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Der FIT ist ein differentieller Test zur Bestimmung von Freizeitinteressen ab dem 14. Lebensjahr. Er kann in der Freizeitberatung eingesetzt werden. Aufgrund der Orientierung des FIT an einem Modell allgemeiner Interessen kann er auch ergänzend bzw. eingeschränkt bei der Abklärung allgemeiner Interessen verwendet werden.Theoretischer Hintergrund:
Nach J. L. Holland (1973, 1985) gibt es in unserem Kulturkreis sechs grundlegende Persönlichkeitsorientierungen: realistisch, intellektuell, künstlerisch, sozial, unternehmerisch, konventionell. Diese sechs grundlegenden Orientierungen können auch zur Beschreibung bzw. Klassifikation von Umwelten verwendet werden, da diese überwiegend durch die in ihnen handelnden Personen bzw. durch Verhaltensweisen, die in ihnen bevorzugt werden, geprägt sind.
Der FIT berücksichtigt aufgrund seiner Konstruktion beide kategoriale Aspekte dieses Modells, wenn auch das Hauptgewicht auf der Klassifikation der personalen Struktur liegt. Im FIT werden sämtliche möglichen 15 Paare von Orientierungen gebildet. Um den Einfluß der Situation zu eliminieren bzw. konstant zu halten, erfolgen im FIT Vergleiche jeweils zweimal, einmal in der Situation, die inhaltlich der ersten Orientierung, ein zweites Mal in jener Situation, die eher der zweiten Orientierung entspricht. Dadurch finden im FIT die Interessenvergleiche in einer in bezug auf die sechs möglichen Umwelten balancierten Weise statt, indem alle gleichhäufig berücksichtigt werden.
Durchführung:
Nach einer Instruktion mit einem Probeitem werden nacheinander 30 Situationen mit jeweils zwei Tätigkeitspaaren zur Beantwortung vorgegeben, wobei der Proband die bevorzugte auswählen soll.
Testformen:
Insgesamt besteht der FIT aus 30 Vergleichsoperationen mit 60 Tätigkeitsscores, die zu sechs Freizeitorientierungen verrechnet werden.
Auswertung:
Auf dem zweiseitigen Testbogen ist eine unmittelbare Auswertung durch den Pobanden und die Erstellung eines Interessenprofils vorgesehen.
Zuverlässigkeit:
Eine Testwiederholung (8-10 Wochen) an einer kleinen Stichprobe erbrachte für die sechs Skalen einen mittleren Retest-Koeffizienten von .78.
Gültigkeit:
Die strukturelle Validität des FIT wurde in zwei Untersuchungen durch Überprüfung der theoretischen Modellannahmen hinsichtlich der relationalen Beziehungen innerhalb des Modells bzw. durch Überprüfung der modelltheoretischen Konsistenz der Orientierung bestätigt. Die konvergente Validität des Verfahrens wurde über Zusammenhänge mit Persönlichkeitsfaktoren (gemessen mit dem ESV16) bzw. durch einen Vergleich mit dem AIST (rtt von .24 bis .56) überprüft. Die kriteriumsbezogene Validität wurde korrelativ durch den Vergleich der Freizeitorientierungen mit tatsächlich ausgeübten Freizeitaktivitäten bestätigt.
Normen/Vergleichsstichproben:
Für die sechs Interessenrichtungen liegen Vergleichswerte von zwei Stichproben vor (121 Schüler zwischen 16 und 18 Jahren, 219 Studenten zwischen 18 und 27 Jahren).
Einsatz in der Forschung
Johann-Christoph Münscher (2011). Turm von Hanoi, Untersuchungen zu Problemlösestrategien.
Durchführungsdauer: etwa 10 min.
Auswertungsdauer: etwa 5 min.
- Testformulare (Muster als pdf):
- Seite 1 (pdf, 248kb)
- Seite 2 (pdf, 252kb)
- Interpretationshinweise (pdf, 6kb)
LiteraturDer Freizeit-Interessen-Test (FIT). Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie 1991, Heft 4, 231-244.
Der Freizeit-Interessen-Test (FIT) - Computerversion.
ONLINE: Handbuch zum Test (pdf, 136kb)
Beispielsseite aus dem FIT
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