Bildungsforschung für die Schulentwicklung
Dr. Ilse Schrittesser / Mag. Sylvia Czuray
Gymnasium Rahlgasse, A-1060 Wien
Reflexionen zur LehrerInnenarbeitszeit
e-mail: i.schrittesser@magnet.at
W3:
In einem Aktionsforschungsprojekt versucht eine aus sechs Lehrerinnen bestehende Arbeitszeitgruppe am Gymnasium Rahlgasse, ihre Arbeitszeit quantitativ zu erfassen und zu reflektieren. Die Lehrerinnen unterrichten verschiedene Fächer (Korrektur- und Nicht-Korrekturfächer) in unterschiedlichen Jahrgängen (5. Schulstufe bis Maturaklasse). Sie führen seit Dezember 1998 genaue Aufzeichnungen.
Themenstellungen der Arbeitsgruppe sind:
Die Entwicklung eines (verallgemeinerbaren) Tätigkeitsprofils; das Aufspüren von qualitativen und quantitativen Spannungsfeldern - Beispiel: Vier Stunden Sprechtag sind nicht gleichwertig mit vier Stunden Hausübungskorrekturen; die Erstellung von Arbeitszeiterhebungsblättern; das Bewusstmachen von Stoßzeiten und "leeren Kilometern".
Ziel ist es, ein Jahreszeitprofil zu erstellen, das sowohl die Engpässe als auch die Leerläufe, die Zeitfresser und die Zeitgefäße nachvollziehbar macht. Die gefundenen Ergebnisse sollen zur Diskussion gestellt werden und als Ausgangsbasis für Überlegungen zu neuen Zeitkonzepten und zu einem fruchtbaren Zeitmanagement dienen.
In unserem Beitrag wird es demnach - auf der Basis der Arbeitsgruppenergebnisse - um ein Sichtbarmachen des Zeiterlebens von LehrerInnen, um ein Hinterfragen der derzeitig vorherrschenden Zeitstrukturen, ihren Problembereichen und um mögliche Alternativen gehen. Unter anderem werden folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:
- Was müsste sich in der Zeiteinteilung ändern, um möglichst viele Ressourcen frei zu setzen und die Erfahrung des Gehetztsein einerseits und des Absitzens von Zeit andererseits (die es bei SchülerInnen und bei LehrerInnen gibt) zu entschärfen?
- Welche (bewusste und unbewusste) Organisationswirklichkeit wird durch die derzeitig vorherrschende Zeitstruktur geschaffen?
- Wie würden sich andere Zeitstrukturen auf die Organisationsformen von Schule auswirken?
- Wo liegen die Vorteile der gegenwärtigen Zeiteinteilung?
- Wieviel Zeit-Veränderung verträgt das System?Anmerkungen: -
[8-}) design]
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/TAGUNG/Tagung.html