Übung: Einführung in die Didaktik

Leiter: Martin Heinrich

 

Ziele:

- Aneignung theoretischer Ansätze der Bildungstheorie und Didaktik als Reflexionsbasis für das eigene pädagogische Handeln.

- Grundbegriffe der Didaktik und Unterrichtsplanung verstehen und anwenden können.

- Methoden der Unterrichtsplanung kennen lernen sowie didaktisch-methodische Fertigkeiten im Präsentieren/Unterrichten erwerben.

- aktuelle Probleme und Entwicklungstendenzen des Bildungswesens (insbesondere des Schulwesens) erfassen und kritisch reflektieren.

- Erprobung wissenschaftlicher Arbeitsweisen durch selbständige Ausein-andersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen.

Inhalte:

- theoretische Ansätze der Bildungstheorie und Didaktik

- Grundbegriffe der Didaktik und Formen der Unterrichtsplanung

- diverse Probleme und Entwicklungstendenzen des Bildungs-wesens (eigene Themenwahl)

Methoden:

- Vorträge des Seminarleiters

- Gruppenarbeit und Diskussion

- Partnerarbeit (d.h. jeweils zwei Teilnehmer) zu einem selbst gewählten Schwerpunktthema

- didaktisch gestaltete Präsenta-tion der Ergebnisse durch die Arbeitsgruppen

Notwendige Vorkenntnisse:

Besuch der Lehrveranstaltung von W. Stangl: „Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens" (Früher: „Statistische Forschungsmethoden der Erziehungs-wissenschaft") oder Selbststudium von Literatur zu den Techniken „wissenschaftlichen Arbeitens".

Grundlage der Beurteilung für einen Seminarschein:

30% =

Beurteilung der schriftlichen Proseminararbeit (ca. 7 Seiten pro Person)

30% =

didaktische Planung (ca. 7 Seiten) und Durchführung der Präsentation der Zweiergruppe

30% =

Abschlusstest über die im Seminar behandelten theoretischen Grundlagen (Bildungs-theorie, Didaktik, Unterrichtsplanung) sowie über Inhalte der Präsentationen der KollegInnen

10% =

aktive Beteiligung an den Plenarsitzungen

Anforderungen an die Proseminararbeit:

Zu einem selbstgewählten bildungspolitisch und/oder pädagogisch aktuellen Thema sollen die beiden Gruppenmitglieder in Partnerarbeit die Fähigkeit zur selbständigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen nachweisen (d.h. Präzisierung der Fragestellung, Auswertung der Forschungsliteratur, ggf. Feldkontakte, Entfaltung des Problemzusammenhangs, Diskussion, Stellungnahme).

Arbeiten bspw. zu folgenden Rahmenthemen wären denkbar:

- Schulautonomie

- Qualitätssicherung im Bildungswesen

- Schulentwicklung

- neue Anforderungen an die Lehrer (neues Lehrerleitbild?)

- neue Tendenzen der Lehrerausbildung

- oder andere selbst gewählte Themen (nicht aber einzelne Unterrichtsmethoden als Thema, z.B. Projektunterricht, Frontalunterricht etc.)

Die hier angegebenen Rahmenthemen sind grobe Bestimmungen. Für Ihre Proseminararbeit müssen Sie das jeweilige Thema genauer eingrenzen und eine präzise Fragestellung/Untersuchungsabsicht formulieren. (Hierfür bitte mit mir in einer Sprechstunde Rücksprache halten!)

Schriftliche Planung der Präsentation als Hochschulunterricht:

Nachdem Sie Methoden der Unterrichtsplanung sowie didaktisch-methodische Fragen des Unterrichtens im Seminar theoretisch reflektiert haben, sollen diese Kenntnisse sofort in praktisches Handeln umgesetzt werden, indem Sie die wichtigsten Aussagen, Ideen und Erkenntnisse zum jeweiligen Thema Ihrer Proseminararbeit den KollegInnen wie in einem „guten Unterricht" vermitteln. D.h. Sie sollen nur einen kleinen Teil der Präsentation durch einen Vortrag bestreiten und ansonsten möglichst aktivierende Unterrichtsmethoden einsetzen (d.h. bspw. neben der Moderation und der Bündelung und Sicherung von Diskussionsbeiträgen auch didaktisch reflektierte und sachlich gut vorbereitete Arbeitsaufträge an die TeilnehmerInnen, o.Ä.). Achten Sie hierbei darauf, durch praxisnahe Anwendungsaufgaben oder Fallbeispiele das Thema in den Erfahrungshorizont Ihrer KollegInnen zu heben. Der Medieneinsatz ist dabei auf die geplanten Methoden abzustimmen. Dies alles sind indes schon Elemente einer guten Unterrichtsplanung, die Sie zunächst im ersten Teil des Seminars kennen lernen werden.

Zur Prüfungsvorbereitung soll den KollegInnen zusätzlich ein 1-2seitiges Handout zur Verfügung gestellt werden, das die wichtigsten Begriffe, Argumente, Ergebnisse usw. der Präsentation zusammenfasst.

Durchführung der Präsentation/des Hochschulunterrichts:

Sie werden ca. 30 Minuten Zeit haben, um den in Partnerarbeit vorbereiteten Unterricht ihren KollegInnen zu präsentieren. Anschließend wird gemeinsam über die Stärken und Schwächen der Unterrichtsplanung und des Unterrichtsverhaltens reflektiert.

Voraussichtlicher Terminplan (Semester vom 8.3.-30.6)

 

 

Datum

Sitzungjeweils Mo 17.15 - 18.45, K 153C

+mind. ein Sprechstundentermin zur Seminararbeit und Planung der Präsentation

8.3.

Vorstellung des Arbeitsplanes und der Themenschwerpunkte;

Auftrag: Bildung der Partnergruppe und Auswahl von Themen für die Proseminararbeit

15.3.

Bildungstheoretische Grundlagen guten Unterrichts: Theorien und Modelle der Didaktik

22.3.

Lehrplan und allgemeine Bildungsziele vs. Funktionen der Schule

29.3.

Gesellschaftliche Anforderungen und neue Aufgaben der Schule: Widersprüchliches Lehrerhandeln und Antinomien pädagogischen Handelns (Gruppenarbeit)

5.4.

Unterrichtsmethoden (Methodenkarten) und Didaktik mit neuen Medien

19.4.

Formen der Unterrichtsplanung, Bestimmungsanalyse, Formulierung von Lernzielen

26.4.

Probleme der Unterrichtsbeobachtung und Formen der Reflexion von Unterricht

3.5.

Arbeitsgruppenpräsentation 1

Arbeitsgruppenpräsentation 2

10.5.

Arbeitsgruppenpräsentation 3

Arbeitsgruppenpräsentation 4

17.5.

Arbeitsgruppenpräsentation 5

Arbeitsgruppenpräsentation 6

24.5.

Arbeitsgruppenpräsentation 7

Arbeitsgruppenpräsentation 8

7.6.

Arbeitsgruppenpräsentation 9

Arbeitsgruppenpräsentation 10

14.6.

Arbeitsgruppenpräsentation 11

Arbeitsgruppenpräsentation 12

21.6.

Arbeitsgruppenpräsentation 13

Arbeitsgruppenpräsentation 14

28.6.

Arbeitsgruppenpräsentation 15

Abschlusstest

Basisliteratur:

Gonschorek, G./Schneider, S.: Einführung in die Schulpädagogik und die Unterrichtsplanung. Donauwörth 2000.

Jank, W./Meyer, H.: Didaktische Modelle. Frankfurt am Main (neueste Auflage).

Mattes, W.: Methoden für den Unterricht. 75 kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende. Paderborn 2002.

Weiterführende Literatur:

Blankertz, H.: Theorien und Modelle der Didaktik. München 1991.

Diederich, J.: Didaktisches Denken - Eine Einführung in Anspruch und Aufgabe, Möglichkeiten und Grenzen der allgemeinen Didaktik. München 1988.

Diederich, J./Tenorth, H.-E.: Theorie der Schule. Ein Studienbuch zu Geschichte, Funktionen und Gestaltung. Berlin 1997.

Dreeben, R.: Was wir in der Schule lernen. Frankfurt a.M. 1980.

Fend, H.: Theorie der Schule. München 1980.

Gruschka, A.: Didaktik - Das Kreuz mit der Vermittlung. Elf Einsprüche gegen den didaktischen Betrieb. Wetzlar 2002.

Klafki, W.: Kategoriale Bildung. Zur bildungstheoretischen Deutung der modernen Didaktik. In: Ders.: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. 10. Aufl. Weinheim/Basel 1975, S. 25-45.


© Linz 2004 Martin Heinrich