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Zauberbilder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer will
mitmachen?

"Tobias", sagte der Lehrer, als er die Deutsch-Schularbeit zurückgab, "da hast du dir aber eine tolle Geschichte ausgedacht. Der Aufbau ist diesmal richtig gut gelungen und auch für die Wortwahl bekommst du das Maximum an Punkten. Aber leider musste ich dir am Ende wieder sieben Punkte für die Rechtschreibfehler abziehen!"

Zuhause saß Tobias über dem Heft und starrte auf den Dreier. "Wenn ich die blöden Rechtschreibfehler nicht hätte, wäre das mein erster Einser geworden!" Er haderte mit seinem Schicksal, denn wenn er bei Aufsätzen versuchte, beim Schreiben nur solche Wörter zu verwenden, deren Rechtschreibung er sich ganz sicher war, dann bemängelte der Lehrer den sprachlichen Ausdruck. Wenn er aber Wörter verwendete, die er zwar kannte, die er aber bisher noch sehr selten verwendet hatte, dann häuften sich beinahe zwangsläufig die doppelt unterstrichenen Wörter in seinen Aufsätzen.

Als er im Heft zurückblätterte, fand er beinahe in jeder seiner Arbeiten einen beträchtlichen Punkteabzug für die Rechtschreibfehler, sodass jede Note mindestens um einen Grad schlechter war als eigentlich notwendig. Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Es war Benjamin, sein Banknachbar. Der hatte zwar auch nur einen Dreier auf der Schularbeit, dafür machte er praktisch nie Rechtschreibfehler.

"Kannst du mir nicht einen Tip geben?"

"Welche Wörter schreibst du denn falsch?" fragte er.

"Zu viele!" seufzte Tobias. "Und es sind immer dieselben! Immer wieder verwechsle ich ‚malen' und ‚mahlen'! Tunnel habe ich auch wieder nur mit einem ‚n' geschrieben."

"Dann sammle doch einmal deine Fehler!"

"Und was dann?"

"Dann zeichne dir Zauberbilder für deine Fehler!"

"Was? Zauberbilder? Kannst du mir das näher erklären?"

"Ich bring dir morgen ein paar solcher Bilder mit!"

"O.k., dann werde ich mich ans Sammeln machen", erwiderte Tobias nicht sehr überzeugt.

Den Nachmittag verbrachte er jedoch damit, all seine Deutschhefte nach den doppelt rot unterstrichenen Wörtern zu durchsuchen. Es wurde eine lange Liste. Besonders ärgerlich fand er, dass er einige Fehler immer wieder gemacht hatte.

"Zauberbilder soll ich für die Rechtschreibfehler zeichnen?" rätselte er. "Was denn für Bilder?"

Als er am nächsten Tag Benjamin bei der Bushaltestelle traf, galt Tobias erste Frage den "Bildern". Benjamin kramte in seiner Schultasche und holte ein verknittertes Blatt heraus, auf dem viele Strichzeichnungen zu sehen waren.

"Das sind deine Bilder?" fragte er ein wenig enttäuscht.

"Ja, das sind ein paar davon! Wenn ich mir bei einem Wort einfach nicht merken kann, wie es richtig geschrieben wird, dann zeichne ich mir ein Bild dazu".

"Für jedes Wort?"

"Nein, nur für die Wörter, die ich immer wieder falsch schreibe. Manchmal hilft mir auch meine Mutter dabei! Es gibt zwar Wörter, bei denen einem kein Bild einfällt, aber das schreibe ich mir dann groß mit Buntstiften auf mein Lernplakat!"

 

Das Geheimnis der Methode ...


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