1 Wissenschaftliches Arbeiten
1.1 Das wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des Forschungsprozesses
Das Wissenschaftliche Arbeiten ist ein Teilbereich des wissenschaftlichen
Forschungsprozesses.
Dabei werden einige Dimensionen von Wissenschaft weitgehend ausgeblendet,
u.a.:
- wissenschaftstheoretische, methodologische Fragen -
Bsp.: Welche Forschungsansatz wird gewählt? Eine qualitative
oder eine quantitative Forschungsmethode
- wissenschaftssoziologische Fragen - Bsp.: In welchem
Rahmen wird geforscht? Im universitären Bereich, Auftragsforschung.
- psychologische Fragen - Bsp.: Welche subjektiven Anteile
bringt der Forscher mit?
- wirtschaftliche Fragen - Bsp.: Wer finanziert die Forschung?
Wissenschaftliches Arbeiten ist somit ein neutraler Kernbereich,
der in jeder Disziplin anzuwenden ist, weitgehend unabhängig
von der Forschungsmethode usw.
Die Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens: Graphik
Grundsätzlich:
- Wenn jemand (insbesondere in den Geisteswissenschaften) mit
Computer arbeitet, sagt das wenig aus über die Qualität
seiner Arbeit - ein Arsenal von Technologien ist kein Qualitätsmaßstab
der Wissenschaft
- Abhängig von Präferenzen des einzelnen, wobei
sich ein Hang zum Technischen ohne weiteres vereinbaren läßt
mit einer kritisch reflektierten Haltung gegenüber dem Computer.
Einige Gründe, sich auf den Computer "einzulassen":
- Leichteres Korrigieren von Textentwürfen (nicht jedesmal
eine ganze Seite neu tippen),
- einfacheres Ordnen und Neurordnen der Literatur,
- die Systematik, mit der die Literatur geordnet wird, läßt
sich schnell und leicht ändern,
- ...
- Angesichts der sog. Informationsgesellschaft: Da Informationstechnologien
immer mehr Gesellschaft und Lebenswelt durchdringen (Informatisierung),
wird es wichtiger, sich in einem verwirrenden
Universum von Informationen zurechtfinden zu lernen, Priortäten
zu setzen, gewichten, strukturieren, zusammenfassen, bewerten
und selbstbestimmt darauf zu reagieren
Facit:
- Computerunterstütztes Arbeiten erfordert einigen Aufwand,
sich das Instrumentarium anzueignen.
- Dem steht einerseits ein effizienteres wissenschaftliches
Arbeiten gegenüber.
- Andererseits bietet sich die Chance, technologiekritische
und technologiegestaltende Kompetenzen zu erwerben, die in den
pädagogischen Berufsfeldern mehr und mehr gefragt sind.
Aus quantitativer Sicht ein Blick auf Produktion, Verteilung von
Information :
- weltweit zwischen 100.000 bis 300.000 Zeitschriften; 3 - 10
Mio. Aufsätze im Jahr
- täglich werden weltweit 2.000 Bücher veröffentlicht
- täglich produzieren WissenschaftlerInnen weltweit 7.000
Arbeiten
- das menschliche Wissen verdoppelt sich alle 5 bis 7 Jahre
- um dieses Wissen zu speichern gibt es ... Bibliotheken, ca.
8.000 Datenbanken
- um dieses Wissen zu verteilen gibt es ein globales Netzwerk,
das Internet, mit ca. 30 Mio BenutzerInnen weltweit, Wachstumsrate
10% im Monat
Aus qualitativer Sicht ein Blick auf die Funktion der Information:
- Aufgrund zunehmender Arbeitsteilung (Experten, Spezialisten)
wird Information zum vierten Wirtschaftssektor (neben Landwirtschaft,
Handwerk und Industrie, Dienstleistung)
- Dadurch kommt es zu einer Informatisierung der (sozialen)
Wirklichkeit) - die Kommunikation (Übermittlung) von Information
erfolgt zunehmend computergestützt
- Und zu einer Mediatisierung - der Mensch konstruiert
seine Wirklichkeit immer mehr aufgrund von Erfahrungen, die über
die Medien transportiert werden - primärer Erfahrungsverlust
- Verbunden mit einer Ökonomisierung, da Informations-
und Mediensysteme vorwiegend nach marktwirtschaftlichen Interessen
reguliert werden.
1.4 Informationswissenschaftliche Grundlagen
- Information versus Wissen:
Aus informationswissenschaftlicher Sicht ist Information "Wissen
in Aktion", d.h. Wissen, das in einer spezifischen Situation
für eine spezifische Anwendung benötigt wird,
also handlungsrelevantes Wissen - pragmatischer Ansatz der Informationswissenschaft
(Kuhlen 1995).
Diagramm
Für bestimmte Anwendungen (insbesondere wissenschaftliche)
reicht das individuell verfügbare Wissen nicht aus, es muß
erweitert werden, indem auf externes Wissen zurückgegriffen
wird.
- Informationsverarbeitung = Anwendung von Wissen
Damit externes Wissen zu handlungsrelevantem Wissen (=Information)
werden kann, ist eine Transformation des Wissens im Hinblick auf
Aufgabenstellung, situative Gegebenheit, beteiligte Subjekte sowie
deren affektive und kognitive Voraussetzungen nötig.
- Informationsarbeit = Aufbereitung von Wissen für
die Anwendung
Um Prozesse der Informationsverarbeitung zu erleichtern bzw. überhaupt
erst zu ermöglichen, bedarf es der Informationsarbeit, durch
die Information benutzerorientiert aufbereitet und präsentiert
wird.
- Informationeller Mehrwert:
Informationsarbeit erzeugt einen "informationellen Mehrwert"
(Kuhlen 1995), insofern vorhandenes
und auch (weitgehend) ungenutzes Wissen für neue Anwendungsbereiche
zugänglich gemacht wird.
- Gegenstand, Ziel und Methoden der Informationswissenschaft:
Die Informationsverarbeitung in Wissenschaft, Industrie,
Wirtschaft, Politik usw.
Dies soll schnell, benutzerbezogen, effizient erfolgen.
Erzielt wird dies durch Informationsarbeit, und zwar: Sammlung,
Verdichtung, Selektion, Präsentation von Wissen.
- Vergleich: Theorie-Praxis-Problem, Lernprozeß, Wissensvermittlung,
Wissenrezeption, Wissensreduktion
1.5 EDV
für wissenschaftliches Arbeiten
Warum
brauchen wir Software für die wissenschaftliche Arbeit?
- erstellen und bearbeiten von Dokumenten (Texte, Grafiken,
usw.)
- speichern und verwalten von Daten
- repetitive und aufwendige Berechnungen durchführen
- koordinieren und verwalten von Projekten
- kommunizieren
Beispiel: Software für das Studium, Diplomarbeit, Seminararbeit
Softwareangebot des EDVZ der Universität
Innsbruck
- Textverarbeitung
- Tabellenkalukulation
- Datenbankverwaltung
- Telematik-Software (WWW, Email)
allgemeine Oberfläche Windows
Microsoft Word
- Dokumente erstellen, bearbeiten, formatieren, speichern, verwalten
und drucken
- Version 6
- auch als einfache Literaturverwaltung einsetzbar
- verwenden vo sog. Druckformatvorlagen (normal, dissertation),
um normierte Diplomarbeiten erstellen zu können.
Microsoft Excel:
- für quantitative strukturierte Daten, Berechnung und
Kalkulation
Microsoft Access:
- für strukturierte Informationen (Datenbanken, z.B. Literaturdatenbank)
Kommunikationssoftware (Telematik): Verbindung zu anderen
Rechnern, File-Transfer, Navigation im Internet, Email
- Netscape: WWW-Browser, erlaubt alle Internetdienste von einer
Plattform aus (Telnet, FTP, WWW)
- BIBOS
- Pmail oder Pegasus Mail for Windows: