Am Donnerstag fuhren wir mit unserem Bus nach
Bärnbach - dort steht die berühmte
Hundertwasserkirche
- in eine Glasfabrik. Wir warteten sehr lange auf
eine Führung. Eine nette junge Frau
erzählte uns, daß die Glasmacherei eine
alte Kunst wäre. Vor ungefähr 5000 Jahre
wurde schon im alten Ägypten Naturglas
erzeugt. Um Christi Geburt verbreitete sich die
Glasmacherei im ganzen Mittelmeerraum.
Auch
in Bärnbach wird schon sehr lange Glas
erzeugt. Hier bestehen sehr gute Voraussetzungen
dazu, denn in der Nähe gibt es ein
Braunkohlevorkommen in Köflach-Voitsberg. Dazu
gab es sogar eine Briefmarke! Mit dieser Braunkohle
können Glasöfen betrieben werden, in
denen Quarzsand, Pottasche, Kiesel und Soda bei
1500 Grad geschmolzen werden.
Heute wird die Braunkohle im Kraftwerk Voitsberg zu
Strom umgewandelt und damit werden die
Glasöfen in Bärnbach betrieben. In der
Glasfabrik arbeiten 200 Menschen, die Vasen,
Teller, Kunstgegenstände, Lampenschirme und
andere Dinge erzeugen. Die größte
Lieferung dieser Glashütte war die Erzeugung
von 1,3 Millionen Krügen für das
Münchner Oktoberfest.
Wir wurden durch das Glasmuseum geführt, in
dem verschiedene Weinflaschen mit den
dazugehörenden Weingläsern standen. In
diesem Museum gab es auch eine etwa zwei Meter hohe
Almdudlerflasche.
Nach dieser Einführung in die Glasmacherei
besichtigten wir einen Glasschmelzofen. Wir sahen,
wie Arbeiter das rotglühende Glas mit einer
Glasmacherpfeife aus dem Ofen holten und in eine
Form steckten. Dann bliesen sie hinein, bis das
Glas die Form angenommen hatte. Schließlich
öffneten sie die Form, nahmen das Glas heraus
und trennten es mit einer Zange von der Pfeife.
Zum Abschluß zeigte uns die Führerin
eine Stellage mit hier erzeugten Champagnerflaschen
und erzählte uns auch, wie Champagner
hergestellt wird. Danach bedankte sie sich für
unsere Aufmerksamkeit bei der Führung.
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