Schlaue Computer durch lebende Nervenzellen
         "Wetware" basiert auf Chaos-Theorie - Chips aehneln menschlichem Gehirn
 
Los Angeles (pte) (26. Juni 99/13:29) - Forscher des Georgia Institute of Technology http://www.gatech.edu arbeiten an der Entwicklung hybrider Biocomputer, bei denen lebende Nervenzellen mit Silizium-Schaltkreisen verbunden werden, um "schlauere" Computer zu produzieren. Sollten die Forscher erfolgreich sein, so koennten sie die Grundlage fuer Computersysteme schaffen, deren Funktion der des menschlichen Gehirns aehnelt. Diese Systeme koennten selbstaendig nach Problemloesungen suchen, ohne dabei auf eine schrittweise Programmierung angewiesen zu sein. Bisher ist es den Forschern gelungen, zwei Blutegel-Nervenzellen mit einem Computer zu verbinden, der Signale an beide Zellen schickte und aus den Reaktionen die korrekte Antwort auf ein einfaches Additionsproblem ablesen konnte.   Das Programm, das fuer die Verbindung zwischen Nervenzellen und PC verwendet wird, ist als "Wetware" bekannt und basiert auf der Chaos-Theorie; es benutzt die erhaltenen Impulse dazu, die Nervenzellen aufeinander abzustimmen und die Art ihrer Kommunikation zu veraendern. Ziel der Forschungen sind Chips, die dem menschlichen Gehirn aehneln und kreative Funktionen wahrnehmen koennen; solche Chips spiegeln dann womoeglich sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des menschlichen Denkens wider. William L. Ditto, der Leiter des Projekts am Georgia Institute of Technology, rechnet damit, dass Biocomputer fruehestens in zehn Jahren marktreif sein werden. (Business Week/stern)
Quelle: mailinglist agtk-info@ccc.at (99-06-28)