|
BEITRÄGE |
Die Perspektivgruppe 4 stellte sich der vom Tagungsprogramm vorgegebenen Frage
unter Beachtung von Wünschen, die ganz allgemein an die österreichische Bildungsforschung gerichtet werden, z.B. MEHR Kommunikation, Koordination, Vernetzung, Kontinuität, kritische Diskussion in der scientific community, Relevanz, Schwerpunktbildungen, Qualität.....
in drei Subgruppen.
Gruppe 1 arbeitete zu dem Thema "Forschung an Pädagogischen Akademien",
konkret zu der Frage:
Wie kann/muß Forschung an dieser Institution implementiert werden, welche Rahmenbedingungen sind zu schaffen, damit eine - auch paradigmatische - Weiterentwicklung der gegenwärtig betriebenen Tatsachenforschung (mit selbstausbeuterischem Hobbycharakter!) erfolgen kann?
Antworten sind dringlich, weil der Transformationsprozeß der Akademien zu Hochschulen bereits begonnen hat und schon im Frühjahr 2ooo neue Studienpläne vorzulegen sind.
Ergo muß sofort daran gegangen werden:
Alle Aktivitäten sind einer ständigen Qualitätssicherung bzw. entwicklung der Forschung zu unterziehen.
Gruppe 2 thematisierte die Notwendigkeit von "Institutionenübergreifender Forschung"
(PÄDAKs+PIs+Zentren für Schulentwicklung+Universitäten+..)
Durch gemeinsame Forschungsvorhaben könnte Forschungskompetenz entwickelt werden, sowohl was das Forschungsmanagement (Zeit-, Finanzierungspläne, Arbeitsteiligkeiten, Rollenzuschreibungen..) betrifft als auch die Entwicklung von relevanten Forschungsfragen, von methodologischen Konzepten, von Forschungsinstrumenten, von Transfer- und Disseminationsstrategien.
Themenbeispiele, die z.Z. erforschenswert erscheinen:
Internationaler Vergleich von Modellen der LeherInnenbildung?
Die Studierenden an den PÄDAKs wären als Forschende in derartige Projekte einzubeziehen.
Gruppe 3 konzentrierte sich auf die Folgeveranstaltung von Linz, die im Herbst 2ooo an der Universität Innsbruck stattfinden und sich der LehrerInnenbildung widmen wird.
Begründung der Themawahl: Die Qualität von Bildungseinrichtungen steht und fällt mit der Kompetenz der in ihnen arbeitenden Lehrer.
Begründung der Standortwahl: Die Universität Innsbruck hat 1997 das erste "Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung" in Österreich eingerichtet.
Anregungen der Perspektivgruppe für die o.g. Veranstaltung:
- Bereits in der Planung muß die Verzahnung von Praxis-Theorie-Administration Beachtung finden, in Anlehnung etwa an die OECD/CERI-Regionalseminare (vgl. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (Hg.), Innovationen im Bildungswesen als übernationale Aufgabe, Bonn 1995, Köllen Verlag).
- Die Grundlagenforschung darf gegenüber aktuellen Fragestellungen nicht zu kurz kommen. Ein Anstoß zur höchstnotwendigen öffentlichen Diskussion pädagogischer Grundbegriffe (z.B. Lernen, Bildung, Qualität) und Grundfragen (z.B. Ist - wie mehrfach behauptet - Erziehung wirklich am Ende?) wäre zu geben.
- Methodologisch ist darauf zu achten, dass quantitative wie qualitative Vorgehensweisen einer ständigen Diskussion und Weiterentwicklung unterzogen werden. Die verbreiteten Lern- und Forschungstagebücher könnten etwa zu Datenfriedhöfen der "neuen Art" verkommen, wenn sie nicht vorsätzlich als Erkenntnisquelle gesehen, systematisch aufgearbeitet und theoriegeleitet reflektiert in Handlungskontexte eingebracht werden.
- Organisatorisch sollte die Tagung
Anknüpfungspunkte bieten, etwa an die Diem-Wille/Thonhauser-Veranstaltung zum Thema "Innovationen in der universitären Lehrerbildung" (Wien 1997). Welche der Innovationen haben sich bewährt, wurden wie verändert bzw. eingestellt? - und Vertiefungsmöglichkeiten in kleinen Gruppen. Wünschenswert wären zumindest in Ergänzung zu einem breiten "Oberflächenpingpong" enge Themenstellungen, die von wenigen Teilnehmern in durchaus kontroversieller Art differenziert diskutiert werden.
Alle Subgruppen arbeiteten in dem Spannungsfeld, dass die Forcierung der Forschung in und über LehrerInnenbildung