DER STANDARD, 20.
Juni 2001
OBERÖSTERREICH
Pilotprojekt
Mediation verbessert Schulklima
Linz - Viel
versprechend verläuft ein Pilotprojekt zur
Peer-Mediation an zwei oberösterreichischen Schulen.
"Das Klima hat sich verändert", berichtete eine der
Organisatoren am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Eine
genaue Evaluation soll noch folgen. Für eine
flächendeckende Einführung fehlt aber die
gesetzliche Verankerung.
Landesschulratspräsident
Johannes Riedl, Soziallandesrat Josef Ackerl (SP) und die
Kinder- und Jugendanwältin Maria Fischnaller wiesen
unisono auf die steigende Bedeutung hin, Kinder und
Jugendliche gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien zu
lehren. An den Schulen geht es dabei nicht immer um
körperliche Auseinandersetzungen, sondern auch um
Ausgrenzung, Cliquenbildung oder Ähnliches. Der Einsatz
eines Schülers oder einer Schülerin als Mediator
soll solchen Tendenzen entgegenwirken.
An zwei Schulen, der
Hauptschule Wilhering und der Linzer Kreuzschwestern-Schule,
wurden daher im vergangenen Herbst mit der Schulung von 68
Schülern und 29 Lehrern begonnen. Ziel des ersten
Jahres war es, das Projekt bekannt zu machen und zu
verankern. Es sei schon zu einzelnen Streitschlichtungen
gekommen, internationale Erfahrungen zeigen aber, dass es
zwei bis drei Jahre dauert, ehe das Konzept greift. Bereits
jetzt sei aber ein positiveres Klima an den Schulen
spürbar.
Landesschulratspräsident
Riedl wünscht sich eine Verankerung der Mediation in
der Lehrerausbildung und eine flächendeckende
Einführung an den Schulen. Dafür bedarf es aber
eines gesetzlichen Auftrages, um die Mehrkosten abdecken zu
können, erklärte er am Dienstag. (moe)
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