Die Frage, ob die Schule die neuen Informationssysteme in den Schulalltag einführen soll, erinnert mich einerseits an die hohen Ansprüche, die die Gesellschaft an die Institution Schule stellt, andererseits an die Tatsache, daß die Schule immer weiter hinter den gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen der letzten Zeit zurückbleibt. In diesem Zusammenhang fällt mir der schon sehr oft strapazierter Standardsatz meiner eigenen Schulzeit ein: "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir !" Da denke ich auch an das "Wahre, Gute und Schöne" und an den Gesetzgeber mit seinem fordernden "Die Schule hat ... !"
Um einiges griffiger und treffender sind weniger euphemistische Äußerungen, die jedoch der Wirklichkeit, auch wenn es unbequem und vielleicht sogar etwas provokant wirkt, weitaus näher stehen: "Im Grunde glaubt kein Mensch mehr, daß heutiges Lernen Probleme von morgen löst; fast sicher ist vielmehr, daß es sie auslöst." (Peter Sloterdijk: Kritik der zynischen Vernunft, Bd. 1, Frankfurt a.M. 1983, S.13)
Im ausgehenden 20. Jahrhundert steht auch die Schule in Österreich vor der Situation, auf geänderte Voraussetzungen im technologischen wie gesellschaftlichen Bereich zu reagieren. Die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und der Informationsweitergabe haben sich gerade in den letzten Jahren auf Grund der zunehmenden Vernetztheit der global gespeicherten Wissensressourcen radikal verändert. In vermehrtem Ausmaß wird der Zugang zum Wissen der heutigen Welt einfacher, schneller und effektiver. Schon längst müßte die Schule auf diese veränderten Parameter reagieren und sich wieder einmal klar darüber werden, daß die reine Wissensvermittlung schon längst nicht mehr ihre vornehmliche und einzige Aufgabe ist. Mir fällt dazu eine Kollegin ein, die das Problem des derzeitigen Schulbetriebs im Rahmen eines Seminars zum Thema "Internet und Schule" auf den Punkt brachte: "Die Schule kann sich totstellen und die geänderten Bedingungen ignorieren, oder sie kann sich endlich der Tatsache stellen, daß die Vermittlung von Faktenwissen durch andere Medien besser erfüllt werden kann als durch LehrerInnen. Mir schwebt ständig das Bild eines Geographielehrers vor, der vor der Tafel steht und mit dem Zeigestab auf die Landkarte zeigt, um (mehr oder minder) veraltete Informationen über irgendeinen Kontinent aufzusagen, während die SchülerInnen schon längst mittels Internet die neuesten Daten, in Bild und Ton ansprechend aufbereitet, abgerufen haben." (Carin Covi: Die Schule im Informationszeitalter - Neue Federn auf einen alten Hut?)
Die neuen Technologien wie Internet und Telekommunikation aus den Bereichen Schule, Unterricht und Bildung ausklammern zu wollen, wäre, wenn überhaupt, ein Schritt in die verkehrte Richtung. Wenn die Schule nicht irgendwann in eine kaum mehr zu überbietende Bedeutungslosigkeit verfallen will und zahlreiche Marktanteile im Bereich Aus-, Weiter- und Fortbildung nicht noch mehr an private Anbieter verlieren möchte, so ist es jetzt an der Zeit zu handeln.
Peter Rastl, Leiter des EDV-Zentrums der Universität Wien, formuliert knapp und klar eine Notwendigkeit, vor der sich die Schule auf Dauer nicht verschließen kann: "Im Bereich unserer Schulen ist es dringend geboten, sich auf die Möglichkeiten und Probleme elektronischer Kommunikation einzustellen." (DER STANDARD, 12.12.1995, Sonderbeilage INTERNET DIRECT, S. 1)
Seit in den USA die Regierung den Aufbau einer nationalen Informationsinfrastruktur unter dem Begriff "Information Superhighway" verkündet hat, vergeht auch in Österreich kein Tag mehr, an dem nicht in den Massenmedien von "Internet, Telekommunikation und Datenautobahn" berichtet wird. Am populärsten ist im Moment das Internet und sein neuster, benutzerfreundlicher Dienst: das "World-Wide Web" oder kurz WWW genannt. Die World-Wide Web Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Wissen der Welt jedem Teilnehmer auf seinem Computer in Sekunden verfügbar zu machen. Inzwischen sind so gut wie alle Universitäten und Forschungsinstitute der Industrienationen sowie zunehmend auch Schulen und Unternehmen im WWW vertreten. Internet und Telekommunikation sind auf dem besten Wege, unsere Vorstellungen von Schule und Bildung, von Lernen und Lehren grundsätzlich zu verändern bzw. sogar in Frage zu stellen. In Tirol jedoch scheinen nicht so sehr die Schulen und deren LehrerInnen, vielmehr jedoch die Bildungspolitiker und Schulbehörden die Augen vor dieser Entwicklung zu verschließen und den Anschluß an die internationale Entwicklung zu verpassen.
Die skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland haben unlängst beschlossen, alle Schulen bis zum Jahr 2000 an das Internet anzubinden. In letzter Zeit gibt es sogar in Polen Bestrebungen, die Schulen landesweit zu vernetzen. Allein in Deutschland sind bereits mehr als tausend Universitäten, Fachhochschulen und andere Forschungs- und Bildungsinstitutionen offizielle Anbieter im WWW. Was den Einsatz moderner Technologien in der Schule angeht, steckt Österreich noch in den Kinderschuhen. Bis jetzt sind knapp hundert Schulen bundesweit an das Internet angeschlossen. Bis zur Jahrtausendwende sollten alle Schulen einen Zugang zum "Datenhighway" besitzen, so die Pläne des Unterrichtsministeriums. Nur: In Zeiten des Sparpakets wird das ein Traum für die Zukunft bleiben, wenn für die Finanzierung nicht auch private Geldgeber gefunden werden.
Trotzdem ist das Internet vor allem im universitären Bereich auf dem besten Weg, zum wichtigsten Arbeits- und Kommunikationsmittel zu werden. Kann unter diesen Voraussetzungen schulische Bildung davon ausgehen, daß das Internet nur ein Spielzeug für einige wenige ist ?
Das WWW zeigt exemplarisch den allgemeinen Trend von den Einzelplatzcomputern zu lokal und international vernetzten Computern und vom Rechner im wörtlichen Sinn zum Kommunikationswerkzeug. Neben der Kommunikation ist aber auch die Beschaffung sowie das Anbieten von Informationen im Internet ein wesentlicher Bestandteil dessen, was man unter "Datenautobahn und Info-highway" versteht.
Schon jetzt spielen Schulen im Internet eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, einzelnen Teilnehmern im Netz relevante und interessante Informationen aus sämtlichen Wissensgebieten zugänglich zu machen. Die Schulen im Internet leisten neben anderen seriösen Informationsanbietern zunehmend ihren Beitrag, wenn es darum geht, das Medium Internet nicht zu einem weltweiten Speicher von Datenmüll werden zu lassen. Nicht nur die Universität, sondern auch die Schule kann dieses Medium sinnvoll und effizient nützen, zur Informationsbeschaffung (z.B. Online-Suche in der UB in Innsbruck für Fachbereichsarbeiten und Referate), zur Kommunikation (z.B. Projektarbeiten und Briefkontakte mit anderen Schulen) und zum Anbieten von eigenen Informationen (z.B. die Gestaltung einer sogenannten Homepage).
Die Lebenswelt der Jugendlichen ist heute so global wie die Wirtschaft, die Medien, die Jugendkultur und die Umweltprobleme. Die Welt als globales Dorf existiert schon längst, und auch die Schule wird auf Dauer nicht das traditionelle Organisationssystem einer "geschlossenen Anstalt" aufrechterhalten können. Auch das Internet bringt die Welt in die Schulen zurück, in einer Form, die ihre aktive Beteiligung fordert und ihre Kreativität fördert.
Im Informatikunterricht könnten die Grundlagen von Telekommunikation und Netzen, von Multimedia, Hypertext und Informationssystemen behandelt und praktisch erprobt werden. Aber auch in anderen Fächern ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der kreativen Anwendung.
So könnte z.B. die Entwicklung einer digitalen Präsentation der eigenen Schule in den Deutschunterricht eingebaut werden. Diese Selbstdarstellung kann im Web einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Geschichtsunterricht kann eine ausführliche Darstellung der Schulentwicklung bzw. andere historische Informationen beitragen, die im engeren und weiteren Umfeld der Schule von Interesse und Relevanz sind.
In Geographie und Wirtschaftskunde könnten aktuelle Strukturdaten der Region der Schule erarbeitet und präsentiert werden. Die Verwendung aktueller Arbeitsergebnisse des Musikunterrichts und der Bildnerischen Erziehung bieten sich natürlich dank der Multimedia-Fähigkeiten ebenfalls an. Schülerzeitungen lassen sich leicht in das Informationsangebot der eigenen Schule integrieren, ebenso wie von Schülern entwickelte Software, aber auch Fachbereichsarbeiten, Unterrichtsmaterialien und diverse Beiträge von einzelnen Schulklassen. Die genannten Anwendungen stellen nur einen Anfang dar und lassen sich auch ohne Internetverbindung realisieren. Um wieviel interessanter wird es natürlich, wenn über Internet der Vergleich mit den Angeboten anderer Schulen hinzukommt. Fremdsprachen bekommen dann die Chance, das eigene Angebot zu übersetzen und Freunde aus aller Welt und aus Partnerschulen willkommen zu heißen.
WWW bietet die Chance, Teamarbeit praktisch einzuüben, anwendungsnahen Informatikunterricht zu geben, einen Blick in andere Weltgegenden und andere Kulturen zu werfen, kurz hinter die Kulissen der inzwischen omnipräsenten Informationssysteme zu schauen und diese selbst zum Nutzen der Schule und der SchülerInnen weiterzuentwickeln.
Trotz aller Faszination, die von diesem neuen Medium ausgehen mag, ist es jedoch angebracht, die Gefahren, die dieses Medium in sich birgt, nicht zu übersehen. Hier ist ein kritischer Umgang gefordert. Denn wenn ein Medium wie das Internet prinzipiell die Möglichkeit bietet, allen alles zu sagen, dann besteht die Gefahr, daß das Medium selbst irgendwann gar nichts mehr zu sagen hat: "Die Menschheit hat bis jetzt 10¹³ Bits an Information gespeichert. Bis zum Jahr 2000 wird sich die Menge etwa verdoppeln. Dabei gilt für die Info-Sintflut folgendes: Etwa drei Fünftel sind Unsinn und "vermischter Unsinn", den ich "Trübkunde" nenne; ein Fünftel ist zwar sinnvoll, aber vergängliche Info, und kaum ein Fünftel besteht aus ernsten Denkfrüchten." (Stanislaw Lem: Zu Tode informiert - Risiken und Nebenwirkungen der globalen Vernetzung ; in: DER SPIEGEL, 11/96, S. 109)
Zudem haben neue Medien immer wieder die Tendenz, bereits Vorhandenes aus den Speichern der alten Medien zu übernehmen: Der Film speicherte in seinen Anfängen Theaterstücke auf Zelluloid, das Fernsehen übernahm die alten Kinofilme und das Internet als momentan jüngstes Medium übernimmt wieder die Inhalte der alten Medien. Alter Wein in neuen Schläuchen also ? Am Anfang sicher, nur wird das Internet wie seine Vorgänger die ihm adäquaten Inhalte genauso neu erfinden bzw. definieren müssen. Neue Medien erzeugten immer wieder Angst: Man erinnere sich, daß bereits die Kunst Gutenbergs als Werkzeug des Teufels bezeichnet wurde, daß der österreichische Kulturhistoriker Egon Friedell mit der Erfindung des Radios den Untergang abendländischen Kulturlebens voraussagte, daß sich durch das Fernsehen der Kauf von Büchern allemal noch nicht erübrigt hat, daß mit dem Taschenbuch die Literatur nicht verschwunden ist, wie oft befürchtet wurde, und daß mit der Möglichkeit, elektronische Post zu versenden, die Briefkultur nicht ihr Ende gefunden hat, sondern daß bereits wieder so etwas wie eine neue Briefkultur im Entstehen ist.
Eine Tendenz zeichnet sich bereits jetzt klar und deutlich ab: Das Arbeiten im und mit dem Internet ist auf der Basis traditioneller Unterrichtsformen nicht mehr möglich, technologische Neuerungen bedingen in zunehmendem Maß neue Formen von Unterricht, Lernen und Schulorganisation. Vor allem auf diesen Zusammenhang hinzuweisen erscheint mir wichtig, denn darin liegen abseits der technologischen Faszination die pädagogisch neuen Möglichkeiten eines vernetzten bzw. netzorientierten Unterrichts. Lehren und Lernen in und mit dem Web verändern vor allem Unterrichtsformen, nicht so sehr Unterrichtsinhalte. Unterricht und Schule könnte diese Chance nützen und so etwas wie eine Strukturreform durchführen, denn sonst besteht die Gefahr, daß technologische und kommunikationsorientierte Neuerungen wie Internet, E-mail und WorldWide Web in einer Schule höchstens einen dekorativen, wenn nicht sogar innovationsfeindlichen Charakter annehmen.
INTERNET AUCH AN DEN SCHULEN TIROLS ?
Auch Tirol darf vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen. Inzwischen zählt das Argument nicht mehr, ein Zugang zum Internet sei zu teuer, denn sämtliche Firmen, die in Tirol einen sehr günstigen Zugang zum Internet anbieten, sind inzwischen über Modem auf Ortsgesprächsbasis zu erreichen.
Einzelinitiativen von Schulen haben bereits wesentlich dazu beigetragen, daß auch in Tirol die Begriffe Internet und Schule keinen Widerspruch mehr darstellen. Einige Schulen haben bereits einen Zugang zum Internet, die Kaufmännische Berufsschule II in Innsbruck und das Gymnasium Meinhardinum in Stams sind sogar mit einer eigenen Homepage im WWW vertreten. Mit geringen finanziellen Mitteln wurden die ersten digitalen Gehversuche im Cyberspace gewagt. Private Geldgeber und Sponsoren wurden in die Abwicklung der Finanzierungsfragen eingebunden, Kreativität und Ideenreichtum machten die oft noch mangelnde, technische Ausstattungen sehr schnell wieder wett.
Wir brauchen in Tirol dringend ein Gesamtkonzept, um aufgrund einer gemeinsamen und einheitlichen Vorgangsweise eine technisch wie pädagogisch optimale Lösung realisieren zu können. Andere Bundesländer wie etwa Salzburg, Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg haben schon aufgezeigt, wie sinnvoll ein Gesamtkonzept ist, wenn es um die Realisierung von Internet-Zugängen und Telekommunikationsmöglichkeiten in der Schule geht. Inwieweit ein öster- reichweites Konzept zum Tragen kommt, das sämtliche Schulen an das Internet anbindet, ist noch unklar. Im Moment sieht es nicht danach aus: Kaum zwei Millionen Schilling stehen dafür aus Bundesmitteln zur Verfügung.
In einem Pilotversuch des Unterrichtsministeriums wurden 64 weiterführende Schulen vernetzt, um die Möglichkeiten, die Internet und Telekommunikation für den Schulunterricht darstellen, zu testen. In der Steiermark wurde das Projekt "Innovative Technologien im Unterricht. Notebooks als permanentes Unterrichts- und Lerntool" ins Leben gerufen. Dabei wurden bundesweit sechs Schulklassen mit Notebooks und Modems ausgestattet, die jetzt über das steirische Schulnetz miteinander kommunizieren können. In Vorarlberg bieten die Vorarlberger Nachrichten (VN) über den Provider Teleport in Zusammenarbeit mit den Illwerken, dem Land Vorarlberg sowie der Post/Telekom-AG allen Schulen um ca. öS. 2500.- pro Monat einen Zugang zum Internet (ISDN-Standleitung !) an. Der Vorarlberger Landesschulratsdirektor König übt dabei eine wesentliche Integrationsfunktion aus. "Die Firma 'Gesellschaft zur Förderung der Telekommunikation', die sich im Eigentum der Vorarlberger Kraftwerke, der Voralberger Illwerke und des Landes Vorarlberg befindet, ist bemüht, daß die Schulen (von der Hauptschule bis zu den Höheren Schulen) an das Netz angebunden werden. Sie hat mit der Firma Teleport (VN) und der Post die günstigen Angebote ausgehandelt und ist bei der Suche von Sponsoren behilflich." (Gerhard Haid, PI Vorarlberg)
In Salzburg wurde mit freundlicher Genehmigung von Landesschulratspräsident Sampl ein Stufenkonzept erarbeitet, das in den nächsten Jahren eine schrittweise Anbindung der Salzburger Schulen an das Internet ermöglichen soll. Ebenso gibt es in Oberösterreich seit längerer Zeit ähnliche Bestrebungen unter der Regie des IST-Studienzentrums in Linz.
Internetzugänge von Schulen müssen nicht sofort mit einer vollen Zugangsberechtigung aufwarten, die rund um die Uhr zur Verfügung steht. Eine kleinere und bescheidenere Ausbaustufe zu Beginn mag in den meisten Fällen genügen, eine Präsentation der eigenen Schule im Internet (WWW) ist auch in Zeiten intensivster Sparpaket-Atmosphäre finanzierbar (ca. öS. 200.- pro Monat), ebenso eine weltweit gültige E-mail-Adresse (ca. öS. 90.- pro Monat), die die Grundlage für die Kommunikation via Internet darstellt. Damit ist bereits viel gewonnen: Andere Schulen wissen aufgrund der Homepage im WWW um die Existenz der Schule, und die allen Internet-Teilnehmern zugängliche E-mail-Adresse führt in der Regel sehr schnell zu einem regen Informationsaustausch. Der Zugang zu Informationen und Daten aus dem Internet könnte dann in einer zweiten Ausbaustufe realisiert werden, eine Stunde Online-Zeit im WWW für eine Schule genügt am Anfang in den meisten Fällen. Weiters werden die Preise für Zugänge zum Internet weiter sinken, und auch die Post/Telekom-AG wird sich in Österreich in nächster Zukunft etwas einfallen lassen müssen, um die Preise für den Gesprächs- und Datenverkehr zu trennen. Auch wäre es durchaus wünschenswert, daß Schulen als Bildungsinstitutionen bei der Gebührenverrechnung durch die Post Sonderkonditionen erhalten!
DIE DIGITALE ZUKUNFT IST DEM MENSCHEN ZUMUTBAR
Die Entwicklung der Telekommunikation wird nicht stehenbleiben, der Datenaustausch über Leitungen von Kabelfernsehgesellschaften wird in Österreich in nächster Zukunft möglich sein, mit Übertragungsraten, die etwa das 300fache der derzeitigen Telefonleitungen ausmachen. Datentransfer ist aber auch über Satellitenempfangsanlagen möglich, in Deutschland soll bereits im kommenden Jahr der Zugang zum Internet über Satellit versuchsweise möglich sein. Die großen Pay-TV-Fernsehgesellschaften werden in absehbarer Zeit jedem, der eine "Schüssel" für den Fernsehempfang zur Verfügung hat, einen Zugang zum Internet anbieten, der die etwa 1000fache Übertragungsrate der derzeit zur Verfügung stehenden ISDN-Übertragungsraten (64 kBits/s) ermöglicht.
Die Entwicklung in der ferneren Zukunft kann im Moment weder vorskizziert noch erahnt werden, fest steht nur, daß das digitale Leben und die Telekommunikation bereits hier und jetzt vorhanden sind, und die Schule wird möglichst schnell auf diese veränderte Situation reagieren müssen: "Dem Einfluß von Computernetzwerken wie dem Internet und den von ihnen ausgelösten Veränderungen werden wir uns, insbesondere in der Wissenschaft, nur schwer entziehen können. Schon bald werden wir die Auswirkungen auch in Bereichen spüren, die wir derzeit noch weit von elektronischer Kommunikation entfernt wähnen." (Maier Gunther u. Wildberger Andreas: In 8 Sekunden um die Welt - Kommunikation über das Internet, Bonn 1994, S. 173)
Die einzelnen Formen der Telekommunikation (E-mail, FAX, Telephon) sowie die elektronischen Formen der Massenmedien und Unterhaltungsindustrie rücken zusehends näher zusammen, Multimedia-Geräte vereinen jetzt schon mehrere Funktionen in einem Gerät, wie Computer, Radio, TV, Photo-CD, CD-ROM, Telefon, FAX und Anrufbeantworter. Der private Bereich sowie der Arbeitsmarkt wird vermehrt durch diese Technologien betroffen sein, das inzwischen selbstverständliche Telefon in fast jedem Haushalt wird in nicht allzu ferner Zukunft durch eine multimediale Kommunikationsmaschine ersetzt sein, deren Bedienung so einfach und selbstverständlich sein wird wie die des heutigen Telefons. Und diese neue Form des Telefons wird auch in der Schule eine Selbstverständlichkeit sein.
Trotz aller Gefahren, die die nachindustrielle Postmoderne in sich bergen mag, ist etwas angesagt, was immer mehr abhanden zu kommen scheint: Optimismus! Nicholas Negroponte, der Begründer und Direktor von Media Lab (Institut zur Erforschung zukünftiger Formen der menschlichen Kommunikation am Massachusetts Institute of Technology/MIT) formuliert das so: "Aber mehr als alles andere entsteht mein Optimismus aus der Befähigung zum Handeln, die die Digitalzeit mit sich bringt. Der Zugriff, die Mobilität und die Flexibilität sind Aspekte, die die Zukunft erheblich von unserer Gegenwart unterscheiden werden. Auch wenn die Datenautobahn heute meist nur eine große Modewelle darstellt, ist sie noch eine Untertreibung dessen, was uns in der Zukunft erwartet: Sie wird jenseits selbst wildester Prophezeiungen existieren. Während Kinder lernen, globale Informationsquellen zu nutzen und dabei feststellen, daß nur die Erwachsenen eine Erlaubnis zum Lernen benötigen, werden wir neue Hoffnung und Würde an Orten der Welt entdecken, wo es dies bisher nur selten gab. ... Die Kontroll-Bits dieser digitalen Zukunft liegen stärker als je zuvor in den Händen der Jugend. Und nichts könnte mich glücklicher machen." (Nicholas Negroponte: Total Digital - Die Welt zwischen 0 und 1 oder Die Zukunft der Kommunikation, München 1995, S.279 f.)
Der folgende Brief eines 12jährigen Schülers aus den USA soll am Ende dieser Seiten eine einfache, klare und eindeutige Antwort geben auf die vielfach kryptisch formulierte Fragestellung "Wozu Internet in der Schule?":
Return-Path: < Mr.LEV@ewg.uu.ids.net>
Hi I'm Jess George. I'm 12 years old and in the 7th grade. Our group is working on a project to link our towns with a town in Austria. We would like to compare young people's idea's on religion, school, music, sports stuff like that then we would like to create a WEB page about this information. If anyone is interested, please write to me at: jess.george@ewg.uu.ids.net
Check out our home page at http://www.ids.net/~normlev/home.html
We viewed your home page and we liked the pictures and the information
We don't know much German we're willing to learn though. It would be
nice if you could send a translation.
Hoping to hear from you soon,
Ausführliche Bibliographien zum Thema finden Sie hier:
Adresse dieser Seite: http://www.ping.at./members/moritz/pi-tirol.htm