Bildungsforschung für die Schulentwicklung
Dr. Ewald Feyerer
Pädagogische Akademie des Bundes in O.Ö., Institut Integrative Pädagogik, Linz
Standardisierte Schulleistungstests - ein sinnvolles Instrument zur Schulevaluation?
e-mail: feyerere@pa-linz.ac.at
W3:
In meiner Untersuchung "Behindern Behinderte? Auswirkungen integrativen Unterrichts auf nichtbehinderte Kinder in der Sekundarstufe I" ging ich hauptsächlich der Frage nach, wie sich die Anwesenheit behinderter Kinder auf die Schulleistungen der nichtbehinderten Kinder auswirkt.
Die Schüler aller 4. Klassen in 7 Hauptschulen und 2 Gymnasien bekamen Schulleistungstests für Mathematik, Deutsch und Englisch vorgelegt. Ein anschließender Mittelwertvergleich zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe sollte klären, inwieweit sich die Schulleistungen der nichtbehinderten Kinder in Integrationsklassen von denen ihrer Kollegen in den Parallelklassen unterscheiden.
Neben der Schwierigkeit, standardisierte Schulleistungstests für die 8. Schulstufe zu bekommen (letztendlich verwendete ich Teile von bereits erprobten Tests des Zentrums für Schulentwicklung bzw. auch einige selbsterstellte Subtests), stellte sich vor allem die Frage, ob ein Vergleich der erhaltenen Testergebnisse auch wirklich eine Aussage darüber zuläßt, ob den nun die Schüler in Integrationsklassen besser, gleich gut oder schlechter als ihre Kollegen in den Parallelklassen gefördert werden. Moser & Rhyn (1996, 16) sagen dazu: "Bei der Beurteilung von Schulqualität, in welcher Form auch immer, sind Umfeldbedingungen zu berücksichtigen, weil Erfolg oder Mißerfolg eines Schulsystems, einer Schule oder gar einer Klasse durch externe Faktoren bedingt sein können, die nicht direkt der Schule anzulasten sind."
In Anlehnung an das allgemeine Funktions- und Klassifikationsmodell von Krapp berücksichtigte ich bei meiner Untersuchung daher Bedingungsfaktoren aus folgenden Bereichen: Merkmale der Schülerpersönlichkeit, Einflußgrößen der familialen Umgebung, Einstellungen und Werte in der Peergruppe sowie Bedingungsfaktoren der Schule. Die Ergebnisse zeigen, daß sich vor allem die Intelligenz, das Vorwissen, Einflußfaktoren des Schulstandortes und damit auch der familialen Bedingungen auf die Schulleistung auswirken und damit bei jeder Vergleichsuntersuchung mitberücksichtigt werden müssen, sollen diese wirklich aussagekräftig sein. Weiters darf sich eine Aussage über Schulqualität nie alleine auf die meßbare Schulleistung beziehen. Zumindest die Variablen Wohlbefinden und Selbstkonzept müssen berücksichtigt werden.Anmerkungen: -
[8-}) design]
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/TAGUNG/Tagung.html