Übung: Einführung in die Didaktik
Ziele:
- Verstehen und Gebrauchen einiger Grundbegriffe der Didaktik und Unterrichtsplanung
- Gewinnen eines Überblicks über aktuelle Probleme und Entwicklungstendenzen des Bildungswesens sowie Erarbeitung einer eigenen Position dazu
- Kennenlernen und Erproben wissenschaftlicher Arbeitsweisen durch selbständige Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen
Inhalte:
- Grundbegriffe der Didaktik und Unterrichtsplanung
- Aktuelle Probleme und Entwicklungstendenzen des Bildungswesens - Auswahl aus einigen Schwerpunktthemen, z.B.: Autonomie und Schulentwicklung, Fachhochschulen, Qualitätssicherung und -entwicklung im Bildungswesen, Entwicklung des Berufes von Lehrerinnen und Lehrern: Lehrerarbeitszeit, Leitbild usw.
Methoden: Vorträge des Seminarleiters, Gruppenarbeiten und Diskussionen, Erstellen einer Proseminararbeit zu einem selbst gewähltem Schwerpunktthema, didaktisch gestaltete Präsentation einiger Ergebnisse der Proseminararbeiten durch Arbeitsgruppen
Notwendige Vorkenntnisse: Besuch der "LV W. Stangl: Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens (Früher: Statistische Forschungsmethoden der Erziehungswissenschaft)" oder Selbststudium von RÜCKRIEM et al.
Beurteilung:
- Beurteilung der schriftlichen Proseminararbeit (30%)
- Beherrschung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens (30%; wird in schriftlicher Gruppenarbeit beurteilt)
- Test (40%)
Basisliteratur:
KAISER, A./KAISER, R.: Studienbuch Pädagogik. Cornelsen: Frankfurt/M. (neueste Auflage).
POSCH, P./ALTRICHTER, H.: Bildung in Österreich. StudienVerlag: Innsbruck (neueste Auflage).
POSCH, P./SCHNEIDER, W./MANN, W.: Unterrichtsplanung. Manz: Wien (neueste Auflage).
RÜCKRIEM, G./ STARY, J./FRANCK, N.: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Schöningh: Paderborn (neueste Auflage).
Anforderungen der Proseminararbeit:
- Eigenprojekt in Gruppenarbeit (max. 2 TeilnehmerInnen) zu einem selbstgewählten, bildungspolitsch und/oder pädagogisch aktuellen Thema, z.B.
- Lehrlingsausbildung & Jugendarbeitslosigkeit
- Leistungsbeurteilung
- Schulautonomie
- Qualitätssicherung im Bildungswesen
- Schulentwicklung
- Fachhochschulen
- das Problem der Sekundarstufe I
- Lehrerleitbild, Neuordnung der Lehrerarbeitszeit
- Ansätze der Verbindung von Allgemeinbildung und Berufsbildung in der Sekundarstufe II
- neue Tendenzen der Lehrerausbildung
- Berufschancen von WirtschaftspädagogInnen und anderen LehrerInnen, Initiativen gegen Lehrerarbeitslosigkeit
- Evaluation von universitären Lehrveranstaltung
- Weiterführung eines Themas aus Stille Rev.'
- oder andere selbstgewählte Themen
Die schriftliche Ausarbeitung des Mini-Projekts enthält normalerweise
- Präzisierung einer Fragestellung und Begründung
- Literaturrecherche und -auswertung, ev. Feldkontakte: derzeitige Sichtweise des Problems
- Stellungnahme, Diskussion, Konsequenzen (z.B. Entwicklung von Perspektiven einer weiterführenden Arbeit)
- In der schriftlichen Arbeit muß die Kenntnis formaler und strategischer Gesichtspunkte wissenschaftlichen Arbeitens (vgl. LV Stangl oder RÜCKRIEM) demonstriert werden.
- Schriftliche Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung
Präsentation einiger wichtiger Gedanken aus der Arbeit in didaktisch überlegter Form im Proseminar (45min für Präsentation, Arbeit der TeilnehmerInnen und Rückmeldung). Diese Präsentation wird durch ein didaktisches Konzept vorbereitet, das normalerweise folgendes enthält:
- Angabe der Lernziele (Niveaus)
- Angabe der geplanten Lern- und Lehrtätigkeiten, Materialien, Sozialformen
- Didaktische Begründung: Inwiefern ist es plausibel, daß durch diese Lern- und Lehrtätigkeiten die geplanten Ziele erreicht werden können?
- Nachbereitung: Welche Rückmeldungen wurden eingeholt? Wie interpretieren wir die Realisierungserfahrungen? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?
- Den Studierenden soll ein 1-2seitiges Handout zur Verfügung gestellt werden, das die wichtigsten Begriffe, Argumente, Ergebnisse usw. der Präsentation zusammenfaßt.
Termine und Themen
Siehe news der Abteilung
Kriterien für die Präsentationen im Proseminar
- Eine Präsentation ist nicht bloß ein Referat, sondern HochschulUNTERRICHT, dessen Konzept von den Lernaktivitäten der TeilnehmerInnen ausgeht (Faustregel: Nicht mehr als 30% Vortrag). Arbeitsaufträge an die TeilnehmerInnen müssen didaktisch überlegt und sachlich gut vorbereitet werden.
- Der Inhalt der Präsentation ist nicht identisch mit dem Text der Proseminararbeit, sondern versucht deren Themen didaktisch aufzubereiten (z.B. unter der Fragestellung: Welche Botschaften wollen wir 'rüberbringen'? Welche Erfahrungen sollen die TeilnehmerInnen machen?)
- Eine Präsentation erfordert die rechtzeitige Vorbereitung aller Arbeitsmittel.
- Da während Präsentationen immer wieder unvorhergesehene Dinge auftreten können, muß die Planung sich auf zeitliche Flexibilität einrichten (z.B. optionale Blöcke vorsehen).
Themenfindung
- Was wollen Sie herausfinden, genauer wissen?--> FRAGE:
- Warum ist Ihnen das ein Anliegen?
- Wie läßt sich das bearbeiten?
- Literatur
- Feldrecherche
- Gespräche, Interviews
- Statistiken
- ...
- Zwei Terminvorschläge in verschiedenen Monaten
© Linz 2001 Herbert Altrichter