Bildungsforschung für die Schulentwicklung


Markus Puchhammer

Trainer am WIFI Wien

Differenzierte Begabtenförderung am WIFI Wien

e-mail: Puchhammer@eunet.at

W3:

Das WIFI Wien führt regelmäßig Kurse im Rahmen eines EDV-Curriculums durch, z.B. zur Windows-Programmierung. Bei diesen Kursen läßt sich trotz definierter Vorkenntnisse und ähnlicher fachspezifischer Vorbildung immer wieder ein merklich streuendes, inhomogenes Leistungsprofil der Lernenden beobachten. Häufig sind einzelne Teilnehmer aufgrund besonderer persönlicher Disposition, teilweise auch aufgrund privater Interessen den anderen so weit überlegen, daß sie als hochbegabt gelten dürfen. Die Lösungszeiten für individuell zu bearbeitenden Aufgaben variieren dann mehr als 1:3. Ein Unterricht muß daher diese Leistungsunterschiede gezielt berücksichtigen, um einen allgemeinen Lerneffekt sicherzustellen, und gleichzeitig eine besondere Förderung Begabter anstreben.

Die im Kursprogramm vorgesehenen individuellen Übungsphasen eröffnen hier den ersten Lösungsansatz für eine gezielte Förderung. Durch Schaffen eigener Gestaltungsmöglichkeiten, Anforderung zusätzlicher Elemente (Mengenvariation) und auf die jeweilige Person und ihre Interessen individuell abgestimmte Übungsaufgaben (Komplexitätsvariation) findet eine Differenzierung in der Aufgabe für verschiedene Leistungsniveaus statt.
Eine allgemeinere Variante davon sind "offene" Übungsbeispiele, die Wahlmöglichkeiten anbieten.
Durch die Aufspaltung des Curriculums in ein Fundamentum und ein Additum, das auf die Teilnehmerinteressen Bezug nimmt, können Zusatzangebote geschaffen werden.
Zur Überprüfung und zur Rückmeldung über den Ausbildungserfolg finden in regelmäßigen Abständen kleine Tests mit transparenter Punktevergabe statt. Durch das Einführen von Zusatz-Bonuspunkten wird eine zusätzliche Herausforderung für begabte Teilnehmer geschaffen. Unter Verwendung des Pareto-Prinzips findet darüberhinaus eine zeitliche Angleichung der Bearbeitungszeiten statt.

Modellierung: Mathematisch liegt dieser Vorgangsweise eine Abbildung eines latenten Leistungsparameters auf eine Punktedimension zugrunde. Durch die Zusatz-Bonuspunkte wird erreicht, daß der Punktmaßstab dem Ausbildungsziel entspricht, im oberen Bereich der Begabung aber noch Leistungsdifferenzierungen möglich sind.

 

Resultate: Positives Feedback der Kursteilnehmer, positive Motivationseffekte sowie eine zeitlich optimierte Gestaltung der Testphase scheinen diese Überlegungen zu bestätigen.

Anmerkungen: -


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http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/TAGUNG/Tagung.html