Die
Hauptursache für Arbeitsschwierigkeiten bei Schülern,
Studenten und auch Berufstätigen liegt im Mangel an
adäquaten Lerngewohnheiten und besonders im Umgang mit der
Arbeitszeit und Lernzeit. Drei Hauptschwierigkeiten lassen sich
unterscheiden:
- Zeitverschwendung:
Viele Studenten tun zuviel auf einmal, das was sie tun jedoch nicht
lange und intensiv genug, um wirklich brauchbare Resultate zu
erzielen. So erreichen sie im Grunde gar nichts und ihre Arbeitszeit
wird verschwendet.
- Anfangshemmungen:
Die Entscheidung und damit verbundene Überwindung, nun endlich
anzufangen, fällt vielen außerordentlich schwer. Sie
lassen sich von jeder bietenden Möglichkeit ablenken oder
verzetteln sich in überflüssigen und vorgeschobenen
Tätigkeiten, die sie als Alibi benützen.
- Schlechtes Gewissen:
Dieses Alibi brauchen Sie, weil sie durchaus das Gefühl haben,
eigentlich nicht genug zu leisten bzw. mehr leisten zu können.
Dieses Gefühl peinigt sie konsequenterweise auch dann, wenn sie
sich entspannen wollen und hindert sie dann zusätzlich auch noch
an einer wirklich effektvollen Entspannung. So verpassen sie beides:
Arbeit und Entspannung.
Die Ursache solcher schlechten Gewohnheiten (was ist eine Gewohnheit?) ist der inadäquate Umgang mit der Arbeitszeit.
Der Effekt einer Arbeit ist weniger eine Funktion der Menge an investierter Zeit als vielmehr der Qualität und Organisation der Arbeit.
Quelle: http://www.woelkner.de/images/Fmz1.gif (00-08-29)
Wenn jemand ständig viel zu tun hat, beweist das noch lange nicht, daß er auch viel tut! Um zu einer sinnvollen Zeitplanung zu kommen, muß man daher eine richtige Zeitplanung durchführen. Das beginnt mit der Führung eines genauen Tagesrapports (mindestens eine Woche lang) - schließlich muß man wissen, welche Tätigkeiten in welchem Umfang und innerhalb welcher Zeiteinheit ausgeführt werden können.
Tagesrapport
1. Genaue Aufzeichnungen über den täglichen Ablauf (Minutenangeben für die einzelnen Tätiogkeiten vom Aufstehen bis zum Schlafengehen). Ein Stundenplan wie dieser kann das erleichtern!
2. Kategorisieren der Tätigkeiten (z.B. Arbeiten, Essen,
Schlafen, Besorgungen machen).
3. Zusammenzählen der Zeit in den einzelnen Kategorien und
Berechnung des Wochenschnittes.
4. Prüfung, ob der Arbeitsaufwand für die einzelnen
Kategorien auch angemessen ist, oder ob etwas unangemessen viel Zeit
in Anspruch nimmt (z.B. zuviel Fernsehen). Wo könnte gezielt
gekürzt werden? Für welche Tätigkeiten würde ich
mehr Zeit brauchen?
5. Planung einer sinnvollen Zeiteinteilung und Erstellen eines Planes
für die nächste Woche bzw. einzelne Tage.
... nur wenn man seine tatsächlichen Gewohnheiten kennt, kann man schlechte abstellen!
Zeitplanung
Die Planung der Zeiteinteilung hängt primär von den Zielen und den Möglichkeiten, diese Ziele zu erreichen, ab. Die Tages- und Wocheneinteilung kann erste nach der Planung der inhaltlichen Tätigkeiten durchgeführt werden. Dabei unterscheidet man zwischen kurz- und langfristiger Planung:
Langfristige Planung
1. Phase: Klärung des Fernzieles (z.B. Studium- oder
Semesterabschluß) - darüber eventuell Informationen
einholen und den eigenen Stand überprüfen
2. Phase: Reihenfolge der Maßnahmen (z.B.
Prüfungstermine, Anzahl der Scheine) - Reihenfolge festlegen,
Aufwand abklären
3. Phase: Programmerstellung: Monats- und Wochenplanung
festlegen, Berücksichtigen der eigenen Kapazitäten
(Freizeit, Erholung, Sozialkontakte einplanen!), Spielraum lassen
für unerwartete Ereignisse.
Kurzfristige Planung
Sie betrifft die Einteilung des Wochen- und Tagesplanes und
umfaßt
- Aufteilung in Arbeits- und Entspannungszeit
- Gewichtung des Zeitumfanges für die einzelnen Tätigkeiten
(Tagesrapport!)
- Verteilung der Tätigkeiten über eine ganze Woche
- Berücksichtigung lernpsychologischer
Faktoren (Lern- und Leistungskurven,
Interferenzerscheinungen).
Ziel der Zeitplanung ist nicht der verplante Mensch sondern der sinnvolle Einsatz der Zeit!
Andreas Jorde hat einen illustrativen und
detailreichen Vorschlag zur Zeiteinteilung
für Schüler entwickelt, der auch für erwachsene
LernerInnen manche Anregung geben kann.
Siehe auch das mehr für Berufstätige gedachte Zeitmanagement von Peter Maas!