|
Werner Stangl von der Universität Linz, Herausgeber der Internet-Zeitschrift p@psych, hat vor zwei Jahren eine Studie zum Einsatz des Internets im Unterricht an Österreichs Schulen durchgeführt und daraus eine, wie er anführt, pädagogische und didaktische, nicht so sehr eine technische Unterstützung in Buchform gemacht. Das Buch ist in drei große Teilbereiche gegliedert; im ersten geht es um das Internet selbst, zahlreiche Begriffe werden erklärt, Tipps für den Umgang mit Suchmaschinen, Viren, mit der Sicherheit und zur Netiquette werden gegeben. Teil 2 berichtet über die Befragung zum Internet-Einsatz und ihre Ergebnisse, Teil 3 führt Möglichkeiten der Nutzung des Internets im Bildungsbereich an. Ein (recht probates) Glossar, eine Literaturliste (vorwiegend URLig) und ein Stichwortverzeichnis runden den Band ab. Keine Frage - da ist viel Interessantes in dem Buch versammelt, der eine oder andere Hinweis ist auch für old buffs willkommen, ein paar Studien bestätigen Geahntes, und die Tatsache, dass Stangl ein e-zine herausgibt, bindet ihn und seine Arbeit in die heutzutage viel gepriesene Lehr-/Lerndynamisierung mühelos ein. Dennoch werde ich nicht so recht schlau aus dem Buch. Da ist einmal die Untersuchung selbst, der, wie allen Papierdokumentationen in diesem Bereich, schnell etwas Historisches anhaftet. Natürlich haben wir immer noch viele Lehrerinnen und Lehrer, die sich den Neuen Technologien verschließen. Viele Lippenbekenntnisse erfolgen mit verschränkten Händen und verschlossenen Börsen. Aber dennoch scheint mir, dass mittlerweile nicht nur die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer wächst, die sich der Neuen Technologien (NT) bedienen, es zeigt sich dabei oft auch ein unwillkommenes Phänomen: Während sie selbst eifrig surfen und Info--Müll herunterladen, kämen sie nie auf den Gedanken, mit einer Klasse die NT zu nutzen. Was ich damit sagen will: Im Bereich der NT verändern sich Zugänge und Haltungen dermaßen rasch, dass Bücher (mit ihrer langwierigen Produktionsstruktur) das falsche Medium für die Präsentation aktueller Untersuchungsergebnisse sind. Was den dritten Teil, der für uns ja von größtem Interesse ist, betrifft, so zeigt sich, dass ein Pendeln zwischen hehren Zielvorgaben (ich frag mich, wie lange ich das Wort ,Schlüsselqualifikationen' noch hören werde können) und dürftiger Praxis fast dazu gehört - übrigens ein grundsätzliches Phänomen der pädagogischen, aber auch der didaktischen Literatur. (Was bestimmt ganz besonders im Bereich der NT Not täte - wäre ungleich mehr action research at the screenface.) Die Idee etwa, kommerziell orientierte Angebote für den Unterricht nutzbar zu machen (vgl. S. 188 f.) ist ja sehr gut - dabei einen billigen, dekontexttualisierten multiple choice Sprachtest aus der Teststeinzeit zu wählen, ist schon weniger erfreulich. Dennoch bleibt für mich der dritte Teil der lesenswerteste, weil er doch einige Anregungen und Ideen mit einer Gesamtperspektive zu verknüpfen sucht. Aber es zeigt sich dabei, dass alle die buzzwords wie Lernerautonomie, Konstruktivismus, offenes Lernen und dergleichen, die plötzlich mit den NT verbunden werden, ja schon ein Jahrzehnt in der (fach-)didaktischen Diskussion herumschwirren; Stangl zitiert dazu auch Döring (S. 171), die meint, das Internet lasse sich in diverse U-Modelle integrieren, es existiere aber keine eigene Internet-Didaktik. (Hoffentlich bleibt das auch lange so!). Dieser No-nonsense Zugang ist es auch, der den vorliegenden Band auszeichnet. Mögen newbies den ersten Teil zu mühselig empfinden, mögen oldies den zweiten und dritten Teil zu vertraut finden, so können sie doch alle Gewinn aus diesem Buch ziehen, zumal es auch eine guten Einblick in aktuelle (Bildungs-)Verhältnisse gibt. |
|
|
Bei der Vorbereitung mehrerer Internet-Seminare für unterschiedliche Zielgruppen (LehrerInnen, Erwachsenenbildung, SchülerInnen) bin ich auf dieses Buch gestoßen und werde es in Zukunft als Standardlehrbuch einsetzen, denn es ist das erste Buch, das wirklich auf die pädagogischen Aspekte des Internet eingeht. Der Aufbau ist übersichtlich und auch sprachlich ist das Buch schon für Anfänger in diesem Medium bestens geeignet. Dabei geht der Autor durchaus in die Tiefe und selbst für mich als Medienfachmann waren einige überraschende Neuigkeiten zu finden. Sehr empfehlenswert für alle, die Seminare für Internet-EinsteigerInnen durchführen. |
|
|
Ich habe den Autor vor zwei Jahren anlässlich eines Vortrages in Wien gehört und war erstaunt, wie einfach das Internet eigentlich ist, wenn man es mit einfachen Worten erklärt. Er wurde damals von den Zuhörern gedrängt, doch ein Buch zu schreiben, das die Möglichkeiten des Internet für den Unterricht für alle verständlich erklärt. Nun ist es endlich herausgekommen und ich bin davon wirklich begeistert. Kein Buch für Techniker sondern für den einfachen Fachlehrer, der sich die Frage stellt: "Was kann ich mit dem Internet im Unterricht anfangen?" Es werden Unterrichtsmodelle vorgestellt und deren Vor- und Nachteile aufgezeigt, ausgewählte Beispiele illustrieren praktische Realisierungen. Besonders wichtig finde ich, dass der Autor für das Buch eine eigene Internetseite eingerichtet hat, auf der er für die Leserinnen und Leser Neuigkeiten und veränderte Linkadressen anbietet. Auf dieser Seite gibt es auch eines der besten Internet-Glossare, das ich kenne. Alles in allem ein empfehlenswertes Buch zum Selbststudium, aber auch für Einführungskurse. Es sollte in keiner Schulbibliothek fehlen! |
|
|
|
|
|
|
|
|
http://zmp.donau-uni.ac.at/ |
|
@}----->---->---- [8-}) design] |