Das kleine 1x1
|
Diese e-mail landete eines Tages in unserem Postfach und Benjamin erinnerte sich sofort an die Methode, mit der er vor etlichen Jahren in kurzer Zeit das kleine Einmaleins so sicher gelernt hatte, daß er bald mitten in der Nacht aufgeweckt werden konnte, und sofort wußte, wieviel 8x7 ist ... |
Multiplicirn heist viel machen /
oder manigfaltigen / vnd lehret wie man ein zahl mit jhr /
oder einer andern vielfältigen soll / vnnd du must
für allen Dingen das Einmal eins wol wissen / vnd
auswendig lernen / wie hie.
Tip: Druckvorlage
Wer
kennt das
|
Zunächst hatten wir eine Tabelle zum kleinen 1x1 gemacht, wie man sie hier sehen kann.
Diese Tabelle hatten wir einige Male kopiert. Dann suchten wir aus Benjamins Lieblingsmusik einige Stücke aus, die einen schönen Rhythmus haben (in seinem Fall waren es Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und zwei Musikstücke aus der Filmmusik "Die Möwe Jonathan"). Die ließen wir auf dem Plattenspieler laufen und sprachen dazu einige Male alle Rechnungen des kleinen 1x1 im Rhythmus der Musik: Einmal das kleine 1x1 von vorn nach hinten, einmal von hinten nach vorne und einige Male auch alle (!) 100 Rechnungen durcheinander. Das alles nahmen wir auf eine leere Tonbandkassette auf. Damit waren die Vorbereitungen für das eigentliche Lernen abgeschlossen. Zunächst hörte sich Benjamin jeden Tag einige Male die ganze Kassette an, wobei sie einfach oft neben dem Spielen oder Basteln lief, aber auch auf Autofahrten nahm er sie mit. Um zu testen, wieviel Rechnungen er schon im Schlaf beherrscht, ließ er sich in der ersten Woche jeden Tag zwei- oder sogar dreimal prüfen. Dabei nahmen die Mutter oder sein Vater den Zettel und prüften durcheinander alle Rechnungen ab. Wenn die Antwort auf Anhieb richtig war, wurde sie auf dem Zettel mit einem Kreuz durchgestrichen. Wenn sie falsch war, dann wurde sie nur mit einem einfachen Strich angezeichnet und nach dem Ausbessern von Benjamin dreimal laut richtig ausgesprochen. Die nach dem Durchlauf noch "offenen Rechnungen" wurden am Ende zur Übung wiederholt. Nach einer solchen Prüfung wußte Benjamin genau, wieviel Prozent des kleinen 1x1 er schon sicher beherrschte und welche Rechnungen er noch zu lernen hatte. Das Prüfen nach dieser Methode hat denVorteil, daß systematisch alle (!) Rechnungen abgefragt werden und keine mehrfach vorkommen: "Aber Papa, das hast du doch schon dreimal gefragt!" Auch die Dauer der Prüfung stand damit fest - ein Durchlauf und nicht mehr! Die Prüfungszettel zeigten genau den Lernfortschritt und waren dadurch auch ein Ansporn, die restlichen Prozent bald auch noch zu schaffen. Dadurch wurde ein weiteres Problem gelöst, das viele Kinder beim Erlernen des kleinen 1x1 zu haben glauben: sie fürchten, daß sie trotz allen Übens und Wiederholens auch danach vor einem riesigen Berg von Rechnungen stehen, die sie noch immer nicht sicher können. Mit unserer Methode erleben sie, daß der Berg immer kleiner wird. Schon nach einer Woche bleiben nur noch wenige Prozent widerspenstiger Rechnungen über. Nach zwei Wochen werden meist schon die 100 Prozent erreicht. Danach sollte zur weiteren Festigung nur noch alle zwei oder drei Tage ein ganzer Durchlauf gemacht werden. ... aus einem alten Buch zur Rechenkunst |
Lösung |
|
|
Jetzt NEU: |
--> Das kleine 1x1 versenken |
|
start --> [https://www.stangl-taller.at/LERNTIPS/] |