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Robert Löffelholz, Elke Pletzer, Lars Witte:
Flechsigs Gttinger Katalog Didaktischer
Modelle
Unterrichtsmethode 8:
Individualisierter programmierter Unterricht (=
computerunterstützter Unterricht, programmierter
Unterricht)
8.1 Kennzeichen des Indiv. progr. Unterrichtes
Die Lerner eignen sich mit Hilfe programmierter Lehrtexte
selbständig und individuell Kenntnisse und Fertigkeiten an.
Komplexe Prozesse oder Vorgänge werden dabei in Teile zeitlicher
und logischer Abfolgen (darum programmiert) gebracht. Die Teilnehmer
sind den Autoren der Programme "ausgeliefert", was durch Variation
der Entscheidungsspielräume vereinzelt abgefedert werden soll.
Eine Lernschrittfolge soll bis zum Lernziel (Leistungsstandard)
führen.
8.2 Didaktische Prinzipien
- Individualisiertes Lernen
Die Lernvoraussetzungen, Lernzeiten, Lernstandards werden
berücksichtigt.
- Programmiertes Lernen
Die Lernschritte sind abgesichert und ihre Größe ist
festgelegt - ein Lernziel ist definiert.
- Zielerreichendes Lernen (mastery learning)
Es erfolgt eine Prüfung, ob das Lernziel erreicht wurde -
erst dann erfolgt der nächste Lernschritt.
8.3 Phaseneinteilung
- Vorbereitungsphase
In dieser Einrichtungsphase wird das Lernprogramm entwickelt. Dies
erfordert einen relativ hohen Aufwand, da eine individuelle
Erprobung mit Testpersonen notwendig ist.
- Rezeptionsphase
Es erfolgt eine Überprüfung der Eingangsvoraussetzungen
und gegebenenfalls eine Einweisung für programmunerfahrener
Lerner.
- Interaktionsphase
Es wird die Reaktion des Lerners bei Konfrontation mit einem
kurzen Lehrtext getestet (Rückmeldung).
- Rückmeldungsphase
In dieser Bewertungsphase erfolgt ein Zwischentest bzw.
Abschlußtest zur Lernzielkontrolle.
8.4 Weiterführendes
- Der Lerner ist handelndes Subjekt mit sehr engem
Handlungsspielraum. Für die soziale Kommunikation ist er
eigenständig gefordert aktiv zu werden.
- Ein anwesender Tutor kann beraten und übernimmt
administrative Aufgaben.