OECD-STUDIE: In 31 Staaten wurden die Leistungen der Jugendlichen beim Lesen, Rechnen und in den Naturwissenschaften getestet

Österreichs Schüler sind die Besten in Mitteleuropa

Von Friedrich Salmen

Dieses Ergebnis ist Balsam für stressgeplagte Schüler und Lehrer: Beim weltweit größten Schülertest PISA, bei dem Lesekompetenz und Leseverständnis der Jugendlichen untersucht wurden, erreichte Österreich unter 31 Staaten als bestes mitteleuropäisches Land den zehnten Platz. Ähnlich gut schnitten die Österreicher in Mathematik (Rang elf) und Naturwissenschaften (Rang acht) ab.

Deutsche abgeschlagen

Einen Schock und heiße Diskussionen löste PISA (Programme for International Student Assessment), bei dem im Mai des Vorjahres 265.000 Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren getestet wurden, in Deutschland aus: Die deutschen Schüler landeten bei der im Auftrag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführten Studie in den Kategorien Lesen, Rechnen und Naturwissenschaften auf den hinteren Plätzen (20 bis 25).

Laut Günter Haider, dem Österreich-Koordinator der Studie, hat Finnland die besten Leser und die größte Gruppe von Jugendlichen mit hoher Lesefreude: "Die Leseförderung in der Familie ist in Finnland besonders groß." Zu den zehn besten Lese-Ländern im Schülertest zählen mit Kanada, Australien, Neuseeland, Irland und Großbritannien fünf englischsprachige sowie Japan, Südkorea und Schweden - knapp vor Österreich.

Mädchen lesen besser

Das Leseverständnis ist die Schlüsselkompetenz für lebenslanges Lernen und Erfolge im Beruf. In allen 31 Ländern erbrachten die Mädchen im Lesen bessere Leistungen als die Burschen. Dazu Haider: "Der Vorsprung der Mädchen fiel um- so größer aus, je anspruchsvoller die Aufgaben waren. Bei Mathematik- und Naturwissenschaftsaufgaben fielen die Mädchen nicht so stark ab wie bei früheren Tests." In diesen Kategorien liegen die Schüler aus Japan und Südkorea klar an der Spitze. Sehr gut schnitten auch Neuseeland und Finnland ab. Haider: "Zählt man alle drei Tests zusammen, sind Japan, Korea, Finnland, Kanada, Neuseeland, Australien und Großbritannien in der besten von vier Gruppen." Überdurchschnittlich sind Österreich und die Schweiz (Gruppe 2), Deutschland ist in Gruppe drei, Brasilien und Mexiko sind in der letzten Gruppe.

Während Kultusminister in Deutschland einen "anwendungsorientierteren Unterricht fordern, freut sich Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer über das "gute Abschneiden des differenzierten österreichischen Schulsystems". Bundesschulsprecher Jakob Huber und Elternsprecher Manfred Pernsteiner fordern weitere Strukturverbesserungen.

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Quellen: http://www.nachrichten.at/nachrichten/ooen.asp?id=245578 (01-12-05)