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Big Brother in der Schule
http://www.intern.de/news/674.html
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Das britische Unternehmen Bromcom, das sich auf den Aufbau von
Datensystemen für den Schulalltag spezialisiert hat, hat seine
Leistungspalette auf das Internet erweitert.
http://www.mychildatschool.com/
http://www.mychildatschool.com/pressrelease.htm
Schon seit dem Jahr 1993 bietet Bromcom ein System, bei dem Lehrer im
Klassenzimmer ihre sonst in das Klassenbuch eingepflegten Daten via Funk
an ein zentrales Datenbanksystem weiter geben. Dabei wird die
Kontinuität der Datenpflege erhöht und die Schulleitung erhält ein
höheres Maß an Kontrolle.
Diese Kontrolle soll nun aber auch den Eltern gegeben werden. Nach dem
Einloggen über eine WWW-Schnittstelle können diese Schulstunde für
Schulstunde kontrollieren, ob ihre Kinder pünktlich zum Unterricht
erschienen sind und welche Leistungen sie dort gezeigt haben.
Gleichzeitig soll den Eltern die Möglichkeit gegeben werden, mit den
Lehrern in Kontakt zu treten und sich beispielsweise über Lehrinhalte
auf dem Laufenden zu halten. Kosten, die im Rahmen des Unterrichtes
anfallen, können per Kreditkarte gezahlt werden.
Den 500 schon jetzt mit dem elektronischen Klassenbuch arbeitenden
britischen Schulen scheint es in erster Linie gelungen zu sein, die
"Bummelei" der Schüler einzudämmen. Gehäuftes Zuspätkommen wird von dem
System gnadenlos erfasst und an das Direktorat gemeldet.
Die Bromcom-Entwickler geben sich aber Mühe, dieses Kontrollfunktion
nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Sie weisen vielmehr darauf
hin, dass die Erweiterung des Systems ins Internet die Möglichkeit
bietet, nicht nur negative Auffälligkeiten zu dokumentieren.
Das System mache es vielmehr möglich, auch das vorschriftsmäßige
Verhalten der Kinder zu erfassen und damit den Eltern ein positives
Feedback zu geben.
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Am Computer wird vor allem gespielt
1 700 Jugendliche geben über Gewohnheiten
Auskunft
Fina Geschonneck
© 2000 G+J
BerlinOnline GmbH
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Kinder und Jugendliche spielen am liebsten am Computer,
schreiben damit Texte, nutzen ihn, um Hausaufgaben zu machen
und ins Internet zu gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Untersuchung des Institutes für Sozialforschung,
Informatik und soziale Arbeit. Zwischen September 1999 und
Februar 2000 wurden dafür 903 Berliner Schüler der
Klassen sieben bis elf sowie 893 Kinder und Jugendliche
zwischen 9 und 27 Jahre auf der Funkausstellung 1999
befragt.
Nach der Studie nutzen drei Viertel von ihnen den
Computer am häufigsten zu Hause. Auch bei Freunden und
Bekannten und in der Schule wird mit dem Computer
gearbeitet, weniger jedoch in Jugendfreizeiteinrichtungen
und Bibliotheken. Gefragt wurde, warum die Kinder und
Jugendlichen sich an den Computer setzen. An erster Stelle
rangiert das Spielen, gefolgt vom Wunsch, sich mit dem PC
weiterzubilden. Jeder zweite Befragte gibt außerdem
an, einen Computer zu nutzen, weil ihm langweilig
ist.
Dass der Computer für den künftigen Beruf
notwendig ist, glaubt der überwiegende Teil der
befragten Jungen, so zeigt die Untersuchung. Für sie
ist das Arbeiten mit dem PC eine schöne
Freizeitbeschäftigung, die mehr Spaß macht als
Bücher lesen. Mädchen dagegen lesen lieber oder
gucken fern.
Wie die Untersuchung zeigt, besitzen Jugendliche, die den
Computer häufig benutzen und auch im Internet surfen,
ein höheres Selbstvertrauen als jene, die nur ab und an
den PC anschalten. Drei Viertel der Befragten, die das
Internet nutzen, schreiben E-Mails an Freunde oder suchen
Informationen.
Nach Aussage von Jugendstaatssekretär Frank Ebel
beweist die Studie, dass Computer in Schulen und Jugendklubs
effektiver genutzt werden müssen. Es sei denkbar, dass
Schul-Computer nach dem Unterricht oder in den Ferien
für die Jugendlichen bereitstehen. Gleichzeitig sollten
PCs in den Freizeiteinrichtungen den Jugendlichen vormittags
zur Verfügung stehen.
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Zugang zum Internet soll billiger werden
EU beschliesst Aktionsplan - Ab 2002 alle Schulen mit
Internet-Zugang
http://www.pressetext.at/show.php?pta=000619048
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Der Zugang zum Internet soll in den Staaten
der Europaeischen Union http://www.europa.eu.int bis Ende kommenden Jahres
deutlich billiger werden. Dies ist einer der Hauptaussagen eines
Aktionsplanes, den die Staats- und Regierungschefs am Montag bei ihrem
Gipfeltreffen in Feira (Nordportugal) verabschiedeten. Wie die
Sonderbeauftragte der portugiesischen EU-Ratspraesidentschaft, Maria Joao
Rodrigues, sagte, sollten ausserdem bis 2002 alle Schulen in der EU Zugang
zum Internet haben. Das Vorhaben soll der Informationsgesellschaft zum
Durchbruch verhelfen.
Die EU-Staaten und die Kommission haben sich in dem Papier verpflichtet, bis
zum Jahr 2002 die Voraussetzungen fuer ein "billigeres, schnelleres und
sichereres Internet" zu schaffen. Das Internet soll allen Buergern offen
stehen, so Joao Rodrigues. Neben dem Internet-Zugang aller Schulen bis 2002
sollten auch die Schulbuecher nach und nach von Multimedia-Lehrmittel
abgeloest werden.
Der Aktionsplan namens "eEurope" (pte berichtete:
http://www.pte.at/show.pl.cgi?pte=000525027 ) umfasst insgesamt 64
Massnahmen. Diese sollen sicher stellen, dass Europa sich die Vorteile des
Internets in vollem Umfang zu Nutze macht. Der Zugang zum Internet soll
dadurch verbilligt werden, dass der Wettbewerb zwischen den Anbietern
gefoerdert wird. Die Internet-Offensive wird hauptsaechlich aus dem Grund
gestartet, da die EU-Staaten befuerchten, durch die bislang relativ hohen
Internet-Kosten im Vergleich zu den USA wirtschaftlich ins Hintertreffen zu
geraten. (chip)
Dazu die Fragen eines insiders:
Leider fehlt auch in diesen Vorschlaegen eine Aussage, wann "eine Schule am Internet" haengt:
Wenn in irgendeinem Kammerl ein Rechner mit Waehlleitungszugang (z.B. zu Netway) steht?
Wenn sich 50 Rechner oder mehr eine Bandbreite von 64 kbit/s teilen?
Wenn alle Schulen eines Bundeslandes gemeinsam ein paar Mbit/s haben?
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Internet: Viele Lehrer sind noch nicht drin
Bundesweit einmalige Messe "ProNetS" soll Orientierung
schaffen
Kieler Nachrichten vom 22.06.2000
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Neumünster (jes) In den Holstenhallen in
Neumünster summte es trotz Hitzewelle gestern wie in
einem Bienenstock. Schüler flitzten mit Stapeln von
Broschüren zwischen den Ständen hin und her,
hingen in Trauben vor den Computer-Bildschirmen oder
lauschten gemeinsam mit ihren Lehrern Vorträgen
über Themen wie "Lernen in der
Kommunikationsgesellschaft". Bereits kurz nach der
Eröffnung der zweitägigen Computer- und
Schulmesse "ProNetS" wurde deutlich: Der
Informationsbedarf ist noch immer groß. Die bundesweit
einmalige Messe solle Orientierung schaffen in einem
Bereich, der durch die Vielzahl von Angeboten der
Internet-Provider an Schulen immer unübersichtlicher
geworden sei, sagte Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave zum
Auftakt. Mit der "ProNetS" wolle ihr Ministerium allen
Beteiligten die Möglichkeit bieten, sich zwanglos zu
informieren und letzte Berührungsängste - gerade
auf Seiten der Lehrer - abzubauen. Man müsse in
Einzelfällen immer noch Bedenken zerstreuen, dass der
Computer die Lehrer in Zukunft "sehr umfänglich"
ersetzen werde.
Die Rechnung der Ministerin ging auf: Die Stände der
Internet-Provider, der Fachhochschulen Kiel, Lübeck und
Flensburg sowie diverser anderer Teilnehmer waren von Anfang
an dicht umlagert. Während die Schüler, die
bereits mit schlafwandlerischer Sicherheit im Internet
herumsurfen, sich vor allem für die Neuheiten
interessierten, brannten den Lehrern die elementaren Fragen
unter den Nägeln: Wie bekommen wir einen
Internet-Zugang, wie teuer ist das, wie setzen wir ihn im
Unterricht ein?
Diese Fragen beschäftigten auch Bianca Hoffmann,
Jutta Arlt und Birgit Faust, alle drei Lehrerinnen an der
Asmus-Jacob-Carstens-Schule in Schleswig. "Hier bekommt man
endlich mal eine Vorstellung, was das eigentlich kostet",
sagte Bianca Hoffmann. Aufmerksam folgten die drei
Kolleginnen Siemens-Mitarbeiter Thomas Walloschke per
Mausklick ins Internet. Wer mehr in die Tiefe gehen wollte,
konnte einem der zahlreichen Vorträge zuhören, die
Firmenvertreter und Bildungsexperten anboten.
Ein paar Meter weiter lud der Landesbildungsserver
Schleswig-Holstein zu einem virtuellen Ausflug zu den
Bildungsangeboten im Land ein. "Unter
www.lernnetz-sh.de hat jeder Bürger Zugriff auf
bildungsbezogene Daten wie zum Beispiel Unterrichtsmaterial,
Schulrecht oder Fortbildungen", erklärte Projektleiter
Kurt Geisler. Entwickelt werde der Landesbildungsserver vom
Institut für Theorie und Praxis der Schule (IPTS) im
Auftrag des Bildungsministeriums.
"Ich erhoffe mir auf dieser Messe neue Erkenntnisse
für meine Ausbildung", sagte der angehende
Kommunikationselektroniker Andre Brammer (18), der mit
seiner Berufsschulgruppe aus Bredstedt angereist war. Ihn
interessierten besonders die neuen Funk-Laptops. "Das ist
die Zukunft", stimmte ihm Stephan Böhning (18) zu.
Internet-Freak Carsten Hansen (14) von der Insel Föhr
war nicht so leicht zu begeistern: "Das meiste kenne ich
schon." Auch Anna Bock (16) aus Norderstedt hat
("natürlich!") schon Internet-Erfahrung, trotzdem
zeigte sie sich von der Messe begeistert: "Sie ist sehr
informativ." "ProNetS" ist noch heute von 9.30 Uhr bis 18
Uhr geöffnet.
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Leserbrief zu einem Artikel der FAZ, der sich mit den
Problemen von Lehrern mit dem Internet befasste
Lehrer und Internet
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Lehrerschelte hilft nicht weiter. Das, was Boris Becker und sogar Frau Ebeling können, ins Internet zu
kommen und eine E-mail zu verschicken, dürfte die Mehrzahl der Lehrerinnen und Lehrer auch noch
schaffen. Von daher ist die Lehrerschelte in den Artikeln zum Thema Computer an Schulen doch
ziemlich daneben. Die Mehrzahl der Lehrkräfte arbeitet mittlerweile zu Hause mit dem PC. Weniger
in der Schule, denn da gibt es nicht genug Geräte, die vorhandenen oft soft- und hardwaremäßig
ziemlich veraltete sind.
Aber selbst, wenn es der Stadt gelingt, alle Klassenzimmer mit PCs auszustatten ergeben sich
zahlreiche neue Probleme. Und da will die Schuldezernentin offenbar vorbauen und den schwarzen
Peter bereits vorab den Lehrern zuschieben. Die fragen sich, wie sie den Computer und Internet "in
jeder Stunde" einsetzen sollen? Ein PC für 25 bis 30 Schüler pro Klasse, da darf jeder für nicht
einmal zwei Minuten an den Rechner.
Eine Aufhebung der "Frontalsituation" in den Klassen und eine "Revolutionierung" von Unterricht, wie
Frau Ebeling sie euphorisch beschreibt, wird erst dann möglich sein, wenn jeder Schüler statt seiner
Schultasche eine Notebook mitbringt, mit dem er sich in das schulische Netzwerk einklinken und so
mit den Lehrern und Mitschülern kommunizieren kann.
So weit sind wir leider noch lange nicht, dafür müssten Stadt und Land echt tief in die Tasche
greifen!
Aber auch die von Ebeling angekündigte vergleichsweise bescheidene Computer-Infrastruktur bringt
schon erhebliche Probleme: Für die Installation, Pflege und Wartung stehen den Schulen keine
Computertechniker oder Netzwerkspezialisten zur Verfügung. Dafür haben die meisten Lehrer
tatsächlich weder die Ausbildung noch die Zeit, um diese Aufgabe zusätzlich zu bewältigen.
Die Experimentier- und Innovationsfreude unserer Schüler bei der Arbeit mit diesem Medium schafft
hier aber erhebliche Probleme. Deshalb sind Systemabstürze vorprogrammiert, so dass ohne
ausreichenden technischen Support selbst die magere Ausstattung von einem PC pro Klassenraum
eine wenig nutzbringende Investition darstellt. Konkret: Mit den Maßstäben der Wirtschaft gemessen
brauchen wir für Frankfurts Schulen mit ihren mehreren tausend Klassen rund 100 Techniker und
Netzwerkspezialisten. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Geräte zu leasen und über
Wartungsverträge Service und Support zu sichern. Auch das Entsorgungsproblem für ausgemusterte
Geräte wäre so zu lösen.
Die Skepsis vieler Lehrer gegenüber den Absichten der Stadt ist also mehr als berechtigt: Letzten
Endes bleibt nicht nur das Problem der didaktischen Aufarbeitung des Computereinsatzes im
Unterricht sondern auch noch die Installation, Wartung und Reparatur an ihnen hängen.
Christoph Baumann
stellvertretender Vorsitzender der GEW Hessen und Lehrer an der Paul-Hindemith-Schule in Frankfurt
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