Web verändert kindliches Lernverhaltenhttp://www.cwonline.at/ |
"Durch das Internet werden Kinder experimentierfreudiger und lernen selbstständiger", sagte der Erziehungswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg, Werner Sacher. Zugleich steige jedoch auch das Bedürfnis nach unterhaltenden Lernmethoden, so genanntem Edutainment. Daher hätten Kids zu komplizierten Arbeiten kaum mehr Lust. Beim Online-Lernen fielen gleichzeitig auch Schulangst und Handlungsdruck weg. Persönlichkeitsmerkmale wie Aussehen oder Kleidung ständen im Hintergrund. "Es wird in einer offenen Umgebung sachlich orientiert gearbeitet", erklärte Sacher. Allerdings seien Web-Angebote nicht als Ersatz für den Nachhilfe-Unterricht zu sehen. Kenntnislücken und ein Mangel an Selbstwert wären dann die Folge. "Tele-Tutoren" könnten die nötige psychologische Betreuung nicht leisten. Eine Kombination aus Schule, Nachhilfe und Web-Angebot könne hingegen den Schüler wieder auf Erfolgskurs bringen. Dabei seien Eignungstests und Kontrollen nach einzelnen Lektionen besonders wichtig.
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Lehrer im Internet als "Hosenscheißer" beschimpftQuelle: http://www.newsclick.de/ |
Tatort: das Internet, die Web-Seite "www.fly.to/no.forum" eines dubiosen US-Providers. Wie die beleidigenden, rechtsradikalen Äußerungen gegen Lehrer und Reinigungspersonal der Neuen Oberschule auf die Chat-Seite kamen, die Justiz konnte es bis heute, aus technischen und auch aus datenschutzrechtlichen Gründen, nicht klären. Der mutmaßliche Haupttäter, er wurde inzwischen der Schule verwiesen, leugnet bis heute jede Beteiligung an dem Internet-Terror, der sich vor allem gegen einen Religionslehrer richtete. Ihm ist nichts zu beweisen, die Ermittlungen gegen ihn und andere Schüler wurden eingestellt. Dafür saß heute ein geständiger Klassenkamerad auf der Anklagebank: Vor dem Amtsgericht hatte er sich nicht nur wegen Beleidigung von Lehrern, sondern auch wegen Trunkenheit im Straßenverkehr zu verantworten. Mit 1,3 Promille hatte sich der 18-Jährige ans Steuer eines Pkw gesetzt, um "Nachschub" an einer 150 Meter entfernten Tankstelle zu holen; dabei fuhr er einen Gartenzaun zu Schrott. Wie es trotz eklatanter Beweisnot der Ermittler dennoch zur Anklage kam? Durch Zufall. Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Polizei PC-Dateien mit rechtsradikalem Inhalt in Zimmer des 18-Jährigen gefunden. Der hatte, damit konfrontiert, spontan gestanden, sich zwar auch an dem Internet-Chat beteiligt zu haben. Angeblich stammten aber nur drei - relativ harmlose - Sprüche von ihm. Eine Aussage, die ihm nicht zu widerlegen war. Das Problem: "Leider kommt man an den Provider in den USA nicht ran", bedauerte Richter Rolf Bressem. Fakt ist aber auch: Das Verbreiten rechtsradikalen Gedankenguts ist in den USA zum Beispiel, anders als in Deutschland, nicht strafbar. Fest steht: Unter dem Decknamen "KKSda-NO.pimperer" hatte der 18-jährige Angeklagte im November vorigen Jahres im "no.forum" Lehrer seiner Schule mit Worten wie "Arschlöcher", "Hosenscheißer", "Fachidioten" tituliert. Einen ungeliebten Religionslehrer bezeichnete er als "geldeinsammelnden muslimischen Perserteppich". Wie er dazu kam? Ein Klassenkamerad habe ihn auf das Chat-Forum aufmerksam gemacht. "Da habe ich die Sachen dann reingeschrieben." Einen rechtsradikalen Hintergrund habe dies nicht. "Ich war einfach nur frustriert, habe mich hinreißen lassen." Heute täten ihm die Äußerungen Leid, er habe sich bei seinem Lehrer inzwischen entschuldigt. Die radikalen Sprüche im Internet hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Fälschlicherweise seien sie alle seinem Mandanten zugewiesen worden, rügte Verteidiger Reinhard Loppnow. Der war allerdings in der Vergangenheit bereits durch Grölen rechtsradikaler Parolen aufgefallen. Auf seinem PC fand die Polizei u.a. eine Datei über SS-Reichsführer. Dass hier der Falsche, ein Mitläufer, auf der Anklagebank sitze, kritisierte der im Internet so schmählich bloßgestellte Deutsch- und Religionslehrer. Er trat als Nebenkläger auf, sieht vielmehr einen als rechtsradikal bekannten Klassenkameraden als Hauptschuldigen, der als "Ghostface-Killer" Mitschüler animiert haben soll, das "gesamte linksradikale Klassenzimmer" in die "Gaskammer" zu stecken. Richter Rolf Bressem verwies auf die unterschätzte neue Öffentlichkeit durch das Internet. "Hier wurde nicht in der Ecke eines Schulhofes abgelästert, es wurden schlimmste Beleidungen weltweit verbreitet." Er verurteilte den Angeklagten zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit. |
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