Internet als schlechtes Vorbild: Kinder empfinden Darstellungen als normal Porno im Netz führt zur Verrohung der Jugendlichen, warnen Erziehungsberater in Tirol. Eltern sollen ihre Kinder beim Internet-Surfen beaufsichtigen. Die Presse 7.4.2001 http://www.diepresse.at/ |
Pädagogen und Erziehungsberater schlagen Alarm: Der Mißbrauch des Internets durch Jugendliche steigt gefährlich an. Der jüngste Fall, der die Verantwortlichen veranlaßte, die Eltern öffentlich auf die Problematik aufmerksam zu machen: In einer Tiroler Schule sperrten Heranwachsende eine Mitschülerin in der Toilettenkabine ein. Während die einen Schmiere standen, fielen die anderen über das Mädchen her, um es zu "begrapschen". Zur Rede gestellt, rechtfertigten sich die Schüler damit, daß solche Szenen im Internet gang und gäbe seien und daher wohl nicht zu verurteilen. Verhaltensauffälligkeiten Dieser Vorfall hat die Erziehungsberater im Land Tirol
auf den Plan gerufen. Sie wollen den Erziehungsberechtigten
die Augen öffnen für die Gefahren, die im Internet
lauern. Nach Angaben von Erwin Krismer, der an der
Bezirkshauptmannschaft Imst die Jugendwohlfahrt leitet, gibt
es bei Jugendlichen in zunehmendem Maße
Verhaltensauffälligkeiten, die "auf den heimlichen
Konsum pornographischer Darstellungen im Internet
zurückzuführen sind". Vor allem Kinder, die wegen
ihrer Familiengeschichte eine "schwierige Ausgangsposition"
haben, seien davon betroffen. Die Folgen seien ein
"auffälliger Umgang" mit Mitschülerinnen und eine
sprachliche Verrohung. Nach Ansicht Krismers könnten
jugendliche Internet-Surfer das Gesehene nicht
altersadäquat verarbeiten, die pornographischen
Darstellungen im Netz würden von ihnen als "normal"
qualifiziert.
Eltern fehlt Wissen Die Jugendlichen sollten darauf hingewiesen werden, daß es sich beim Surfen nur um eine scheinbar anonyme Angelegenheit handelt. Letztendlich kann jeder Schritt im Netz nachvollzogen werden. Voraussetzung dafür ist allerdings das entsprechende Know-how der Eltern. Und gerade hier sieht Ernst Gutschi von der Abteilung Jugend und Familie deutliche Mängel: "Die Kinder sind ihren Eltern weit voraus, sie haben einen enormen Wissensvorsprung." Deshalb fordert Gutschi die Erziehungsberechtigten auf, sich mehr Internet-Kompetenz zu erwerben. Aber auch die Institutionen der Jugendarbeit seien gefordert, in verstärkter Form die kreativen Möglichkeiten des Internets zu transportieren. Hilfs- und Beratungs-Einrichtungen bieten Pages an, die Besorgte anwählen können, wenn sie Informationen brauchen. Infoseite der Jugendabteilung: |
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Amerikanische Schulkinder nutzen das Internet am häufigsten für ihre Hausarbeiten, so eine gestern veröffentlichte Studie der National School Boards Foundation und des Children's Television Workshop. Wie die "USA Today " berichtet, hatten die US-Organisationen in einer telefonischen Befragung unter Eltern und Kindern herausgefunden, daß 48 Prozent der US-Kids, die in einen Haushalt mit Internet-Anschluss leben, das Netz vorwiegend für ihre Hausaufgaben nutzen. Die Studie fand zudem heraus, daß das Internet die Haltung der Youngsters gegenüber der Schule positiv beeinflußt: 43 Prozent der Schüler zwischen neun und siebzehn gaben an, daß das Internet ihre Einstellung zur Schule wesentlich verbessert habe. Die zunehmende Internet-Nutzung der Schulkinder habe auch keine negative Auswirkung auf andere Freizeitaktivitäten, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung. 85 Prozent der befragten Eltern gaben etwa an, die Lesegewohnheiten ihrer Kleinen hätten sich nicht verändert, 95 Prozent gaben an, ihre Kids würden gleich viel Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Allerdings erklärten 37 Prozent der Eltern, ihre Kinder würden weniger fernsehen, seit sie das Internet nutzen. Im Gegensatz zu US-Kids scheinen sich deutsche Kinder noch nicht besonders für das Online-Medium begeistern zu können: Jedes vierte deutsche Kind ist nach Angaben des Deutschen Kinderhilfswerks unzufrieden mit dem Angebot im Internet. |
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