Qualifikationsprofil der Wirtschaftspädagogik-Absolventen

Johannes Kepler Universität Linz

Das Studium der Wirtschaftspädagogik qualifiziert im wesentlichen dazu,

Berufliche Bezugspunkte sind dabei die Ausübung, problemorientierte Diagnose und Erklärung sowie die ständige Verbesserung

Somit stehen Wirtschaftspädagogik-Absolventen vor allem drei große Berufsfelder zur Auswahl: Schule, Wirtschaft und Erwachsenenbildung.

Berufsfeld Schule

Das Wirtschaftspädagogik-Studium galt früher fast ausschließlich als Lehrer-Studium. Auch heute noch ergreift mehr als die Hälfte der Absolventen den Lehrberuf. Sie unterrichtet an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen die kaufmännischen Fächer (z. B. Rechnungswesen, Betriebswirtschaft, wirtschaftliches Rechnen, betriebswirtschaftliche Übungen inklusive Übungsfirma).

Offene Stellen sind im Schulbereich zwar grundsätzlich beschränkt, jedoch regional unterschiedlich verfügbar: Während z. B. der schulbezogene Arbeitsmarkt im oberösterreichischen Zentralraum eher als gesättigt gelten kann, besteht an Schulen im ländlichen Raum immer wieder Bedarf. Seitdem allerdings eine zweijährige Berufspraxis nach dem Studium (keine unterrichtende Tätigkeit) in der Wirtschaft bzw. öffentlichen Verwaltung verlangt wird, bleiben viele Wirtschaftspädagogen dort und verzichten auf den Schuldienst.

Dadurch erhöht sich die Nachfrage nach Wirtschaftspädagogen. Dazu tragen ferner periodische Ausweitungen des Tätigkeitsfeldes Schule durch Lehrplanänderungen und altersbedingte Pensionierungen bei.

Berufsfeld Erwachsenenbildung

Zunehmend an Bedeutung gewinnen für Wirtschaftspädagogen auch die Bereiche der Erwachsenenbildung (z.B. WIFI, BFI, VHS) und der beruflichen Rehabilitation (z.B. BBRZ). Für diese Bereiche prädestiniert sind Wirtschaftspädagogen gerade durch ihre kombinierte fachliche und pädagogische Ausbildung, die insbesondere Qualifikationen für Bildungsplanung und -evaluation sowie für pädagogisch begründete Reflexion vermittelt.

Berufsfeld Wirtschaft und öffentliche Verwaltung

Ähnlich wie Betriebswirten oder Handelswissenschaftlern, stehen Wirtschaftspädagogik- Absolventen alle Tätigkeiten in der Wirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung offen, z.B. in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling, Marketing, Organisation, Personalwesen. Hierfür hat die individuelle Schwerpunktsetzung im Studium besondere Bedeutung: Beispielsweise bieten die Bereiche innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung sowie Personalentwicklung für Wirtschaftspädagogen interessante Alternativen zum Berufsfeld Schule.

Im Hinblick auf die angeführten Berufsfelder werden Wirtschaftspädagogen dazu qualifiziert,

Dementsprechend umfaßt das Wirtschaftspädagogik-Studium die nachfolgend genannten Fächerbereiche.

Im ersten Studienabschnitt (vier Pflichtsemester) erfolgt eine Einführung in die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie in die rechts-, geistes- und formalwissenschaftlichen Grundlagenfächer.

Den Abschluß bildet die erste Diplomprüfung in folgenden Fächern:

  1. Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre einschließlich Datenverarbeitung
  2. Grundzüge der politischen Ökonomie unter Berücksichtigung der neueren Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
  3. Grundzüge der Erziehungswissenschaft und der Wirtschaftspädagogik
  4. Grundzüge der angewandten Mathematik und der Statistik für Sozial- und Wirtschafts- wissenschaftler
  5. Grundzüge des Privatrechts
  6. ein Wahlfach

(Grundzüge und Methoden der Soziologie,Grundzüge der qualitativen und quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung, eine Fremdsprache, Sozial- und Wirtschafts- geschichte)

Der zweite Studienabschnitt (fünf Pflichtsemester) dient der Vermittlung und Vertiefung jener Kenntnisse, durch welche die wissenschaftliche Berufsvorbildung gesichert wird.

Die abschließende zweite Diplomprüfung umfaßt folgende Fächer:

  1. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
  2. eine Besondere Betriebswirtschaftslehre nach Wahl des Studierenden (z. B. Finanzmanagement, Fertigungswirtschaft, Marketing, Personalwirtschaft)
  3. Erziehungswissenschaft
  4. Wirtschaftspädagogik einschließlich der Didaktik der wirtschaftswissen-schaftlichen Fächer
  5. zwei Fächer nach Wahl (z. B. Grundzüge des öffentlichen Rechts,Finanzrecht, Arbeitsrecht, eine zweite Besondere Betriebswirtschaftslehre, Betriebspädagogik, Didaktik der Volkswirtschaftslehre, eine früher nicht gewählte Fremdsprache, Grundzüge der Informatik, Angewandte Psychologie, Soziologie)
  6. Grundzüge der Volkswirtschaftstheorie und der Volkswirtschaftspolitik
  7. Schulpraktikum

Mit einer Diplomarbeit aus den Fächern "Allgemeine Betriebswirtschaftslehre", "Besondere Betriebswirtschaftslehre", "Volkswirtschaftslehre", "Erziehungswissenschaft" oder "Wirtschaftspädagogik einschließlich der Didaktik der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer" (oder ausnahmsweise einem anderen Fach der zweiten Diplomprüfung) sollen die Absolventen den Erfolg der wissenschaftlichen Berufsvorbildung nachweisen.


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