Bildungsforschung für die Schulentwicklung:
BEITRÄGE


Perspektivgruppe 1: Vernetzungen der Bildungsforschung

Moderation: Dr. Ulrike Steiner-Löffler,
Pädagogisches Institut der Stadt Wien

 

Zusammenfassung der Diskussion

 

Die 14 TN kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Bildungslandschaft, nur aus dem universitären Bereich war niemand dabei, was die Frage aufwirft, ob die universitäre Forschung vielleicht gar kein Interesse an der Vernetzung mit anderen hat ...

Zunächst ging es um eine genauere Definition des Themas im Sinne einer Vernetzung nicht nur innerhalb des universitären Bereiches, sondern grenzüberschreitend in jeder Hinsicht (Lehrer/innen, Schulpartner, Forscher/innen, Verwaltungsbeamte, Lehrerfortbildungsinstitute Vertreter der Wirtschaft etc.).

Nach dieser grundsätzlichen Klärung lief die Veranstaltung in 3 Phasen ab:

  1. Phase: Sammlung von aus Sicht der TN positiven Vernetzungserfahrungen (anhand konkreter Beispiele), z. B.:
  1. Phase: Was sind die Barrieren und Stolpersteine, die Vernetzung erschweren? — es ergaben sich 3 große Bereiche, und zwar:
  2. Ängste vor Machtverlust, Abwehrreaktionen, z. B. Egoismus, "Lagerdenken", "Seilschaften bilden" etc., aber auch schon gemachte schmerzhafte Erfahrungen, die einen vorsichtig werden lassen
  3. falsche Bilder im Kopf, z. B. "die Wissenschafter" (= Menschen, die sich nicht verständlich ausdrücken können) etc. ; wer nimmt wen ernst/nicht wirklich ernst? wer hat Interesse zu forschen? (Vergleich mit der Medizin: die Patient/innen suchen den Arzt/die Ärztin auf, nicht umgekehrt), Sprach- und Kulturunterschiede etc.
  4. Außenstrukturen, (Ressourcenprobleme, Personalpolitik,...)

  5. Phase: Konzipierung eines konkreten Schrittes, eines Projektes etc. unter Berücksichtigung der 3 vorher georteten "großen Barrieren"

ó aus dieser Arbeisphase ergaben sich folgende konkrete Vorschläge:

  1. Plattform im Internet gründen, denn die Barrieren der Ängste, der Außenstrukuren und der falschen Bilder sind dort leichter zu überwinden als auf den traditionellen Kommunikationspfaden
  2. An einem Schulstandort systematisch gemischte Gruppen zu aktuellen Themen bilden, die alle Betroffenen und Interesse Habenden (z. B. Eltern, Forscher/innen) einbeziehen und von außen moderiert werden; durch das persönliche Zusammentreffen lassen sich Ängste und falsche Bilder leichter abbauen; die Außenstrukturen lassen sich so allerdings nur schwer bekämpfen
  3. Referenz-Projekte forcieren, das sind vom Umfang her kleine, bereits erfolgreich in Eigenregie durchgeführte Projekte, die anderen kleinen Gruppen direkt zur Kenntnis gebracht werden und damit diesen Mut machen; solche Referenz-Projekte können gleichzeitig passgenau kundenorientiert sein, indem sie die hierarchisch höheren Strukturen umgehen; sie erleichtern das Abbauen von Ängsten und das Ausweichen gegenüber den Außenstrukturen.
  4. Kriterien für solche gut funktionierende Gruppen/Netze erarbeiten, u.a.: das geistige Eigentum anderer ("Copyright") anerkennen, Transparenz, Verbindlichkeit.

Zusammenfassung: U. Steiner-Löffler


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