Bildungsforschung für die Schulentwicklung
Univ. Doz. Dr. Wilhelm Urban
Universität Innsbruck
Das Bereichsfunktions-Prozeßmodell als Evaluationskonzept für den tertiären Bildungsbereich
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Wenn auch bei der Evaluation im tertiären Bildungsbereich die Qualität der Lehre einen zentralen Stellenwert besitzt, so darf nicht übersehen werden, daß in nicht geringem Ausmaß ein "komplexes Bedingungsgefüge" (Richter, 1997) von materiellen und personellen Determinanten die Qualität der Ausbildung beeinflussen. Mit detaillierten Darstellungen von Evaluationsindikatoren gehen die Autoren recht sparsam um. Am ehesten findet man solche für die Qualität der Lehre. Wenn es aber um die Operationalisierung von Evaluationsfeldern "außerhalb" der Lehre geht, dann findet man kaum differenzierte Programme und die dazu gehörigen Instrumentarien, auf deren Grundlage eine komplexe Evaluation ablaufen könnte. In diesem Beitrag wird vom Autor der Versuch unternommen, ein für die Praxis relevantes Qualitätsanalyse-System zu skizzieren, das auf bestimmte Eigenheiten des tertiären Bildungssystems abgestimmt werden kann bzw. dafür adaptierbar ist und das als Alternative für das TQM (EUQM, PAQM) angesehen werden kann. Das Evaluations-Konzept - das Bereichsfunktions-Prozeßmodell - integriert 11 Bereiche (Stationen):
1. Leitbilder, Ziele, Visionen
2. Führung unter dem Aspekt des mitarbeiterorientierten Handelns
3. Ressourcen.
4. Kommunikation - Informationsaustausch, Klima
5. Institutionelle Forschung
6. Berufszufriedenheiten (der LL)
7. Qualität der Lehre
8. Ergebnisse I - situativ objektive Charakteristiken der Institution
9. Ergebnisse II - nichtkognitive Auswirkungen der Ausbildung
10. Ergebnisse III - Kognitive Wirkungen: Kenntnisse, Strategien...
11. (Organisations-)Prozesse.
Die Bereiche 1 und 11 stellen übergeordnete Prinzipien dar. Die einzelnen "Stationen" werden detailliert vorgestellt. Jedes Evaluationsmodell ist zu Veränderungen "verurteilt": Die "Adaptierungsfähigkeit" und die damit verbundene Flexibilität des Evaluationsprozesses beansprucht dieses Modell als Kennzeichen. Daneben wird die Komplexität solcher Prozesse demonstriert.Anmerkungen: -
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http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/TAGUNG/Tagung.html