Was ist Hypertext?
von
Carsten Sens
und
Jens Gr¸tzmann
Inhaltsverzeichnis:
1. Was ist Hypertext?
2. Woher kommt das zunehmende
Interesse an Hypertext?
3. Anwendungen und Einsatz von
Hypertext
4. Was finden wir in
allen Hypertext - Systemstrukturen?
5. WWW - Word Wide Web als
weltumspannendes Informationsnetz
6. Auswertung von
Erfahrungen
1. Was ist Hypertext?
- Wenn man computergespeicherte Informationen untereinander
verknüpft und dies an der Benutzungsoberfläche kenntlich
macht, nennt man dies Hypertext.
Die Idee, Informationen assoziativ zu verknüpfen und dann mit
den modernsten zur Verfügung stehenden Mitteln zu verwalten, ist
recht alt und geht auf V.Bush (1945) zurück. In den Sechziger
Jahren realisierte unabhängig von Bushs Idee D.Engelbart
hypertextähnliche Systeme. Dennoch sind Hypertext und Hypermedia
erst in den letzten Jahren ein Thema geworden, das in der Informatik
und ihren Anwendungen auf stärkeres Interesse stößt.
"...siehe unsere Lehrveranstaltung "CBT" in der wir
sind"
Hypertext ist ein typisches interdisziplinäres
Forschungs-, Entwicklungs- und Anwendungsgebiet.
Unabhängig von den unterschiedlichen Einzeldisziplinen, die im
Zusammenhang mit Hypertext stehen, können allgemeine
Interessen an Hypertext festgestellt werden:
- System- und Softwareentwicklung
Im Zusammenhang mit informationswissenschaftlichen Disziplinen ist
man an der Entwicklung neuer Systemtypen oder -eigenschaften
interessiert. Hierbei bietet Hypertext entsprechende Perspektiven.
- Konstruktion von Wissensprodukten / Hypertextbasen
Hersteller von Informantionsprodukten nutzen für die
Modellierung des Wissens bestimmter Anwendungsgebiete heute bereits
das Hypertextkonzept. Die Anzeichen deuten darauf hin, daß eine
Hypertextindustrie entstehen wird, deren Leistung darin besteht,
entweder Produkte für den allgemeinen Markt wie
Reiseführer, allgemeine Auskunftssysteme usw. zu erstellen oder
kundenindividuelle Hypertextprodukte zu entwickeln.
- Modellierung und Simulation kognitiver Prozesse
Im Zusammenhang mit Hypertext können verschiedene
Untersuchungen über die Modellierung und den Erwerb von Wissen
angestellt werden. In diesem Kontext zielt das Interesse von
Schreibforschern, Psychologen, Erziehumgs-wissenschaftlern,
Linguisten usw. auf die Modellierung und Simulation kognitiver
Prozesse, wie z. B. den des Lernens.
2. Woher kommt das zunehmende Interesse an
Hypertext ?
- Informationstechnische Möglichkeiten
wie Grafik, Mausbedienung, Mehrfachfenstertechnik, direkte
Manipulation von Objekten auf dem Bildschirm usw., die von
Benutzern zunehmend als wichtige und angenehme Eigenschaften von
informationstechnischen Anwendungen betrachtet werden, sind
inhärenter Teil des Hypertextkonzeptes.
- Leichte Bedienbarkeit
Sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Nutzung von
Hypertexten bietet dieses neuartige Medium Vorteile gegenüber
eingeführten informationsverarbeitenden Systemen wie, z. B.
Datenbank- und Expertensystemen.
- Kognitive Plausibilität
Man nimmt an, daß das Wissen im menschlichen Gehirn in
vernetzten topologischen, nicht - linearen Strukturen organisiert
ist. Diese Wissensorganisationsprinzipien sind bei Hypertextbasen
per Definition vorhanden. Man kann daher von kognitiver
Plausibilität bei Hypertexten sprechen.
- Hohe Adaptivität
Aufgrund der Allgemeinheit des Hypertextkonzeptes existieren
vielfältige Verwendungszwecke und eine große
Flexibilität bei der Darstellung von Wissen und der
Erarbeitung von Information.
- Kreativitätsfördernde Effekte
Bei der Bearbeitung, dem "Browsing" von Hypertexten existieren
kreativitatsfördernde Effekte, wie z.B. sog. Mitnahmeeffekte,
bei denen beim Durchstöbern der Wissens-struktur
zufällig entdeckte Sachverhalte mit aufgenommen werden.
Führen diese Mitnahmeeffekte dazu, daß die
ursprüngliche Suchmotivation verdrängt wird, und neue
Ziele verfolgt werden, spricht man von Serendipity - Effekten.
- Beherrschung der Informationspur
Durch assoziative Wissensorganisationsformen bei Hyper-texten
bieten sich Vorteile bei der Beherrschung komplexer
Informationsstrukturen, die mit linearen
Wissensorga-nisationsformen oft nur unzureichend dargestellt
werden können.