Mobile Wissenschaft - "Online" im Daten-Netz

Von Manfred Bobrowsky

Der Wechsel vom Atom zum Bit ist unwiderruflichund nicht mehr aufzuhalten.
Nicholas Negroponte



Vorbemerkung:
Diese Online-Publikation wurde erstmals in der Fachzeitschrift "MedienJournal", Nummer 1/96, Seite 36-43, in einer Printmedium-Version veröffentlicht.


Machen wir Wissenschaftler in Österreich uns nichts vor: Die meisten von uns sitzen immer noch im Elfenbeinturm und schauen sehnsüchtig nach draußen in die wirkliche Welt. Nur einige wenige Wissenschaftler sind in der Öffentlichkeit bekannt bzw. "haben einen Namen" bei der praktischen Umsetzung ihrer Wissenschaftsschwerpunkte.

Vor allem die "Bleistiftspitzerwissenschaften" leiden immer noch an der Unhörbarkeit ihrer Gedanken, Analysen und Problemlösungsvorschläge. In "geschützten Werkstätten" werden Atome (Buchstaben auf Papier) produziert, die nur schwer rezipierbar oder überhaupt unzugänglich sind. Sie fristen ihr Dasein oft nur in Fachzeitschriften mit geringer Verbreitung, teuren Büchern mit niedriger Auflage oder werden in Vorträgen einem limitierten Fachpublikum dargebracht. Hör- und verstehbarer für eine größere "Außenwelt" werden wir nur mit unserer Lehrtätigkeit (die Zuhörer: Ein breites kritisches Publikum?) und manchmal mit Veröffentlichungen in Tageszeitungen und Publikumszeitschriften.

Multimedia - Segen oder endgültige Überwachung?

Die übliche Definition besagt, daß Multimedia die Verschmelzung der bestehenden Techniken - Text, Illustration, Audio und Video - ist. Wenn man diesen vielstrapazierten Begriff um die wesentliche Dimension Netzwerk erweitert, sind die neuen Möglichkeiten von Wissenschaftsaufbereitung und -verbreitung schnell ersichtlich: Multimedia ist Informationsvermittlung unter Einbindung aller bestehenden elektronischen Medien und unter Aufhebung der Grenzen zwischen Massen- und Individualkommunikation.

Informationen, die bis jetzt zwar prinzipiell zugänglich waren, aber aus geographischen oder verwaltungstechnischen Gründen nur schwer einschaubar waren, können durch Öffnung im globalen Netzwerk allgemein oder einer bestimmten Personengruppe sofort zur Verfügung gestellt werden.

Informationen, die umständlich handhabbar sind und nur auszugsweise benötigt werden, wie das Vorlesungsverzeichnis einer Universität, können in Form einer Datenbank effizient und schnell abrufbar sein. Weitere Informationen können in Form von aktivenVerweisen, sogenannten Hyperlinks, ermöglicht werden.

Abschied vom stillen Kämmerlein

Interaktive Medien bedeuten nicht nur den Abschied vom passiven Medien-Konsum, sondern auch von den traditionellen Publikationstechniken wie wissenschaftlicher Aufsatz und Buch. Ungeahnte Kombinationsmöglichkeiten zwischen alten und neuen Medien bieten eine Ausweitung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Es gilt nun nicht nur, diese Mulimedia-Techniken zur Informationsbeschaffung entsprechend zu nutzen, sondern unsere eigene wissenschaftliche Arbeit für die digitalen Medien entsprechend aufzubereiten und in Netzwerken zur Verfügungzu stellen.

Das bedeutet jedoch, daß wir Wissenschaftler die Werkzeuge dieser Medien beherrschen lernen müssen.

Der gespitzte Bleistift und die mechanische Schreibmaschine sind die Urwerkzeuge moderner Wissenschaft, und es gibt Gerüchte, wonach es noch einige Universitäts-Institute gibt, die mit richtigen Schreibmaschinen und Durchschlagpapier arbeiten. Das war gestern, die heutigen Werkzeuge sind LAN-Computer und niedere Netzwerkdienste, Datenvielfalt, Fax, CD-ROM und Satelliten-Kommunikation (Telelecture).

Die Werkzeuge von morgen sind WAN-Power-Computing, echter Daten-Highway (ATM), Electronic-Mail, Echtzeit-Bildtelephon und Telelecture über Breitband-Datenleitung von Schreibtisch zu Schreibtisch, unbegrenzter Datenspeicher und Online-Informationen ohne Wartezeiten beim Downloading.

Und übermorgen?

Schneller, einfacher, intuitiver, effizienter und weniger ermüdend: Der Universitäts-Professor betritt sein Arbeitszimmer, um sich auf eine Vorlesung am Nachmittag des selben Tages vorzubereiten. Eine seiner ersten Handlungen ist es, seinen Knowledge-Navigator aufzuklappen - einen kleinen, handlichen Personal Computer im Format eines Notizbuchs. Dieser informiert ihn zunächst - mit menschlicher Stimme - über die nochfolgenden Termine des Tages. Dann sichtet der Professor auf einem flachen Flüssigquarzkristall-Bildschirm, der in die Tischplatte eingelassen ist, Vorlesungsunterlagen der vergangenen Semester und läßt sich die neueste Literatur zum Thema der Vorlesung am Nachmittag vorlegen. Unterstütztwird er dabei von einem elektronischen Assistenten, einem mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Programm, das in Form eines sprechenden menschlichen Kopfs in einem Fenster an der Oberfläche des Knowledge-Navigators und des Bildschirmes in der Tischplatte auftaucht und auf gesprochene Befehlereagieren kann.

Kaum hat der Professor mit seiner Arbeit begonnen, informiert ihn der elektronische Assistent darüber, daß eine Kollegin, die er schon früher am Tag zu erreichen versuchte, soeben zurückruft. Eine kurze mündlicheAufforderung an den elektronischen Assistenten genügt, dann "hebt" dieser den Hörer ab und die Kollegin erscheint ebenfalls in einem Fenster an der Oberfläche des Knowledge-Navigators. Nun entwickelt sich ein Dialog, wie man ihn schon von Bildtelephonen und Videokonferenzsystemen kennt, der aber eine neue Dimension erhält, weil er mit einem PC stattfindet. Dieser erlaubt es nicht nur, miteinander zu reden und sich zu sehen, sondern auch Daten auszutauschen und dem Gegenüber bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und in dessen Arbeit einzugreifen.

Gemeinsam arbeiten die beiden Kollegen nun am Konzept für eine gemeinsame Arbeit. Beide tragen Texte, graphische Darstellungen und kleine Computeranimationen zu einem Dokument zusammen, das in diesem Fall die Verflechtungen der europäischen Medienmärkte darstellt.

Dieser Science Fiction, von Apple-Computer schon 1989 skiziert, sind wir heute - am Ende dieses Jahrhunderts - schon sehr viel näher, als wir noch vor einigen Jahren prognostiziert haben.

Zwischen dem Heute und Morgen steht möglicherweise schon das Wiener Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. 1965 von "Zeitungswissenschaft" umgetauft in den heutigen Namen, konnte das Institut 1991 mit der Übersiedlung in das neue Haus in der Schopenhauerstraße (siehe Baudaten) den erhofften Technologiesprung vollziehen. Nach zwei Jahren Planung wurde 1992 auf über 1.000 m2 Nutzfläche eine technische Ausrüstung verwirklicht, die den StudentInnen und Forschenden kaum erträumte Möglichkeiten eines modernen Wissenschaftsbetriebes eröffneten. Die Investitionssumme für Computerausstattung und audiovisuelle Medien betrugen rund zehn Millionen Schilling.

Trotz der ständig schneller steigenden Hardware-Aktualisierungs-Spirale kann in diesem Bereich ein Leistungs-Standard garantiert werden, der einen sinnvollen Einsatz von "feinmechanischen Werkzeugen" zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten ermöglicht. Rund 50 verschiedene Software-Anwendungen sind auf 53 Apple Macintosh derzeit im Einsatz.

Die Kombination von EDV und audiovisuellen Medien ermöglichte 1995 die Teilnahme an neuen Kommunikationstechnologien: Distance Learning erlaubtden direkten Wort- und Bildaustausch zwischen voneinader weit entfernten Personen oder -gruppen. Insgesamt konnten am Institut drei Telelecture-Veranstaltungen realisiert werden.

Am 8. März 1995 um 18 Uhr konnte mit dem "Virtuellen Klassenzimmer" die erste gemeinsame und zeitgleiche Lehrveranstaltung auf zwei Kontinenten via Internet verwirklicht werden. Das gemeinsame "Klassenzimmer" - unabhängig von der räumlichen und zeitlichen Distanz - wurde damit zur Realität.

Studenten an der University of Southern California und am Wiener Institut hatten erstmals die Möglichkeit, via "Datenhighway" aktiv an einer Vorlesung teilzunehmen. Sie sollten den Eindruck bekommen, als säßen sie im gleichen Hörsaal. Fragen und Probleme wurden direkt und sofort über Tausende Kilometer hinweg gemeinsam diskutiert und erörtert.

Damit konnte für das Wiener Publizistik-Institut eine neue Dimension zur Nutzung des Internets hinaus über das bisherige reine Abrufen vorgespeicherter digitaler Informationen geschaffen und in Entwicklung begriffene Technologien und Softwareprogramme zum ersten Mal zu einer konkreten Anwendung gebracht werden.

Am 3. Mai folgte die erste Telelecture über Satellitenschaltung. Im Rahmen des Pilotprojektes "Humanties" am Wiener Institut gab Prof. Umberto Eco eine live-Vorlesung. Der Titel der Lecture, die in englischer Sprache vorgetragen wurde, war "The future of books". Die Vorlesung wurde via Bildtelefon von Bologna nach Bergen in Norwegen übertragen und von dort via Satellit auf einer speziellen Frequenz an mehrere kommunikationswissenschaftliche Institute in ganz Europa (Aarhus, Uppsala, Louvain, Siena, Pavia, Oxford, Groningen und Wien) ausgestrahlt. Die Sendefrequenz konnte mittels einer drehbaren Parabolantenne exakt angepeilt werden.

Die dritte, bis jetzt technisch und finanziell aufwendigste Distance-Learning-Veranstaltung, fand als Satellitenkonferenz zwischen Wien-Moskau, -New York, -Brüssel, -London am 19. Mai statt: Über eine eigens verlegte zwei Megabit-Leitung. Diese von Universitätslektor Dr. Johann Günther und Alcatel initiierte und gesponserte Vorlesung ermöglichte live Expertengespräche in Moskau, New York, Brüssel und London auf Großbildprojektion in Echtzeitdarstellung unter akustischer Einbeziehung des ganzen Auditoriums (spezielles Konferenzmikrophon).
Die drei Telelectures sind auf Video dokumentiert.

Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel

Johannes Gutenbergs Druckerpresse hat im Mittelalter die Welt ebenso nachhaltig verändert, wie die massenhafte Verbreitung des Personal-Computers und die Entdeckung des Internet Anfang der 90er Jahre das Zeitalter der Informationsgesellschaft einläutete. In den nächsten fünf Jahren wird das Internet zum allumfassenden Information-Highway mutieren, in dem alle derzeitigen Medien integriert sein werden. So wie in der Medienwelt kein Stein auf dem anderen bleiben wird, wird sich auch die hohe Wissenschaft den neuen Herausforderungen stellen müssen.

Gerade von den "Bleistiftspitzerwissenschaften", allen voran die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, werden Erklärungsmodelle und Problemlösungsansätze erwartet.

Das Wiener Institut ist zwar schon seit Ende 1992 an das Internet angeschlossen, die Möglichkeit eines aktiven Mitwirkens im WorldWideWeb gibt es aber erst seit 24. April 1995.

Am 1. März 1995 startete der WWW-Server der Universität Wien im Netz, am 24. April schlug dann die Geburtsstunde der eigenen Homepage des Publizistik-Instituts [1], eine der ersten unserer Universität. Das Basisangebot wurde von mir in den Osterferien in rund 70 Stunden, Konzeption und graphische Gestaltung mit eingeschlossen, erstellt und umfaßte damals etwa 80 Einzeldokumente [2]. Mittlerweile sind die von mir betreuten Seiten auf über 350 angewachsen, auf denen sich ca. 3.000 Hyperlinks (die Benutzerführung auf jeder Web-Seite nicht eingeschlossen) befinden.

Die Homepage präsentiert das Institutslogo vor einem von violett nach gelb verlaufenden Hintergrund. Rund um das Logo schweben 17 anklickbare "Blasen", die zu weiteren Hauptkapiteln des Institutsangebots führen (Willkommen, Allgemeines, Mitarbeiter, Lehrbeauftragte, Lehrveranstaltungen, Studienberatung, Diplomprüfungen, Hochschullehrgänge, Videoarchiv, Dokumentationsarchiv, Technik, Veranstaltungen, Bibliothek, Studenten-Corner, Vereine u. Stiftungen, Instituts-Bilder, Projekte, Online-Publikationen, Videoproduktionen, Publizistik-Inhouse-Report, Universitäts-Radio).

Jede weitere Web-Seite ist am Beginn mit einer eigenen Benutzerführung versehen, die alle Hauptkapitel in Worten auflistet, erweitert mit den Begriffen "Universität Wien" und "Titelseite". Diese Navigationshilfe ermöglicht eine schnelle Orientierung innerhalb des Instituts-Angebots und vermeidet das ständige Zurückwechseln auf die Titelseite, die als ein einziges Bildelement dargestellt wird und Ladezeit benötigt.

Die Informationen, die auf diese Weise zur Verfügung stehen, bieten für ein Unternehmen wie einem Universitäts-Institut ungeahnteVorteile:

Wer und wo ist der Verleger?

Speziell im Bereich der wissenschaftlichen Publikation erschließen sich neue Dimensionen. Viele amerikanische Wissenschaftler publizieren mittlerweile nur noch online. Die freie Einbindung von Graphik, Bildern, Tönen und Bewegtbildern in eine Publikation und deren freie Gestaltung, verändern die Inhalte und Grenzen der Wissensvermittlung.

Da dabei der übliche Vertriebsweg durch einen Verlag wegfällt,ist der Wissenschaftler sein eigener Verleger, genau genommen jedoch ist der Betreiber eines WWW-Servers, also ein Institut oder eine Universität, der Verleger. Das Problem dabei ist nun also: Wie bekommen andere von einer Neuerscheinung Kenntnis? Der Wissenschaftler wird demnach nicht nur zu seinem eigenen Verleger sondern auch zu seinem eigenen PR-Manager. Er bestimmt selbst, wer mit einem Electronic Mail von seiner neuen Publikation in Kenntnisgesetzt wird und annonciert in Newsgroups. Und dabei spielt es keine Rolle mehr, wieviele Personen mit einer solchen "Postwurfsendung" beglückt werden. So können z.B. auch Journalisten und Medien per E-Mail informiert werden, sofern sie über einen Internet-Anschluß verfügen. Dies zwingt die Wissenschaft also zu einem gewissen "outing", zu einem bewußten Heraustreten aus dem Elfenbeinturm. So werden die geneigten Leser möglicherweise von dieser Publikation durch ein entsprechend werblich gestaltetes E-Mail erfahren haben. So wir nicht demnächst in einem face-to-face-Gespräch oder über Videokonferenz-Schaltungdie Möglichkeit zu einem direkten Feedback über diesen Aufsatz haben, freue ich mich natürlich über eine Antwort per manfred.bobrowsky@univie.ac.at.

Die feinmechanischen Werkzeuge

Der publizierende Wissenschaftler ist nun aber nicht nur Verfasser und Verleger, sondern auch Produzent und Gestalter. Das World Wide Web unterliegt eigenen Didaktik- und Gestaltungsregeln, es erfordert eine eigene Eingabesprache die aus dem Großrechnerbereich UNIX [3] kommt.

Hyper Text Markup Language (HTML) ist die Sprache, die Dokumente erzeugt, die vom Hyper Text Transmission Protocol (HTTP) verstanden und damit also sendbar werden. Dazu ist nicht einmal ein besonderes Programm notwendig; wer die Befehle kennt und den Dokumentennamen mit der Endung ".html" oder ".htm" versieht, kann mit einem Text-Editor WWW-Seiten erstellen.Weiters müssen auf jeder Seite einige Basisbefehle enthalten sein, die das Dokument als HTML-Seite definieren:

<HTML>

<HEAD>

<TITLE>

</TITLE>

</HEAD>

<BODY>

Zwischen den Befehlen BODY schreibt man den zu publizierenden Text ...

</BODY>

</HTML>

Die Befehle, sogenannte "Tags", stehen jeweils in Spitzklammern, das Ende eines Befehls wird meistens mit einem Schrägstrich abgeschlossen, also z.B.

<B>für eine fett zu druckende Textpassage</B>, "B" steht für "bold";

<I>für eine kursiv zu druckende Textpassage</I>; "I" für "italic"

<P> erzeugt einen Absatz;

<BLINK>läßt einen Text blinken, allerdings wird dieser Befehl nicht von allen Browsern unterstützt</BLINK>

usw.

Jedenfalls ist auf die richtige "Ineinanderschachtelung" der Befehle zu achten, d.h. Anfang und Ende eines Befehls dürfen sich nicht mit einem anderen Befehl überkreuzen.

Falsch wäre demnach:

<B><I>hier steht ein Text</B></I>

Zur Erstellung solcher "HTML-Tags" gibt es natürlich entsprechende Editoren, für Apple Macintosh z.B. "BBEdit"von Bare Bones Software oder HTMLWriter von K. Nosack für MS-Windows.

Eine sehr gute Übersicht und Beschreibung, auch weiterer notwendiger "feinmechanischer Werkzeuge" geben die Aufsätze von Raphael Kirchner im "Comment - Mitteilungen des EDV-Zentrums der UniversitätWien", Heft Juni 1995, S 33ff und September 1995, S. 30f.

Die fürs WorldWideWeb erstellten Seiten sind übrigens keine Geheimnise, mit "View Source" kann das, was "hinter" einer Seite steht, ungeniert angesehen und auch kopiert werden.

Bilder und Graphiken können ausschließlich im Format "GraficInterchange Format" (GIF) oder "Joint Photographic Experts Group" (JPEG oder JPG) eingebunden werden. Bewegtbildsequenzen werden als "QuickTimeMovies" (QT und MOV) oder "Motion Pictures Experts Group"(MPEG oder MPG), Audiodokumente können in verschiedenen Formaten wie z.B. AIFF, AU, MOV, WAV, RA etc. abgespeichert werden.

Das derzeit noch größte Problem stellen die teilweise enormen Ladezeiten für Video- und Audiosequenzen dar, denn bei jedem Aufruf einer WWW-Adresse müssen diese speziellen Informationen vom zumeist weit entfernten WWW-Server erst geladen werden. Bei reinen Textdokumenten fallen die geringsten Ladezeiten an, je mehr Bilder in das Dokument eingebaut sind, desto länger wird allerdings auch die Ladezeit. Etwas Abhilfe schafft die in Netscape eingebaute Cache-Funktion, die einen Teil schon einmal aufgerufener Informationen lokal bereithält. Extrem können die Ladezeiten dann bei den oft mehrere Megabyte großen Video- und Audiosequenzen werden, obwohl diese immer schon komprimiert sind. Auf der Seite "Instituts-Bilder" kann der 42 Sekunden dauernde und 4 Megabyte große QuickTime-Film "Institutstrailer" geladen werden. Mit RealAudiowurde ein Kompressionsverfahren entwickelt, das geringste Dokumentengrößebei Audiofiles garantiert, einziger Nachteil ist die relativ schlechte Tonqualität. RealAudio wird vor allem bei besonders großen Audiosequenzen verwendet;auf diese Weise ist es möglich, im Internet "live" Radio zu senden. Seit kurzem ist über die Homepage des Instituts ("Universitätsradio") eine erste 12minütige Radiosendung des Projekts "UniversitätsradioWien" hörbar.

Zwei Musterbeispiele für hervorragende inhaltliche und graphische Gestaltungsind die Web-Seiten des MaxReinhardt-Seminars und des Publizistik Inhouse Reports am Wiener Publizistik-Institut.

Mit den allerneuersten Web-Editoren "PageMill" und "golive" steht Wissenschaftlern in Zukunft einer leichten Gestaltung von Web-Seiten, dank WYSIWIG-Funktion, nichts mehr im Weg.

Übrigens: Dieser Text enthält in der Printemedium-Version 21.447 Zeichen, in der Online-Version mit den Hyperlinks unendlich viele Zeichen, womit sich natürlich ein neues Problem ergibt: Wie kann ich nun verhindert, daß beim Lesen der Online-Version "Leseflucht" eintritt?

Literatur

COMMENT- Fachzeitschrift des EDV-Zentrums der Universität Wien, Wien: EDV-Zentrums der UniversitätWien

HASE, Hans Lothar: Als Anhalter durchs Internet. Hannover: Heise, 1995

LEVINE, John R., Carol BAROUDI: Internet für Dumme Anfänger. Wien: IWT, 1994

MACup- Mehr als Macintosh (Fachzeitschrift für Apple Macintosh), Hamburg: MACup Verlag

MACWELT - Das Magazin für Apple Macintosh und Poer-PC, München: IDG MagazineVerlag

MAIER, Gunther, WILDBERGER, Andreas: In 8 Sekunden um die Welt. Kommunikation über das Internet. Bonn u.a.:Addison-Weselley, 1994

NEGROPONTE, Nicholas: Totaldigital. Die Welt zwischen 0 und 1 oder Die Zukunft der Kommunikation. München: Bertelsmann, 1995

NOLDEN, Mathias: Der erfolgreiche Einstieg ins Internet. Frankfurt/Main,Berlin: Ullstein, 1995


[1] http://www.univie.ac.at/Publizistik

[2] Zu besonderem Dank verpflichtet ist der Autor dem ehemaligen Webmaster der Universität Wien, Raphael Kirchner, der die entsprechendeEinschulung in das HTML-Programmieren vornahm.

[3] Das UNIX-Betriebssystem wurde von AT&T Bell Laboratories entwickelt, es ermöglicht den Mehrbenutzer und Mehrprogrammbetrieb.
Für den Inhalt verantwortlich: Manfred Bobrowsky
Webmaster: Manfred Bobrowsky