Proseminar aus Erziehungswissenschaft: Didaktik
Herbert
Altrichter
Ziele:
- Verstehen und Gebrauchen einiger Grundbegriffe der Didaktik
und Unterrichtsplanung
- Gewinnen eines Überblicks über aktuelle Probleme und
Entwicklungstendenzen des Bildungswesens sowie Erarbeitung einer
eigenen Position dazu
- Kennenlernen und Erproben wissenschaftlicher Arbeitsweisen
durch selbständige Auseinandersetzung mit
erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen
Inhalte:
- Grundbegriffe der Didaktik und Unterrichtsplanung
- Aktuelle Probleme und Entwicklungstendenzen des Bildungswesens
- Auswahl aus einigen Schwerpunktthemen, z.B.: Autonomie und
Schulentwicklung, Fachhochschulen, Qualitätssicherung und
-entwicklung im Bildungswesen, Entwicklung des Berufes von
Lehrerinnen und Lehrern: Lehrerarbeitszeit, Leitbild usw.
Methoden: Vorträge des Seminarleiters, Gruppenarbeiten
und Diskussionen, Erstellen einer Proseminararbeit zu einem selbst
gewähltem Schwerpunktthema, didaktisch gestaltete
Präsentation einiger Ergebnisse der Proseminararbeiten durch
Arbeitsgruppen
Notwendige Vorkenntnisse: Besuch der "LV W. Stangl:
Statistische Forschungsmethoden der Erziehungswissenschaft" oder
Selbststudium von RÜCKRIEM et al.
Beurteilung:
- Beurteilung der schriftlichen Proseminararbeit (30%)
- Beherrschung von Techniken wissenschaftlichen Arbeitens (30%;
wird in schriftlicher Gruppenarbeit beurteilt)
- Test (40%)
Basisliteratur:
KAISER, A./KAISER, R.: Studienbuch Pädagogik. Cornelsen:
Frankfurt/M. 1991 (5. oder spätere Auflagen)
POSCH, P./ALTRICHTER, H.: Bildung in Österreich.
StudienVerlag: Innsbruck 1992.
POSCH, P./SCHNEIDER, W./MANN, W.: Unterrichtsplanung. Manz: Wien
(letzte Auflage).
RÜCKRIEM, G./ STARY, J./FRANCK, N.: Die Technik
wissenschaftlichen Arbeitens. Schöningh: Paderborn 1987 (4. oder
spätere Auflagen)
Anforderungen der Proseminararbeit:
Eigenprojekt in Gruppenarbeit (2-3 TeilnehmerInnen):
Mini-Projekt (zu einem selbstgewählten, bildungspolitsch und
pädagogisch aktuellem Thema, z.B.
- Die didaktische Gestaltung von
Projektunterricht und Exkursionen
- Lehrlingsausbildung &
Jugendarbeitslosigkeit
- Leistungsbeurteilung
- Schulautonomie
- Qualitätssicherung im
Bildungswesen
- Schulentwicklung
- Fachhochschulen
- das Problem der Sekundarstufe
I
- Lehrerleitbild, Neuordnung der
Lehrerarbeitszeit
|
neue Ansätze der Verbindung von
Allgemeinbildung und Berufsbildung in der Sekundarstufe
II
neue Tendenzen der
Lehrerausbildung
Berufschancen von
WirtschaftspädagogInnen und anderen LehrerInnen,
Initiativen gegen Lehrerarbeitslosigkeit
Evaluation von universitären
Lehrveranstaltung
Weiterführung eines Themas aus
ëLob des Fehlersí
oder andere selbstgewählte
Themen
|
Die schriftliche Ausarbeitung des Mini-Projekts enthält
normalerweise
- Präzisierung einer Fragestellung und Begründung
- Literaturrecherche und -auswertung, ev. Feldkontakte:
derzeitige Sichtweise des Problems
- Stellungnahme, Diskussion, Konsequenzen (z.B. Entwicklung von
Perspektiven einer weiterführenden Arbeit)
- In der schriftlichen Arbeit muß die Kenntnis formaler
und strategischer Gesichtspunkte wissenschaftlichen Arbeitens
(vgl. LV Stangl oder RÜCKRIEM) demonstriert werden.
Schriftliche Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung
Präsentation einiger wichtiger Gedanken aus der Arbeit in
didaktisch überlegter Form im Proseminar (45min für
Präsentation, Arbeit der TeilnehmerInnen und
Rückmeldung). Diese Präsentation wird durch ein
didaktisches Konzept vorbereitet, das normalerweise folgendes
enthält:
- Angabe der Ziele (Niveaus)
- Angabe der geplanten Lern- und Lehrtätigkeiten,
Materialien, Sozialformen
- Didaktische Begründung: Inwiefern ist es plausibel,
daß durch diese Lern- und Lehrtätigkeiten die geplanten
Ziele erreicht werden können?
- Nachbereitung: Welche Rückmeldungen wurden eingeholt? Wie
interpretieren wir die Realisierungserfahrungen? Welche
Konsequenzen ziehen wir daraus?
- Den Studierenden soll ein 1-2seitiges Handout zur
Verfügung gestellt werden, das die wichtigsten Begriffe,
Argumente, Ergebnisse usw. der Präsentation
zusammenfaßt.
© Linz 2000 Herbert Altrichter