Das Magazin der Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs
"Kinder haben Rechte"

INTERNATIONAL

 

New tools for hearing and helping children and young people
Dr. Claudia Stangl-Taller, KiJA Oberösterreich

Seminar 18. - 19. 6. 1999, Brüssel 

Das "Telefono Azzurro" rief und viele kamen: Vertreter aus Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Niederlande, Österreich, Schottland, Schweden, Schweiz und Spanien. 

Der erste Tag bestand aus Workshop-Arbeit; geleitet wurden die Workshops von Mr Per Schultz Jorgensen, ENOC-Chairperson, Denmark und Mr. Jaap Doek, ONU ? member of CRC, Netherlands. Im Workshop von Mr. Jorgensen setzten wir uns einerseits mit governmental/non-governmental Ombudspersons auseinander, andererseits mit dem Thema "Unabhängigkeit". 

Die Conclusio: Wir brauchen beide Gruppen von Ombudspersonen; bedingt durch Differenzen bezüglich Status, Funktion, politischer Einflussmöglichkeit udgl. sind sie nicht wirklich vergleichbar. Beim Thema "Unabhängigkeit" wurde differenziert in Unabhängigkeit von Ökonomie, Regierung, Mitarbeit von Freiwilligen, Wahl etc. Bei einer derartigen Betrachtungsweise gibt es sowohl Abhängigkeiten als auch Unabhängigkeiten bei beiden Typen ? governmental/non-governmental ? von Ombudspersonen, nur eben in unterschiedlichen Bereichen. 

Der Workshop von Mr Doek beschäftigte sich mit den verschiedenen Rollen, die Ombudspersonen innehaben können: in der Einzelfallarbeit, in öffentlichen Stellungnahmen, als Sachverständige und in der Rolle des "policy making". 

Äußerst informativ war der Austausch der verschiedenen nationalen Konzepte. In Spanien z. B. gibt es zwei Ombudsoffices ? eines in Madrid, eines in Barcelona ? , Mr Javir Urra Portillo, Defensor del Menor en la Comunidad de Madrid, fühlt sich jedoch als nationaler Ombudsman. Mit 19 MitarbeiterInnen ist er für 967.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zuständig. Ms Jakobsdottir, Umboosmadur Barna, Island, ist eine nationale Ombudsperson mit 3 MitarbeiterInnen; sie wird vom Präsidenten für 5 Jahre ernannt, mit der Möglichkeit einer zweiten Periode. Auch Grönland verfügt über eine nationale Ombudsperson, zusätzlich zu 4 lokalen spokesmen. 

Mr. Ernesto Caffo, Präsident von Telefono Azzurro und Veranstalter der Tagung, wies auf die spezielle Situation Italiens hin, wo "political issues" sehr bedeutsam sind; er sieht die Frage der Unabhängigkeit von Ombudspersonen als äußerst heikel, da in Italien die Politik immer involviert werden will. Seiner Ansicht nach wird der Start eines Ombudsmanns in einer Stadt erfolgen. 

Das Protokoll der Tagung soll Ende Juli vorliegen; bei Interesse bei der oö KiJA anfordern. Auch der ausgewertete Fragebogen "Questionnaire on the spokesman for children" kann dort angefordert werden. 

Zum Abschluss ein Dankeschön dem Veranstalter "Telefono Azzurro". Die italienische Gastfreundschaft gepaart mit einer kulinarischen Verwöhnung ? so speisten wir am Abend im Art-déco- Cafe "Falstaff" ? ließ diesen Aufenthalt in Brüssel zu einem echten Erlebnis werden.

INTERNATIONAL

 

Second regional meeting of NGO forums in Europe
Dr. Claudia Stangl-Taller, KiJA Oberösterreich

Stockholm, 26-28. Mai 1999

Die Teilnehmerliste dieses Treffens liest sich wie das "Who is who" der Europäischen NGOës; von "Central Union für Child Welfare, Finland" bis "Yugoslav Child Rights Centre".

Das Programm war dicht, beginnend mit Referaten von Dr. de Vylder "Macroeconomic Policies and the Rights of the Child" und "Democracy and the Rights of the Child" von Ms Lansdown, Childrenís Rights Office, London. Die Hauptbotschaft von Dr. de Vylder war, dass es keine "child neutral"-Politik gibt. Auch im Bereich Makroökonomik sollte eine "childís rights perspective" eingeführt werden. 

Ms Lansdown betonte die Notwendigkeit, auf nationaler und lokaler Ebene Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen, ihre Sichtweisen artikulieren zu können.

Auch sollten sie unterstützt werden, eigene Berichte an das UN-Kinderrechtekomitee zu verfassen.

Die Beiträge der Teilnehmerländer zum Thema "Die NGOís und der politische Wille" gestalteten sich äußert umfangreich. Der deutsche NC-Sprecher S. Borsche stellte das Ergebnis des Kreativwettbewerbes für ein Logo anlässlich des 10-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention vor. Das preisgekrönte Logo kann bei B. Schmidt-Behlau angefordert werden: agjnc@aol.com . Die Niederlande berichteten davon, zur Behandlung ihres Initial Report Jugendliche nach Genf mitzunehmen. Für Rumänien stellt derzeit die Ausarbeitung eines Planes zur Respektierung der Rechte von Roma-Kindern ein besonderes Anliegen dar.

Auf hohes Interesse stieß die vom BM für Umwelt, Jugend und Familie und den Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs in Auftrag gegebene Studie zur verfassungsrechtlichen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Von der oö KiJA wurde zugesagt, die Verfassungsvorschläge und eine Kurzfassung der Studie ins Englische übersetzen zu lassen. 

Im Stockholm-Statement, dem Resümee des Meetings, kann das Wichtigste nachgelesen werden (erhältlich bei: oö. KiJA).

Spitze war das von Rädda Barnen organisierte Rahmenprogramm.:

1. Abend: Meeting with the Childrenís Ombudsman at Norr Mälarstrand 6, einer Top-Adresse mit Ausblick auf das berühmte Stadshuset. Ms Sylwander empfing uns verbal und kulinarisch auserlesen.

2. Abend:Treffen mit dem Swedish Network of Parliamentarians for Childrenís Rights, Vertreterinnen von 7 politischen Parteien ? im Bild sind 5 von ihnen zu sehen. Diese "Cross Political Group" macht Vorschläge bzw. reagiert auf Vorschläge der Regierung. Bezüglich der Verankerung der Kinderrechtskonvention in der Verfassung plädiert ein Teil für Transformation, der andere für Inkorporation.

Krönender Abschluss des zweiten Tages war der Empfang in Rosenbad, dem Sitz der schwedischen Regierung, bei Ms Klingvall, Minister for Social Security. Sekt, Lachs und Small talk taten uns nach zwei intensiven Arbeitstagen gut.

Das nächste Meeting wird voraussichtlich im Jahr 2001 in Krakau stattfinden. J. Sliwa vom Polish forum for Childrenís Rights hat diese Einladung nach Polen ausgesprochen.

OBERÖSTERREICH

 

PR-Kampagne 
"Hinschauen, Zuhören, Handeln" 
Aktion gegen sexuelle Gewalt an Kindern

 

Mit einer dreiteiligen Inseratenkampagne in den wichtigsten oberösterreichischen Zeitungen (28.1. bis 13.2.1999) startete die oberösterreichische Kinder&JugendAnwaltschaft ins neue Jahr.

Speziell für die Kampagne entwickelte Folder mit den Aufforderungen "Schau hin! Hör hin! Tu was!" wurden als Eigenbeilage in "Unser Oberösterreich" an 503.000 Haushalte verschickt. Neben Hinweisen auf mögliche Botschaften sexuell miss-brauchter Kinder und Vorgehensweisen bei einem Verdacht geht es vor allem um die Aufforderung an Vertrauenspersonen aufmerksam zu sein und tätig zu werden zum Schutz des Kindes.

Plakate für öffentliche Gebäude, Schulen und Kindergärten ergänzen die PR-Aktion mit demselben Sujet. Allein die Reaktionen auf die vorbereitende Pressekonferenz (20.1.1999) lassen ein großes Echo erwarten. 

Zusammen mit der wiederum präsentierten Ausstellung "(K)ein sicherer Ort" wird die PR-Kampagne zum Thema "Sexuelle Gewalt an Kindern" in Oberösterreich einiges in Bewegung setzen.

Impressum:

Eigentümerin, Herausgeberin: Kinder&JugendAnwalt für Tirol, Mag. Franz Preishuber, im Auftrag der Ständigen Konferenz der Kinder&JugendAnwaltschaften Österreichs. Produktion & Gestaltung: MedienWerkstatt Innsbruck, Brixnerstr.4, 6020 Innsbruck. 

Anschrift der Redaktion: KiJA Salzburg, Strubergasse 4, 5020 Salzburg (Tel: 0662/430550, Fax: 0662/430590), Verlagspostamt: 5020 Salzburg (Weitere Aufgabepostämter: 1090 Wien, 3100 St. Pölten, 4020 Linz, 6020 Innsbruck, 6800 Feldkirch, 7000 Eisenstadt, 8010 Graz, 9020 Klagenfurt). Offenlegung gem. Mediengesetz: KIDS&TEENS ist das Informationsorgan der Kinder&JugendAnwaltschaften Österreichs und richtet sich an Politikerinnen. Medien und in der Kinder- und Jugendarbeit sowie -wohlfahrt Tätige. Die Verantwortung für namentlich gekennzeichnete Beiträge liegt bei den Autorinnen. KDSdi TEENS erscheint vierteljährlich.