HTML-Einführung von Hubert Partl, Februar 1996

Hypertext-Links


Verweise zu anderen Informationen <a href>

Vielleicht die wichtigste Eigenschaft des World Wide Web und der Hypertext Markup Language ist die Möglichkeit, daß der Leser mit Hilfe von Hypertext-Verbindungen ("Links") von einer Information zu einer anderen Information springen kann.

Zu diesem Zweck gibt man im HTML-Text einen "Anker" (anchor) der folgenden Form an:
<a href="URL">Link-Text</a>

Der zwischen <a> und </a> stehende Link-Text ist der am Bildschirm sichtbare Text, der vom Benutzer "ausgewählt" werden kann (Klick mit der Maus oder Drücken einer bestimmten Taste wie Return oder Rechtspfeil, je nach dem verwendeten Web-Browser). Viele Web-Browser kennzeichnen diesen Link-Text durch Unterstreichen, manche durch eine spezielle Farbe, oft durch Unterstreichen und Farbe, wobei manchmal auch noch verschiedene Farben oder Unterstreichungsarten für bereits aufgesuchte und noch nicht aufgesuchte Links verwendet werden.

Innerhalb des Befehls <a> wird mit href= (Hypertext Reference) angegeben, zu welcher Information der Sprung bei Auswahl dieses Hypertext-Links erfolgen soll. Diese Adresse wird in der Form eines URL (Uniform Resource Locator) angegeben.

Nachdem der Benutzer die Information, zu der er auf diese Weise verzweigt hat, gelesen hat, kann er mit Hilfe des Zurück-Befehls ("back") seines Web-Browsers wieder an die Stelle zurückkehren, von der der Sprung ausgegangen ist.

Bei der Formulierung des Textes und der Plazierung der Links sollten Sie darauf achten, daß der dem Leser durch die Unterstreichung und Farbe in die Augen springende Link-Text die wichtigen Stichworte enthält und nicht ein unwichtiges Wort wie "hier" oder gar ein nur für manche Web-Browser gültiges "click here".

Ein Beispiel für eine schlechte Formulierung:

- - - Die Eingabe von

F&uuml;r ausf&uuml;hrlichere Informationen &uuml;ber 
absolute und relative URLs klicken Sie 
<a href="hein3.html#url">hier</a>.
- - - bewirkt eine Darstellung wie

Für ausführlichere Informationen über absolute und relative URLs klicken Sie hier.

- - -

Beispiele für bessere Formulierungen:

Hier können Sie ausführlichere Informationen über absolute und relative URLs auswählen.

oder:

Als Adresse sind absolute oder relative URLs anzugeben.

- - -


URL (Uniform Resource Locator)

Der URL ist eine Art Adresse, die alle Angaben enthält, die für das Auffinden einer bestimmten Information im World Wide Web notwendig sind. URLs haben grundsätzlich das Format
methode:objekt
Ein typischer URL hat etwa den folgenden Aufbau:
protokoll://hostname/directoryname/filename#marke
Beispiel:
http://www.boku.ac.at/htmleinf/hein3.html#url
bedeutet einen Sprung an die Stelle "url" im File "hein3.html" im Directory "htmleinf" auf dem WWW-Server "www.boku.ac.at". Falls Teile des URL (z.B. der Filename) Leerstellen oder Sonderzeichen enthalten, müssen diese durch einen Hexadezimal-Code der Form %XX ersetzt werden, z.B.
%20 für eine Leerstelle,
%2F für einen Schrägstrich,
%3F für ein Fragezeichen.

Es müssen nicht immer alle Teile des URL angegeben werden. Dementsprechend wird zwischen absoluten und relativen URLs unterschieden:

Achtung! Im Gegensatz zu den HTML-Befehlswörtern, bei denen die Groß- oder Kleinschreibung egal ist, dürfen innerhalb der URLs Groß- und Kleinbuchstaben nicht verwechselt werden.

Absolute URLs im WWW

Unter absoluten URLs werden Adressen verstanden, die unabhängig vom Kontext verstanden werden, d.h. egal in welchem HTML-File sie stehen, der Zugriff erfolgt immer auf dieselbe Information.

Beispiele:

http://hostname/
bedeutet die WWW-Start-Page auf dem Rechner "hostname".

http://hostname:8000/
bedeutet die WWW-Start-Page eines WWW-Servers, der auf dem Rechner "hostname" unter der Portnummer 8000 (statt unter der Standard-Portnummer 80) läuft.

Manche Web-Browser tolerieren es, wenn der abschließende Schrägstrich fehlt, bei anderen Web-Browsern führt das aber zu verschiedenen Fehlern. Der Schrägstrich nach dem Hostnamen bzw. nach der Portnummer muß deshalb immer angegeben werden.

http://hostname/directory/
bedeutet eine Übersicht über ein auf dem Rechner "hostname" liegendes Directory oder die in diesem Directory liegende Start-Page (wenn es eine solche gibt).

Der Schrägstrich nach dem Directory-Namen ist notwendig, um ihn von File-Namen zu unterscheiden. Manche Web-Browser können den Unterschied auch bei fehlendem Schrägstrich feststellen (allerdings nur mit doppeltem Zugriff und damit erhöhter Netz-Belastung). In vielen Fallen führt das Fehlen des Schrägstrichs aber zu verschiedenen Fehlern bei weiteren Links. Der Schrägstrich nach dem Directory-Namen muß deshalb immer angegeben werden.

http://hostname/directory/filename
bedeutet ein auf dem Rechner "hostname" im angegebenen Directory liegendes File.

http://hostname/directory/filename#marke
bedeutet den Sprung auf eine bestimmte Stelle innerhalb dieses Files.

file:///directory/filename
bedeutet ein auf dem lokalen Rechner im angegebenen Directory liegendes File.
Im Fall von PCs sind dabei Laufwerk und Directory nicht in der DOS-Schreibweise sondern in der Form
file:///c|/directory/filename
anzugeben.

Relative URLs im WWW

Relative URLs geben die Adresse relativ zur Lage des HTML-Files an, in dem das Hypertext-Link steht. Dies ist für zusammengehörende Files günstig, die eventuell gemeinsam auf einen anderen Bereich übertragen werden.

Beispiele:

#marke
bedeutet eine andere Stelle innerhalb desselben Files.

filename
bedeutet ein anderes File innerhalb desselben Directory auf demselben WWW-Server.

filename#marke
bedeutet eine bestimmte Stelle in diesem anderen File.

directory/filename
bedeutet ein File in einem Subdirectory des aktuellen Directory (relativer Pfad).

../filename
bedeutet ein File im Parent-Directory des aktuellen Directory (relativer Pfad).

/directory/filename
bedeutet ein File in einem bestimmten Directory (absoluter Pfad) auf demselben WWW-Server.

URLs für andere Internet-Services

URLs können nicht nur auf WWW-Server sondern auch auf Gopher-Server, FTP-Server oder andere Internet-Services verweisen.

Dazu sind im URL entsprechend andere Protokolle und Parameter anzugeben.

Beispiele:

gopher://hostname/11/directory
für ein Directory auf einem Gopher-Server.

gopher://hostname/00/directory/filename
für ein File auf einem Gopher-Server.

ftp://hostname/directory/
für ein Directory auf einem anonymen FTP-Server.

ftp://hostname/directory/filename
für ein File auf einem anonymen FTP-Server.

telnet://userid@hostname
für eine Telnet-Verbindung zu einem Internet-Rechner mit Login unter einer bestimmten Userid.

news:news.group.name
für eine bestimmte Usenet-Newsgruppe auf dem lokalen News-Server (NNTP-Server) des WWW-Client.

mailto:userid@hostname
für das Senden von Electronic Mail an eine bestimmte Mail-Adresse über das lokale Mail-System des WWW-Client (siehe Spezialeffekte).

Bestimmte Web-Browser verwenden intern Pseudo-URLs für bestimmte Programmfunktionen (z.B. "about:" für die Ausgabe von Help-Texten oder "newsrc:" für die Subskription von Newsgruppen). Solche Pseudo-URLs dürfen klarerweise nur innerhalb dieses Web-Browsers und nicht in HTML-Files verwendet werden.


Listen von Verweisen

Für Menüs, in denen der Leser aus mehreren Hypertext-Links auswählen kann, verwenden Sie am besten übersichtliche Listen der Form

<ul>
<li><a href="URL1">Beschreibung 1</a>
<li><a href="URL2">Beschreibung 2</a>
<li><a href="URL3">Beschreibung 3</a>
</ul>
Ein Beispiel für eine solche Auswahl-Liste sehen Sie in den Referenzen.


Markierungen innerhalb eines HTML-Files <a name>

Für die Markierung von möglichen Sprungzielen innerhalb Ihres HTML-Files können Sie "Anker" (anchor) der folgenden Form angeben:
<a name="marke">Text</a>

Der zwischen <a> und </a> stehende Text ist das Sprungziel. Er darf nicht leer sein und darf auch HTML-Befehle enthalten (aber keine anderen <a>-Befehle).

Der mit name= definierte Name der Sprungmarke kann dann in Hypertext-Links in der Form
<a href="#marke">Link-Text</a>
oder
<a href="filename#marke">Link-Text</a>
angegeben werden und bewirkt einen Sprung zu der markierten Stelle innerhalb des HTML-Files.

Bitte, beachten Sie, daß das Nummernzeichen # nur bei href= und nicht bei name= anzugeben ist und daß im Gegensatz zu den HTML-Befehlswörtern, bei denen die Groß- oder Kleinschreibung egal ist, in den Sprungmarken Groß- und Kleinbuchstaben unterschieden werden und daher nicht verwechselt werden dürfen.

Beispiel (frei nach D. E. Knuth: The TeXbook):

- - - Die Eingabe von

<dl>
<dt><a name="endlos">endlos:</a>
<dd>siehe 
<a href="#schleife">Schleife</a>.
<dt><a name="schleife">Schleife:</a>
<dd>siehe 
<a href="#endlos">endlos</a>.
</dl>
- - - bewirkt eine Darstellung wie

endlos:
siehe Schleife.
Schleife:
siehe endlos.

- - -

In HTML 3 kann man Sprungmarken mit id="marke" statt mit name= vereinbaren, und die Angabe von id= ist nicht nur in eigenen <a>-Befehlen sondern auch direkt in Befehlen wie <hX>, <p>, <ul> u.dgl. oder <spot> möglich. Beispiele:

<h2 id="marke1">&Uuml;berschrift</h2>
<p id="marke2">Text...


Inhaltsverzeichnisse

Bei HTML-Files, die länger als zwei, drei Bildschirm-Seiten sind, ist es empfehlenswert, an den Anfang ein Inhaltsverzeichnis mit Sprüngen zu den einzelnen Abschnitten innerhalb des Files zu stellen, etwa in der folgenden Form:
<h1>Haupt-Überschrift</h1>
<ul>
<li><a href="#kap1">Kapitel-Überschrift 1</a>
<li><a href="#kap2">Kapitel-Überschrift 2</a>
<li><a href="#kap3">Kapitel-Überschrift 3</a>
</ul>
<p>
einleitender Text ...
</p><hr><p>

<a name="kap1"><h2>Kapitel-Überschrift 1</h2></a>
Text des ersten Kapitels ...
</p><hr><p>

<a name="kap2"><h2>Kapitel-Überschrift 2</h2></a>
Text des zweiten Kapitels ...
</p><hr><p>

<a name="kap3"><h2>Kapitel-Überschrift 3</h2></a>
Text des dritten Kapitels ...
</p><hr><p>
Beispiele dafür sehen Sie in allen Kapiteln dieser HTML-Einführung.

In HTML 3 geht das noch einfacher mit Markierungen der Form

<h2 id="kap1">Kapitel-Überschrift 1</h2>
Text des ersten Kapitels ...
</p><hr><p>


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