in geeigneter Form rückgemeldet werden, etwa in Form einer Diskussion innerhalb der Lehrveranstaltung (Beispiel einer solchen Rückmeldung)

Institutionelle Evaluation: Evaluation der Evaluationsmaßnahmen.

Berücksichtigung von Erfahrungen mit großflächiger Evaluation, deren Hauptprobleme zu lösen sind:

Inhalt

Theoretische Vorbemerkungen

Methoden und Materialien

Diskussion und Ausblick

Thesen

Praktikable Vorschläge

Literatur


©opyright p@psych Linz 1998.
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