Bildungsforschung für die Schulentwicklung
Andreas PASCHON & Franz RIFFERT
Universität Salzburg - Institut für Erziehungswissenschaften; Akademiestraße 26; 5020 Salzburg
MSS - Modulansatz zur Selbstevaluation von Schulentwicklungsprojekten.
Grundlagen eines neuen Evaluationsinstrumentse-mail: franz.riffert@sbg.ac.at & andreas.paschon@sbg.ac.at
W3:
Mit der 14. SchOG-Novelle wurde auch in Österreich der Weg zur (partiellen) Schulautonomie geebnet. Den einzelnen Schulen wird dabei ein größerer Spielraum zur Entwicklung eines eigenen Schulprofils eingeräumt als dies bisher der Fall war.
Als Instrument zur Gestaltung einer eigenen schulspezifischen Identität werden in der Literatur häufig Schulentwicklungsprojekte favorisiert, die sich an den Forschungsergebnissen zur Organisationsentwicklung orientieren. Wesentlich für Schulentwicklung in diesem Sinne ist dabei die evaluative Begleitung. Nur durch den Einsatz (möglichst) valider und reliabler Evaluationsinstrumente kann in verantwortbarer Weise (1) zu Beginn der Ist- und Soll-Zustand einer Schule erhoben und schließlich (2) die Veränderungen im Laufe des Entwicklungsprozesses darge-stellt und analysiert werden.
Im vorliegenden Beitrag wird ein Zwischenbericht über die Entwicklung eines neuen Forschungsinstruments zur Selbstevaluation von Schulentwicklungsprojekten vorgelegt. Es handelt sich dabei um einen Fragebogen in Modulform. Einzelne Module sind als auswechselbare Einheiten konzipiert. Die Modulkonzeption wurde gewählt, um allen am Schulentwicklungsprozeß Beteiligten die Möglichkeit zu geben, unter den konkreten schul- und situationsspezifischen Gegebenheiten ein möglichst adäquates Fragebogenset zusammenzustellen. Dieses umfaßt im Idealfall Lehrer, Eltern und Schüler in Form einer Vollerhebung.
Mit dieser Konzeption wird versucht, den Ansatz der Aktionsforschung von der Mikroebene des Unterrichts auf die Mesoebene der Schulentwicklung unter stärkerer Berücksichtig-ung wissenschaftlicher Gütekriterien zu transferieren.
Der Modulfragebogen umfaßt eine große Anzahl von Modulen, um den Gegenstandsbereich von Schulentwicklung möglichst umfassend abdecken zu können. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, daß nicht nur die Lehrersicht (neben Schulleitung und Schulbehörde) erhoben wird, sondern auch die der Schüler und Eltern sowie die Interaktionen zwischen diesen drei Gruppen. In diesen interaktionellen Bereich gehört auch das Modul 'Schulforum und Partizipation'. Ausgehend vom Just-Community-Ansatz (Kohlberg) soll die Einstellung aller beteiligten Personengruppen zu einem diskursiven Normfindungsprozedere für Schulbelange erhoben werden.
Schließlich finden sich im Modulpool des MSS auch Skalen, die z.T. aus anderen Forschungsarbeiten und -bereichen übernommen bzw. für den Schulbereich adaptiert wurden. Es handelt sich u. a. um: Schulbewältigungsskala (Eder), Self-Efficacy-Skala (Bandura; Petermann; Riffert/Paschon; Schwarzer), Skala zur Sozialen Kompetenz (Rathus), Fragebatterie zur Aggressivität (Krumm), Angstfragebogen (Wieczerkowski et al.). Der MSS wurde bereits an 6 Höheren Schulen eingesetzt.
Paschon A. & Riffert F. (1997): āDer Modulfragebogen zur Selbstevaluation von Schulentwicklungsprojekten', in: J. Thonhauser & F. Riffert (Hrsg.): Evaluation heute - zwölf Antworten auf aktuelle Fragen Braunschweig: Braunschweiger Studien.
Anmerkungen: -
[8-}) design]
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/TAGUNG/Tagung.html