Quellennachweise haben den Sinn, dem Leser Ihrer Arbeit die Möglichkeit zu geben, die von Ihnen verwendete Literatur im Original zu finden. Die hier empfohlenen Zitierregeln folgen dem Standard der American Psychological Association (APA-Style 2003), der weit über psychologische und sozialwissenschaftliche Literatur hinweg etabliert ist. Die hier vorgeschlagenen Richtlinien sind nach unserer Erfahrung auch die einfachsten und werden heute von vielen WissenschaftlerInnen in den Sozialwissenschaften verwendet.*). Die Literatur ist sowohl im Text als auch in einem am Ende Ihrer Arbeit befindlichen Literaturverzeichnis zu belegen. Das gilt für traditionelle Quellen und für verwendete Informationen aus dem internet, die im wissenschaftlichen Bereich von zunehmender Bedeutung sind.
Richtlinien für Quellennachweise
Pädagogik &
Pädagogische
Psychologie
Richtiges Zitieren funktioniert am besten im Zusammenhang mit einer systematischen
Verwaltung der Literatur!Traditionelle Quellen
Literaturangaben im Text
Alle von Ihnen aus der Literatur wörtlich oder sinngemäß übernommenen Aussagen müssen im Text belegt werden. Wörtlich übernommene Stellen - auch wenn sie kurz sind - müssen durch Anführungszeichen versehen sein. Der Beleg des Zitates erfolgt unmittelbar an der übernommenen Stelle (meist am Ende in Klammern) und muß enthalten:
- Nachname(n) des Autors (der Autoren) (die ersten Autoren mitBeistrichen getrennt, zwischen letztem und vorletztem "&") - Beistrich
- Erscheinungsjahr des betreffenden Werkes - Beistrich
- Seitenangabe ("S.") des Zitates (eventuell "f" oder "ff" für die folgende(n) Seite(n))
B e i s p i e l e :
Wörtliches Zitat
..."Social psychologists, however, contend that people are less consistent than Isocrates or Rousseau might think" (Walster, Walster & Berscheid, 1978, S. 211)....
Sinngemäßes Zitat
... Auch andere Autoren sind der Meinung, daß im Bereich der experimentellen Forschung auf Tierversuche nicht verzichtet werden kann (vgl. Foppa, 1968a, S. 14)....Sekundärzitat
Sekundärzitate müssen - falls überhaupt notwendig - als solche kenntlich gemacht werden (Pawlow, 1899, zit. nach Foppa, 1968b, S. 27). Im Beispiel zitiert Foppa in seinem Buch eine Quelle von Pawlow, die nun Sie wiederum nach Foppa zitieren.Angaben im Literaturverzeichnis
Im Literaturverzeichnis sind alle verwendeten Materialien nach Autorennamen alphabetisch geordnet anzuführen. Generell gilt dabei folgendes Schema:
- Nachname(n) des Autors (der Autoren) - Beistrich
- Vorname(n) des Autors (der Autoren) abgekürzt (mit Punkt) oder ausgeschrieben
- Erscheinungsjahr des betreffenden Werkes in Klammern - Punkt (bei mehreren Werken desselben Autors im selben Jahr mit "a", "b", "c" unterscheiden)
- Titel der Arbeit (vollständig, mit Untertitel) - Punkt
- Quelle
B e i s p i e l e :
bei Monographien: Erscheinungsort - Doppelpunkt - Verlag.
bei Sammelwerken: "In" Autor(en) Vorname abgekürzt Nachname - "(Hrsg.)" - Beistrich - Titel - "S." Seitenangabe in Klammern mit Bindestrich verbunden - Punkt - Erscheinungsort - Doppelpunkt - Verlag.
bei Zeitschriften: Name der Zeitschrift - Beistrich - Jahrgang -Beistrich - Seitenangaben in der Zeitschrift (mit Bindestrich verbunden)
bei Forschungsberichten: Ort der Forschungsinstitution - Doppelpunkt - Institution.
Monographien
Stangl, W. (1989). Das neue Paradigma der Psychologie. Die Psychologie im Diskurs des radikalen Konstruktivismus. Braunschweig: Vieweg.Beiträge in Sammelwerken (Handbücher)
Stangl, W. (1984). Was den Lehrer in der Schule erwartet. Anmerkungen zum Berufsbild des Lehrers und zu einer verbesserten Aus- und Weiterbildung. In F. Eder & G. Khinast (Hrsg.), Lehrerfortbildung. Konzepte und Analysen (S. 138-155). Linz: Trauner.Zeitschriften
Sageder, J. (1985). Zur Beurteilung von Lehrerverhalten in Unterrichtssituationen. Erziehung und Unterricht, 35, 368-375.Forschungsbericht
Seifert, K.-H., Bergmann, C. & Eder, F. (1984). Struktur, Entwicklung und Bedingungen der Berufs- und Studienwahlreife von Gymnasiasten. Forschungsbericht. Linz: Institut für Pädagogik und Psychologie.Für englischsprachige Werke können bei Quellenangaben im Text und im Literaturverzeichnis folgende Abkürzungen verwendet werden:
ed. (edition); 2nd ed. (second edition); Ed. (Editor); Eds. (Editors), p. (Page); pp. (pages); Vol. (Volume); Vols. (Volumes).
Kurzfassung der Richtlinien für "Traditionelle Quellen"
[zum Ausdrucken auf 70%]Typische Fehler bei der Literaturarbeit und beim Zitieren
(mit zahlreichen Beispielen)
Zitieren von Quellen aus dem Internet
Da im Wissenschaftsbereich eine stete Zunahme digitaler Publikationen zu beobachten ist, wurde dafür der Digital Object Identifier (DOI) - digitaler Bezeichner für Objekte - eingeführt, ein eindeutiger und dauerhafter digitaler Identifikator für physische, digitale oder abstrakte Objekte. Da die Wahrscheinlichkeit bei Zitierung des Standortes (html, ftp) eines Dokumentes hoch ist, dass sich dieser im Laufe der Zeit ändert soll der Digital Object Identifier eines Dokuments unveränderlich und unabhängig vom Ablageort bleiben, sodass Texte, Bilder, Videos oder Audio-Dateien langfristig auffindbar und weltweit eindeutig zu identifizieren sind. Der DOI ist grundsätzlich mit der ISBN bei Büchern vergleichba und wird von der International DOI Foundation (IDF) verwaltet, die für die Anwendung und korrekte Einhaltung des DOI-Standards zuständig ist.
Siehe dazu im Detail Der Digital Object Identifier (DOI).Zitieren von WWW und ftp
Für diese gibt es noch keine allgemein gebräuchlichen Richtlinien. Im Text werden Sie wie traditionelle Quellen zitiert, allerdings muß eine
Seitenangabeaus technischen Gründen entfallen. Im Literaturverzeichnis wird in Analogie zu traditionellen Quellen für WWW und ftp - die wohl am häufigsten genutzten Quellen - folgende Form vorgeschlagen:
- Nachname(n) des Autors (der Autoren) in Blockschrift - Beistrich
- Vorname(n) des Autors (der Autoren) abgekürzt
- Erscheinungsjahr des betreffenden Werkes in Klammern - Punkt (bei mehreren Werken desselben Autors im selben Jahr mit "a", "b", "c" unterscheiden)
- Titel der Arbeit (vollständig, mit Untertitel) - Punkt
- Text: "Online im internet:" (kann m.E. in net-Publikationen entfallen)
- Quellenart (=URL): (bei net-Publikationen als link)
- Datum des Abrufs in Klammern (Kurzform)
B e i s p i e l e :
Döring, N. (1996). Lernen und Lehren im Netz.
Online im internet: WWW: http://www.cs.tu-berlin.de/~doering/lernen.htm (97-02-03)Noring, J. E. (1994). Omnimedia. A Writer Supportive Electronic Publishing Service.
Online in internet: ftp: ftp://ftp.netcom.com/pub/Om/OmniMedia/books/publish/infodoc.txt (95-02-07)Bleuel, Jens (1996). Zitieren von Quellen im Internet.
WWW: http://ourworld.compuserve.com/homepages/jbleuel/ip- zit.htm (97-03-21)In der zuletzt zitierten Arbeit findet sich ein detaillierter Überblick auch über die anderen internet-Quellen wie E-Mail, Mailing Listen, Usenet News, Telnet, Gopher und WAIS. Für wissenschaftliche psychologische Arbeiten gibt es vorläufige Richtlinien der APA:
Land, T. [a.k.a Beads] (1996, November 25). Web Extension to American Psychological Association Style (WEAPAS) (Rev. 1.4) [WWW document]. URL http://www.beadsland.com/weapas/
Gespiegelt auf unserem server: Richtlinien der APA (97-04-29)Eine Zusammenstellung einiger englischsprachiger Arbeiten zur Zitation stammt von
Karsten Schwarz (o.J.): Articles about How to Cite Internet Documents.
WWW: http://www.swix.ch/clan/ks/CPSP22.htmGespiegelt auf unserem server: Articles about How to Cite Internet Documents.
Zitation von e-Mail und mailinglists
Hier sind die Quellen häufig schwer fixierbar bzw. rekonstruierbar. Solche Angaben sind vergleichbar persönlichen Mitteilungen in traditionellen Publikationen. Es wird auch empfohlen, bei solchen Zitaten mit den AutorInnen Kontakt aufzunehmen.
Bei Zitation im Text empfiehlt sich ebenfalls die Angabe von AutorIn und Jahreszahl, eventuell ergänzend im Text ein kurzer Hinweis auf die Art der Quelle, also etwa: "Nach persönlicher Mitteilung von Stahlmann (1998) ..." oder "Wie Gralki (1998) es in seiner Wortmeldung in einer mailinglist formulierte, ...".
Für das Literaturverzeichnis wird in Anlehnung an Jens Bleuel (1996) vorgeschlagen, e-mails und Beiträge zu mailinglists wie traditionelle Quellen zu behandeln, wobei der Absender der mail als AutorIn und das subject als Titel zu betrachten sind. Anstelle des Erscheinungsortes/Verlags oder der WWW-Adresse die e-mail-Adresse bzw. die mailinglist-Adresse mit dem Datum in Klammern:
B e i s p i e l e :
Bleuel, Jens (1995). Beispiel für eine E-Mail.
e-mail: bleuel@pobox.com (95-01-03)Geser, Guntram (1998). Re: Buchprojekt *Online Unterrichten*.
e-mail: Guntram.Geser@dir.fh-sbg.ac.at (95-01-19)Stahlmann, G. (1998). Spiegelung Ihrer Abhandlung auf unserem Server.
e-mail: G.Stahlmann@fhfddvz1.rz.fh-fulda.de (98-01-29)Stangl, Werner (1998). Umzug der mailinglist.
mailinglist: paedpsychezine@coollist.com (98-01-30).Gralki, O. (1998). Re: AW: AW: AW: Evaluation und Konsequenzen?
mailinglist: forum-evaluation@uni-koeln.de (98-01-22)Eine umfangreiche Zusammenstellung von Quellen zum Zitieren von internet-Dokumenten - insbesondere fremdsprachigen pages - findet sich auf den Seiten Zitieren von Internetquellen.
Wer es ganz genau machen will, kann sich am International Standard ISO 690-2: (Information and documentation - Bibliographic references - Part 2: Electronic documents or parts thereof) orientieren: http://www.nlc-bnc.ca/iso/tc46sc9/standard/690-2e.htm
Praktische Hinweise**)
Grundsätzlich sind Zitate immer dann zulässig, wenn sie als Beleg für die vertretene Meinung dienen, zum besseren Verständnis der eigenen Ausführungen beitragen oder zur Vertiefung des Dargelegten führen. Ausdrücklich wird das Recht zum Zitieren auch im Urheberrecht bekräftigt. Allerdings mit Einschränkungen: Zitate sind grundsätzlich nur dann erlaubt, wenn sie im gebotenen Umfang geschehen. Damit soll sichergestellt werden, dass ein Originalwerk nicht in solcher Ausführlichkeit wiedergegeben wird, dass man einen nahezu vollständigen Kenntnisstand des Werkes erhält und der eigentliche Urheber in seinen Verwertungschancen eingeschränkt wird.
- Ein Kleinzitat liegt vor, wenn lediglich Stellen eines Werkes, also ein bis zwei Sätze wiedergegeben werden. Zitate dieser Form dürfen - unter Angabe der Quelle - benutzt werden. Ein Motto, das man seinem Buch voranstellt, fällt beispielsweise unter diese Kategorie und wird als Zitat durch Nennung des Urhebers kenntlich gemacht.
- Beim Grosszitat wird ein ganzes Werk übernommen oder wenigstens ein nicht unerheblicher Teil, beispielsweise ein abgeschlossenes Gedicht. Da hier die Gefahr einer unzulässigen Benutzung besteht, dürfen solche Großzitate nur innerhalb wissenschaftlicher Werke benutzt werden.
Bei der Arbeit mit Zitaten sollte man vier grundlegende Vorgaben beachten:
- ERKENNBARKEIT: Der Leser muss unmittelbar erkennen können, welche Passagen ein Zitat darstellen.
- GENAUIGKEIT: Im direkten Zitat sind Worte, Wortstellung, Orthographie und Interpunktion - also auch Fehler - vom Original zu übernehmen. Mit dem Hinweis [sic!] nach dem entsprechenden Wort macht man gewöhnlich auf den Fehler im Original aufmerksam.
- UNMITTELBARKEIT: Nach Möglichkeit sollten Originaltexte für Zitate herangezogen werden. Bei fremdsprachigen Texten sollte demnach in der Originalsprache zitiert werden.
- ZWECKMÄSSIGKEIT: Zitate sollen nur dann eingesetzt werden, wenn sie tatsächlich in Bezug zur behandelten Thematik stehen.
Auch einige formale Vorgaben sollte man einhalten:
- Anfang und Ende eines Zitates werden durch Anführungszeichen gekennzeichnet. "Ein paar grundlegende Zitate zieren den ganzen Menschen."
- Lässt man Worte/Passagen des Originalzitates aus, so macht man dies durch rechteckige Klammern und drei Auslassungspunkte deutlich: "Ein paar [...] Zitate zieren den ganzen Menschen."
- Wörtliche Rede in Zitaten muss durch eine andere Art von Anführungszeichen gekennzeichnet werden: "Am Ende seines Lebens tat Heine den Ausspruch: >Ein paar grundlegende Zitate zieren den ganzen Menschen.<"
- Zitate in einem Zitat werden an Anfang und Ende des Zitats mit je einem 'einfachen An- und Abführungszeichen' versehen. "Er bezeichnete ihn als Verbrecher, 'dem das Handwerk gelegt gehört', und beschimpfte ihn."
- Eigene Einschübe in ein Zitat setzt man in eckige Klammern: "Der Präsident [der USA] wird für eine Periode von vier Jahren gewählt."
- Beim Zitieren von Verszeilen und Strophen kann man diese entweder originalgetreu wiedergeben oder Zeilenwechsel durch Virgel "/" bzw. das Strophenende durch doppelte Virgel "//" kennzeichnen.
- Zitate müssen selbst bei orthographischen Besonderheiten oder merkwürdiger Interpunktion originalgetreu übernommen werden, man kann solche Feler (sic!) wie eben demonstriert aber kennzeichnen.
- Falls bestimmte Teile des Zitates hervorgehoben werden sollen, muss dies als Veränderung des Zitates ausgewiesen werden. Dies geschieht z.B. durch folgende Formen: [Hervorhebung durch den Autor]. Das gilt auch bei fehlenden Hervorhebungen, etwa wenn kein Kursivdruck wie im Original möglich ist, wobei eine andere Form der Hervorhebung durch Unterstrich oder Fettdruck die des Autors ersetzen kann.
- Längere Textpassagen können auch in Form indirekter Rede (Konjunktiv) zitiert / referiert werden (vgl. S.?).
Siehe auch Quellennachweise
*) Zum Vergleich (nicht als Vorbild!) die Zitierregeln am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Innsbruck. Oder die ausführlicheren Regeln des Instituts für Landschaftspflege und Naturschutz der Universität Hannover. Manfred Bobrowsky hat eine umfassende Hyperlinksammlung von "Zitierregeln im Internet" erstellt.
**) Quelle: http://www.bod.de/sofu/gutzuwissen.html (03-05-12)
Die Regeln der Nachbarabteilung für "Berufs- und Wirtschaftspädagogik" entnehmen Sie dem "Merkblatt zur formalen Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten" von Georg Neuweg.
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/LITERTURORD/Zitation.html