|
Psychologie in Erziehung und Unterricht 1987, 34, 264-286.In dieser Arbeit wird ein interaktionales Modell des Erziehungsprozesses entwickelt. Dieses Modell beruht auf dem metatheoretischen Konzept der Verhaltenspräferenzen. Anhand der Daten einer empirischen Untersuchung von 129 Eltern-Kind-Triaden wird eine neue Strategie bei der Analyse und Interpretation des Erziehungsprozesses eingeschlagen. Zentral sind dabei die Berücksichtigung der Situationsspezifität, das primär idiographische Vorgehen und die Berücksichtigung der interaktionalen Komponenten dieses Prozesses. Nach einer clusteranalytischen Zusammenfassung von elter- lichen Verhaltensweisen (5 Typen - erfaßt mit dem FEV - "Fragebogen zum elterlichen Erziehungsverhalten") und Merkmalen der kindlichen Persön- lichkeit (4 Typen erfaßt mit dem PKP - "Polaritätsprofil zur Erfassung der kindlichen Persönlichkeit") werden diese Verhaltensmuster einander ge- genübergestellt. Die Zusammenhänge werden unter dem elterlichen, dem kindlichen und dem interaktionalen Blickwinkel betrachtet. Probleme bzw. Chancen für einen neuen Ansatz in der Erziehungsstilforschung werden diskutiert, die sich aus dieser systemischen Betrachtungsweise ergeben.
The Relationship between Parental Educational Behavior and Child Personality
In this paper the development of an interactional model for the educational process is outlined. This model is based on the meta-theoretic construc- tion of behavior preferences (Verhaltenspräferenzen). A sample of 129 parent-child-triads was tested with the semi-projective Test for the Measurement of Parental Educational Behavior (Fragebogen zum elterlichen Erziehungsverhalten - FEV), and the Semantic Differential of Child Personality (Polaritätsprofil zur Erfassung der kindlichen Persönlichkeit - PKP). Five clusters of parental behavior (moderate, powerful, democratic, ba- lanced and child-fair, and autocratic educational behavior types), and four clusters of child personality ('adult', 'childish', adaptive, and weak child) were obtained. The results are interpreted with respect to the parent', the child', and the interactional perspective, and types of family systems (conformity, conflict, and one-sided systems) are discussed. Further research on this topic is suggested.
Im Volltext:
Der Zusammenhang zwischen elterlichem Verhalten und kindlicher Persönlichkeit. Psychologie in Erziehung und Unterricht 1987, 34, 264-286.Als pdf-Datei:
Der Zusammenhang zwischen elterlichem Verhalten und kindlicher Persönlichkeit. (pdf, 480kb)
Siehe auch:
Der Zusammenhang zwischen elterlichem Erziehungsverhalten und kindlicher Persönlichkeit. In: SCHÖNPFLUG, W. (Hrsg.): Bericht über den 36. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Berlin 1988. Band 1. Göttingen: Hogrefe 1988, 188-189.Der Zusammenhang zwischen mütterlichem Erziehungsverhalten und mütterlicher Persönlichkeit.
|