Schon Generationen von Schülern haben so ihre Leistungen deutlich verbessern können. Erste Ideen lieferte der Sohn des Uni-Assistenten:

Linzer Experte gibt Tipps, wie man viel besser lernen kann

VON HEDWIG SAVOY

Aus dem Leben gegriffen sind die Lerntipps des Linzers Dr. Werner Stangl, mit denen schon Generationen von Schülern ihre Leistungen verbessert haben. Denn die ersten Ideen lieferte und testete sein Sohn Benjamin, der damals das kleine Einmaleins mit seiner Lieblingsmusik im Hintergrund übte. "Er ist ein guter Mathematiker geworden", freut sich der Vater.

Besser lernen kann man lernen! Wie's geht, erfuhren unsere jungen Leser bei einem Test, der von Dr. Werner Stangl (58) entwickelt wurde und der am vergangenen Montag in der "Krone" stand.

Viele weitere Lerntipps stehen auf der Homepage (werner.stangl-taller.at) des Uni-Assistenten am Institut für Pädagogik und Psychologie. Obwohl seine Frau Linzerin ist, war es der Beruf, der den gebürtigen Wiener nach Oberösterreich verschlagen hat. "Ich hab' meine Frau beim Studium kennen gelernt, sie ist mit mir wieder nach Linz gezogen", erzählt der Wissenschaftler. Zu seinen Hobbys zählen die Malerei, das Schreiben - und Teddybären. Etwa 150 der kuscheligen Freunde hat Stangl zu Hause. Nur das Tennisspielen hat er - wegen Rückenproblemenmittlerweile aufgegeben. "

Auf der Linzer Uni macht Stangl wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch anwendbar. Auch Lerntipps: "Es hat sich nicht viel verändert. Noch immer gilt es, psychologisches Wissen aus allen Richtungen umzuformulieren und umzusetzen."

Wie etwa bei jenem Tipp zum kleinen Einmaleins, der die meisten Reaktionen auslöste und noch immer erfolgreich ist. "Da habe ich eine eher konservative Einstellung, bin für mechanisches Lernen." Und so beherrschte sein Sohn die ungeliebte Rechnerei innerhalb von zwei Wochen. "Ich habe es aufgenommen, mit seiner Lieblingsmusik unterlegt, und er hörte es immer wieder ab." Beim Autofahren, beim Spielen - im Hintergrund ertönten Vivaldis "Frühling" aus den" Vier Jahreszeiten" und "Die Möwe Jonathan". "Mit dieser Rhythmik verlor auch, das Unangenehmste, das Abprüfen, den Schrecken."

Übrigens: Benjamin ist inzwischen 20 Jahre alt und studiert Architektur, liefert aber noch immer Ideen. Keinerlei Gefahr, dass die Lerntipps ausgehen …


Quelle: Kronenzeitung vom 18. September 2005, S. 20-21.