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Junger Jahrtausendstart
Das tatsächlich erste Jahr im neuen Jahrtausend steht in Oberösterreich ganz im Zeichen der Jugend. Die Oö. Landesregierung hat in einem einstimmigen Beschluss 2001 zum "Jahr der Jugend" proklamiert.
Ambivalente Situation
In allen Gesellschaften ist die Jugend ein bestimmender Faktor für die zukünftige Entwicklung. Die jungen Menschen in unserem Land stehen heute aber einer ambivalenten Situation gegenüber:
Sie haben viele Chancen, etwa:
- durch das vielfältige Bildungs- und Ausbildungsangebot,
- durch die vielen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung,
- durch ein Leben überwiegend in Wohlstand, wie nie zuvor in der Geschichte.
Sie stehen aber auch manchen Schwierigkeiten gegenüber, etwa:
- den persönlichen Problemen im Zuge des Reifungsprozesses,
- die Orientierung in einer teilweise unüberschaubar gewordenen pluralistischen Gesellschaft zu finden,
- sich am Arbeitsmarkt zu behaupten,
- den Entwicklungsbedarf von Beteiligungsmöglichkeiten,
- in manchen Fällen schwierige soziale und familiäre Verhältnisse.
Konsequenzen
Den Anliegen der Jugend sollte daher erhöhte Bedeutung beigemessen werden, u.a. durch ein größeres Verständnis der Gesellschaft für Jugendbelange und eine weitere Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten:
- in Schule, Beruf und Freizeit, um sie als Träger einer verantwortungsbewussten solidarischen sowie leistungsfähigen und leistungswilligen Erwachsenengeneration zu unterstützen,
- um extremistischen unsozialen Haltungen und Handlungen vorzubeugen,
- um sie zu einer positiven Lebensgestaltung zu ermuntern,
- und die Situation benachteiligter junger Menschen frühzeitig und nachhaltig zu verbessern,
- durch die Ermunterung zu verstärkter Beteiligung bei der Gestaltung der gemeinsamen Zukunft.
"Im Jahr der Jugend wollen wir die grundsätzlich optimistischen jungen Menschen bestärken, ihr persönliches Leben und die Gesellschaft aktiv und positiv zu gestalten", so Landeshauptmann Dr.Josef Pühringer und JugendLandesrat Dr. Walter Aichinger. Entsprechend dem Motto: Jung in Oö. &endash; Mach´ was draus!
Optimistische Jugend
Die positive Grundstimmung bestätigt auch die vom Market-Institut im Auftrag des Landesjugendreferats erstellte "Oö. Jugendstudie 2000" die zeigt, dass die jungen Menschen grundsätzlich optimistisch ins neue Jahrtausend gehen. 70 % sehen der nahen Zukunft mit Optimismus und Zuversicht entgegen.
89 % sehr zufrieden/zufrieden:
Auch die gegenwärtige Situation wird positiv beurteilt, 26 % sind mit ihrer Lebenssituation sehr zufrieden, 63 % zufrieden. Diese hohen Werte zu festigen und auszubauen gilt es im Jahr der Jugend.
LandesJugendReferat
Veranstaltungen/Aktionen:
- Landespreis "Kinder- und Jugendfreundlichste Gemeinde": Neben Geldpreisen winken den Siegergemeinden diesmal auch Jugendfeste als Preise.
- Landespreis "Attraktivste Ferienspiele": Dazu werden im Vorfeld den Gemeinden ein Arbeitsbehelf und Kurse angeboten.
- Auditierung von Discotheken: Bei Erfüllung von Kriterien, wie vernünftige Lautstärke, Ausbildung der DJs und Türsteher, beleuchtete Frauenparkplätze, attraktive Jugendgetränke etc., wird ein Qualitätspickerl vergeben.
- "Alk-out"-Kampagne: Gemeinsam mit dem Institut für Suchtprävention wird dafür gezielt geworben, dass man "in" ist, wenn Alkohol "out" ist.
- Themenbezogene Werbeschiene: Mit Inseraten etc. wird u.a. für die Nutzung des Bildungs- und Kulturangebotes, für Toleranz etc. geworben.
- Kinderrechte: Die UN-Kinderrechtskonvention unterstützt die Stärkung der Anliegen der Menschen bis 18 Jahre. Im kommenden Jahr wird ein "Landespreis für innovative Jugendarbeit" zu diesem Thema vergeben. In einer Kategorie sollen speziell auch Kinder ausgezeichnet werden.
- Virtuelles Jugendzentrum: Via Internet werden die Jugendlichen zu verschiedensten Themen kommunizieren können.
- Regionalisierung des Jugendservice: Diese Jugend-Beratungs- und Informationsstelle des Landes mit heuer rd. 10.000 Kontakten wird im kommenden Jahr flächendeckend ausgebaut. Bereits jetzt sind 11 der 18 Bezirke (inkl. Statutarstädte) abgedeckt.
- Geschlechtssensible Jugendarbeit: Neben der bewährten Mädchenarbeit startet im kommenden Jahr auch die Burschenarbeit. Damit solle ein Beitrag gegen körperliche Gewalt, Extremismus und auch Essstörungen, die neuerdings bei Burschen gehäuft auftreten, geleistet werden.
- Fotowettbewerb "Junge Augenblicke": Die Jugendlichen werden eingeladen, "ihre" Welt festzuhalten. Die Werke werden in einem ersten Schritt auf Gemeindeebene und dann in einer Abschlusspräsentation im U-Hof vorgestellt.
- Homepagewettbewerb: Das Internet ist eine wichtige Möglichkeit geworden, in der Öffentlichkeit die "Stimme" zu erheben. Die besten Jugendhomepages werden in einem Landesbewerb prämiert.
- sCool DOWN PARTY: Diese werden zu Schulschluss regional als Konzerte veranstaltet. Das Eventangebot beinhaltet darüber hinaus u.a. auch Skaterbewerbe und Beach-Volleyball-Turniere.
Auch Erwachsenengeneration angesprochen:
Naturgemäß ist die Jugendgeneration erster Ansprechpartner für diesen Jahresschwerpunkt. Gleichzeitig soll aber auch das Verständnis der Erwachsenengeneration für die spezifischen Anliegen der jungen Menschen gestärkt werden und auch die Einsicht, dass man von den jungen Menschen viel lernen kann, u.a. im Rahmen einer Aktion, in der Jugendliche Senioren über das Internet unterrichten.
Abteilung Jugendwohlfahrt
"Für mich ist es wichtig, im Jahr der Jugend den Jugendlichen, die der Jugendwohlfahrt anvertraut sind, eine Möglichkeit der Artikulation zu geben. Die Öffentlichkeit soll wahrnehmen, dass es in unserer Gesellschaft Jugendliche gibt, die unter erschwerten Bedingungen aufwachsen", beschreibt Jugendwohlfahrtslandesrat Josef Ackerl die Zielsetzung der Abteilung Jugendwohlfahrt zum Jahr der Jugend. Aber auch die Vernetzung zwischen den Jugendlichen die von der Jugendwohlfahrt betreut werden ist uns ein großes Anliegen. Aus diesem Grund werden die Projekte schwerpunktmäßig von folgenden Gruppen gestaltet:
- Jugendliche im Rahmen von Streetworkprojekten
- Unbegleitete minderjährige Fremde
- Jugendliche aus Sozialpädagogischen Jugendwohnheimen, Kinderwohnheimen und Wohngemeinschaften in Oberösterreich
Projekte der Abteilung Jugendwohlfahrt im Jahr der Jugend gemeinsam mit:
- Streetwork in Oberösterreich:
"your viewture - 4 Fotoprojekte": Ein kultur- und medienpädagogisches Projekt der Streetworkprojekte Linz-Land, Schärding, Braunau und Freistadt, bei dem Jugendliche zwischen 13 und 23 Jahren mit Einwegkameras ihr Lebensumfeld abbilden und mit diesen Bildern mehrere Ausstellungen und einen Kalender gestalten. Die Abschlusspräsentation soll in der Galerie Art 7 der OÖ Volkshilfe stattfinden.
"Radio Rauschfrei": Jugendliche von Streetwork Gmunden betreiben bereits seit einiger Zeit ein Radioprojekt beim Radio Salzkammergut. Im Jahr der Jugend ist nun geplant, die Sendereichweite durch eine Kooperation mit anderen Sendern oberösterreichweit auszudehnen.
"Streetmobil - Streetworker on the road in Perg": Die unterschiedlichen und verstreuten Orte für Streetworkeinsätze in Perg erfordern auch von den StreetworkerInnen eine große Mobilität. Mit einem Wohnmobil als Büro, das überall zum Einsatz kommen kann werden die Plätze der Jugendlichen besucht.
"kids&künstler": Die Clubräume von Streetwork Schärding werden von den Jugendlichen selbst, die dort den Clubbetrieb nützen gemeinsam mit den StreetworkerInnen und heimischen KünstlerInnen neu gestaltet.
- The House, Flüchtlingsbetreuung, Volkshilfe OÖ:
"Fremd sein": Unbegleitete minderjährige Fremde drücken ihre Erlebnisse in bezug auf Verfolgung, Bedrohung, Flucht, Demokratie, Fremdsein, Fremdenfeindlichkeit, aber auch Multikulturalität mit der Entwicklung eines Computerspiels zu diesen Themen aus. Sie verfassen nicht nur das Drehbuch, sondern arbeiten bei der technischen Umsetzung des Computerspiels aktiv mit.
"EDV Center - Lernen und Gestalten": Weiters sollen diese Jugendlichen durch die Vermittlung von EDV Kenntnissen Fertigkeiten erwerben und neue Ausdrucksmöglichkeiten finden. Zum Beispiel durch die Erstellung einer Homepage.
- Sozialpädagogischen Jugendwohnheimen, Kinderwohnheimen und Wohngemeinschaften in Oberösterreich:
"Theaterprojekt - Kids und Profis": Jugendliche aus dem Sozialpädagogischen Jugendwohnheim des Landes OÖ in Linz-Wegscheid, dem Landeskinder- und Jugendwohnheim Schloß Leonstein und der Wohngruppe "Die Brücke" werden gemeinsam mit Theaterprofis ein abendfüllendes Theaterstück erarbeiten, das Ende des Jahres 2001 mehrmals aufgeführt werden soll. Der Inhalt des Theaterstücks wird gemeinsam von den Jugendlichen und den ProjektleiterInnen bis März 2001 entschieden.
"Ausdruckstanz &endash; Workshop": Bei der Kooperation von der Wohngruppe "Die Brücke" und der Wohngruppe "Wankham" der Sozialpädagogischen Wohngruppen Heidlmair GmbH werden 10 bis 15 Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren mit einer Tanztherapeutin an einem Tanzworkshop der insgesamt über ein halbes Jahr dauern wird teilnehmen. Die Mädchen haben die Möglichkeit, eine öffentliche Darstellung zu erarbeiten und diese bei einem großen Tanzfest im Oktober 2001 vorzuführen.
"Gipsy Kids - Horse-trail durchs Mühlviertel": Bei diesem Projekt der Wohngruppe "Xaris" (Institut für sozialpädagogische Initiativen Zentrum Spattstraße), der WG "Sisal" (Magistrat Linz) werden 10 Jugendliche mit Pferden und Planwagen 3 Tage lang durchs Mühlviertel touren. Das Abschlussfest findet gemeinsam mit BewohnerInnen der "Lebensform Grubmühle" (Pro mente Oberösterreich) statt. Entstehen soll nicht nur ein modernes Horse-trail-movie, sondern auch eine Kontaktaufnahme und Kommunikation zwischen den Jugendlichen dieser Wohngruppen.
"Blockhausbau": Die Sozialpädagogische Wohngruppe "Step" von Heidlmair wird gemeinsam mit den anderen Wohngruppen von Heidlmair ein Blockhaus bei Schloß Innenstein Münzbach bauen. Ebenso werden die Mädchenwohngemeinschaft "Die Brücke" und Jugendliche aus dem Sozialpädagogischen Jugendwohnheim des Landes OÖ in Linz-Wegscheid zwei Blockhäuser errichten.
"Soccer Court": Bei der Kooperation der Landessondererziehungsschule Steyr und dem Sozialpädagogischen Zentrum Gleink werden auf einem mobilen Soccer Court 15 Teams zu einem Turnier eingeladen. Die Teams kommen nicht nur aus den genannten, sondern auch aus umliegenden sozialpädagogischen Einrichtungen. Konfliktbewältigung und Fair play stehen bei diesem Projekt im Vordergrund.
"Bunte Steine - kreativ arbeiten in der Natur": Jugendliche mit sozial auffälligem Verhalten im Alter von 12 bis 14 werden unter Leitung des Zentrums Spattstraße gemeinsam mit 3 Künstlern vier Tage in der Natur und mit der Natur arbeiten.
"Fremde Kulturen - auf den Spuren anderer Völker": 8 bis 12 Jahre alte Kinder und Jugendliche aus dem Kinder- und Jugendwohnhaus Johannesgasse (Magistrat Linz), dem Landeskinderheim Schloss Neuhaus und dem Kinderheim des Sozialhilfeverbandes Vöcklabruck Steinbach werden mit ihren BetreuerInnen die verschiedenen Probleme von Menschen unterschiedlicher Herkunft erarbeiten.
Quelle: MEDIENINFORMATION: Information zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Landesrat Dr. Walter Aichinger und Landesrat Josef Ackerl am 22. Dezember 2000 (http://www.ooe.gv.at/presse/archiv/LK/2000/LK2000-296_vom_22_Dezember_2000.htm#PK LH)
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