[news.00.08] internet @ Schule


Studie der FH-Düsseldorf sieht Frust bei Internet-Surfern

http://www.aachener-zeitung.de/


Die schöne Welt des Internet droht im Müll zu versinken. Tote Links und langweilige Homepages frustrieren viele Surfer - und gefährden das Wachstum und den wirtschaftlichen Erfolg des Netzes. Schon heute endet ein Drittel aller Suchfahrten nach einer neuen Studie der Düsseldorfer Fachhochschule ohne Ergebnis im Nichts.

In einem nach Angaben der Forscher deutschlandweit bislang einzigartigen Internet-Labor sollen Homepages attraktiver und praktischer werden.

Pupillen zucken, verharren und wandern plötzlich unruhig hin und her. Eine Spezialkamera hat einen Testsurfer im Visier, und die Forscher kontrollieren die Bewegungen ihrer Augen auf einem neben dem Internet-Monitor positionierten Bildschirm.

Exakt ist Forschungsleiter Gerhard Schub von Bossiazky den Surfern auf der Spur: den Klicks auf den Seiten im Netz, dem hier verharrenden, dort vorbeihuschenden Blick, der emotionalen Reizung der Pupillen. «Die meisten klicken hektisch herum oder sehen nur kleine Bruchteile von Homepages», sagt der Düsseldorfer Professor für Kommunikation.

Das Internet krankt an allzu großem Chaos. «Viele Nutzer haben ein hohes Frustrationspotenzial, aber die Schonfrist ist sicherlich bald vorbei», sagt Roland Bronold, Internet-Experte der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). «Die Internet-User sind bereit», sagt Bronold, «aber das Angebot im Netz ist oft zu unkomfortabel.»

Die meisten Texte und Bilder im immer weiter verzweigten Netz finden nach den Ergebnissen der Düsseldorfer Forscher kaum Beachtung. Leisten voller Zugänge zu nachgeordneten Seiten, Links in alle Welt, Bildschirme voller Text - alles vergebens? «Die Verweildauer bei einem Internetangebot liegt bei zwei bis sieben Seiten, danach hören die Surfer entnervt auf», sagt Schub von Bossiazky. Dutzendfach bleiben die einzelnen Seiten hinter oft langweiligen Startseiten ungesehen.

Rund 100 Testpersonen plagten sich über ein halbes Jahr hinweg unter Realbedingungen im Netz ab. Nach maximal einer Viertelstunde oft frustrierter Suche gingen die User durchschnittlich offline. Jeder Dritte fand gar nichts von den gewünschten Informationen.

In der Branche gelobt man freilich Besserung. «Die Zeit von Listen mit Firmenabteilungen auf Homepages ist vorbei», verspricht Oliver Suhre, Sprecher von BBDO Interactive in Düsseldorf. Die Web-Designer der Werbeagentur unterstützen das Netz-Labor - und versprechen sich davon attraktivere Sites.

Neue Homepages sollen nach dem Vorbild von Nutzeranalysen für Zeitschriften während der Entwicklung ständig geprüft werden. Regelmäßig wechselnde Slogans und Bilder sollen die Surfer auf eine Homepage locken, nach dem ersten Klick sollen sie schnell ins Innere gelockt werden.

Der Werbemann glaubt an die schöne neue Welt des Internet: «Eine Trennung von Netz und Fernsehen wird es nicht mehr geben», sagt Suhre etwa voraus. Anstatt Produkte zu bewerben, würden Firmen in TV-Spots künftig lediglich ihre Webadresse anpreisen. Doch noch hinkt das Netz seinen technischen Möglichkeiten hinterher, gibt Suhre zu: «Für viele ist das Netz noch das Medium von Technofreaks und von Wissenschaftlern.»


ANGELA SCHMID

Schüler geben ihren Paukern Internet-Nachhilfe

Internet: In Schleswig-Holstein wollen sich Lehrer nicht länger hilflos im weltweiten Netz verirren

VDI nachrichten, 28.7.2000

http://www.vdi-nachrichten.de/


Keine Erfahrung mit dem Internet? In Schleswig-Holstein engagierten eine Ministerin und ein Staatssekretär vier Schüler, die ihren Lehrern auf die Sprünge halfen.

Ich bin drin" - in null Komma nichts ins Internet zu gelangen, sieht nur im Werbefilm mit Boris Becker einfach aus. Denn kaum im Netz, fangen die Schwierigkeiten erst richtig an. Wer versucht, sich in der unendlichen Weite des Internets zurechtzufinden, verliert leicht den Überblick.
Auch Schulleiter Peter Jensen (60) bekam das zu spüren. Zu Hause hat er höchstens mal seiner Tochter beim Surfen über die Schulter geschaut. Die Unwissenheit hat ihn aber schon lange geärgert. Das wird sich jetzt ändern. Etwas unsicher ist der Lehrer für Englisch, Dänisch, Geschichte und Kunst zwar noch, als er sich zum ersten Mal einloggt. Doch einmal online, ist die Lust am Surfen erwacht. "Wie hast du das gemacht?", fragt sein Kollege Dirk Hoffmeister (46) ganz erstaunt, als Jensen seine erste E-Mail über die Datenleitung schickt.
Die beiden Flensburger Schulleiter sind blutige Internet-Anfänger und fest entschlossen, das World Wide Web zu erobern. Und das nicht nur zum Spaß. Schließlich wollen sie die Technik auch in den Schulen einsetzen, erklärt Hoffmeister, der an einer Schule für Körperbehinderte unterrichtet, seine Motivation: "Gerade für körperbehinderte Jugendliche bietet das Internet eine Möglichkeit, um zu kommunizieren".
Eine Reihe weiter versucht Norbert Schuckart (56), Schulrat der Stadt Flensburg, sich ebenfalls an das neue Medium zu gewöhnen. "Ich will beim Internet nicht nur auf meine Sekretärin angewiesen sein", meint Schuckart, der gerade etwas über Bachmusik sucht und als Antwort ein paar tausend Links erhält. "Sie müssen das Stichwort mehr eingrenzen", erklärt Helge Jürgensen.
Geduldig erklärt der 18-jährige Gymnasiast dem Schulrat, wie er mit ein paar Kommata und mehreren Stichworten in der Suchmaske ein besseres Ergebnis erzielt. "Das zu finden, was man gerne möchte, ist nicht einfach", gesteht Schuckart, als einige Kollegen plötzlich laut lachen. Markus Jungnickel (17) hat am PC des Nachbartisches gerade www.autsch.de aufgerufen. Die Lehrer amüsieren sich köstlich. Aus der ernsthaften Materie ist plötzlich ein unterhaltsames Medium geworden. Aber selbst auf dieser eher unnützen Homepage haben sie noch etwas gelernt - das Abspielen von Filmsequenzen im Netz.
Nach der ersten "Unterrichtsstunde" fühlen sich die beiden Schüler schon wohler. Etwas merkwürdig war es für Jürgensen und Jungnickel anfangs schon, den Paukern Anweisungen zu geben. Langsam macht es ihnen aber richtig Spaß. Denn ausnahmsweise haben sie das Know-how, das die Lehrer auch gerne hätten. "In Bereichen, in denen Schüler einen Wissensvorsprung haben, sollte man ihn auch nutzen", meint Schulrat Schuckart. Probleme hat er mit der vertauschten Lehrer-Schüler-Rolle nicht. Ganz im Gegenteil. "Eine Internetschulung könnten mehrere Lehrer gebrauchen."


Auf die Idee kamen Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave und ihr Staatssekretär Dr. Ralf Stegner. "Das Internet wird bald selbstverständlich werden", so der Staatssekretär. Doch erst etwa ein Drittel der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein hätten eine Fortbildung auf diesem Gebiet. Am "Sozialen Tag" griffen Erdsiek-Rave und Stegner daher in die private Tasche und engagierten vier Schüler. Für insgesamt 300 DM erteilten sie in Bad Oldesloe und Flensburg einen Tag lang zwölf Paukern Web-Unterricht. "Die Lehrer haben auf diesem Gebiet Nachholbedarf", so Stegner, der sich vor Ort ein Bild von dem Unterricht der etwas anderen Art machte und feststellte: "Lehrer und Schüler haben richtig Spaß daran."
Ute Joppich (44) hat bereits seit einem Jahr einen privaten Internetanschluss. Doch fit im Web ist die Leiterin der Förderschule noch nicht. Vor allem der Umgang mit Suchmaschinen bereitet ihr noch Schwierigkeiten. Für Markus Jungnickel ist dies schon längst kein Problem mehr. Einen PC besitzt er bereits seit der Zeit, als die Bildschirme noch schwarzweiß waren - im Internet surft er seit vielen Jahren. Warum gerade er für dieses Projekt ausgesucht wurde, weiß er nicht. Der Umgang mit Drag-and-Drop, Hyperlinks und Providern ist für ihn nichts Besonderes.
Ganz anders sieht es bei den Lehrern aus, die in einem Übungsraum des Kommunikationsanbieters KomTel in Flensburg versuchen, zum ersten Mal die Internetwelt zu durchschauen. Alle sind sich einig, dass auch in der Schule der Umgang mit dem Netz immer wichtiger wird und forciert werden muss. In den meisten Fällen stehen zwar in den Schulen Computer für die Jugendlichen zur Verfügung - doch der Online-Anschluss hat längst noch nicht überall Einzug gehalten.

"Man muss sehr viel Zeit und Geduld in das neue Medium investieren", resümiert Jensen, während die beiden Schüler gerade die Vorteile der Bookmarks erläutern. "Ich hätte nicht mit der Vielfalt an Informationen gerechnet", gesteht Bodo Konetschny, der gerade ein paar Beatles-Songs im Netz sucht. "Jetzt kann ich nachvollziehen, dass sich die Jugend dafür begeistert."


Die Computerecke im Klassenzimmer

Anregungen für Multimedia-Kleinprojekte im Rahmen der Freiarbeit
Beispiel: 6. Jahrgangsstufe, Hauptschule


Die Computerecke in der Klasse 6a der Hauptschule Holzkirchen

In unserem Klassenzimmer gibt es neben der „klassischen" Lese-Ecke auch eine Computerecke (einfacher PC mit Drucker). Beides wird genutzt in den uns verbleibenden Freiräumen, das bedeutet z.B. vor Unterrichtsbeginn, während der Pause im Haus, wenn Schüler/innen früher als andere mit ihrer Arbeit fertig sind etc.

Für die Benützung des PCs wurde von Anfang an vereinbart, dass er nur zum Zweck der Textverarbeitung genützt wird und nicht für Spiele. Kurze Texte von selbst verfassten Niederschriften, Teile der Nachschrift oder Gedichte werden so ins Reine geschrieben. Besonders rechtschreibschwache Schüler/innen nutzen den PC gerne und zeigen in diesen Arbeiten eine geringere Fehlerquote.

Weitere Details und Beispiele: http://labi01.rz.fh-muenchen.de/infopool/compecke/compecke.html (00-08-02)



Lehrer einhellig gegen Zwangs-Computerkurse

http://www.sz-newsline.de/pol/pol14.htm

Mehrere Lehrerverbände haben die Forderung von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, Lehrern zwei Wochen Ferien für Computerfortbildung zu streichen, verärgert zurückgewiesen. "Das ist Stimmungsmache mit dümmlichen Sprüchen", erklärte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands (DL), Josef Kraus. Jeder wisse, dass Lehrer kein Vierteljahr Ferien, sondern - bezogen auf das ganze Jahr - nicht mehr freie Zeit als jeder Beschäftigte in anderen Bereichen hätten.

Die Schulferien um Weihnachten, Ostern und Pfingsten seien bei den meisten Lehrern angefüllt mit Korrekturen von Klassenarbeiten, betonte Kraus. Die Rechnung Hundts sei etwa so seriös wie die Behauptung, ein Viertel des Umsatzes eines Unternehmens sei Gewinn.

Zudem sei die Forderung überzogen. Ein erheblicher Teil der Lehrer beherrsche den PC ausgezeichnet. Zudem müssten nicht Lehrer aller Schularten und aller Fächer PC-Spezialisten sein. Wer Letzteres wolle, der gehe offenbar davon aus, dass Schule sich nur "noch einem flachen Ökonomismus zu beugen" habe. Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung verfügten 1999 laut einer Umfrage rund 20 Prozent der nordrhein-westfälischen Lehrer über Grundkenntnisse im Internet; regelmäßigen Einsatz des Internets im Unterricht hatten sieben Prozent der Lehrer angegeben.

Der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz Durner, nannte die Forderung von Hundt eine Ohrfeige für alle Lehrer, die sich an den Schulen im Computerbereich engagierten. Besser als eine zweiwöchige Blockfortbildung sei eine kontinuierliche Ausbildung.


30 Prozent der Oesterreicher nutzen das Internet regelmaessig

http://www.pressetext.at/


Rund ein Drittel der Oesterreicher ueber 14 Jahre (knapp zwei Mio. Personen) nutzen das Internet regelmaessig (mehrmals im Monat), 44 Prozent aller oesterreichischen Unternehmen sind mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. In Oesterreich haben darueber hinaus 73 Prozent der Unternehmen einen Internet-Zugang im Unternehmen. Betrieben mit mehr als 100 Mitarbeitern sind sogar zu 100 Prozent online. Das sind die zentralen Aussagen des juengsten Austrian Internet Monitors (AIM), der vom Meinungsforschungsinstitut Fessel-GfK http://www.gfk.at zusammen mit Integral durchgefuehrt wurde. Von den Unternehmen, die einen Internetzugang haben, sind bereits 60 Prozent mit einer eigenen Homepage im Web vertreten. Auch hier dominieren Unternehmen, die mehr als 100 Mitarbeiter beschaeftigen, mit 79 Prozent. Selbst bei den Kleinstunternehmen mit bis zu fuenf Mitarbeitern haben 72 Prozent einen Internet-Zugang. Insgesamt besitzen mittlerweile 39 Prozent aller Oesterreicher, entweder im Buero oder zu Hause, einen Internetzugang, das entspricht 2,57 Mio. Personen. Regelmaessige Internet-User verbringen durchschnittlich 70 Minuten am Tag im Netz. 22 Prozent der oesterreichischen Haushalte hatten mit Ende des ersten Quartals 2000 Internet zur Verfuegung. Das entspricht knapp 1,5 Mio. Personen. Bis Jahresende prognostiziert Fessel bereits 30 Prozent. Bei den Usern dominieren mit 59 Prozent immer noch die Maenner. Bei den regelmaessigen Internet-Nutzern steht der Themenbereich "Aktuelle Nachrichten" bei der Nutzungshaeufigkeit mit 41 Prozent an erster Stelle. Dahinter folgen "persoenliche Hobbies/Feizeit" mit 39 Prozent, "Telekommunikation/Elektronik" mit 31 und "Softwareanbieter" sowie "Wissenschaft" mit je 29 Prozent. Insgesamt acht Prozent aller Oesterreicher nutzen die Moeglichkeiten des E-Commerce. Von diesen acht Prozent haben wiederum 20 Prozent zehn Mal und oefter in den letzten zwoelf Monaten Ueber das Internet bestellt oder gekauft. Von den regelmaessigen Internet-Usern sind sich 49 Prozent "sicher", im kommenden Jahr online zu buchen, zu bestellen oder zu kaufen.

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