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Trojanische PferdeVon allen Computer-Viren ist die Klasse der sogenannten "trojanischen Pferde" (kurz: Trojaner) an Heimtücke und Gefährlichkeit kaum zu übertreffen. Es sind bislang 21 Trojaner (Tendenz steigend) in Erscheinung getreten, von denen "Back Orifice" und "Netbus" die bekanntesten sein dürften (wie auch in den letzten beiden Ausgaben der Zeitung "Internet Professional" berichtet wurde). Beide Programme bestehen aus jeweils zwei Komponenten, dem Serverteil und dem Client, wobei vom letzteren eindeutig die größte Gefahr ausgeht. Sollte sich dieser Client auf Ihrem Rechner befinden, sind allen, die das Serverteil laufen haben und zur gleichen Zeit mit Ihnen Online sind, Tür und Tor zu Ihrem Rechner geöffnet. Sie können sogar Ihre Tastatureingaben mitprotokollieren und so jedes Passwort ausspionieren, das Sie während dieser Online-Sitzung eingeben. Sie können Programme starten, beenden, löschen, kopieren, installieren, Dateien einsehen, verändern, downloaden, uploaden, ja sogar, falls Sie ein Mikrofon an Ihrem Rechner angeschlossen haben und es eingeschaltet ist, jedes Geräusch im Raum abhören! Dies alles geschieht, einschließlich der Installation, ohne daß Sie irgendetwas davon bemerken. Selbst wenn sich ein Trojaner auf Ihrem PC befindet, ist das noch kein Weltuntergang - damit Ihnen wirklich Schaden zugefügt werden kann, muß ein eventueller Angreifer nämlich zur gleichen Zeit wie Sie Online sein UND er muß Ihre IP-Nummer kennen - ohne die läuft nämlich garnichts! Deshalb sollte sich jeder vor solchen Attacken schützen (mehr dazu weiter unten). An dieser Stelle erstmal die Geschichte einer Virenattacke, erzählt von einem Betroffenen. (...) Wie kommt so ein Trojan-Client auf meinen/Ihren Rechner?Das kann auf vielfältige Weise geschehen. Ein Attachment an einer Mail, ein Download von unsicherer Quelle, ein Programm, das Ihnen einen anderen Nutzen vorgaukelt, ein angebliches Plugin oder ein Update einer von Ihnen genutzten Software usw. Ebenso kann es von jemanden installiert werden, der Zugriff auf Ihren Rechner hat. Auch ein von "guten Bekannten" (wie bei mir) gesendetes angebliches Supertool oder Hilfsprogramm kann der Träger für diesen Client sein. Leider befinden sich diese Programme schon auf handelsüblichen CD-ROMs, wie der letzte Computerclub bewies. Sehr vorsichtig sollten Sie immer dann werden, wenn Sie ein auf oben beschriebene Weise bekommenes Programm starten und - nichts passiert! Wie kann ich mich schützen?Die sicherste Art, sich vor diesen virtuellen Einbrechern
zu schützen ist: Nie wieder Online! (...) Ich habe noch ein paar Seiten ausfindig gemacht, auf denen Sie diese und weitere wichtige Informationen zu diesem Problem bekommen.
Eine 30-Tage-TrialVersion von F-Secure bekommen Sie unter folgender URL: |
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Florian Rötzer Das intelligente Klassenzimmer Quelle: http://www.heise.de/ |
Die Klassenzimmer, Seminare und Vorlesungssäle von morgen entgehen keineswegs dem Trend, mit den technischen Möglichkeiten alles zu vernetzen. Bislang war der Lehrer hinter der verschlossenen Türe sich selbst überlassen, aber das könnte sich mit dem "intelligenten elektronischen Klassenzimmer" verändern, das am 17.11. in Kanada eröffnet wurde. Am Centre for Intelligent Machines der kanadischen McGill University wendet man immerhin die Technik auf sich selbst an. Besucher der Website haben - Shared Reality - Zugang zu Webcams an einigen Arbeitsplätzen, können sogar eine Webcam steuern, wenn sie gerade an ist, und Licht ein- und ausschalten. Und natürlich hat man Recht, wenn man dort im Rahmen eines versucht, den Lehrern den zeitraubenden Umgang mit all den neuen Geräten zu erleichtern, die in den High-tech-Klassenzimmern einziehen, um den Computerkids womöglich den Schulbesuch schmackhafter machen sollen, indem sie auch hier noch wie in ihrer Freizeit möglichst Medien ausgesetzt werden. Jeremy Cooperstock, der den "intelligenten elektronischen Klassenraum" realisiert hat, ist der Überzeugung, dass die Informationstechnologie zwar verspricht, das Leben zu vereinfachen und uns zu unterstützen, aber dass die Wirklichkeit ganz anders aussieht. Die modernen Vorführtechniken machen beispielsweise das Lehren in einem Klassenzimmer zunehmend komplex und schwierig. Die Lehrer sind überfordert: "Während vor 50 Jahren es die einzige Sorge eines Lehrers war, dass ihm die Kreide ausgehen könnte, kämpft er nun permanent darum, relativ einfache Aufgaben zu bewältigen, beispielsweise seinen Computer an den Projektor anzuschließen, auf eine Videokassette umzuschalten oder sogar die Lichter einzuschalten." Man weiß ja, wie oft etwas gerade nicht geht oder Schwierigkeiten macht, wenn man es gerade braucht. Und wie es die Eigenheit der durch technische Innovationen getriebenen Wissensgesellschaft ist, löst man technische Probleme durch Einführung neuer Techniken, die dann meist noch etwas komplizierter und schwieriger zu durchschauen sind als jene, deren Probleme man lösen wollte. Cooperstock formuliert dies natürlich anders: "Die Möglichkeiten der Technik, Lehren und Lernen zu verbessern, liegen auf der Hand, aber ihre Potentiale bleiben weiterhin großenteils unerschlossen." Also hat man unter anderem ein "verteiltes Kontrollsystem" für ein Klassenzimmer entwickelt, das automatisch die Technik aufgrund des Verhaltens des Lehrers steuert: "Wenn sich ein Lehrer beispielsweise in den Klassencomputer einloggt, schließt das System daraus, dass er mit dem Computer seinen Unterricht halten will und löscht automatisch die Beleuchtung, schaltet den Projektor an und stellt ihn auf Computer-Input um. In dem Raum gibt es überdies eine elektronische Kamera für Dokumente, Video, ein digitales Tablett und eine elektronische Tafel. Indem Lehrer diese Technik in ihrem Klassenraum benutzen, können sie elementare Bedienung der Geräte vernachlässigen und sich ganz darauf konzentrieren, einen guten Unterricht zu machen." Und wenn dann etwas nicht klappt, sollte man wohl hinzufügen, oder das System zusammenbricht, dann brauchen sie wohl selbst nichts mehr herumzufummeln, sondern können gleich einen Spezialisten holen und in der Zwischenzeit wieder einen vordigitalen Unterricht halten. Zusätzlich ist das "intelligente Klassenzimmer" aber auch ein Aufnahmestudio, das den gesamten Unterricht audiovisuell aufzeichnet. Mit einem Trackingalgorithmus verfolgt die Videokamera automatisch allen Bewegungen des Lehrers, auch wenn er vor der Leinwand steht. Die aufgezeichnete Unterrichtsstunde wird dann in eine Reihe von Webseiten umgesetzt, auf denen "jede Schreibbewegung des Lehrers mit der Position im Video verknüpft ist, in der sie gemacht wurde. Die Schüler oder Studenten können sich die Unterrichtsstunde jederzeit noch einmal anschauen und beliebig auf Teile des Vortrags zugreifen." Das wäre gleichzeitig eine gute Möglichkeit, die Qualität eines Lehrers zu überprüfen oder Materialien zu haben, die man erneut für die Teleausbildung einsetzen kann. Den Schülern oder Studenten würde erspart bleiben, sich Notizen zu machen und diese dann entsprechende Websites zu geben oder zu verkaufen, die Vorlesungsnachschriften für jene anbieten, die zu faul zum Mitschreiben sind, nicht anwesend waren oder zusätzliche Lernhilfen haben wollen. "Wieder wird all das automatisch vom Kontrollsystem ausgeführt", kann man in der Presseerklärung lesen: "Die einzige Forderung an die Lehrer ist, dass sie der Aufzeichnung ihres Unterrichts zustimmen." Doch eine "offene Schule" der Zukunft könnte auch das offene Klassenzimmer zur Bedingung machen. Interessant wird dann die Frage, ob und wie die Lehrer am Copyright verdienen können, wenn denn schon jede ihrer Bewegungen und Äußerungen aufgezeichnet wird. Immerhin, ausfällig sollte der derart gläserne Lehrer nicht mehr werden. |
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***OTS-PRESSEAUSSENDUNG*** |
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Bamberger Schüler erfinden die Virtuelle Schule |
Was die bayerischen Hochschulen (ab Sommersemester 2000) können, sollte auch der Schule gelingen: ein via Internet abrufbares Bildungsangebot zur Verfügung zu stellen. Mit dem Projekt "virtuelle-schule.de" machen sich der Förderverein Bürgernetz Bamberg und der Innovationsclub weiterführender Schulen Bambergs auf diesen Weg. Ideelle, vor allem aber auch finanzielle Unterstützung erfahren sie dabei von vier Sponsoren: dem Fränkischen Tag, der Stadtsparkasse, Mediamarkt und Dr. Robert Pfleger GmbH. Initiatoren, Sponsoren und Vertreter aller weiterführenden Schulen in Bamberg trafen sich am Donnerstagabend im Clavius-Gymnasium zur Vorstellung des Projekts. Oberstudiendirektor Rudolf Schmitt appellierte dabei an alle Schulen, sich mit eigenen Kursangeboten an der Virtuellen Schule zu beteiligen. Beispiele dafür, wie das geschehen könnte, wurden dem Auditorium an Ort und Stelle geliefert. Mit fünf Kursen wird das Projekt starten. So wird es einen Online-Roman geben, dessen Fortsetzungen von Schülern geschrieben werden; ein "Lateinkurs für die Ferien" will die im Schuljahr erworbenen Kenntnisse im Gedächtnis der Schüler frisch halten; der Linux-Kurs führt in die Arbeitsweise und Handhabung dieses freien Computer-Betriebssystems ein; im HTML-Kurs gibt es in fünf abgeschlossenen Kapiteln wertvolle Anleitungen für die Gestaltung von Internetseiten, in "WR-Plus" wird in 30 Lektionen virtuelle Buchführung gelehrt und mit vielen Aufgabenbeispielen zum Selbststudium motiviert. Das Besondere an der Virtuellen Schule ist, dass Schüler und Lehrer gemeinsam Kurse ausarbeiten und lehren. So werden die Kurse "Linux" und "WR-Plus" von den "Erfindern" des Projekts, den Schülern Christian Selig und Florian Löhlein, entwickelt. Auch für den HTML-Kurs zeichnet ein Schüler, Stefan Zapf, verantwortlich. Alle drei haben ihre Angebote bei der Präsentation am Donnerstag persönlich vorgestellt. Rudolf Schmitt freut sich über diese wegweisende Schüler-Initiative außerordentlich. Als Selig und Löhlein mit ihrer Idee zum Bürgernetzverein gekommen seien, "haben wir sofort Ja gesagt und uns auf das Wagnis eingelassen". Schmitt zitierte dazu einen Satz des Schriftstellers K. Marti: "Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, ,Wo kämen wir hin', und niemand ging, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge." Die Virtuelle Schule werde keinesfalls eine Konkurrenz zum traditionellen Unterricht sein und sich auch nicht als Medium für den Nachhilfeunterricht verstehen, betonte Schmitt. Sie werde aber Angebote bereithalten, die aus verschiedenen Gründen an den Schulen selbst nicht gemacht werden können. Dabei soll die Bereitschaft der Schüler gefördert werden, sich auf neue Lehr- und Lernformen einzulassen, um kreativ und innovativ zu werden. Schmitt kann sich auch vorstellen, dass die Virtuelle Schule für kranke Kinder, die verhindert sind, am normalen Unterricht teilzunehmen, eine Hilfe sein könnte. "Wir wissen, dass dieses Unterfangen eine Nummer zu groß für uns ist", fügte er an. Man habe mit personellen, finanziellen und technischen Problemen zu kämpfen. Dennoch müsse ein erster Schritt gewagt werden, in der Hoffnung, dass sich möglichst viele Lehrer und Schüler mit interessanten Kursangeboten beteiligen werden. Das Projekt eröffnet laut Schmitt auch die Chance für ein neues Verhältnis von Schülern und Lehrern, weil Teamarbeit erforderlich sei, die die Schüler stark in die Verantwortung einbinden werde. Die Vorstellung der Virtuellen Schule bot Prof. Dr. Otto K. Ferstl von der Universität Bamberg Gelegenheit, über den Sachstand zur Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) zu berichten. Er kündigte an, dass der Ministerpräsident die VHB am 13. Oktober bei der Präsentation der High-Tech-Offensive eines der herausragenden Projekte nennen werde. Für ganz Europa sei es einmalig, dass sich sämtliche Universitäten und Fachhochschulen eines Bundeslandes zu einem derartigen Projekt zusammenschließen. Die VHB werde, so kündigte Ferstl an, im Sommersemester 2000 mit fünf Fachbereichen, sogenannten schools, starten: Informatik, Ingenieurwesen, Medizin, Wirtschaftswissenschaften und mit einem Kurs, der den Erwerb von Schlüsselqualifikationen ermöglicht. Das Angebot der Virtuellen Schule ist ab sofort im Internet unter der Adresse http://www.virtuelle-schule.de abrufbar. |
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