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Alle Schulen des Nachbarlandes werden über kantonale Bildungsnetze kostenlos ans Internet geschlossen: Dies ist das Ziel des von Swisscom lancierten Projektes "Schulen ans Internet". Dafür stellt Swisscom in den nächsten Jahren einen mehrstelligen Millionenbetrag bereit. Ziel der Initiative ist es, jedem Schulkind Zugang zum World Wide Web zu verschaffen. Seit kurzem erhalten die öffentlichen Schulen der Schweiz etappenweise von ihren kantonalen Erziehungsdirektionen die Swisscom Dokumentation "Schulen ans Internet" zugesandt. Diese gibt Auskunft darüber, wie eine Schule vorgehen muss, um sich für einen kostenlosen breitbandigen Internet-Zugang von vorerst drei Jahren Laufzeit zu bewerben. Allerdings müssen die Einrichtungen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen:
Die Kantone Aargau, Graubünden, Luzern, Nidwalden, St. Gallen, Tessin und Zürich haben die Dokumentation bereits an die Schulen weitergeleitet. In den ersten sechs Wochen haben sich laut Swisscom bereits über 100 Schulen fürs Projekt beworben. Weitere Kantone planen den Versand in den nächsten Wochen. Mit den restlichen Kantonen ist Swisscom in Verhandlung. In den Kantonen Nidwalden und Zürich werden in diesen Tagen die ersten Schulen angeschlossen. Bis Ende Jahr sollen schätzungsweise 500 bis 1000 Schulen über einen gesponserten Swisscom Internet-Zugang verfügen. |
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Der Kantonsschüler hält in tadellosem Französisch einen Vortrag über Druiden. Als der Schüler im Passé simple referiert, stutzt die Lehrerin: diese Zeitform hat sie im Unterricht noch gar nicht behandelt. Sie greift zu ihren Unterlagen und sieht, dass der Schüler jenen Text vorliest, den die Internet-Suchmaschine Google bei der Eingabe des Stichworts «Druiden» als Erstes liefert. Die Fülle des Internets verleitet Schüler zur leichtfertigen Übernahme von vorgefertigten Texten und Informationen. Manche Lehrer wissen um die Plagiat-Methoden ihrer Schüler und suchen ebenfalls nach Vorträgen im Netz. Mit dem Internet taucht das Phänomen der Copy-&-Paste-Kultur in Schulen und in der Arbeitswelt auf. Es ist die Aufgabe der Schulen, dieser Entwicklung entgegenzutreten. Lehrer müssen ihren Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Medium Internet beibringen und entsprechende pädagogische Konzepte entwickeln. Eine Aufgabe, die die Lehrer zusätzlich belastet. Mit ihrem «Geschenk» - «Schulen ins Internet» - will die Swisscom ihre Kundschaft schon in den Schulen abholen und überrollt dabei die Pädagogen. Der Staat, der für die Ausbildung der Lehrer verantwortlich ist, hinkt hinterher. Dies führt zur absurden Situation, dass in Klassenzimmern vermehrt Computer mit Internetanschluss stehen, ohne dass die Verantwortlichen wissen, wie sie diese Technologie sinnvoll in den Unterricht integrieren sollen. Die meisten Schüler lernen schnell, wie man einen Computer aufstartet, den Browser öffnet, sich ins Internet einwählt und dort von Link zu Link zu hüpft. Viel schwieriger - auch für Erwachsene - ist der Umgang mit der Informationsflut: Woran erkennt man seriöse Informationen und wie widersteht man dem Drang, einen Text mit zwei Mausklicks unreflektiert zu übernehmen? Die kritische Distanz zur Information wird nicht vom Internet selber vermittelt. Die Lehrerschaft muss mit den Schülern Texte kritisch lesen, Argumentationen in einen Kontext stellen und verhindern, dass das Internet die Schüler zur Kritiklosigkeit verführt.
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55 Prozent der studienberechtigten Schulabgänger des Entlassjahres 1999 haben während der Schulzeit Erfahrungen mit computergestützten Lehr- und Lernprogrammen gemacht. Auch im Vergleich zwischen den alten und neuen Bundesländern zeigen sich nur noch wenige Unterschiede. So sind 54 Prozent der Jugendlichen in den neuen Bundesländern PC-erfahren gegenüber 60 Prozent in den alten. Beinahe alle ehemaligen Schüler (rund 95 Prozent) attestierten sich Computerkenntnisse, wobei in erster Linie die Anwendungsbereiche Textverarbeitung, E-Mail und Internet genannt wurden. Dies ist das Ergebnis einer von der HIS Hochschul-Informations-System Hannover durchgeführten Befragung von rund 14.000 Studienberechtigten. Mit Abstand am häufigsten wurden diese Kenntnisse auf eigene Initiative während der Schulzeit erworben. Dies erklärten 64 Prozent der Befragten. Die Schule selbst - in einem Kurs oder Unterrichtsfach - nannten dagegen nur 34 Prozent. Offensichtlich besteht seitens der Institution Schule noch ein beträchtlicher Nachholbedarf bezüglich der Vermittlung von EDV-Kompetenzen und damit auch des "Fit-Machens" für Studium und den Beruf. |
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