Seminar aus Erziehungswissenschaft:
Praxisbezogene Unterrichtsforschung (LehrerInnen und StudentInnen erforschen den Unterricht)

Ziel

technisches, methodisches und methodologisches Rüstzeug für praxisbezogene Unterrichtsforschung v.a. mit qualitativen Forschungsmethoden erwerben

Didaktik

StudentInnen haben die Gelegenheit, mit einigen LehrerInnen der HAK Auhof zusammenzuarbeiten
LehrerInnen formulieren Fragestellungen, die für die Weiterentwicklung ihres Unterrichts wichtig sind, zu denen sie Rückmeldungen haben wollen und zu denen sie ein 'Entwicklungsinteresse' haben
Kleine Gruppen von Studierenden übernehmen diesen 'Auftrag' und unterstützen die LehrerInnen bei der Untersuchung und Auswertung dieser Fragen
Die Zusammenarbeit wird durch einen ethischen Code reguliert. Dieser wird gemeinsam abgemacht.

Anforderungen für einen Schein:

aktive Teilnahme
Einhaltung des 'ethischen Codes' für die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden LehrerInnen
Abgabe einer schriftlichen Gruppen-Arbeit (min. 20 S.): Aufbereitung des eigenen Forschungsprojekts in einer argumentativ und formal sauberen Weise

Anforderungen an die Seminararbeit:

Aufbau einer nachvollziehbaren Argumentation zum Thema, die folgende Aspekte enthält:
Erläuterung der ausgewählten Fragestellung (Welche Bedeutung hat das Thema warum für die 'teilnehmende LehrerIn'?);
kurze Darstellung des gegenwärtigen Forschungsstandes (Bibliographieren: Recherche nach zusätzlicher Literatur zur Fragestellung)
Darstellung und Begründung des eigenen Untersuchungsaufbaus;
Darstellung und Interpretation einiger Ergebnisse der eigenen Erhebung;
Formulierung von Konsequenzen (welche nächsten Schritte werden warum empfohlen?).
Arbeit muß von der jeweiligen teilnehmenden LehrerIn gegengelesen werden; Einwände müssen eingearbeitet werden.
In der schriftlichen Arbeit muß die Kenntnis formaler und strategischer Gesichtspunkte wissenschaftlichen Arbeitens (vgl. LV Stangl: Forschungsmethoden oder RÜCKRIEM, G./ STARY, J./FRANCK, N.: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Schöningh: Paderborn 1987, 4. oder spätere Auflagen) demonstriert werden.

Basisliteratur:

ALTRICHTER, H./POSCH, P.: Lehrer erforschen ihren Unterricht. Eine Einführung in die Methoden der Aktionsforschung. Klinkhardt: Bad Heilbrunn 1998³.

FRIEDRICHS, J.: Methoden der empirischen Sozialforschung. Westdt. Verlag: Opladen 1990¹⁴.

HUBER, G.L./MANDL, H. (Hrsg.): Verbale Daten. Eine Einführung in die Grundlagen und Methoden der Erhebung und Auswertung. Beltz: Weinheim 1994².

LAMNEK, S.: Qualitative Sozialforschung. 2 Bde. Weinheim 1993².

MAYRING, P.: Qualitative Inhaltsanalyse. Deutscher Studienverlag: Weinheim 1995⁵.

Friebertshäuser, B./Prengel, A. (Hrsg.): Qualitative Forschungsmethoden in den Erziehungswissenschaft. Juventa: Weinheim 1997.

Sanger, J./KROATH, F.: Der vollkommene Beobachter? StudienVerlag: Innsbruck 1998.

RÜCKRIEM, G./ STARY, J./FRANCK, N.: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Schöningh: Paderborn 1987⁴ (oder spätere Auflagen)

Ethischer Code - Vorschlag

Alle Beteiligten bewahren Vertraulichkeit über die Gespräche in den Arbeitsgruppen und über die gesammelten Daten. Es ist nicht möglich durch das Ausscheiden aus einer Gruppen von der Vertraulichkeits-Regel entbunden zu werden.
Die Zusammenarbeit orientiert sich an den Zielen der österreichischen Schule (ß2 SchOG). Die Studierenden verpflichten sich, die von den LehrerInnen gestellten Aufträge nach bestem Wissen und Gewissen zu bearbeiten. Die teilnehmenden LehrerInnen haben das Recht, über den Beginn, die Richtung und die Beendigung der Untersuchung in ihren Klassen zu entscheiden.
Es werden keine Berichte über die Forschungsarbeiten der Studierenden und die Unterrichtsarbeit der LehrerInnen veröffentlicht, wenn diese Veröffentlichung nicht durch die betroffenen LehrerInnen und Studierenden und ev. den/die SchulleiterIn autorisiert wurde.
Auch Daten von anderen Personen (z.B. SchülerInnen) können nur verwendet werden, wenn dies von ihnen autorisiert wurde.