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Robert Löffelholz, Elke Pletzer, Lars Witte:
Flechsigs Gttinger Katalog Didaktischer
Modelle
Unterrichtsmethode 10:
Kleingruppen-Lerngespräch (=
Gruppengespräch, Gesprächsrunde
10.1 Kennzeichen eines Kleingruppen-Lerngesprächs
Die Lerner eignen sich durch strukturierten Informations-und
Meinungsaustausch vorwiegend Wissen über persönliche
Erfahrungen, Einstellungen und Bewertungen an.
Dies erfolgt in kleineren Gruppen von bis zu sieben Personen. Es
handelt sich nur um ein Lerngespräch, wenn sich die Teilnehmer
Ihrer Lernabsicht bewußt sind, d.h. eine Strukturierung
erfolgt.
Beispiele: Selbsterfahrungs-,Therapiegruppen
10.2 Didaktische Prinzipien
- Lernen durch wechselseitigen Erfahrungsaustausch
Es erfolgt kaum Austausch objektiven Wissens.
- Lernen durch strukturierte Gespräche
Die Gespräche laufen nach vereinbarten Spielregeln ab.
10.3 Phaseneinteilung
- Vorbereitungsphase
Es erfolgt eine Gruppenbildung mit Wahl des Gesprächsthemas
und der Verfahrensregeln.
- Interaktionsphase
In dieser Kommunikationsphase wird die Frage geklärt, ob das
Gespräch z. B. nach "Runden" gegliedert werden soll.
- Bewertungsphase
Der Prozeß, das Ergebnis und die Lernerfahrungen werden
thematisiert und beurteilt.
10.4. Weiterführendes
- Der Lerner übernimmt vier Rollen:
- Sprachlich Handelnder => Beitragsformulierung
- Angesprochener =>Adressat für
Äußerungen
- "Bedeutsamer Gegenüber" =>allg. Bezugsinstanz
für Äußerungen
- Schiedsrichter und Bewerter =>übergeordnete
allgemeine Perspektive
- Der Lerner muß folgende Voraussetzungen erfüllen:
Fähigkeit und Bereitschaft nicht nur Wissen zu teilen,
sondern auch Gefühle und Meinungen zu äußern. Des
weiteren sollte er rhetorische Fähigkeiten besitzen.
- Die Lernumwelt besteht aus Mitlernern und eventuell einem
Gesprächsleiter (Moderator), dessen Rolle im
Rotationsverfahren von jedem Mitglied übernommen werden kann.
- Dieses Modell ist für Erwachsene, Jugendliche und
eventuell ältere Kinder geeignet.