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Robert Löffelholz, Elke Pletzer, Lars Witte:
Flechsigs Gttinger Katalog Didaktischer
Modelle
Unterrichtsmethode 11:
Lernausstellung (= Ausstellung, Messe)
11.1 Kennzeichen einer Lernausstellung
Die Lerner eignen sich mit Hilfe offener Lernorte (Museen, Messen)
Wissen durch Betrachtung bzw. Handhabung von teilweise kommentierten
Objekten an.
Die Besucher müssen aktiv mit den Ausstellungsobjekten
umgehen. Dies gelingt durch eine "Besucherschulung", d.h.
Ausstellungsvor-,nachbereitung.
11.2 Didaktische Prinzipien
- Ambulantes Lernen
Der Lerner muß eine Ortsveränderung vornehmen und ein
hohes Maß an Selbststeuerung besitzen.
- Lernen an ausgestellten Stücken
Es existiert eine systematisch arrangierte Lernumwelt. Die
Elemente sind aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen
herausgenommen und in neue Ordnungen gebracht worden.
11.3 Phaseneinteilung
- Einrichtungsphase
Es wird ein Konzept für die Ausstellung, Auswahl der
Ausstellungsstücke usw. entwickelt.
- Orientierungsphase
Hier erfolgt ein Überblick über das Angebot und
anschließend die Planung für den Gang durch die
Ausstellung. die Lerninteressen spielen hierbei eine große
Rolle.
- Interaktionsphase
Die ausgewählten Ausstellungsstücke werden besucht und
Wissen durch Betrachtung oder Handlung angeeignet.
- Bewertungsphase
Der Lerner verschafft sich Klarheit über die Qualität
der Ausstellung, seiner Lerntätigkeit und seinen neuen
Erfahrungen.
11.4. Weiterführendes
- Der Lerner ist in diesem Modell Betrachter oder Besucher.
- Von besonderer Wichtigkeit sind die Aufnahmebereitschaft, das
Vorwissen, die Interessen und die Sensibilität des Lerners.
- Handzettel oder ein Ausstellungskatalog dienen als Leitfaden.
- Ein "Berater" (z. B. Museumswärter) ist integrierter
Bestandteil einer Ausstellung. Er vermittelt Zusatzinformationen
und fungiert als Interaktionspartner.
- Dieses Modell kann als Einführung in ein Wissensgebiet
oder als Abschluß benutzt werden.
- Museen werden hier als Lernort mit Wechselbeziehung zur Umwelt
angesehen und nicht als "sakraler Museumstempel".