Bildungsforschung für die Schulentwicklung


Oskar Dangl

Pädagogische Akademie des Bundes in Salzburg

"Die mögliche Bedeutung der skeptischen Pädagogik für die Entwicklung der Pädagogischen Akademien"

e-mail: dangl@pa.asn-sbg.ac.at

W3:

1) Zentrale anthropologische Voraussetzungen: Subjekt und VernunftAuch die skeptische Pädagogik setzt das vernünftige Subjekt voraus. Lehrer wie Schüler sehen sich herausgefordert zur Selbständigkeit im Denken und zur Besonnenheit im Handeln. Skeptische Pädagogik votiert allerdings für problematisierenden Vernunftgebrauch statt des dogmatischen.
Für die Weiterentwicklung der Pädagogischen Akademien ergäbe sich daraus als Globalziel die Anbahnung und Förderung des kritischen Denkens.
Wie aber soll das gelingen?

2) Die Geltungsfrage als Zentrum
Die Geltungsproblematik bildet den Schwerpunkt skeptischer Pädagogik. Pädagogische Wahrheits- und Geltungsansprüche werden auf ihre Voraussetzungen hin kritisch untersucht. Verlangt wird die Etablierung eines decompositorischen Diskurses innerhalb der Pädagogik.Für die Pädagogischen Akademien würde die Orientierung daran eine doppelte Verstärkung der theoretischen Bemühungen bedeuten:
a) als dogmatisch-systematischer bzw. praktischer Diskurs und
b) als docompositorisch-skeptischer Diskurs.

3) Die Eigenständigkeit der Praxis
Skeptische Pädagogik möchte als Theorie die pädagogische Praxis nicht steuern. Die Praxis wird zum selbständigen pädagogischen Diskurs. Dennoch enträt die Theorie nicht einer positiven Wirkung auf die Praxis: Sie warnt vor übertriebenen Erwartungen und bewahrt so vor Enttäuschungen.
Für die Pädagogischen Akademien bedeutete diese Hochschätzung der Praxis die Verteidigung ihres praktischen Schwerpunktes.
Darin liegt freilich die Gefahr der Reduktion auf bloße Ausbildung.

4) Das Ziel: Bildung, nicht bloß Ausbildung
Bei aller inneren Differenziertheit skeptischer Pädagogik bewegt sie sich doch in der āpädagogischen Differenz' von Ausbildung und Bildung. Unterricht erfüllt seinen bildenden Sinn dann, wenn er über Wissen und Können hinaus zum Bewußtsein der Geltungs- und Voraussetzungsproblematik führt. Erziehung weist nicht nur in Lebenszusammenhänge ein, sondern distanziert und relativiert sie gleichzeitig.
Auch die Ausbildung an den Pädagogischen Akademien sollte von daher gesehen im Zeichen der Bildung stehen, verstanden als kritisches Denken.

5) Der Weg: strukturelle Konsequenzen
Entschulung, Demokratisierung und Ausbau zu einem vollwertigen Studium (Verlängerung) scheinen notwendige Erfordernisse auch für die Weiterentwicklung der Pädagogischen Akademien zu sein. Denken braucht Raum und Zeit!

 

Anmerkungen: -


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