Bildungsforschung für die Schulentwicklung


Klaus Samac

Pädagogische Akademie der Diözese St. Pölten in Krems

Edu-Kinestetik und Schulleistungen - Evaluation des Einflusses von Brain-Gym® auf Schulleistungen von Volksschülern

e-mail: klaus.samac@nol.at

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Ausgangspunkt des vorliegenden empirischen Experimentes stellten die Behauptungen des Amerikaners Paul E. DENNISON dar, wonach die Edu-Kinestetik eine ebenso einfache, wie revolutionäre Methode bzw. ein Werkzeug zum Erzielen von Lernfähigkeit sei, Energieblockaden auflöse und die Gehirnfunktion positiv beeinträchtige, so daß es zu einer verbesserten Integration der rechten und der linken Gehirnhemisphäre komme und daher Lernen natürlich und frei geschehen könne. Somit fördere die Edu-Kinestetik auch schulische Leistungen.

Bei den edu-kinestetische Übungen &endash; von DENNISON Brain-Gym® genannt &endash; handelt es sich um einfache und amüsante (gymnastische) Übungen und Spiele, die von jedem schnell und leicht zu lernen seien und bereits nach kurzer Zeit ihre Wirkung zeigen sollen. Allerdings sind die Behauptungen der Kinesiologen wissenschaftlich nicht abgesichert.

Inferenzstatistisch wurde die Hypothese, edu-kinestetische Übungen fördere Schulleistungen, mit Hilfe des quantitativen Ansatzes überprüft. Eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe aus der dritten Schulstufe wurden mit einem standardisierten Schulleistungstest in Mathematik und Deutsch vorgetestet. Die Stichprobengröße betrug insgesamt 350 Probanden, Versuchs- und Kontrollgruppe waren gleich groß. Ein Brain-Gym"-Übungsprogramm wurde in Zusammenarbeit mit einer in Edu-Kinestetik ausgebildeten Ergotherapeutin ausgearbeitet. Mit den Schülerinnen und Schülern der Versuchsgruppe wurden diese Übungen für die Dauer von zehn Wochen durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer durchgeführt. Im Anschluß wurden wieder beide Gruppen getestet.

Mit Hilfe der multivariaten einfaktoriellen Kovarianzanalyse mit zweifach abgestuftem Faktor konnte ein Einfluß der Edu-Kinestetik in Form von Brain-Gym" auf dem fünfprozentigen Signifikanzniveau nicht nachgewiesen werden. Die Versuchs- und die Kontrollgruppe unterschieden sich nicht (signifikant) voneinander.

 

Anmerkungen: -


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