Wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Deutsch
Justus- Liebig- Universität Gießen
Institut für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Gutachter: Dr. Karl. W. Bauer
Verfasser: Markus Obert
1998
Meine Arbeit "Internet für Grundschulkinder -
Bestandsaufnahme und fachdidaktische Perspektiven" soll versuchen,
das im deutschen Sprachraum noch wenig untersuchte Feld der
Internetnutzung durch Grundschulkinder zu erhellen.
Zum Zeitraum der Erstellung dieser Arbeit gibt es, bis auf wenige
Zeitschriftenartikel, noch kaum Literatur, die sich explizit mit
diesem Thema beschäftigt. Vor allem die außerschulische
Nutzung des Internets durch Kinder scheint noch nicht von Interesse
zu sein. Empirische Untersuchungen der Internetnutzung
beschäftigen sich zwar mit dem Online- Verhalten von
Jugendlichen, wie viele "Internetsurfer" jünger als 12 sind,
verschweigen sie aber meist. Wer sich aber über Suchmaschinen,
Kataloge oder per Nachfrage in einschlägigen Diskussionsforen
auf die Suche nach Angeboten für Kinder im Netz begibt, wird
schnell fündig. Da viele dieser Angebote auch eine Mitgestaltung
ermöglichen, finden sich dort auch deutliche Zeichen einer regen
Nutzung durch ihre (leider noch nicht quantifizierbare)
Anhängerschaft. Grund genug dieses Phänomen genauer zu
untersuchen.
Am Anfang meiner Arbeit steht eine Analyse der technischen
Möglichkeiten des Internets und seiner verschiedenen Dienste.
Dies soll besonders unter dem Blickwinkel "wie können Kinder
diese nutzen?" geschehen.
Im zweiten Hauptteil der Arbeit passe ich die in der
medienpädagogischen Auseinandersetzung mit lokalen
Multimediaprodukten entwickelten Bewertungsschemata an die
veränderten Voraussetzungen des Internet an und versuche sie auf
bestehende Internetangebote anzuwenden.
Die Auswahl der untersuchten Angebote will keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erheben. Sie soll vielmehr verdeutlichen, welche
typischen Elemente in ihnen zu finden sind und inwieweit die
Potentiale, welche das Internet für Kinder bietet, bereits
genutzt werden.
Bei der Entwicklung der fachdidaktischen Perspektiven (die sich aus
dem Hinzutreten des Internets zur Gruppe der "Neuen Medien" ergeben)
war ich ebenfalls darauf angewiesen, allgemein
medienpädagogische Grundsätze, Erfahrungen aus dem Einsatz
von Computern im Primarunterricht und aus dem Interneteinsatz bei
Jugendlichen auf die spezifischen Altersgruppe bzw. die konkrete
Problemstellung zu transformieren.
Durch diese Arbeit sollen vor allem folgende Fragen geklärt
werden.
Können Kinder das Internet nutzen und wenn ja wie?
Gibt es bereits spezielle Angebote für Kinder?
Wie kann man Internetangebote für Kinder bewerten?
Welche Merkmale haben typische Angebote für Kinder?
Wie werden diese von Kindern genutzt?
Sollte das Internet im Deutschunterricht der Primarstufe thematisiert
werden?
Kann und sollte das Internet im herkömmlichen Sprachunterricht
in der Grundschule eingesetzt werden?
Welche Konsequenzen ergeben sich durch das Internet für die
zukünftige Didaktik der deutschen Sprache im
Primarunterricht?
Ich hoffe dies wird mir in den nun folgenden Kapiteln
gelingen.
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Inhaltsverzeichnis
"Der Computer wird die Schule und ihren Auftrag verändern,
gleich ob sie sich auf ihn einläßt oder nicht. Sie wird
sich vermutlich um so mehr ändern, je weniger sie sich mit ihm
befaßt" (Hentig 1993, S. 34).
Mit diesem Satz leitet Hartmut von Hentig das Kapitel "Computer" in
seinem Buch "Die Schule neu denken" ein. Ihm war damals wohl noch
nicht bewußt, wie tiefgreifend die von ihm angesprochenen
Veränderungen sein würden. Denn damals steckte das World
Wide Web und mit ihm das Internet quasi noch in den Kinderschuhen,
zwei Einrichtungen, die wohl eine ähnliche Auswirkung auf die
Gesellschaft haben werden wie die Erfindung des Buchdrucks oder des
Telefons. Damals beschäftigten sich nur einige wenige engagierte
Lehrer mit der möglichen Nutzung von Mailboxen für die
pädagogische Arbeit.
Nur 5 Jahre später ist die Auseinandersetzung um die Frage
"Schulen ans Netz?" voll entbrannt. Von der Wirtschaft wie von
staatlicher Seite massiv gefördert, sind inzwischen eine
umfangreiche Bundesinitiative gleichen Namens sowie zahlreiche
Länderinitiativen und unzählige kleine Projekte entstanden,
die sich dieser Aufgabe verschrieben haben.
Dabei werden die Auswirkungen, die das Internet auf Schule und
Bildung haben wird, noch extrem unterschiedlich eingestuft.
Einige prophezeien, daß "das aus Information generierte Wissen
[...] in Zukunft prinzipiell für jeden, zu jeder Zeit
und an jedem Ort zugänglich sein" (Rüttgers) wird und
alternative Medienpädagogen sehen endlich die schon in den
siebziger Jahren angemahnte "Herstellung eines Kommunikationsnetzes"
(Hickethier, S. 136) in dem sich jedermann der "Medien zur eigenen
Artikulation" bedienen kann" (ebd.) in greifbarer Nähe. Die
Technikpessimisten verfallen dagegen wieder einmal in eine "Jetzt
geht die Welt zugrunde" (vgl. Faulstich) Stimmung.
Die Vorbehalte gegenüber dem Internet dürften vor allem
dadurch begründet sein, daß ein Zugang zu ihm nur durch
Computer möglich ist. Geräte, die nach Meinung einiger
nichts in der Schule und schon gar nicht in der Grundschule verloren
haben. "Bei welchem anderen Thema, das die Grundschule betraf, sahen
sich Pädagogen und Psychologen jemals einem solchen
Kreuzverhör ausgesetzt?" (Mitzlaff 1996, S. 10) klagt
beispielsweise Hartmut Mitzlaff in seinem "Handbuch Grundschule und
Computer". Dabei zeigen Erfahrungsberichte über den Einsatz von
Computern in der Grundschule, "welch großes Interesse
Grundschüler dem Computer entgegenbringen" (Arenhövel, S.
49). Grundschüler finden hiernach "ohne Schwierigkeiten Zugang
zu dieser neuen Technologie" (ebd.). Moderne Anwendungsprogramme sind
"durch ihre grafischen Benutzeroberflächen und die Maus-
Steuerung so bedienerfreundlich geworden, dass selbst kleine Kinder
schnell begreifen, welche Anwendung zu welchem Ergebnis führt"
(Büttner, S. 7). Computer überfordern die Kleinen
mitnichten.
Auch werden Kinder durch den Computereinsatz in der Grundschule
nicht automatisch auf dieses Gerät "konditioniert" (Hentig
1997) wie einige meinen. "Grundschüler erobern den Computer
rasch als ein situativ zu nutzendes Werkzeug, das in Klassen, die
bereits länger mit ihm arbeiten, längst nichts
Sensationelles mehr besitzt, sondern alltäglich geworden ist"
(Mitzlaff 1996, S. 26).
Die Frage, ob Kinder angemessen mit Computern umgehen können,
scheint durch die Erfahrungen der Grundschulen die sich mit dieser
Thematik befassen, bereits geklärt.
Doch werden sie auch mit dem Internet umgehen können? Und ist
dies pädagogisch und didaktisch überhaupt sinnvoll?
Zunächst ist zu erkunden, welche Möglichkeiten der Nutzung
das Internet den Kinder eröffnet, inwieweit sie bereits heute im
Netz aktiv sind, welche Entwicklungen sich wohl in Zukunft auf diesem
Sektor ergeben, ob und wenn ja wie das Internet im Primarunterricht
hilfreich sein kann.
Ignorieren darf die Grundschuldidaktik das Internet keinesfalls.
Besonders die Deutschdidaktik ist gefordert. Wird doch in der
aktuellen Diskussion um die Medienpädagogik immer deutlicher,
daß angesichts der "großen kulturellen
Veränderungen, in denen wir stehen, [...] [der
Deutschunterricht] diejenigen kommunikativen Formen bewußt
machen [muß], die das öffentliche und das private
Leben bestimmen und bewußtseinsprägend sind" (Erlinger, S.
9). Für das Internet gilt, wie bereits für die oft im
Unterricht unterschlagenen Medien Fernsehen und Computer:
"Wenn man also mit Recht den Nicht- Druckmedien einen wachsenden
Einfluß auf die kulturelle Alltagspraxis von Kindern und
Erwachsenen zuschreibt, wenn es ein wichtiges pädagogisches Ziel
der Grundschule ist, die Kinder mit ihren kulturellen und sozialen
Erfahrungen ernst zu nehmen und den Unterricht quer durch die
einzelnen Fächer so zu gestalten , daß sie darin ihre
Erfahrungen möglichst mit allen Sinnen thematisieren und
bearbeiten und dabei neue Erfahrungen machen können, dann ist
die regelmäßige Thematisierung von Medienerfahrungen vom
ersten Schuljahr an zwingend geboten. Und zwar nicht nur als (selten
stattfindende, häufig unverbindliche)
fächerübergreifende Projektarbeit, sondern als fester
Bestandteil des Faches Deutsch: als Literatur und Medienunterricht"
(Bauer 1998 c, S. 226).
Die Frage "Warum?" man sich mit dem Internet in der Deutschdidaktik
der Primarstufe befassen muß, scheint geklärt.
Um die Frage nach dem "Wie?" der Thematisierung zu lösen,
muß aber zunächst untersucht werden: Wie funktioniert das
Internet? Was sind die Anwendungsmöglichkeiten? Wie
unterscheiden sich diese von herkömmlichen Medien? Gibt es
bereits für Kinder spezielle Angebote? Wie kann man diese
bewerten? Was sind ihre besonderen Merkmale? Inwieweit gestalten
Kinder das Internet mit? Welche Einsatzmöglichkeiten bietet das
Internet im herkömmlichen Schulunterricht? Wie können sie
diesen fördern? Inwieweit verändert das Internet Schreiben
und Lesen? Welche Entwicklungen sind in Zukunft zu erwarten?
Im Kapitel 2 werde ich mich deshalb mit der Geschichte und den
technischen Grundlagen des Internets befassen. Dies ist nötig,
um Einblicke in die Potentiale und Gefahren, die sich hier für
Kinder und den Schulunterricht ergeben, zu erkennen. So ist es
beispielsweise nötig, die verschiedenen Internetdienste getrennt
zu betrachten, da ihre unterschiedlichen Aufgaben und technischen
Möglichkeiten sie für unterschiedliche Formen der
Kommunikation prädestinieren.
In Kapitel 3 gebe ich dann eine Bestandsaufnahme typischer
Internetangebote für Kinder, wie sie sich im Zeitraum August bis
September 1998 präsentieren. Ich versuche hier außerdem
Kategorien für die einzelnen Angebote zu entwickeln und einen
Bewertungskatalog aufzustellen. Außerdem werden Beiträge
von Schulen und einzelnen Kindern im Grundschulalter vorgestellt.
Im Kapitel 4 sollen dann die Perspektiven folgen, die das Internet
bereits heute für den Unterricht in der Primarstufe bietet und
jenen die sich aus einem weiteren Vordringen des Internets
ergeben.
Im Kapitel 5 gehe ich nochmals auf die wichtigsten Kritikpunkte an
der Nutzung des Internets in der Primarstufe ein und gebe ein
abschließendes Fazit.
Das Internet verdankt seine Existenz dem US-
Verteidigungsministerium. 1969 wurden verschiedene militärisch
genutzte Computer durch das ARPANET (Advanced Research Project Agency
Network) verbunden. Ziel war es ein Netzwerk zu schaffen, das auch
nach Zerstörung einzelner Knotenpunkte durch Feindeinwirkung den
Informationsaustausch zwischen verschiedenen Dienststellen
gewährleistet. Diese Konzeption hatte direkten Einfluß auf
die Funktionsweise des Netzes. Es wurde, anders als reguläre
Computernetze, nicht hierarchisch organisiert. Diese Grundstruktur
hat auch heute noch ihre Nachwirkungen. Daten im Internet werden
mittels des TCP/IP Protokolls übertragen. Dabei werden die zu
übermittelnden Daten in kleine Pakete zerlegt. Die einzelnen
Pakete werden auf dem momentan günstigsten Weg zum
Empfänger geschickt und dort wieder zusammengesetzt. Welchen Weg
die Dateien nehmen und über welche Rechner sie verschickt
werden, kann nicht vorhergesagt und kaum nachvollzogen werden. So es
ist es nur schwer möglich, bestimmte Inhalte aus dem Netz zu
filtern oder deren Einspeisung ins Netz zu verhindern. Dies hat
natürlich Konsequenzen, beispielsweise für den
Jugendschutz.
Neben dem Militär wurden später auch zunehmend
universitäre Forschungseinrichtungen an das Netzwerk
angeschlossen. In den achtziger Jahren wurde das National Science
Foundation Network (NFSNET) eingerichtet. 1983 spaltete sich das
Military Network (MILNET) vom Internet ab. Damit war zunächst
ein rein wissenschaftliches Netzwerk entstanden. Durch die
Einführung der Heim- und Personalcomputer konnten die Nutzer
zunehmend von zu Hause aus auf das Internet zugreifen. Es wurde von
nun an immer öfter für private Zwecke (Privatpost,
Hobbydiskussionsforen) genutzt.
1989 wurde am Europäischen Kernforschungszentrum in Genf (CERN:
Centre Européen de la Recherce Nucléaire) ein neuer
Internetdienst entwickelt. Das sogenannte World Wide Web (WWW)
ermöglichte es, Texte frei zugänglich abzulegen und diese
mit Texten auf anderen Computern des WWW zu verknüpfen. Hierzu
wurde HTML (Hypertext Markup Language) genutzt. Diese
Textbeschreibungssprache machte es sehr einfach, Bilder oder Verweise
auf andere Dokumente in den Text einzubinden. Mittels grafischer
Benutzeroberflächen zum Lesen von HTML-Texten (Browser) wurde es
sehr einfach auf HTML- Dokumente im WWW zuzugreifen und den
Verknüpfungen (Hyperlinks) zu wieder anderen Dokumenten zu
folgen. War das WWW eigentlich als universitäres Instrument zur
"Vernetzung" wissenschaftlicher Texte gedacht, so verhalf es nun dem
Internet endgültig zum Durchbruch bei der privaten Nutzung. Auch
Kindern ist es leicht möglich das WWW zu nutzen, da sich moderne
Browser sehr einfach bedienen lassen und WWW-Dokumente häufig
durch grafische Navigationselemente die Orientierung erleichtern.
Neben dem Internet existierten noch immer zahlreiche andere
Computernetze sowie Mailboxen. Zunehmend werden diese aber ins
Internet integriert. Ein Beispiel hierfür wären die
großen Online- Dienste wie T-Online, AOL oder Compuserve, die
ihren Mitgliedern den Zugriff auf das Internet ermöglichen oder
eigene Dienste vom World Wide Web aus zugänglich machen. Auch
viele Mailboxen sind heute über das Internet erreichbar.
Das Internet ist somit zu einem Instrument geworden, mit dem der
weltweite Austausch von Daten und Informationen in sehr kurzer Zeit
und sehr einfach möglich ist.
Der Zugriffs aufs Internet kann über verschiedene Wege
erfolgen.
Am einfachsten ist der Zugang dann, wenn man sich an einem Rechner
befindet, der bereits über ein lokales Netzwerk (LAN: Local Area
Network) mit dem Internet verbunden ist. Beispiele für solche
Netzwerke sind die Computernetze der Universitäten. Über
deren Leitungen können die Nutzer auf die Internetserver der
Hochschulrechenzentren zugreifen. Zwar ist hier ein sehr hoher
Aufwand zur Aufrechterhaltung der Netzstruktur nötig, dieser
Zugang hat aber einige Vorteile. So ist die Geschwindigkeit der
Datenübertragung höher, und es fallen auch keine
zeitabhängigen Gebühren an. Anders bei der Alternative: dem
Zugriff aufs Internet über das Telefonnetz.
Der Zugriff über das Telefonnetz auf das Internet erfolgt
mittels eines Modems (Modulator Demodulator), das akustische in
digitale Signale umwandelt und umgekehrt, oder mittels ISDN
(Integrated Services Digital Network). Ein Modem oder eine ISDN-
Karte ermöglichen es, einen handelsüblichen PC mit einem
Einwahlknoten zu verbinden und Daten aus dem Internet abzurufen oder
ins Internet einzuspeisen.
Einwahlknoten werden beispielsweise von den Hochschulrechenzentren
zur Verfügung gestellt. Nutzer sind hier
Universitätsangehörige oder Studierende.
Privatleute erhalten Zugang zum Internet durch Internetprovider, dies
sind Firmen, die Einwahlknoten gegen Entgelt zur Verfügung
stellen. Außerdem ermöglichen es die meisten großen
Online- Dienste ihren Kunden über das firmeneigene Netz auch auf
das Internet zuzugreifen. Es gibt auch Vereine, die Einwahlknoten
für ihre Mitglieder betreiben.
Der Anschluß von Schulen an das Internet wird durch viele
unterschiedliche Initiativen gefördert. Dementsprechend
divergieren auch die Möglichkeiten, wie eine Schule Zugang zum
Internet erlangen kann. Beispielsweise besteht seit August 1998 die
Möglichkeit, sich bundesweit zu einem einheitlichen Tarif von
0,07 Pfennig die Minute (von 9.00- 21.00 Uhr) in das deutsche
Forschungsnetz einzuwählen. Bis zum Jahr 2000 ist dieser
WINShuttle genannte Dienst des Deutschen Forschungsnetzes (DFN)
für Schulen kostenlos.
Hier kommen wir aber schon zu einem der größten
Hindernisse für den Internetzugang. Da in der Regel über
das Telefonnetz auf das Internet zugegriffen werden muß, fallen
Telefongebühren an. In einer Internet- Umfrage im Frühjahr
1998 gaben 74% der befragten Nutzer an, daß sie "zu hohe
Telefongebühren" für eines der größten Probleme
bei der Internetnutzung hielten (vgl. Fittkau&Maaß).
Besonders für Kinder und Jugendliche hat dies Konsequenzen, da
sie kaum die günstigen Nachttarife (ab 21.00 Uhr) zum
"Internetsurfen" nutzen können. Hinzu kommen zeitabhängige
oder Pauschalgebühren der Internetprovider oder Online- Dienste.
Der Zugang zum Internet verursacht somit nicht zu
unterschätzende Kosten. Ob sein Einsatz in der Schule oder in
der Freizeit der Kinder sinnvoll ist, wird von Eltern wie
Pädagogen deshalb doppelt kritisch betrachtet.
Will man verstehen, wie sich das Internet nutzen läßt, muß man sorgfältig die einzelnen Dienste auseinanderhalten, die es neben dem Basisdienst der Datenübertragung bietet. Angesprochen werden in dieser Arbeit: FTP, E-Mail, News, IRC, Telnet und WWW, da sie zu den heute am meisten gebrauchten Diensten gehören
FTP (File Transfer Protokoll) bedeutet
Dateiübertragungsprotokoll.
Dieses Protokoll ermöglicht den schnellen Austausch großer Dateien zwischen Computern mit unterschiedlichen Betriebssysteme. Der Benutzer kann mit Hilfe von FTP- Programmen auf einen FTP- Server zugreifen. Er kann dann Daten, die für ihn freigegeben sind, auf seinen Rechner laden.
FTP ermöglicht die Übertragung jeglicher Art von Daten,
welche in digitaler Form auf einem FTP- Server liegen. Es kann somit
der Verbreitung von Programmen, größeren Textdateien,
digitalen Videos etc. dienen.
Da FTP- Programme heute ähnlich einfach wie
Dateiverwaltungsprogramme grafisch orientierter Betriebssysteme zu
bedienen sind, ist deren Handhabung "kinderleicht". Man muß
lediglich die Adresse des anzuwählenden Servers oder den
Standort der gewünschten Datei eingeben und den sogenannten
Download (das Herunterladen) auf Knopfdruck starten. Häufig
findet man die Adressen von FTP- Dateien im WWW. Da moderne WWW-
Browser das FTP- Protokoll beherrschen, fällt dem Nutzer gar
nicht auf, daß er hier einen anderen Internetdienst nutzt.
Kinder könnten sich so beispielsweise mit kostenlosen Shareware-
Programmen oder digitalen Unterrichtsmaterialien von Schulservern
versorgen.
E-Mail (Electronic Mail) ist der Name für eine Art
elektronischer Post im Internet.
Mit Hilfe von E-Mail werden Nachrichten über das Internet
ausgetauscht. Die Post wird dabei vom Server des E-Mail Absenders an
den Mailserver des Empfängers weitergeleitet. Alle Teilnehmer
haben hierzu eine weltweit einmalige E-Mail Adresse. Greift ein
Nutzer auf seinen Mailserver zu, kann er seinen elektronischen
Postkasten öffnen und Nachrichten für sich auf seinen
Computer laden. An E-Mails können auch Dateien angehängt
werden, so daß sich dieser Dienst nicht nur für die
Übersendung von reinem Text eignet.
E-Mails können sehr leicht an mehrere Absender gleichzeitig
verschickt werden. Dies macht es möglich, diesen Dienst zur
schnellen Informationsübermittlung an große Gruppen zu
nutzen. Es ist möglich sogenannte Newsletter zu erstellen. Eine
Nachricht kann so als digitales Flugblatt an unzählige
Empfänger gehen.
Eine andere Form der digitalen Vervielfältigung von Nachrichten
stellen Mailinglisten dar. Wer sich einer solchen Liste
anschließt, wird in einen E-Mailverteiler aufgenommen. Dieser
Verteiler leitet eine Nachricht an eine bestimmte E-Mail- Adresse an
alle eingetragenen Benutzer weiter. Mittels dieser Mailinglisten
lassen sich so raum- und zeitunabhängig Diskussionen zu
einem bestimmten Thema führen. Benutzer mit ähnlichen
Interessen können ihre Meinungen austauschen und andere um Rat
fragen.
Die Vorteile von E-Mails gegenüber herkömmlichen Briefen
liegen vor allem in der hohen Zustellgeschwindigkeit und den
niedrigen Kosten. Der weltweite Versand dauert oft nur Sekunden und
auch die Telefongebühren für das Hochladen einer Nachricht
auf den Mailserver betragen nur Pfennige. Besonders wenn man mehrere
Empfänger gleichzeitig erreichen will, kommen diese Vorteile zum
Tragen.
Auch E-Mail Programme lassen sich heutzutage sehr einfach bedienen.
Einen Brief auf einem Computer zu tippen, sollte Kindern bei
entsprechender Übung keine größeren Probleme
bereiten. Sie könnten durch E-Mail Kontakt zu Kindern in anderen
Städten oder gar Ländern aufnehmen. Da der Versand von
E-Mails wenig kostet, sprechen keine hohen Portogebühren gegen
diese Form der Kommunikation. Da die Post außerdem sehr schnell
beim Empfänger ist, ist auch eine Rückantwort früher
möglich. Kinder erhalten so ein unmittelbareres Feedback auf
ihre Schreibtätigkeit.
E-Mails wären in der Schule überall dort einsetzbar, wo
auch heute schon Briefe geschrieben werden. Beispielsweise bei
Partnerschaften von Schulklassen. Hier können sie
herkömmliche Briefe ersetzen, den Austausch von Nachrichten
beschleunigen und zusätzlich Porto sparen.
Durch das Abonnement von Newslettern können sie sich über
Themen, welche sie interessieren, informieren.
Newsletter können auch im Unterricht erstellt werden. So lassen
sich Informationen, die im Unterricht gewonnen werden, aus der Schule
heraus tragen. Empfänger könnten beispielsweise
Arbeitsgruppen an anderen Schulen sein.
Die Nutzung von Mailinglisten kann es Kindern ermöglichen, mit
anderen in Kontakt zu treten. Sie können sich hier mitteilen,
mit anderen diskutieren oder um Rat fragen. Dadurch können sie
Erfahrungen mit zeit- und ortsunabhängiger Kommunikation machen.
Schriftliche Kommunikation kann somit als Erweiterung der (meist)
zeit- und ortsgebundenen mündlichen Kommunikation erfahren
werden.
News oder Newsgroups stellen digitale schwarze Bretter dar.
Das Usenet mit seinen Nachrichtenservern ist technisch und
organisatorisch betrachtet kein Bestandteil des Internet. Da sich
für die Nutzung durch Kinder hieraus aber keine wesentlichen
Konsequenzen ergeben, soll auf diese Besonderheit nicht weiter
eingegangen werden.
Newsgroups gleichen weltweiten Anschlagbrettern. Per E-Mail lassen
sich Nachrichten auf einem Newsserver, in einer der thematisch
gegliederten Newsgroups, ablegen. Der Newsserver leitet diese
Nachrichten an die anderen Server weiter. Dadurch wird
gewährleistet, daß eine Newsgroup weltweit die gleichen
Nachrichten enthält. Ein anderer Nutzer kann auf diese
Nachrichten antworten, indem er wiederum an seinen Newsserver eine
Antwort schickt, welche dieser ebenfalls weltweit verbreitet.
Das Lesen und Schreiben von News erfolgt mittels spezieller
Programme, sogenannter Newsreader oder durch Benutzung moderner
Browser.
Mehr als 10.000 Newsgroups existieren weltweit. Neue Newsgroups
werden durch ein festgelegtes Abstimmungsverfahren gegründet. So
kann man eine Newsgroup zu einem Thema gründen, welches man bei
den bisherigen Gruppen vermißt. Die Newsgroups sind
hierarchisch in die Themenfelder:
news.: Nachrichten
comp.: Computer
sci.: Wissenschaft
soc.: Politik und Kultur
rec.: Freizeit
talk.: kontroverse Diskussion
misc.: Verschiedenes
aufgegliedert. Unter der Rubrik "alt." ist es möglich sehr viel
einfacher neue Newsgroups zu gründen. Die "alt." (alternative)
Hierarchie unterliegt nicht den strengen Regeln anderer
Newsgroups.
Unter der Hierarchie "de." werden rein deutschsprachige Newsgroups
geführt. Aber auch in den anderen Hierarchien finden sich
Gruppen mit rein deutschsprachigen Beiträgen.
Die Beiträge der Nutzer fallen je nach Newsgroup sehr
unterschiedlich aus. Während in manchen eine sehr förmliche
Atmosphäre herrscht, werden vor allem in den alt.-Foren
zwanglose Diskussionen geführt. Die Beiträge ähneln
mehr mündlichen Äußerungen als schriftlichen
"Leserbriefen". Sogar Mimik wird teilweise imitiert. So werden
Sätze durch sogenannte Emoticons ergänzt. Beispiele
für Emoticons:
:-) lachendes Gesicht
:-( trauriges Gesicht
;-) Augenzwinkern
Diese Zeichenfolgen werden "lesbar", wenn man den Kopf um 90 Grad
nach links dreht.
Antworten auf Beiträge können entweder direkt an die
Newsgroup oder als E-Mail an den Verfasser geschickt werden.
Es ist auch möglich, Dateien in Newsgroups abzulegen und so
Bilder, Programme, Audioaufnahmen etc. einem breiten Publikum zur
Verfügung zu stellen.
Newsreader bzw. die Newsfunktionen moderner Browser sind aufgrund
ihrer grafischen Benutzeroberflächen sehr einfach zu bedienen.
Auch Kinder können durch Eingabe von Stichwörtern nach
Gruppen suchen, deren Thema für sie interessant klingt.
Zwar enthalten die meisten Newsgroups nur Nachrichten in englischer
Sprache, es existieren aber bereits etliche Gruppen, in denen
hauptsächlich deutschsprachige Artikel erscheinen.
Das Verfassen eines Beitrags zu einer Newsgroup unterscheidet sich
kaum vom Schreiben einer E-Mail. Kinder haben hier die einzigartige
Möglichkeit, mit ihren selbstverfaßten Texten ein sehr
großes, weltweites Publikum zu erreichen. Sie können hier
Schrift zur direkten Kommunikation mit Menschen nutzen, welche
ähnliche Interessen haben.
Die Leichtigkeit mit der Beiträge an Newsgroups gesendet werden
können, bereitet aber auch Probleme. So ist nicht
gewährleistet, daß eine Gruppe auch wirklich nur
thematisch relevante Nachrichten enthält. Besonders im Hinblick
auf den Jugendschutz bereitet dies Probleme. So versenden
beispielsweise die Anbieter von Telefonsex und Pornographie im WWW
häufig "Werbung" ungefragt an sämtliche Newsgroups.
Besonders in den alt.- Gruppen, in denen die Beiträge nicht
durch Moderatoren gefiltert werden, ist dies ein Ärgernis. Auch
nutzen manche User die scheinbare Anonymität unpersönlicher
E-Mail Adressen, um Beleidigungen oder sexuell anstößige
Beiträge zu verbreiten.
Da man sich alle Newsgroups auflisten lassen kann, können Kinder
auch ohne gezielte Suche danach auf Foren stoßen, welche nicht
altersgemäße Beiträge sexueller oder extremistischer
Natur enthalten.
An dieser Stelle soll nicht das Problem diskutiert werden ob es
pädagogisch sinnvoll ist Kinder vor solchem Material zu
schützen. Es soll lediglich darauf aufmerksam gemacht werden,
daß Kinder bei unkontrolliertem Zugang zum Usenet auf solche
Beiträge stoßen werden. Eltern und Pädagogen
müssen diese Tatsache in ihre Überlegungen einfließen
lassen.
Für den schulischen Einsatz eignen sich moderierte Newsgroups am
ehesten. Unter der Hierarchie schule. finden sich bereits zahlreiche
Gruppen zum Thema Schule, die jedoch noch in erster Linie zur
Kommunikation innerhalb der Lehrerschaft dienen.
IRC (Internet Relay Chat) ist ein "textbasierter synchroner Kommunikationsdienst" (Döring, S.314).
In einem sogenannten Chat ist es möglich fast gleichzeitig zu
kommunizieren. Gibt ein Teilnehmer per Tastatur Beiträge ein und
sendet sie an den Chat, können sie von allen anderen Teilnehmern
weltweit innerhalb von Sekundenbruchteilen gelesen werden.
Der Internet Relay Chat ist ein Dienst, in dem zahlreiche IRC- Server
weltweit die Daten dieser Gespräche austauschen. Hat ein
Benutzer die Verbindung zu einem IRC- Server hergestellt, wählt
er einen sogenannten Nickname (engl.: Spitzname). Der Nickname dient
der Kontaktaufnahme und Identifizierung durch andere Benutzer. Danach
kann der IRC- Nutzer verschiedenen Chats beitreten oder einen eigenen
Chat eröffnen. Hierzu werden verschiedene Channels (englisch:
Kanäle) geführt. Im IRC werden Tausende verschiedener
Channels gleichzeitig verwaltet. IRC ermöglicht zahlreiche
Optionen. So kann der Operator (im Regelfall der Nutzer, welcher
einen Kanal eröffnete) den Zugang zu einem Channel
beschränken, ein Thema im Channel vorgeben, Teilnehmer vom Kanal
ausschließen etc. IRC ermöglicht auch die direkte
Verbindung zwischen zwei Benutzern und das Austauschen von Dateien.
Außerdem ist es über sogenannte "Bots" (selbstlaufende
Programme) möglich vorgefertigte Texte zu verbreiten,
Kanäle dauerhaft zu öffnen usw.
Der Sprachgebrauch im IRC ist meist an die mündliche
Umgangssprache angelehnt. Mimik und Gestik der Face-to-Face
Kommunikation werden durch Emoticons ersetzt. Um die
Schreibgeschwindigkeit zu erhöhen, wird oft auf korrekte
Rechtschreibung verzichtet. Häufig gebrauchte Floskeln werden
durch Abkürzungen ersetzt.
Im IRC wird in den verschiedensten Sprachen kommuniziert. Am Namen
des Channels sowie an der dazugehörigen Themenbeschreibung kann
man meist erkennen, in welcher Sprache dort gechattet wird. Es gibt
zahlreiche Kanäle, in denen die Kommunikation nur in deutscher
Sprache erfolgt.
Die große Masse der Nutzer setzt IRC "als Freizeitmedium zum
Plaudern über belanglose Themen ein" (Fasching, S. 29). Aber
auch wissenschaftliche Diskussionen können über IRC
geführt werden. Vorteil ist hier, "automatisch eine
vollständiges Transkript der Sitzung erstellen" (Döring, S.
314) zu können.
Die Entwicklung einfach zu bedienender IRC- Programme
ermöglicht heute eine Nutzung, ohne Befehle auswendig lernen zu
müssen. So können Kinder auf Knopfdruck nach bestehenden
Channels suchen oder eigene eröffnen.
Der Sprachgebrauch im IRC ist für Neulinge zwar zunächst
"verwirrend" (Döring, S. 314). Dies hängt aber auch von der
Anzahl und der "Geübtheit" der Teilnehmer eines Channels ab.
Schreiben nur wenige Personen gleichzeitig und verzichten diese auf
die im IRC üblichen Akronyme, dürften auch Kinder mit noch
nicht perfekten Lesefähigkeiten die Möglichkeit haben,
einer "Unterhaltung" zu folgen.
Ähnlich dem Schreiben von E-Mails oder Beiträgen zu
Newsgroups können Kinder hier durch Schrift mit anderen
kommunizieren. Die Rückmeldung auf ihre Schrifteingaben erfolgen
jedoch noch viel schneller. Die mitteilende Funktion von Schrift kann
so in Echtzeit erfahren werden.
Schulische Einsätze von IRC wären denkbar, um
beispielsweise E-Mail Partnerschaften mit anderen Schulen lebendiger
werden zu lassen. Die Schüler könnten mit Kindern ihrer
Partnerklassen direkte "Gespräche" führen, was ansonsten
nur unter hohen Telefonkosten möglich wäre.
IRC hat aber durch seine Offenheit ähnlich wie Newsgroups den
Nachteil, daß einige Channels zu den "schmuddeligsten Ecken" im
Internet gehören. Auch hier ist es jederzeit möglich,
daß Kinder durch aufrufen von Listen der Kanäle auf Foren
stoßen in denen über sexuell anstößige oder
ähnlich potentiell "desorientierende" Themen geredet wird. Die
Tatsache, daß zwischen den Teilnehmern mancher Chats
pornographisches Bildmaterial ausgetauscht wird und so auch in die
Hände von Kindern gelangen kann, muß in pädagogische
Überlegungen zum Einsatz von IRC einbezogen werden.
Da viele Teilnehmer IRC als reines Freizeitvergnügen betrachten,
muß außerdem immer mit Störungen durch Nutzer
gerechnet werden, welche das Überfluten der Chats mit sinnlosen
Texten, das Beleidigen anderer Teilnehmer oder das unaufgeforderte
Zusenden anstößiger Bilder für besonders unterhaltsam
halten.
Telnet ermöglicht den direkten Zugriff auf einen entfernten Rechner.
Telnet stellt eine Verbindung zu einem entfernten Rechner her und ermöglicht es diesem Befehle zu erteilen, als hätte man lokalen Zugriff. Telnet bietet die Möglichkeit, "auf einem fremden Rechner Anwendungsprogramme zu nutzen, die auf einem eigenen Rechner nicht vorhanden oder nicht lauffähig sind" (Perrochon, S. 22). So können beispielsweise Datenbanken abgefragt werden, ohne die Software für die Abfrage auf dem eigenen Computer installieren zu müßen.
Neben dem Zugriff auf Datenbanken, beispielsweise auf
Bibliothekskataloge, dürfte die interessanteste
Nutzungsmöglichkeit für Telnet in den sogenannten MUDs
liegen. MUD (Multi User Dungeon) bedeutet wörtlich "Verlies
für mehrere Benutzer". Der Name stammt aus dem Englischen und
beruht darauf, daß MUDs bis heute hauptsächlich zur
Simulation von Fantasywelten genutzt wurden. MUDs sind "interaktive,
textbasierte Spielumgebungen" (Döring, S. 314). Benutzer eines
solchen MUDs erhalten vom Computer eine Beschreibung ihrer
"Umgebung". So lesen sie im Text beispielsweise, daß sie sich
in einem Raum mit einer Truhe und einer Tür nach Westen
befinden. Durch die Eingabe von Befehlen wie "gehe West" oder
"öffne Truhe" verändern sie ihre "Umgebung". Der Computer
gibt ihnen dann einen neuen Text mit der Beschreibung der durch die
Befehle ausgelösten "Geschehnisse" und dem neuen "Zustand" des
"Raumes", in dem sich der Nutzer befindet. Der besondere Reiz eines
solchen MUDs ist natürlich die Interaktion mit anderen
"Mitspielern" im gleichen MUD.
Der pädagogische und didaktische Einsatz von MUDs wird im anglo-
amerikanischen Raum schon länger erprobt (vgl. Döring, S.
315).
Das World Wide Web besteht aus unzähligen
Hypertextdokumenten, die auf WWW- Servern zugänglich und
untereinander durch sogenannte Hyperlinks miteinander verknüpft
sind.
Das WWW hat maßgeblich zum Erfolg des Internet beigetragen und
ist heute fast zum Synonym für das Internet geworden. Es stellt
auch eine "integrative Plattform" (Dobal, S. 105) für andere
Dienste dar. Im Rahmen dieser Arbeit wird diesem Teilbereich des
Internet deshalb besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Das World Wide Web funktioniert nach dem "Client- Server Modell"
(vgl. Hughes, S. 201). Die sogenannte Client- Software des Benutzers
baut über das Internet eine Verbindung zu einem Webserver auf
und kann von dort Dokumente anfordern. Diese sind in der HTML
(Hypertext Markup Language) geschrieben. HTML ist eine
Textbeschreibungssprache, die es ermöglicht, bestimmte Stellen
des Textes mit anderen Dokumenten zu verknüpfen. Moderne Formen
der WWW- Client- Software (genannt Browser) ermöglichen es
menügeführt HTML- Dokumente zu lesen. Verknüpfungen im
Text werden vom Browser durch farbige Darstellung bzw. Unterstreichen
gekennzeichnet. Durch einfachen Mausklick auf einen so markierten
Hyperlink ist es möglich, das verknüpfte Dokument
abzurufen.
Die Übertragung von Dokumenten aus dem World Wide Web wird durch
das Protokoll HTTP (Hyper Text Transfer Protocol) geregelt. Es
ermöglicht den Zugriff auf jedes freigegebene WWW- Dokument
weltweit. Hierfür wird jede Datei im World Wide Web mit einer
Adresse, einer sogenannten URL (Uniform Ressource Locator),
versehen.
Die Möglichkeiten, welche HTML in Verbindung mit modernen
Browsern bietet, gehen aber weit über das Verknüpfen mit
anderen HTML- Dokumenten hinaus. So können Grafiken in den Text
eingebunden werden. Browser sind durch zusätzliche Programme
sogenannte Plug-ins erweiterbar. Es ist dann beispielsweise
möglich Audio- oder Videodateien, die mit dem Dokument
verknüpft sind, direkt darzustellen.
Da moderne Browser meist auch über E-Mail- Programme oder
Newsreader verfügen, können auch diese Dienste gleichsam in
das WWW integriert werden. Im Dokument können so Textstellen
beispielsweise mit E-Mail Adressen verknüpft werden. Ein
Mausklick auf einen markierten Textteil ruft automatisch das E-Mail
Programm auf und der Nutzer kann eine E-Mail an die mit dem Text
verknüpfte Adresse schreiben.
HTML kann auch durch andere Computersprachen wie Java und Javascript
ergänzt werden und so zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten, die
früher Telnet oder IRC vorbehalten waren, im World Wide Web
ermöglichen.
Diese vielfältigen Optionen haben, zusammen mit der einfachen
Bedienbarkeit vom modernen Browsern, zur Popularität des WWW und
damit zum Durchbruch des Internet beigetragen.
Mit dem WWW zeichnet sich aber auch eine Veränderung ab, die
weitreichende Folgen für die Rezeption, Produktion und
Publikation von Texten haben wird. Dies liegt ebenfalls in seiner
Geschichte und Struktur begründet.
Das World Wide Web wurde 1989 am CERN in Genf entwickelt um "es als
effiziente Form des Informationssharings innerhalb der Organisation
zu verwenden" (Hughes, S. 200). Ziel war die Schaffung eines "Netzes
mit Informationsknoten, und nicht mit hierarchischen Bäumen und
geordneten Listen" (ebd.). Das Konzept des Hypertextes bot sich hier
an. Dadurch wurde es möglich, "einzelne, in sich abgeschlossene
Texte zu einem neuen Text (oder vielleicht wäre es besser von
einer Textwelt zu sprechen) zu verknüpfen" (Winter, S. 38). Da
die "Einfachheit und Effektivität von HTML" (Döring, S.318)
das Erstellen von Dokumenten für das WWW (auch Webseiten
genannt) sehr erleichtert, schwoll die Zahl der miteinander
verknüpften Dokumente schnell stark an. Wenn man das von Winter
benutzte Bild übernehmen will und es auf die vernetzten Seiten
des WWW überträgt, läßt sich das WWW auch als
ein einziger Text beziehungsweise eine einzige neue "Textwelt"
denken. Bedenkt man nun die gigantische Summe der einzelnen
Dokumente, die im WWW miteinander verknüpft sind,
Schätzungen sprechen von 320 Millionen Seiten im Frühjahr
1998 (vgl. Glave), und die Tatsache, daß diese Textwelt durch
Beiträge unzähliger Autoren ständig in
Veränderung begriffen ist, wird klar, daß das World Wide
Web neuartige Anforderungen an die Nutzer dieses
Kommunikationsmittels stellt.
Bei der Rezeption von WWW- Dokumenten hat der Benutzer verschiedene
Möglichkeiten. Er kann mit einem ihm schon bekannten Dokument
beginnen und sich anhand der Hyperlinks mit der Rezeption von anderen
Dokumenten fortfahren. Dieses Vorgehen ähnelt dem Suchen von
Informationen in herkömmlicher Literatur, bei dem sich der Leser
anhand von Literaturverweisen durch verschiedene Bücher und
Zeitschriften arbeitet. Der Vorteil des Internet liegt darin,
daß innerhalb von Sekunden auf das neue Dokument zugegriffen
werden kann.
Diese Erleichterung in der Beschaffung von Informationen stellt aber
auch neue Anforderungen an den Nutzer. Er muß stärker als
bei herkömmlichen Medien "Selektions- und
Prioritätskriterien entwickeln" (Döring, S. 323), wenn die
Rezeption der WWW- Dokumente Erkenntisgewinn bringen und nicht zu
einem ziellosen "Surfen" durch die Datenmengen werden soll.
Noch stärker wird die Selektionsfähigkeit gefordert, wenn
der User im Netz nach noch unbekannten Dokumenten sucht. Auch das ist
im World Wide Web anders als bei herkömmlichen Medien sehr
leicht möglich.
Einstiegspunkte können Kataloge, Suchmaschinen oder Linklisten
anderer Benutzer sein.
So gibt es im Netz kommerzielle, meist nur durch Werbung finanzierte,
Kataloge, die versuchen alle interessanten Webseiten zu erfassen, in
hierarchisch gegliederte Themenkomplexe einzuordnen und so den
Zugriff auf das Web zu erleichtern.
Neben diesen redaktionell betreuten Diensten gibt es Suchmaschinen.
Diese erstellen durch selbsttätig das Web absuchende Programme
einen Index aller Worte, die in sämtlichen WWW- Dokumenten
vorkommen. Der User kann dort, durch Eingabe von Stichworten, nach
Webseiten suchen, welche für ihn möglicherweise
interessante Informationen enthalten. Auch wenn diese Suchmaschinen,
wie neuere Untersuchungen zeigen, nur einen Bruchteil der Seiten im
Web erfassen (vgl. Glave), so wird der Nutzer meist mit einer
Fülle von möglichen Stellen überhäuft, an denen
er nach weiteren Informationen suchen kann.
Meist führt eine Beschränkung auf bereits bekannte
Informationsquellen eher zum Erfolg. Ein Einstiegspunkt wären
die bereits erwähnten Linklisten, in denen andere User oder
Institutionen bereits die Adressen wichtiger Informationsquellen im
Web zusammengetragen haben.
Die Bewertung der Qualität von gefundenen Informationen
muß ebenfalls ein großer Stellenwert beigemessen werden.
Da im World Wide Web alles publiziert werden kann, was der jeweilige
Autor für richtig und wichtig hält, fehlt oft eine
selektierende zweite Meinung. Anders als in den Printmedien sind
Netzdokumente oft nicht durch Verlage oder Redaktionen einer
Vorabrezension unterworfen. Dies, gepaart mit der Tatsache, daß
es manchen Webautoren an Sachwissen mangelt, führt dazu,
daß viele Webdokumente qualitativ nicht mit Druckerzeugnissen
mithalten können. Es sollte aber auch stets bewußt
bleiben, daß WWW- Dokumente den Leser meist nichts kosten.
Außerdem muß auch bei Printmedien ein Auge darauf
geworfen werden, wer Autor der Veröffentlichung ist, was aber
immer noch keinen endgültigen Aufschluß über die
Qualität des Textes gibt.
Daß es fast jedem, der Zugang zum Web hat, auch möglich
ist dort zu publizieren, macht das eigentlich Neue am World Wide Web
aus. So bieten fast alle Webseiten durch Nennung einer E-Mail-
Adresse die Möglichkeit, dem Autor ein direktes Feedback auf
seine Webseiten zu geben. Manche Seiten enthalten auch Foren oder
Gästebücher, auf denen Leser direkt Beiträge zu den
bestehenden Seiten schreiben können. Auch das Erstellen von
eigenen Webdokumenten ist sehr einfach. Viele
Textverarbeitungsprogramme ermöglichen es, am Computer
verfaßte Dokumente auch in HTML- Format auszugeben. Um ein
solches Dokument weltweit, rund um die Uhr zugänglich machen zu
können, benötigt der Nutzer Speicherplatz auf einem WWW
Server. Dieser wird meist vom eigenen Provider gestellt. Es gibt aber
auch zahlreiche Firmen, welche sogenannten "Webspace", zum Teil
kostenlos, zur Verfügung stellen. Durch die aktive Anmeldung bei
wichtigen Webkatalogen, Suchmaschinen und Linklisten kann man
außerdem dafür sorgen, daß Seiten auch von
interessierten Webnutzern gefunden werden.
Die Bedienung der zur WWW- Nutzung nötigen Browser ist
relativ einfach. Per Hand muß nur die Adresse der ersten
Startseite eingegeben werden. Verknüpfungen lassen sich per
Mausklick verfolgen. Über eine Navigationsleiste werden die
wichtigsten Funktionen, ebenfalls mausgesteuert, aktiviert. Probleme
sind bei der Bedienung der Software kaum zu erwarten.
Skeptisch könnten einen eher die Datenfluten stimmen, welche im
WWW potentiell abrufbar sind. Wie wir im vorherigen Abschnitt gesehen
haben, werden Erwachsene aber genauso neue Strategien zur
Informationsselektion erlernen müssen. Ob sich diese
Informationsvielfalt eher hemmend oder motivierend auf Kinder
auswirkt, wird davon abhängen, inwieweit diese Fähigkeiten
entwickelt werden können. Es wird außerdem darauf
ankommen, ob für Kinder interessante Angebote vorhanden sind.
Auch Kataloge, die Seiten für Kinder übersichtlich erfassen
und einen kindgerechten Zugang zum WWW ermöglichen, wären
hier hilfreich.
Material für die Kataloge könnte beispielsweise von den
Kindern selbst kommen. Kinder, die in der Lage sind ein
Textverarbeitungsprogramm zu bedienen, können auch HTML-
Dokumente erstellen. Auch das "Hochladen" einer Seite ins Netz ist
einfach zu bewerkstelligen, wenn man sich an die Anleitungen seines
Webspace- Providers hält.
Erstes Werk von Kindern könnte beispielsweise die eigene
Homepage sein. Dort könnten sie sich selbst darstellen,
über ihre Hobbys und Interessen informieren und, beispielsweise
durch Angabe der eigenen E-Mail- Adresse, in Verbindung mit
Gleichgesinnten treten. Diese Kontaktaufnahme könnte auch in
themenbezogenen Foren an anderer Stelle im WWW erfolgen.
Das World Wide Web ermöglicht aber nicht nur kindgerechte
Betätigungen im Netz. Auch nicht für Kinder geeignete
Angebote, welche die Bundesprüfstelle für
jugendgefährdende Schriften als "desorientierend" bezeichnen
würde und bezeichnet, sind durch das Web zugänglich. Anders
als bei Newsgroups wird es hier aber kaum vorkommen, daß Kinder
zufällig auf jugendgefährdende Inhalte stoßen. Klar
ist jedoch, daß jedermann früher oder später an
Pornographie kommt, wenn er beispielsweise den Suchbegriff "Porno" in
eine Suchmaschine eingibt.
Um Kinder an solchen Zugriffen zu hindern sind, vor allem in den USA,
spezielle Softwareprogramme entwickelt worden. Diese arbeiten mit
einer schwarzen Liste von jugendgefährdenden WWW- Seiten und
verhindern den Zugriff auf diese. Zum anderen werden nicht indizierte
Seiten vor der Darstellung am Bildschirm auf
Schlüsselwörter hin untersucht, die auf pornographischen
oder extremistischen Inhalt hinweisen. Doch auch diese Programme sind
nur ein "Hindernis, aber keine echte Sperre" (Schmidt, S. 332).
Auch hier möchte ich nicht in die Debatte über den Sinn und
Unsinn pädagogischer Zensur einsteigen. Klar ist, daß
Kinder das WWW nutzen könnten, um "unanständige" Seiten zu
suchen. Klar ist aber auch: "Wer ohne Hintergedanken durchs Web
surft, kann sich jahrelang beschäftigen, ohne auch nur einen
nackten Busen zu Gesicht zu bekommen." (ebd.)
Das Internet ist schwer einzuordnen. Die bisherigen "Theorien und
Modelle auf die neuen Medien anzuwenden" erweist sich als schwierig
(Dobal, S. 106). Besonders die Frage Massenmedium oder nicht, und ob
die Kommunikation im Internet privat oder öffentlich,
gegenseitig oder einseitig sei, bereitet Kopfzerbrechen. Auch eine
Aufteilung der Betrachtungsperspektiven auf die verschiedenen Dienste
des Internet schafft hier wenig Abhilfe. So kann Kommunikation per
E-Mail eben nicht nur "privat" und "einseitig" (Fasching, S.
55) sein. Massenhaft an beliebige Adressen verschickte Werbemails
haben wohl eher öffentlichen Charakter und sind zudem eine
einseitige Form der Kommunikation, da die Absenderadresse in den
seltensten Fällen auf eine reale E-Mail- Adresse hinweist. Die
Homepage im WWW kann ebenso von der "öffentlich, einseitigen"
(ebd.) Kommunikation zum Forum für zweiseitig, private
Kommunikation werden, wenn sich auf ihr ein passwortgeschütztes
Pinboard befindet.
Im Internet versagen diese Kategorien.
Auch die Frage, ob das World Wide Web ein Massenmedium ist oder
nicht, ist nicht befriedigend zu beantworten. Sie ist letztlich auch
unergiebig. Die technische Gleichsetzung durch den HTML- Standard und
die gleichmäßige Erreichbarkeit aller Dokumente im WWW
durch HTTP und URL machen jede einzelne Webseite potentiell zu einem
Informationsträger, der dieselbe Reichweite haben kann wie die
Titelseite einer Tageszeitung oder eine Fernsehausstrahlung zur
Hauptsendezeit. Trotzdem werden Seiten mit hohen Besucherzahlen immer
eine andere Wirkung haben, eine die eher den Wirkungen der
Massenmedien zu vergleichen ist, als eine Homepage die nur von den
Freunden des Erstellers besucht wird, hier läge der Vergleich
mit der privaten Kommunikation durch Briefe näher.
Deutlich ist aber, daß das Internet sehr viel stärker zur
Aktivität auffordert als die alten Massenmedien. Jeder
Empfänger von Informationen im Internet kann auch zum Sender
werden. Wer zur Diskussion um ein bestimmtes Thema beitragen will,
kann Artikel an einschlägige Newsgroups oder Foren im WWW
schreiben oder eine Webseite erstellen. Gerade für Kinder
dürfte diese Möglichkeit, anders als bei Fernsehen und
Printmedien, selbst gestaltend tätig werden zu können,
besonderen Zuspruch finden.
Multimediaprogramme auf lokalen Speichermedien sind ebenfalls von
Angeboten im Internet zu unterscheiden. Zwar gibt es auch WWW-
Seiten, die lediglich aus nur untereinander verknüpften Dateien
bestehen. Aber dadurch, daß sie im World Wide Web stehen, ist
eine Verknüpfung von außerhalb mit ihnen möglich.
Somit werden neue Formen der Auseinandersetzung mit den Inhalten
eröffnet, mit denen der Benutzer vorher alleingelassen war. Auch
verzichten nur die wenigsten Webangebote auf eine Verbindung per
Hyperlink zu anderen Inhalten im WWW.
Das Internet erweitert herkömmliche Kommunikationsformen. Es
ermöglicht den Austausch von Informationen ohne die
Einschränkungen "sozialer und geographischer Barrieren"
(Döring, S. 324). Anders als bei den alten Massenmedien ist ein
Aufbrechen des starren Sender- Empfänger Schemas
möglich.
Ob diese Potentiale bereits genutzt werden und ob auch für
Kinder Angebote bestehen, welche für den nötigen
finanziellen und zeitlichen Aufwand, den der Internetzugang mit sich
bringt, entschädigen, soll im nachfolgenden Kapitel untersucht
werden.
Im vorangegangen Kapitel wurden verschiedene Dienste des Internet
dargestellt. Es wurden auch die zahlreichen
Anwendungsmöglichkeiten skizziert, die sich Kindern bieten. Ob
diese Optionen auch genutzt werden, soll nun untersucht werden.
Hierbei wird das Hauptaugenmerk auf Angeboten des World Wide Web
liegen. Zum einen sind hier die Initiativen für Kinder
zahlreicher, was an der einfachen Zugänglichkeit dieses Dienstes
liegt. Zum anderen sind WWW Angebote wesentlich leichter
analysierbar, da die Seiten meist statisch vorliegen und man die
Kommunikation im Angebot jederzeit erfassen kann.
Zunächst einmal ist es nötig gewisse Grundforderungen zu
entwerfen, die an Internetangebote für Kinder gestellt werden
können. Vorlagen für einen solchen Forderungskatalog
könnten beispielsweise Kriterien für lokale
Multimediaanwendungen sein, da Multimediaangebote für Kinder
bereits längere Zeit in der Medienpädagogik diskutiert
wurden.
Zu nennen wäre hier beispielsweise die Arbeit von Horst
Heidtmann: "Kinder- und Jugendliteratur multimedial und interaktiv",
in der er bereits 1996 einen solchen entworfen hat. Diese
Anforderungen an Multimedia müssen selbstverständlich an
die Möglichkeiten des Internet angepaßt werden. Hilfreich
sind beispielsweise Gestaltungskriterien, an denen professionelle
Webdesigner ihre Werke messen.
Kinder beteiligen sich aber auch aktiv an der Gestaltung des
Internet. Wieweit dieser Prozeß schon fortgeschritten ist, soll
dort untersucht werden, wo Kindern die Mitarbeit an von Erwachsenen
gemachten Internetprojekten ermöglicht wird. Vielleicht finden
sich aber auch schon völlig eigenständige Beiträge von
Grundschulkindern im Internet.
Erwachsene entwerfen aus den verschiedensten Gründen Angebote für Kinder, manche mit kommerziellen Hintergedanken (vor allem die USA sind hier Vorreiter), andere mit (beruflichen oder privaten) pädagogischen Absichten. Sollen diese Angebote bewertet werden, muß man sich immer vor Augen halten, daß fast alle von ihnen kostenlos sind. Der Zugang zum Internet ist aber mit Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Deshalb müssen auch sie sich die Frage gefallen lassen ob sie die Möglichkeiten, welche das Internet bietet, nutzen und ob sie pädagogisch sinnvoll sind.
Horst Heidtmann gliedert die "Kriterien zur Beurteilung von
Multimediaprodukten" (Heidtmann, S. 44- 48) unter folgende
Punkte:
"Verpackung/ Cover/ Hülle" (Heidtmann, S. 44)
"Gattung/ Kategorie" (Heidtmann, S. 45)
"Zielgruppe" (ebd.)
"Stoffgrundlage" (ebd.)
"Inhalt" (ebd.)
"Inhaltsgestaltung" (Heidtmann, S. 46)
"Didaktisches Konzept" (ebd.)
"Kommunikationsdesign" (Heidtmann S. 47)
"Multimediale Aspekte" (ebd.)
"Technische Aspekte" (ebd.)
"Gesamtbewertung" (Heidtmann, S. 48).
Mit gewissen Einschränkungen eignen sich diese Kategorien auch
für die Bewertung von Angeboten im WWW, sogenannten Websites.
Teilweise muß aber das Betrachtungsfeld auf im Web übliche
Gestaltungselemente verlagert werden. Da WWW- Angebote in der Regel
kostenlos abgerufen werden können, sind sie oft durch Werbung
finanziert. Auch der Einfluß solcher Werbung auf das Angebot
muß untersucht werden.
Überträgt man den Katalog von Heidtmann auf das WWW,
könnte man eine Beurteilung anhand der nachfolgenden Kriterien
vornehmen:
Ähnlich wie multimediale CD-ROMs als erstes nach ihrer
Hülle bzw. Verpackung beurteilt werden, gibt es auch im WWW ein
solches Kriterium. Zwar muß ein WWW- Angebot nicht wie ein
Software- Programm gekauft werden, aber auch hier entscheidet oft der
erste Eindruck über die weitere Nutzung. Besonders wenn Seiten
über Suchmaschinen gesucht werden, wird der User
zwangsläufig mit vielen irrelevanten Angeboten konfrontiert, die
zufällig das gesuchte Stichwort enthalten. Da im Internet,
aufgrund der Gebühren, Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Geld
ist, wird ein Benutzer bei einer nicht ansprechenden Startseite meist
wieder kehrt machen und das Angebot nicht weiter unter die Lupe
nehmen. Auch eine "suchmaschinengerechte" Gestaltung der
Eingangsseite erleichtert den Zugang zu einer Website. Fragen, die an
die Eingansseite gestellt werden könnten, wären:
Hat die Eingangsseite einen Informationswert?
Findet sich eine Inhaltsangabe?
Wird die Zielgruppe des Angebots genannt?
Wird darauf hingeweisen, daß zur Darstellung der Seiten
eventuell besondere Plug- Ins oder Browserversionen nötig
sind?
Ist die Seite "suchmaschinengerecht" gestaltet? Finden sich den
Inhalt beschreibende Schlüsselbegriffe weit oben im Text oder in
der Titelleiste? Sind relevante Schlagwörter durch sogenannte
Meta- Tags in den HTML- Code eingebettet? (vgl. Freiburg)
Steht eine Kurzzusammenfassung am Beginn der Seite? Weist der Text
der Titelleiste auf die Thematik der Website hin? (dies sind meist
die einzigen Angaben, die eine Suchmaschine nach Suchanfragen
ausgibt)
Ermöglicht die Startseite einen individuellen Zugriff auf Teile
der Website?
Ähnlich Multimediaprogrammen lassen sich auch bei
Internetseiten bestimmte Grundtypen erkennen. Diese kann man in
folgende Untergruppen einteilen.
Hierzu gehören Suchmaschinen, Kataloge, Linklisten oder
Hotlinks.
Während "echte" Suchmaschinen das World Wide Web nach bestimmten
Schlagwörtern absuchen können, werden Kataloge und
Linklisten von Redakteuren oder engagierten Einzelpersonen
zusammengestellt. Gemeinsam ist diesen Formen von WWW- Seiten,
daß sie versuchen das Web für andere zu erschließen
und ihnen einen schnelleren Zugriff auf dessen Angebote zu
ermöglichen.
Foren erlauben die Kommunikation zwischen Nutzern der Website.
Meist geschieht dies durch sogenannte Pinboards. Dort wird den
Benutzern die Möglichkeit gegeben, Nachrichten zu schreiben und
Mitteilungen von anderen Usern zu lesen.
Chats können nicht nur im IRC, sondern auch im WWW
stattfinden. Hierzu werden HTML erweiternde Sprachen wie
beispielsweise Java genutzt. Dies ermöglicht "Gespräche"
per Tastatur.
Communities (englisch: Gemeinden, Gemeinschaften) geben den
Nutzern die Möglichkeit das Angebot mitzugestalten. Dies kann
durch Bereitstellen von Speicherplatz für eine Homepage oder
menügeführte Gestaltungsmöglichkeiten von Teilen der
Website geschehen. Meist werden die einzelnen Bereiche einer solchen
Community nach Themen unterteilt.
Datenbanken sammeln Dokumente oder Daten und machen diese
über Menüs und Suchfunktionen zugänglich.
Hypertext gibt dem Nutzer die Möglichkeit individuelle
Lernwege zu gehen. Hypertext- Lernumgebungen im Web machen von dieser
Möglichkeit mehr oder weniger geschickt Gebrauch.
Diese enthalten Dokumente zu speziellen Themen. Eine Interaktion
ist meist nicht möglich.
Fast alle Angebote im World Wide Web enthalten verschiedene Elemente dieser Grundtypen. So enthalten die meisten Seiten meist auch eine umfangreiche Sammlung von Hotlinks. Jedoch dominieren fast immer eine oder zwei Grundtypen dieser Kategorien eine Website, sei es aufgrund Masse oder sei es weil sie besonders gut gelungen sind.
An welche Zielgruppe richtet sich die Website?
Wird Rücksicht auf die kognitive Fähigkeiten der Zielgruppe
genommen?
Werden Vorerfahrungen mit dem Internet vorausgesetzt? Werden
Navigationselemente und Fachbegriffe erklärt, auch wenn sie
"erfahrenen" Internetnutzern bekannt sein sollten?
Ist der Sprachgebrauch altersgemäß?
Bezieht sich die Website auf andere Medien? Wird daraus Material
übernommen?
Sind zur Nutzung des Angebots oder zum Verständnis der
behandelten Inhalte andere Medien nötig?
Ist das Angebot speziell fürs Internet entwickelt worden oder
wurden andere Medien (Zeitschriften, lokale Multimediaprogramme)
einfach ins Internet übertragen?
Bezieht sich die Website auf kommerzielle Produkte?
Entspricht der Inhalt Wünschen und Bedürfnissen von
Kindern?
Bietet der Inhalt positive Identifikationsfiguren für
Mädchen und Jungen?
Knüpft der Inhalt an die Erfahrungswelt von Kindern an?
Ist der Inhalt nach dem neuesten Forschungsstand sachlich
richtig?
Werden Fragen möglichst vielschichtig beantwortet?
Bedient das Angebot Vorurteile wie beispielsweise
Rollenklischees?
Werden fertige Lösungen präsentiert oder wird zu
Kreativität und Diskussion angeregt?
Lohnt sich ein mehrmaliger Besuch der Seite? Werden
regelmäßig neue Beiträge auf der Seite
veröffentlicht oder verändert sich diese durch
Beiträge der Nutzer?
Geht es im Inhalt um die Bewerbung von Produkten?
Entspricht die inhaltliche Gestaltung den Bedürfnissen der
anvisierten Zielgruppe?
Führen Identifikationsfiguren durch das Angebot und erleichtern
Grundschulkindern so Navigation und Rezeption?
Werden Geräuscheffekte eingesetzt?
Haben die Seiten Unterhaltungswert und erleichtern sie so die
Rezeption?
Ist die Website in überschaubare Teile gegliedert, um Kinder
nicht zu überfordern?
Sind die Gestaltungelemente inhaltsgerecht differenziert oder werden
Standardschablonen eingesetzt?
Ist ein didaktisches Konzept hinter der Website erkennbar?
Wird eine individuelle Navigation durch die einzelnen Teile
ermöglicht?
Werden differenzierte Angebote entsprechend den Vorkenntnissen oder
der unterschiedlichen kognitiven Leistungsfähigkeit
verschiedener Kinder gemacht?
Ist die Struktur des Materials sinnvoll?
Motiviert das Angebot zum entdeckenden Lernen und bietet es auch die
Möglichkeit in anderen WWW- Seiten weiter zu arbeiten?
Fördert die Website die Kommunikation und Kooperation zwischen
Kindern?
Ist die Interaktion mit anderen Nutzern möglich?
Können die Seiten mitgestaltet werden?
Ist die Nutzung des und die Navigation innerhalb des Angebots
selbsterklärend oder muß oft auf Hilfstexte
zurückgegriffen werden?
Fördert die Website die Medienkompetenz der Kinder?
Werden im HTML- Code Vorgaben zur Schrift gemacht? Dienen diese
Veränderungen der Lesbarkeit der Schrift oder der Markierung von
Textteilen mit unterschiedlicher Funktion?
Ist die Schrift gut lesbar? Hebt sie sich vom Hintergrund ab? Gilt
dies für alle möglichen Auflösungen und
Farbpaletten?
Sind Hilfetexte und Anweisungen verständlich und
altersgerecht?
Erschließen sich die Funktionen von graphische
Navigationselemente auf den ersten Blick?
Ist die Größe der Texte pro Seite der angesprochenen
Altersstufe angemessen?
Ist die Navigationsstruktur übersichtlich und angemessen? Ist
eine Navigation in den Dokumenten durch Elemente auf den Seiten
möglich oder müssen die Navigationselemente des Browsers
verwendet werden?
Werden Frames sinnvoll eingesetzt? Erleichtern sie die Orientierung?
Erschweren sie eventuell die Lesbarkeit anderer Frames bei niedrigen
Bildschirmauflösungen?
Werden Hyperlinks inflationär, gar nicht oder sinnvoll
eingesetzt?
Findet sich ein Index der gesamten Website?
Ermöglicht die Site durch Suchfunktionen einen gezielten Zugriff
auf einzelne Dokumente?
Werden Text-, Grafik-, Audio- und Videoelemente sinnvoll und den
kognitiven Fähigkeiten der Altersgruppe entsprechend
eingesetzt?
Wird das Herunterladen, Drucken oder sonstiges Weiterverarbeiten von
Dokumenten erleichtert? Sind Dokumente in einem ihrem Inhalt
angemessenen Format abgelegt? Liegen umfangreiche Dateien in einem
gepackten Format vor?
Ist die Website kompatibel zu allen gängigen Browsern oder
ist deren Darstellung nur mit neuesten Versionen oder den Programmen
einer bestimmten Firma möglich? Gibt es eine einfachere Version
der Seite für nicht kompatible Browser?
Werden zusätzliche Programme oder Plug- Ins benötigt? Sind
dies weitverbreitete Standardprogramme oder "Exoten"? Ist der Einsatz
dieser Software sinnvoll oder dient er nur der Effekthascherei? Wird
der Bezug der zur Darstellung nötigen Software von der Website
aus möglich gemacht? Sind die genannten Programme für alle
gängigen Betriebssysteme erhältlich? Ist die Seite ohne
diese Programme zumindest teilweise nutzbar?
Ist die Website für Nutzer zugänglich, deren Browser nicht
über Funktionen wie Java, Javascript, Cookies, Darstellung von
Grafiken, etc. verfügen oder die diese deaktiviert haben? Werden
die genannten Sprachen und Funktionen sinnvoll oder bloß zum
Erzielen von nebensächlichen Effekten eingesetzt?
Sind Hyperlinks in Grafiken und Texten als solche erkennbar? Werden
Grafiken die üblicherweise für Hyperlinks verwendet werden
nicht als solche gebraucht oder verwirren die Autoren Nutzer durch
unnötige Markierung nicht verknüpfter Textteile
(Unterstreichen, farbiges Hervorheben)?
Müssen zur Nutzung Texte oder Befehle eingegeben werden, die
für Kinder schwer nachvollziehbar sind?
Sind Grafiken und Bilder in allen möglichen Farbpaletten und
Auflösungen erkennbar? Sind sie auch auf kleinen Bildschirmen
komplett darstellbar?
Sind die verwendeten Dateien klein genug, um schnell übertragen
werden zu können? Werden Texte unnötigerweise als Grafiken
dargestellt, was zu größerem Datenumfang und längeren
Übertragungszeiten führt?
Befinden sich die Seiten auf einem stabilen Server? Stellen sich zu
bestimmten Zeiten überlange Übertragungszeiten ein?
Kommt es zu Fehlermeldungen bei der Darstellung der Seite?
Verursachen Fehler im Code der Seite Darstellungsprobleme?
Ist das Angebot als Website sinnvoll?
Werden die Potentiale des Internet vom Angebot genutzt? Bietet sein
Standort im WWW Vorteile, welche über den der weltweiten
Zugänglichkeit hinausgehen, oder wäre eine
Veröffentlichung als Print- oder lokales Multimedium
sinnvoller?
Die Beurteilung von WWW und Multimedieangeboten ist durchaus
ähnlich. Man muß allerdings Abstriche bei der
"Multimedialität" von Websites machen, da diese eine höhere
Datenmenge mit sich bringt und somit die Übertragungszeiten der
Seiten erhöht. Außerdem sind zur Video- und
Audiodarstellung im WWW meist besondere Programme nötig, die
nicht jeder Nutzer installiert hat.
Zusätzlich muß darauf Wert gelegt werden, das Webseiten
immer auch ihre Eigenschaft als Teil eines großen Netzes nutzen
sollten. Durch die Verwendung von Hyperlinks oder den Einbau von
Interaktionsmöglichkeiten, die einen selbstbestimmten Zugang der
Kinder zu anderen Angeboten oder die Kommunikation zwischen den
Nutzern ermöglichen, könnte dies umgesetzt werden.
Der skizzierte Kriterienkatalog eignet sich natürlich auch
für die Bewertung von durch Kinder erstellten Webseiten. Gerade
wenn dies im Unterricht geschehen sollte, lassen sich hier
Anhaltspunkte finden wie eine in der Schule gestaltete Homepage
für das Web optimiert werden kann.
In den USA scheinen auch schon Kinder für kommerzielle Internetanbieter eine interessante Zielgruppe zu sein. So gibt es mit Yahooligans einen Ableger des bekannten WWW- Katalogs Yahoo!. Yahooligans richtet sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche. Solche Kataloge erfordern einen hohen technischen und redaktionellen Aufwand. Deshalb verwundert es nicht, daß, anders als beim "erwachsenen" Yahoo!, eine deutsche Ausgabe noch fehlt. Wünschenswert wäre ein solches Angebot. Denn gerade für Kinder ist es schwierig mit konventionellen Suchmaschinen oder Katalogen nach Informationen oder interessanten Seiten zu suchen. Zu viele rein für Erwachsene geschriebene Seiten, die schwer verständlich sind, müßten durchsucht werden, um an etwas für die eigene Altersstufe angemessenes heranzukommen. Aber auch im deutschsprachigen Raum gibt es bereits eine Einstiegshilfe ins Netz. Diese sollen nun vorgestellt und mit Hilfe der oben genannten Kriterien bewertet werden.
"Die Blinde Kuh ist ein nicht-kommerzielles Gemeinschaftsprojekt
von Birgit Bachmann und Stefan R. Müller aus Hamburg. Diese
Suchmaschine ist nur eine Nebenbeschäftigung, wir beide sind
vollzeit berufstätig." (Bachmann a). Diese Erläuterung der
Autoren des Angebots überrascht. Wird hier doch der Versuch
unternommen, alle Seiten zu erfassen "die für Kinder
interessant" (Bachmann b) sind. Ein ziemlich arbeitsaufwendiges
Unterfangen. Vor allem dann, wenn man beachtet, daß es sich bei
der Blinden Kuh nicht um eine "echte" Suchmaschine, sondern um einen
von Birgit Bachmann persönlich betreuten Katalog handelt. Dieser
ist jedoch nicht hierarchisch gegliedert, die erfaßten Seiten
sind vielmehr über eine Suchfunktion erreichbar.
Auf der Eingangsseite ist direkt die Suchfunktion zu finden. Eine
Hilfefunktion sowie ein durch Obergruppen unterteiltes Verzeichnis
der erfaßten Seiten sind von der Startseite aus erreichbar. Ein
aktueller Surftip sorgt für regelmäßiger Abwechslung.
Leider ist aus der Titelleiste oder aus dem Text heraus die Funktion
der Blinden Kuh nicht erkenntlich. Für Suchmaschinen- Roboter
sind aber Schlüsselwörter wie "Suchen, Finden,
Kinder" angegeben
Die Blinde Kuh richtet sich an Kinder ohne Festlegung auf eine
spezielle Altersstufe. Natürlich können auch Erwachsene,
welche nach Seiten für Kinder suchen, diesen Service nutzen. Auf
der Hilfeseite wird anhand anschaulicher Beispiele erklärt wie
die Suche mit Schlagwörtern funktioniert. Die Sprache ist auch
für Kinder im Grundschulalter verständlich.
Die Idee hinter der Blinden Kuh, alle interessanten Seiten
für Kinder schnell und unkompliziert erreichbar zu machen, kann
wohl bloß im WWW verwirklicht werden. Es handelt sich somit um
ein rein webbasiertes Angebot.
Da die Blinde Kuh lediglich die Adressen von anderen Seiten
sammelt und diese kurz beschreibt, gibt es kaum eigenen Inhalt. Auch
sind die erfaßten Seiten zu umfangreich, um alle zu
überblicken. Stichproben zeigen aber, daß offensichtlich
nur Seiten verknüpft sind, die auch für Kinder einen
gewissen Nutzwert haben oder die sich explizit an Kinder richten. Da
die Links ständig gepflegt werden und das Spektrum der
erfaßten Seiten sehr weit ist, lohnt sich ein
regelmäßiger Besuch der Seite. Seiten mit Werbung werden
nicht generell aus der Suchmaschine ausgeschlossen, sie müssen
aber darüber hinausgehende Inhalte haben.
Der "Inhalt" der Blinden Kuh dürfte informationshungrige
Kinder voll befriedigen. Hier findet sich zu fast jedem Thema eine
Seite.
Identifikationsfiguren, unterhaltende Elemente, Audioelemente oder
sonstiges Beiwerk fehlen.
Der Zugang zu den Angeboten ist denkbar einfach. Es muß
lediglich das gesuchte Schlagwort eingegeben werden und die Suche
beginnt per Mausklick. Die Verfeinerung der Suche erfolgt über
ein leicht zu bedienendes Menü.
Die Blinde Kuh ermöglicht einen selbstbestimmten Zugriff der
Kinder auf die verknüpften Angebote. Das Material wird dadurch
eingeschränkt, daß nur für Erwachsene nutzbare Seiten
ausgeklammert werden. Ansonsten wird keine Hierarchisierung oder eine
Selektierung der Inhalte vorgenommen. Es bleibt den Kindern
überlassen sich "ihre" Seiten auszusuchen. Diese Vorgehensweise
ist durchaus sinnvoll. Die Zahl der Treffer zu einem Stichwort bleibt
überschaubar, und thematisch daneben liegen die Suchergebnisse
offensichtlich auch nicht. Kindern wird so der Zugang zu den
Datenmengen des Web bedeutend erleichtert, ohne sie
übermäßig zu gängeln.
Eine direkte Interaktion mit anderen Kindern ist zwar nicht
möglich, man kann aber die Inhalte der Blinden Kuh mitgestalten,
indem man Seiten, die man gefunden hat, bei ihr anmeldet. Hierzu ist
ein einfach zu bedienendes Formular vorhanden.
Die Blinde Kuh fördert die Medienkompetenz der Kinder, da sie
hier die Form der Datenrecherche mit Suchmaschinen im WWW auf sehr
einfachem Niveau kennenlernen. Wer anhand der Hilfetexte einmal den
Umgang mit der Blinden Kuh verstanden hat, wird auch Suchmaschinen
"für Erwachsene" effizienter nutzen können.
Das Layout der Seite ist recht einfach gehalten. Auf aufwendige
Hintergründe, Frames, umfangreiche Grafiken wird verzichtet.
Dadurch ergeben sich keine Darstellungsprobleme mit verschiedenen
Auflösungen, Farbpaletten oder verschiedenen Browserversionen.
Die Texte sind altersgemäß knapp. Ein Index und eine
Suchfunktion sind vorhanden.
Auf aufwendige multimediale Erweiterungen wird zugunsten des
schnellen Zugriffs auf die erfaßten Angebote verzichtet. Es
werden keinerlei Plug-Ins benötigt. Das Angebot ist für
Browser ab der Netscape 2.0 Generation darstellbar. Somit wird fast
allen WWW- Nutzern ein unbeschränkter Zugang zur Website
ermöglicht.
Die Blinde Kuh stellt ein exzellentes Beispiel dar, welchen
Mehrwert Angebote für Kinder im WWW gegenüber
herkömmlichen Medien haben. Wo sonst ist es möglich, in
Sekunden alle für ein Stichwort relevante Dokumente zur
Verfügung zu haben. Die Kinder können dann das Angebot
auswählen, welches ihnen am interessantesten erscheint und
müssen nicht nur mit dem vorlieb nehmen, was Eltern oder Lehrer
für sie an Medien angeschafft haben.
Natürlich sind die Seiten, welche in der Blinden Kuh
erfaßt sind, noch nicht besonders umfangreich. Dies liegt
einmal daran, daß die Betreuung eines solchen Angebots enorm
zeitaufwendig ist und Birgit Bachmann diese Aufgabe ehrenamtlich
erledigt. Zum anderen fehlt es einfach noch an Material, sprich an
Seiten speziell für Kinder.
Vorbild sollte dieses Projekt aber allemal sein.
Der Informationsaustausch mit Gleichgesinnten, die nicht am selben
Ort leben, stellt einen der bedeutendsten Vorteile dar, die das
Internet bietet. Ob auch schon Kindern die Möglichkeit gegeben
wird, in speziell für sie geschaffenen Foren nach
Interessenspartnern zu forschen, soll hier dargestellt werden.
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Die Mailwürmchen sind Teil der Kinderexpo (http://www.expo2000.de/deutsch/kinderexpo/index.html)
. Auf diesen Webseiten werden auch die kleinen Besucher auf die EXPO
2000 in Hannover vorbereitet. Die Kinder können bei den
Mailwürmchen wählen, ob sie selbst eine Anzeige für
eine E- Mail- Partnerschaft aufgeben oder anderen schreiben wollen.
Vorher muß die Altersstufe ausgewählt werden. So gibt es
Anzeigen von sechs- bis neun, zehn bis zwölf und dreizehn- bis
fünfzehnjährigen Kindern. Dort sucht beispielsweise die
neunjährige Ulrike jemand, mit dem sie über ihr
"Lieblingshobby Pferde schnacken kann", oder die achtjährige Kim
hat Angst, daß ihr "Briefkasten verhungert".
Die Aufgabe von neuen Anzeigen erfolgt über ein Formular, in das
nur Name, E-Mail Adresse und der Text eingesetzt werden müssen.
Auf Anzeigen antworten kann man durch einen Mausklick auf die Adresse
des Verfassers. Dadurch wird die E-Mail Funktion des Browsers
aktiviert und man kann anfangen zu schreiben.
Aufgrund der Einfachheit dieses Forums, ist eine ausführliche
Bewertung hier wohl fehl am Platze. Die Mailwürmchen stellen
einen einfachen Ableger der auch in herkömmlichen
Kinderzeitschriften vorkommenden Brieffreundschaftsbörsen dar.
Mailwürmchen vereinfacht die Möglichkeit Brieffreunde zu
finden, indem direkt losgeschrieben werden kann. Prinzipiell neu ist
diese Form der Kommunikation aber nicht.
Auch hier kann man nach Brieffreunden suchen. Die Kinderpost kann
aber noch mehr. So gibt es eine Mailingliste und die Möglichkeit
seine Meinung zu einem bestimmten Thema zu äußern. Die
Kinderpost wird betreut von Birgit Bachmann, die auch schon die
Blinde Kuh ins Leben gerufen hat.
Auf der Eingangsseite wird erklärt, was Kinder hier alles
machen können. Auch der Titel Kinderpost ist einigermaßen
selbstredend. Die verschiedenen Bereiche der Kinderpost sind von der
Eingangsseite aus erreichbar. Sie richtet sich an Kinder aus aller
Welt. Gewisse Grundkenntnisse werden aber vorausgesetzt. So erreicht
man die einzelnen Rubriken durch Verknüpfungen von Teilen des
Textes. Ein Extrafeld mit einem Hinweis, daß dort der Zugang
ist, wäre angebrachter. Besonders unerfahrene Webnutzer
müssen sonst erst mit dem Mauszeiger kontrollieren, ob sich der
Zugang zu den weiteren Seiten "unter" dem farbigen Text befindet. Der
Sprachgebrauch ist aber durchaus altersgemäß.
Die Kinderpost nimmt keinen direkten Bezug zu herkömmlichen
Medien. Die Inhalte bestimmen die Kinder selbst durch ihre
Beiträge. Vor allem E-Mail- Freundschaften werden gesucht. Fast
jeden Tag kommt eine neue Anzeige hinzu. Dies deutet auf ein hohes
Kommunikationsbedürfnis hin. Unter der Rubrik "Eure Meinung"
schreiben Kinder, was sie von Kinderarbeit, dem Internet,
Tierversuchen oder anderen Themen halten. Auch hier haben sie freien
Spielraum. Birgit Bachmann kommentiert diese Beiträge lediglich
mit Adressentips zu weiteren Informationsangeboten.
Eine Mailinglist ermöglicht den Austausch elektronischer Post
zwischen den Nutzern. Da Erwachsene keinen Zugang zur Mailinglist
haben, kann im Rahmen dieser Arbeit leider nicht untersucht werden,
wie gut diese Form der Kommunikation zwischen Kindern
funktioniert.
Die Seite soll zum E-Mail Austauch zwischen Kindern anregen. Die
Betreiberin der Seite meldet sich lediglich mit Anregungen zu Wort.
So gibt Birgit Bachmann Tips, wo weitere Informationen zu bestimmten
Themen zu finden sind. Durch die Möglichkeit auf jede Nachricht
zu antworten, wird die Kommunikation und Kooperation zwischen Kindern
angeregt. Fast alle Inhalte kommen von Kindern. Ihre Medienkompetenz
wird durch die praktische Erfahrung im Austausch elektronischer Post
gefördert.
Die Seiten sind relativ einfach gehalten und verursachen dadurch
keine Darstellungsprobleme. Zwar ist das Erscheinungsbild etwas
spartanisch, da der Hauptteil der Kommunikation aber über
E-Mails erfolgt, ist das Design der Seite in diesem Fall angemessen.
Die Anweisungen sind verständlich. Lediglich die Startseite
könnte deutlicher auf den Zugang zu den einzelnen Bereichen
hinweisen.
Anders als die Mailwürmchen erlaubt die Kinderpost Optionen, die über das Suchen von Brieffreunden hinausgehen. So wird "Leserbriefen" von Kindern in herkömmlichen Zeitschriften wohl kaum soviel Raum eingeräumt wie in der Rubrik "Eure Meinung" in der Kinderpost. Und eine Diskussion mit vielen Kinder weltweit über eine Mailinglist ist bei traditionellen Medien vollends undenkbar. So werden die Möglichkeiten die das Internet bezüglich des Austausches zwischen seinen Nutzern bietet hier optimal genutzt.
In Chats könnten Kinder erleben, daß die Schrift auch in der gleichzeitigen Kommunikation mit anderen genutzt werden kann. Ob ihnen dafür eine geeignete Plattform geboten wird, soll anhand des Schulweb- Chats untersucht werden.
Der Schulweb- Chat ist Teil des Schulweb, einem Ableger des
Deutschen Bildungsservers, und richtet sich an Schüler aller
Altersstufen.
Leider sind die Informationen zum Chat sehr dürftig.
Fachbegriffe werden nicht erklärt, auch eine Einführung,
was ein Chat überhaupt ist und Erläuterungen wie man sich
verhalten sollte, fehlen. Auf Probleme mit besonderen
Browserversionen wird jedoch hingewiesen.
Da einführende Worte fehlen, ist der Schulweb- Chat wohl eher
für erfahrene Chater geeignet.
Der Chat ist ein reines Internetprojekt, das keinen Bezug zu
anderen Medien nimmt. Die Inhalte werden von den Kindern selbst
produziert, indem sie sich per Tastatur unterhalten. Die gute
Auslastung des Chats zeigt das hiermit wohl ein Bedürfnis
befriedigt wird. Wer hier Freunde gefunden hat, wird sicherlich
wiederkommen. Gespräche sind auch in verschiedenen Teilbereichen
möglich. Auch kann die Darstellung des Textes auf
Beiträge des augenblicklichen Partners begrenzt werden, um so
das Lesen zu erleichtern.
Der Schulweb- Chat ermöglicht die synchrone Kommunikation
zwischen Schülern. Darüber hinaus werden keine Vorgaben
gemacht. Da auf der Startseite keine Erläuterungen zu finden
sind, ist fraglich, ob hier die Medienkompetenz besonders
gefördert wird. Für Anfänger ist der Chat keinesfalls
mehr geeignet als jeder andere Chat im WWW. Besonders für kleine
Kinder fehlt die Anleitung. Gerade von einer Initative wie dem
Deutschen Bildungsservers sollte man eine bessere
Berücksichtigung der Interessen von jüngeren Schülern
erwarten.
Die Seite wurde für alle gängigen Browserversionen
getestet. Die Bedienung erfolgt über Menüs. Aufwendige
Grafik, Audio oder Videoelemente werden nicht eingesetzt. Der Chat
ist somit für fast alle Internetnutzer zugänglich.
Synchrone Kommunikation zwischen mehreren Teilnehmern an verschiedenen Orten ist nur über das Internet ohne hohen Aufwand technisch machbar. Dies nutzt der Schulweb- Chat. Soll er aber nicht nur von Internetprofis genutzt werden, müßten zumindest erklärende Texte zur Verfügung gestellt werden.
Im WWW erfreuen sich Communities für Erwachsene großer Beliebtheit. Dort gestalten Internetnutzer ihre eigenen Seiten zu bestimmten Themen. Auch Kinder haben Interesse an einer Mitgestaltung der Internetinhalte wie das Beispiel des Südwestfunk- Kindernetzes zeigt.
Das Wohnviertel ist Teil des vom Südwestrundfunk betriebenen
Kindernetzes. Hier haben Kinder die Möglichkeit ihre eigene
"Homepage" zu gestalten.
Von hier aus sind alle für das Wohnviertel wichtigen Bereiche
des Kindernetzes zu erreichen. Es wird erklärt, welche
Funktionen diese haben. Auf der Kindernetzseite befindet sich eine
Beschreibung, welche bei der Recherche durch Suchmaschinen die Seiten
als: "virtuelle Stadt für Mädchen und Jungen" bezeichnet.
Leider sind dort keine Schlagwörter zu finden, die von
Suchmaschinen erfaßt werden könnten, da das
Inhaltsverzeichnis aus, für diese nicht "lesbaren", Bildern
besteht. Die angesprochenen Kinder aller Altersstufen haben somit
keine Möglichkeit das Kindernetz über Suchmaschinen zu
finden.
Obwohl das Kindernetz vom Südwestrundfunk unterhalten wird,
sind die Themen im Wohnviertel bunt gemischt und nicht auf das
Programm des Senders bezogen. Dies liegt auch daran, daß jedes
Kind seine eigene Seite gestalten kann. Die Inhalte werden somit von
den Benutzern selbst vorgegeben. Dies geschieht einmal durch den Bau
der eigenen "Homepage". Hierbei können Kinder aus verschiedenen
Vorlagen menügeführt Hintergrund und Bilder der Seite
zusammenstellen. Außerdem können die Nutzer einen Text
über sich verfassen und ihre Hobbys angeben. Andere Kinder,
welche die Seiten betrachten, können in einem Formular am Ende
der Seite ihre Beiträge direkt anhängen. So entsteht ein
reger "Briefverkehr".
Das Wohnviertel versucht Kinder, die an ähnlichen Themen
interessiert sind, zusammenzubringen. Dies sieht man daran, daß
man beispielsweise über eine Suchfunktion nach den Hobbys der
Homepageersteller suchen kann. Kinder können die Texte der
Seiten frei gestalten. Leider ist es nicht möglich
persönliche Gestaltungselemente, wie eigene Bilder,
einzubringen. Durch die Möglichkeit, direkt auf der Seite
Nachrichten zu hinterlassen, werden aber auch Nutzer ohne eigene
Kindernetzseite zur Kommunikation mit den "Einwohnern" angeregt. Die
Kinder lernen hier einen der Vorteile, den eine eigene Webseite
bringt, kennen, nämlich den, Informationen für andere
anzubieten und mit diesen in Erfahrungsaustausch zu treten
können.
Leider gibt es keine Möglichkeit erste Gehversuche in der
Gestaltung von "echten" HTML- Seiten zu machen. Ein kleiner Kurs und
die Möglichkeit selbsterstellte Seiten auf den Server zu laden,
wären hier vielleicht hilfreich.
Die Seiten verzichten auf unnötige technische Spielereien.
Sie sind zwar sehr farbenfroh, aber meist gut lesbar. Trotz des
häufigen Einsatzes von Bildern sind die Ladezeiten erstaunlich
niedrig. Alle Seiten enthalten zu Beginn eine Navigationsleiste, mit
der alle Bereiche des Kindernetzes schnell erreichbar sind.
Im Wohnviertel des Kindernetzes können Kinder erkennen, wozu eine eigene Webpräsenz dienen kann. Ein Austausch mit Gleichgesinnten ist hier unabhängig von den Gegebenheiten der eigenen Wohnumgebung möglich. Anders als in den Brieffreundschaftanzeigen herkömmlicher Printmedien wird den Kinder viel Platz eingeräumt, um sich selbst darzustellen, Informationen an andere weiterzugeben und mit diesen Kontakt aufzunehmen. Lediglich die Beschränkung der Gestaltungselemente auf wenige Vorgaben entspricht nicht den technischen Möglichkeiten des WWW.
Datenbanken im Internet stellen eine gute Möglichkeit dar,
vielen Benutzern Zugriff auf Dokumente zu gewähren. Auch Kinder
können so im WWW beispielsweise nach Schulmaterialien oder nach
Märchen suchen, wie wir anhand der folgenden Beispiele sehen
werden.
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Das Schulweb will Schülern den Zugriff auf Materialien von
Schulen im WWW ermöglichen. Hierzu kann man über einen
Stundenplan die Materialien zu bestimmten Fächern erreichen.
Neben dem "Stundenplan", auf dem man durch Anklicken zu
Fachmaterialien weitergeleitet wird, ist eine Schlagwortsuche in den
Titeln der Materialien möglich. Leider ist nicht genauer
benannt, welche Materialien hier durchsucht werden. Auch die
Anleitung ist dürftig, Begriffe wie z.B. "Wildcards" werden
nicht erklärt. Das Schulweb spricht zwar nicht ausdrücklich
nur ältere Schüler an, kleinere oder mit dem Internet
unerfahrene Schüler werden mit der Seite aber nicht sofort etwas
anfangen können.
Stoffgrundlage, Inhalt, Inhaltsgestaltung
Das Schulweb bietet Zugang zu der Datenbank des Deutschen
Bildungsservers. Dieser verwaltet die Adressen von
Unterrichtsmaterialien, Online- Projekten etc., die von Lehrern oder
Schulen im Netz zugänglich gemacht wurden. Der eigentliche
Inhalt auf dem DBS sind also die Adressen, welche auf sehr
unterschiedliche Seiten verweisen. Manche der verknüpften Seiten
sind lediglich die digitale Form papierener Arbeitsblätter,
andere stellen komplexe Internetprojekte dar.
Über das Schulweb ist eine Anmeldung eigener Seiten leider nicht
möglich. Hier erscheint auch nur ein kleiner Teil der im DBS
verzeichneten Adressen. Nach welchen Kriterien diese ausgewählt
werden, wird leider nicht erwähnt.
Neben einem Verzeichnis, in dem die Adresse beim DBS abgelegt ist,
erhält man nur den Titel des Materials. Eine Beschreibung oder
Bewertung fehlt. Will man einer Verknüpfungen folgen, kommt man
zunächst auf die Informationsseite des DBS über das
Angebot. Da dieser für Lehrer und nicht für Schüler
entworfen wurde, enthält sie eine Fülle schwer
verständlicher technischer Informationen. Man bekommt
außerdem eine Kurzbeschreibung der Seite, die aber meist aus
nicht mehr als einem Satz besteht. Klickt man die Adresse an,
verläßt man die Seiten des DBS und kommt zum beschriebenen
Angebot.
Das Schulweb versucht hier die eigentlich für Lehrer gedachte
Datenbank des DBS für Schüler nutzbar zu machen. Unklar
bleibt warum nur ein Teil der Adressen im DBS vom Schulweb
aufgenommen wird.
Das Hinzufügen eigenen Materials ist zwar theoretisch
möglich, das dazugehörige Formular aber sehr umfangreich
und mit Fachausdrücken gespickt, da es für Lehrer und nicht
für Schüler entworfen wurde. Eine Mitarbeit durch Kinder
ist offensichtlich nicht näher in Betracht gezogen worden.
Die Seiten laden schnell und sind ohne außergewöhnliche
technische Anforderungen darstellbar. Leider wurde bei der
Benutzerführung nicht darauf geachtet, daß eventuell auch
Internetanfänger die Seiten nutzen wollen. So sind einleitende
Texte nicht vorhanden und Fachbegriffe werden nicht erklärt.
Eine Datenbank wie sie vom DBS geführt wird, ist für die Kooperation zwischen Lehrern ein vorbildliches Projekt. Hier können sie einen einmaligen Materialfundus aufbauen und auf die Arbeiten von Kollegen zugreifen. Leider macht das Schulweb Schülern nur einen Teil dieser Materialien zugänglich. Warum dies geschieht ist ebenso unverständlich, wie die Tatsache, daß jüngeren, unerfahrenen Schülern keine Hilfestellung zur Nutzung der Seiten gegeben wird.
Das Projekt Gutenberg (http://gutenberg.aol.de/)
entstand aus einer Privatinitiative. Hier werden deutschsprachige
Texte, die nicht mehr dem Urheberrecht unterliegen, im WWW
veröffentlicht. Eine thematische Abteilung dieses Angebots
enthält hunderte deutschsprachiger Märchen.
Gutenberg- Online richtet sich nicht nur an Kinder, sondern an
alle an Literatur interessierten Internetnutzer. Auf der
Eingangsseite finden sich leider keine Hinweise zur Nutzung. Man
erreicht die Texte über Anklicken des Autorennamens oder
über den Wegweiser. Dort findet man die Namen aller
erfaßten Märchenautoren in der Märchenbibliothek.
Obwohl das Gutenberg- Projekt nicht ausschließlich für
Kinder gedacht ist, dürfte die Märchenseite wohl das
Interesse von Kindern erregen. Auch sie können hier über
den Namen eines Autors auf dessen Märchen zugreifen.
Die Inhalte der Seite bilden digital erfaßte Märchen in
deutscher Sprache. Sie wurden meist aus Printversionen abgetippt oder
eingescannt. Da der Inhalt bereits sehr umfangreich ist (z.B. 301
verschiedene Versionen von Grimms Märchen am 6.8.1998) lohnt
sich für den Märchenliebhaber auch ein mehrmaliger
Besuch.
Leider werden keine Angaben zu der Herkunft der Texte gemacht, so
daß nicht nachgeprüft werden kann, ob die Dokumente sich
auch an die Originalvorlagen halten. Die Märchen selbst bestehen
leider aus reinem Text. Navigationselemente oder Sequenzierungen in
kleine Abschnitte fehlen, was kleinen Kindern die Rezeption sehr
erschweren dürfte.
Die Seiten liefern lediglich Lesematerial, ein didaktisches
Konzept fehlt hier. Auch werden Kindern keine Lese- oder
Navigationshilfen gegeben. Mitgestaltung der Seiten ist durch
Einsenden eigener Texte möglich. Hierbei werden "digitalisierte
Klassiker" und moderne Texte getrennt.
Zu Beginn der Gutenbergseiten findet man eine Suchfunktion, in der
man die Texte auf Stichworte hin durchforsten kann. Auf der
Märchenseite selbst sind die Märchen alphabetisch nach
Autorennamen und Titeln gegliedert. Leider fehlen in den
Märchentexten jegliche Navigations- oder Gestaltungselemente.
Dies führt zwar dazu, daß die Seiten mit allen Browsern
gut darstellbar sind, es erschwert aber die Rezeption durch
Kinder.
Das Gutenberg- Projekt stellt den klassischen Fall einer unveränderten Übernahme von Printerzeugnissen in das WWW dar. Dies ist natürlich dem Medium nicht angemessen. Wichtig ist hier aber, wie das Angebot genutzt wird. Möchte ich nur ein Märchen lesen, so ist es meist besser dieses in Buchversion zu kaufen. Das Lesen am Bildschirm ist um einiges schwieriger und unangenehmer als das Lesen im Buch. Sinn macht das Gutenberg- Projekt aber, wenn man die Texte lediglich als Rohmaterial für die weitere Verarbeitung begreift. So können Kinder hier Märchen, für die sie sich interessieren, Probelesen. Danach können sie entscheiden, ob sie das Märchen in Buchform kaufen oder den Text herunterladen und am Bildschirm oder ausgedruckt lesen. Auch für den Unterricht ergibt sich so ein großer Fundus an Textmaterial das individuell weiterbearbeitet werden kann. Einziger Wermutstropfen ist, daß sich die Projektorganisatoren ausschweigen ob und wie sie kontrollieren, inwieweit die Texte sich auch an die Originale halten.
Hypertext- Lernumgebungen werden oft als die pädagogisch bedeutenste Neuerung des Internet gesehen. Den Nutzern soll dadurch ein selbstbestimmter Lernweg ermöglicht werden. Die Angebote für Grundschulkinder sind in diesem Bereich aber noch nicht besonders zahlreich. Als Beispiel für diese Form von Webseiten wurde ein Online- Kurs der Internetagentur Point Up ausgewählt: der HTML- Kurs der Pixelkids.
In diesem Kurs sollen Kinder in HTML eingeführt werden, damit
sie später eigene Webseiten erstellen können.
"Hier zeige ich Dir, wie
HTML funktioniert.
Das ist die
Programmiersprache, mit
der
Internetseiten
gemacht werden. Wenn Du
bei meinem Kurs
mitmachst, kannst Du bald
Deine eigene
Homepage
programmieren."
So werden die Kinder von Paula, einem der virtuellen Pixelkids,
empfangen. Die entsprechenden Stichwörter sind hervorgehoben. So
kann jeder sofort erkennen, worum es bei diesem Angebot geht. Alle
Teile des Kurses sind von der Eingangsseite aus erreichbar.
Der Kurs richtet sich an Kinder jeden Alters. Diese werden direkt und
in leicht verständlicher Sprache angesprochen.
Fachausdrücke wie "Browser" werden erklärt.
Ein HTML- Kurs ist ein typisch webeigener Inhalt. Auf andere
Medien muß zum Verständnis des Angebots nicht
zurückgegriffen werden. Als Identifikationsfigur tritt Paula
auf. Sie "hält" den Kurs. Damit wird zugleich den üblichen
Rollenklischees vorgebeugt: Programmieren ist hier Frauensache. HTML
wird anhand von fertigen Beispielen erklärt. Die Kinder werden
aber stets dazu aufgefordert, ihre eigenen Seiten auszuprobieren,
bevor sie mit der Lektion weitermachen. Leider wird keine
Hilfefunktion angeboten, die bestimmte Wörter noch einmal
erklärt. Die einzelnen Lektionen können zwar einzeln
aufgerufen werden, ein lineares Durcharbeiten von Lektion zu Lektion
ist aber in der Textstruktur vorgesehen.
Hinter dem Pixelkids- HTML Kurs steht ein klassisches
Lehrgangskonzept. Der Lernstoff ist in kleine Lektionen eingeteilt,
die nacheinander abgearbeitet und ausprobiert werden sollen.
Verschiedene Schwiergkeits- oder Erfahrungsstufen werden nicht
berücksichtigt. Auch eine Mitgestaltung der Seiten sowie eine
Kommunikation zwischen "Kursteilnehmern" ist nicht vorgesehen.
Medienkompetenz wird hier durch Erlernen einer Sprache
gefördert, die zur Mitgestaltung von Medien angewandt werden
kann.
Die Seiten sind optische sehr "knallig" aufgemacht. Dies wird aber
durch sehr einfache Mittel erreicht, welche dem WWW angemessen
sparsam eingesetzt werden. Somit ist die Seite mit
Standardkonfigurationen gut und fehlerfrei darstellbar. Die einzelnen
Abschitte sind altersgemäß kurz HTML- Code Beispiele
können auch in der für den späteren Betrachter
sichtbaren Form dargestellt werden.
Der Kurs ist zwar verständlich geschrieben. Eine "echte"
Hypertext- Lernumgebung liegt hier allerdings nicht vor. Die
vorgesehene Lesestruktur ist zu linear. Es handelt sich vielmehr um
ein Handbuch das nicht in Papier- sondern in Digitalform publiziert
wird. Aber auch so hat das Angebot seine Berechtigung. Es ist
durchaus hilfreich, wenn man Kindern HTML beibringen will. Man sollte
es aber in Betracht ziehen, die einzelnen Seiten auszudrucken und in
Heftform zu bringen. Dies erleichtert die Arbeit am Computer, da
nicht zwischen verschiedenen Bildschirmfenstern hin- und
hergeschaltet werden muß.
Hier zeigt sich, daß auch klassische Medien durchaus ins
Internet gestellt werden können. Der Mehrwert gegenüber der
herkömmlichen Publikationsform liegt hier zwar allein im
einfachen Bezug des Handbuchs. Würde dieser Kurs über den
klassischen Buchhandel vertrieben, würde er aber wohl ein
vielfaches der Online- Gebühren kosten, die zum Herunterladen
der WWW- Version nötig sind.
Das WWW wird bestimmt durch Seiten zu unzähligen Themen. Leider sind diese oft nur für Erwachsene geschrieben. Speziell auf Kinder zugeschnittene Seiten sind noch Mangelware. Auch wenn mit hohem Aufwand professionelle Seiten zu einem Thema erstellt werden, muß das Ergebnis nicht unbedingt pädagogisch sinnvoll sein, wie wir bei Disney.de sehen werden.
Auf den deutschen Walt Disney Seiten geht es natürlich um die
Figuren aus den bekannten Disneyfilmen. Vor allem aber um die
Bewerbung von Disneyland- Paris und diverser Disney Interactive
Programme.
"Ihr wollt Action?
Dann klickt Euch
ein, beim
Kids-Club von
Disney Interactive!
Dort erwarten Euch
aktuelle
Neuigkeiten,
Verlosungen,
Wettbewerbe und
viel interaktiver
Spaß am PC!
Volle Ladung
jeden Monat!"
So wird der Besucher empfangen. Disney.de richtet sich an Kinder,
welche zum Kauf von Disney Interactive Programmen oder zum Besuch von
Disneyland Paris angeregt werden sollen. Von der Eingangsseite aus
erreicht man deshalb, neben einem Katalog für die genannte
Software und der Website des Vergnügungsparks, nur den
sogenanten Kids Club.
Stoffgrundlage sind interessanterweise nicht die bekannten
Kinofilme. Die Verknüpfung zu einer Rubrik desselben Namens
waren in der Zeit der Recherche (September 1998) deaktiviert.
Einziges echtes Thema ist die Disney Interactive Software, die
natürlich auch Motive aus den Filmen verwendet.
Auf den KidsClub Seiten befindet sich ein Preisausschreiben. Wer
teilnehmen will, muß ein Kreuzworträtsel ausfüllen,
daß aber nur lösen kann, wer sich vorher genau über
die Disney- Programme informiert hat. Außerdem gibt es
eine Galerie mit Bildern zum Film "Arielle", welche von Kindern
eingesandt wurden. Auf den Seiten zu speziellen Programmen hat man
außerdem die Möglichkeit E-Mail Grußkarten zu
verschicken, einen Disney- Zeichenkurs zu lesen, sowie an weiteren
Gewinnspielen teilzunehmen. Alle "interaktiven" Elemente zeichnen
sich dadurch aus, daß sehr wenige Gestaltungsmöglickeiten
gegeben werden. So ist es nicht möglich die E-Mail Postkarten
mit eigenen Texten zu versehen. Man muß hier aus
Standardsätzen wie "Alles Gute zum Geburtstag!"
auswählen.
Die Seite dient einzig der Bewerbung von Produkten. Alle
Gewinnspiele, Zeichenkurse etc. sind inhaltlich mit einem konkreten
Disney Interactive Programm verbunden. Möglichkeiten zur
Mitgestaltung gibt es nicht. Kommunikation zwischen Kindern wird
nicht angeregt.
Fast alle Elemente der Seiten sind Grafiken, was den Seitenaufbau
auch bei einer guten Verbindung sehr verlangsamt. Aus den
Beschreibungen der Verknüpfungen läßt sich oft nicht
erkennen, ob sich ein "interaktiver" Teil der Website oder wieder nur
ein Werbetext dahinter verbirgt. Oft landet man auch auf Seiten, die
sich sprachlich an erwachsene Kunden richten. Viele Seiten erfordern
zur Darstellung zusätzliche Plug-Ins. Es treten häufig
Fehler in der Darstellung oder bei der Ausführung von Funktionen
auf.
Die Seite nutzt die Hypertextstruktur geschickt, um Nutzer die auf der Suche nach "verwertbaren" Teilen der Seite sind immer wieder unvermittelt mit Werbetexten zu konfrontierten. Somit wird der "Medienverbund" (vgl. Hengst) der Disneyprodukte aus Filmen, Comics, Spielzeug, Freizeitparks und Software nun auch auf das Internet ausgedehnt. Leider hat die Seite darüber hinaus keinen wirklichen Nutzwert.
Will man die Angebote für Kinder bewerten, muß man sich
vor allem an der Frage orientieren, ob sie die Potentiale des
Internet, selbstbestimmte Informationsbeschaffung und Erleichterung
der Kommunikation zwischen den Nutzern, ausschöpfen.
Die Anzahl der vorhandenen Projekte ist noch recht klein. Es zeigen
sich aber erste, vielversprechende Initiativen, welche die
obengenannten Möglichkeiten gut erschließen.
Interessant ist, daß nicht mit schulischen Institutionen
zusammenarbeitende Anbieter, wie Birgit Bachmann oder der
Südwestrundfunk, für Kinder im Grundschulalter geeignetere
Webseiten unterhalten als beispielsweise das Schulweb.
Kommerzielle Anbieter beschränken sich oft noch auf reine
Werbung.
Eines der Potentiale des Internet liegt darin, daß alle seiner Benutzer an seiner Mitgestaltung beteiligt werden können. Ob auch schon Kinder diese Möglichkeit wahrnehmen, soll hier untersucht werden.
Der Internetzugang von Schulen wird durch Bundes- wie Landesintiativen gefördert. Ein Blick auf die Seiten von Schulen im Netz soll zeigen, inwieweit aus dieser Förderung auch sichtbare Ergebnisse entstehen und ob auch Grundschüler an der Gestaltung des Internet teilhaben dürfen.
Füchslein ist die Schülerzeitung der Reichshofschule in
Westhofen, einer Grundschule der Stadt Schwerte.
Es wird sowohl eine Internetausgabe als auch eine Printversion des
Füchsleins hergestellt. Texte werden auf dem Computer
geschrieben. Für die redaktionelle Arbeit ist die Zeitungs- AG
der Schule zuständig. Diese umfaßt ca. 12 Schüler,
die jedes Schuljahr wechseln. In der letzten veröffentlichten
Ausgabe wird hier beispielsweise die neue Schulleitung interviewt,
ein Comic über kleine Wesen aus dem All wird vorgestellt und
einige Kinder veröffentlichen selbstgeschriebene
Geschichten.
Neben dem Füchslein enthält die Homepage der
Reichshofschule auch Informationen über die Klassen 2cund
4b.
Die Adolf- Reichwein- Schule ist eine Grundschule mit Förderstufe in Frankfurt- Zeilsheim. Neben einer Beschreibung des Schulalltags findet man die elektronische Ausgabe der Schülerzeitung "Die Lupe", das "Zeilsheimer Power Blatt". Dort erklären die Mitarbeiter der Zeitungs- AG was ein E-Zine ist, stellen Sportangebote in ihrer Umgebung vor oder erzählen Geschichten. Weitere Rubriken sind offenbar geplant, aber noch nicht fertig.
Auch hier wird vor allem die Schule präsentiert. Außerdem gibt es die Rubrik "Kids schreiben für Kids", welche allerdings erst einen Beitrag enthält.
Private Seiten von Kindern im Grundschulalter sind oft schwer zu
finden. Erleichtert wird die Suche nach solchen Angeboten, wenn sie
innerhalb von speziell für sie geschaffenen Communities
zusammengefaßt werden. Im Wohnviertel des Kindernetz finden
sich beispielsweise zahlreiche Homepages von Grundschülern nahe
beieinander. Dies ermöglicht es sehr schnell einen
Überblick über typische Elemente von privaten
Internetseiten, die von Grundschülern gestaltet wurden, zu
bekommen.
Allen Seiten ist gemein, daß die Kinder durch die Seiten in
Kommunikation mit anderen treten wollen. Besonders andere Inhaber von
Kindernetzseiten nutzen die Möglichkeit zurückzuschreiben.
Durch die Gründung von "Clubs" treten die Mitglieder in einen
themenbezogenen Dialog.
Der Phantasieclub wird auf einer Seite des Kindernetzwohnviertels geführt. Dort wird an einer Fortsetzungsgeschichte gebastelt. Initiatorien oder Initiator des Phantasieclubs ist ein neunjähriges Mädchen oder ein neunjähriger Junge. Wer interessiert ist, kann die Geschichte weiterschreiben.
Hinter dem Pseudonym Aaron verbirgt sich ein neunjähriger Junge aus Berlin. Er interessiert sich sehr für Haustiere und das was andere Kinder in ihrer Freizeit machen. Laut seinen eigenen Angaben hat er bereits 120 Briefe bekommen.
Schwämchen ist 10 und will einen Tierfanclub gründen. Sie sucht deshalb nach Mitgliedern. 11 Mitglieder hat sie bereits gefunden. Außerdem veranstaltet sie ein Quiz mit Fragen aus der Tierwelt.
Schulen nutzen die Homepage vor allem, um sich selbst im WWW
darzustellen. Themenbezogene Projekte oder die Ausstellung von
Arbeiten der Kinder finden sich noch kaum. Auch ist auf den meisten
Seiten nicht erkenntlich, inwieweit die Kinder an den WWW- Seiten
mitgearbeitet haben und welche Aufgaben dabei von den Schülern
übernommen wurden. Auch die Möglichkeit, eine
Kommunikationsplattform für Schüler zu schaffen, wird noch
kaum genutzt.
Wo Kindern diese gegeben wird, beispielsweise im Südwestrundfunk
Kindernetz wird sie eifrig genutzt. Kinder stellen sich selbst dar
und versuchen in Kontakt mit anderen zu treten. Auch Schulen sollten
Kindern vermehrt die Möglichkeit bieten, das Internet zum
Gedankenaustausch zu nutzen.
Die Untersuchung der bisherigen Angebote für Grundschulkinder
im Internet hat gezeigt, daß es bereits einige interessante
Projekte gibt. Auch kommerzielle Anbieter (siehe Disney.de) versuchen
den Medienverbund auf das Internet auszuweiten und dort gezielt
Kinder durch Werbung anzusprechen. An den Schulen tut sich in Sachen
Internetpräsenz aber noch recht wenig. Gerade diese sollten aber
Veränderungen in der Medienumgebung der Kinder Rechung
tragen.
Welche Perspektiven eröffnen sich für die Deutschdidaktik
des Primarbereichs durch das Internet? Es ist zwischen zwei Bereichen
zu unterscheiden. Zum einen ergeben sich Möglichkeiten, das
Internet zur Optimierung des herkömmlichen Unterrichts
einzusetzen. Zum anderen verändert sich im Internet die
Produktion und Rezeption von Texten. Setzt man voraus, daß das
Internet einen ähnlichen Siegeszug wie das Fernsehen und
Computer antreten wird und somit auch bald in der Mehrzahl der
Kinderzimmer zu finden sein wird, dann muß der
Deutschunterricht der Zukunft diesem Phänomen auch Rechung
tragen, es thematisieren und Anpassungen in der Didaktik
vornehmen.
Beide Felder sollen in den nun folgenden Abschnitten untersucht
werden.
In dieser Arbeit gehe ich vor allem auf die Strukturen des
Deutschunterrichtes ein, wie sie im Rahmenplan Grundschule des Landes
Hessen (Kultusministerium) dargelegt werden.
Auch wenn im Rahmenplan an keiner Stelle das Internet erwähnt
wird, so ergeben sich doch zahlreiche Anknüpfungspunkte, in
denen dieses bei der Umsetzung der angestrebten Grundorientierungen
der Primarerziehung sinnvoll eingesetzt werden kann.
Abgesehen davon sollte es natürlich auch in der Medienerziehung
thematisiert werden, die der Rahmenplan als
fächerübergreifendes Aufgabengebiet nennt
(Kultusministerium, S. 270- 271).
Im Rahmenplan wird darauf hingewiesen, daß sowohl
mündlicher wie auch schriftlicher Spracherwerb "am wirksamsten
in authentischen Sprachhandlungssituationen gefördert" (ebd. S.
89) wird.
Da das Internet global zugänglich ist, eröffnen sich neue
Möglichkeiten gerade für die schriftliche Kommunikation.
Anders als der Eintrag in ein Schulheft ist das Schreiben im Internet
schon fast automatisch eine "authentische" Sprachhandlungssituation,
da mit ihm eine Publikation für ein mehr oder weniger
großes Publikum einhergeht. Den Schülern ist somit klar,
daß sie durch die Verbreitung von Texten via E-Mail oder World
Wide Web in Kommunikation mit potentiellen Empfängern treten.
Der "Sinn" des Schreibens wird so selbst bei einfachsten Texten
für das Internet deutlicher als bei noch so ausgefeilten
Lehrgängen, die nur zu Übungszwecken durchgeführt
werden.
Die "Bereitschaft sich der Mühe des Schreibens zu
unterziehen, hängt maßgeblich von der Faszination ab, die
im Schreiben selbst liegt und die durch das Schreiben erlebt werden
kann" (Kultusministerium, S. 97). Ausdrücklich wird darauf
hingewiesen, daß "die Aussicht, daß die eigene Geschichte
veröffentlicht wird, [...] die Bereitschaft an Form und
Inhalt zu arbeiten" (ebd.) fördert. "Schreibtexte" sollten
deshalb als "Lesetexte für andere" (ebd.) konzipiert werden.
Vorgeschlagen werden die Veröffentlichung in klasseneigenen
Lesebüchern, an Lesewänden und in Klassenzeitungen. Hier
liegt es nahe dieses Angebot durch das Internet zu erweitern. Der
Rezipientenkreis kann dadurch erheblich vergrößert werden.
Damit würde dazu beigetragen, daß Kinder "als ernst
genommene Autor/innen soziale Akzeptanz und Anerkennung finden"
(ebd.) könnten. Dies wird dadurch verstärkt, daß im
Internet jederzeit per E-mail eine Rückmeldung an den Verfasser
eines Textes möglich ist.
Denkbare Umsetzungsformen wären Geschichtensammlungen im WWW
oder in Newsgroups. Teilweise wird diese Form der Internetnutzung
durch Grundschulen auch schon praktiziert, wie wir im Abschnitt
über die Webseiten von Schulen gesehen haben.
Eine der "wichtigsten Aufgaben der Schule" (Kultusministerium, S.
102) im Fach Deutsch der Primarstufe besteht nach Sicht des
Rahmenplanes darin, Schüler "zur selbständigen
Informationsbeschaffung, -selektion, und -verarbeitung zu
befähigen" (ebd.). Das Internet bietet eine Fülle von
Informationsquellen, die von Kindern ausgewertet werden können.
Es kann hier "als Ergänzung zu anderen Informationsquellen wie
Lexika, Lehrbücher, Fachbücher, Zeitschriften oder
Zeitungen" (Perrochon, S. 78) treten. Die Informationsbeschaffung auf
diesem Wege kann vor allem selbständiger werden, da
Informationsquellen nicht auf das an der Schule vorhandene, durch die
Lehrer zusammengetragene, Material beschränkt bleiben.
Auch die im Rahmenplan geforderte Veröffentlichung gesammelter
und ausgewerteter Informationen könnte im Internet erfolgen.
Sinnvoll ist eine solche vor allem dann, wenn die Ergebnisse für
andere interessant sein könnten. Auf eine der
"Dokumentationsform" (Kultusministerium, S. 102) angemessene, also
dem jeweiligen Internetdienst angepaßte Gestaltung sollte dabei
geachtet werden.
Durch die Publikation im Internet öffnet sich die Schule nach
außen. Sie wird transparent. Ergebnisse der Schularbeit
können von Außenstehenden eingesehen und eventuell
verwertet werden. Die Arbeit der Kinder ist somit nicht nur für
sie selbst oder ihre Mitschüler nutzbar. Es wäre denkbar
konkrete Projekte im Unterricht durchzuführen, welche von
anderen Kindern genutzt werden könnten. Schulische Arbeit
würde somit eine neue Qualität erhalten, weg vom reinen
Üben, hin zur Schaffung von verwertbaren
Informationsprodukten.
Diese Arbeitsweisen sind zwar auch mit herkömmlichen
Arbeitstechniken denkbar. So ließen sich auch Broschüren
mit den entsprechenden Informationen herstellen. Das Internet
erleichtert aber die Publikation ungemein. Digitale Dokumente sind
(z.B. per E-mail) günstig und schnell vervielfältigbar oder
können (z.B. im WWW) global und jederzeit erreichbar
zugänglich gemacht werden.
Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Arbeit (August bis September
1998) werden Kinder im Grundschulalter noch kaum als ernsthafte
Internetnutzer wahrgenommen. So gibt es, zumindest im
deutschsprachigen Raum noch kaum qualitative oder quantitative
Untersuchungen über diese Gruppe. Dies liegt auch daran,
daß nur ein noch kleiner Teil der Bundesbürger
überhaupt über einen Internetzugang verfügt. Da die
Kosten vor allem für Telefon und Providergebühren noch
relativ hoch sind, wird auch nur ein Bruchteil der Internetuser mit
Kind überhaupt auf die Idee kommen, diese an die neue Technik
heran zu lassen. Die Zuwachsraten der Internetzugänge steigen
aber unaufhörlich. Es steht zu erwarten, daß sie,
ähnlich wie Fernseher und Computer vor ihnen, ihren Weg in die
Kinderzimmer finden werden. Manche sehen am Abschluß dieser
Entwicklung auch das Ende der "Grenzen zwischen den Medien Radio,
Fernsehen, Telekommunikation, Online- Diensten und Printmedien"
(Baacke, S. 24) kommen. Man braucht aber gar nicht so weit zu gehen,
um zu erkennen, daß das Internet die Gesellschaft der Zukunft
wohl stärker prägen wird als beispielsweise das Fernsehen
die heutige. Es scheint klar, daß das Internet als eine der
"Informations- und Kommunikationstechniken, [...] deren
volks- und weltwirtschaftliche Bedeutung der großen Erfindungen
des vorangegangenen Jahrhunderts gleichkommt" (Lück, S. 5- 6)
zur "Basisinnovation" (ebd.) der Zukunft wird.
In einem solchen Fall kann die Schule nicht mehr nur dadurch
reagieren, daß sie das Internet im Rahmen des
herkömmlichen Unterrichts als nette Erweiterung nutzt. Sie
muß der Veränderung in der Medienumwelt der Kinder
Rechnung tragen und didaktisch agieren. Dies gilt vor allem dann,
wenn das Internet, wie von manchen Medientheoretiker prophezeit, zu
grundlegenden Veränderungen der "gesellschaftlichen
Kommunikationsverhältnisse" (Münker, S.7) führt und
die "mediale Basis" (ebd.) der prophezeiten
"Informationsgesellschaft"(ebd.) bilden wird. Das Lernen in dieser
wird nach Ansicht vieler Medienpädagogen geprägt sein von
"einer stärkeren Individualisierung, Eigenaktivität,
Dezentralisierung, Kommunikation und Zusammenarbeit" (Schulz-Zander,
S. 9). "Orientierungswissen" (ebd.) wird wichtiger als
"Verfügungswissen" (ebd.) werden.
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Deutschdidaktik
der Primarstufe? Wie kann das Fach dazu beitragen die
vielbeschworene "Schlüsselqualifikation" "Medienkompetenz"
(ebd.) bei Schülern zu fördern? In den nachfolgenden
Abschnitten möchte ich darstellen, welche Anforderungen meiner
Ansicht nach auf die Schüler und Lehrer in Zukunft zukommen und
wie die nötigen Qualifikationen aufgebaut werden
können.
Wenn der Siegeszug des Internet anhält und es, ähnlich
wie das Fernsehen, in allen Alters und Gesellschaftsschichten genutzt
wird, hat dies auch Auswirkungen auf die Anforderungen an
Grundschüler. Denn anders als das Fernsehen dient das Internet
nicht nur zur Freizeitgestaltung. Wenn wir davon ausgehen, daß
es als "Hypermedium" zur privaten wie beruflichen Kommunikation
dienen wird, so ist anzunehmen, daß seine Nutzung zu
einer Kulturtechnik wird, die ähnlich der Nutzung von
Büchern, Zeitschriften, Fernsehen oder wie das Telefonieren
unerläßlich ist, will man am gesellschaftlichen Leben
teilhaben.
Dadurch werden Kinder in Zukunft neue Qualifikationen haben
müssen, um sich in der vernetzten Gesellschaft behaupten zu
können. Diese Anforderungen werden von den Strukturen und
Eigenheiten des Internet geprägt sein. Folgende Kompetenzen
werden, meiner Meinung nach, sowohl für die Rezeption als auch
für die Produktion, von Internetbeiträgen, in Zukunft
nötig sein.
Geschrieben wird heutzutage nicht mehr nur mit Stift und Papier,
sondern zum größten Teil mit Computern. Schreiben mit dem
Computer sollte zumindest gleichberechtigt neben dem manuellen
Schreiben mit Papier und Stift erlernt werden können. Wenn das
Internet seinen Siegeszug durch die Gesellschaft fortsetzt, wird auch
der
Umgang mit der nötigen Hard- und Software zu den
Kulturtechniken hinzutreten, die in unserer Gesellschaft
unerläßlich sind.
Schule hat immer einen emanzipatorischen Auftrag. Deshalb ist es ihre
Aufgabe Kindern, denen der Zugang zu dieser Technik zu Hause verwehrt
ist, in die grundlegende Bedienung derselben einzuführen.
Diese Aufgabe sollte aber nicht durch zu sehr auf die technischen
Aspekte der Internetnutzung ausgerichtete Lehrgänge gelöst
werden. Technische Fertigkeiten lassen sich am besten durch
themenzentrierte Arbeit mit Hard- und Software erwerben. Die Sicht
der Kinder sollte nicht einseitig auf "Maschinerie" Internet
gerichtet werden, sondern es sollte immer transparent bleiben wozu
der Umgang mit dem Netz dienen kann und in welchen Bereichen andere
Medien sinnvoller sind.
Hier sollte auch Wert darauf gelegt werden, daß Kinder die
Hintergründe für die Bedienungsschritte verstehen.
Ein "Schritt-für-Schritt-Auswendiglernen der auszulösenden
Befehle ist wenig hilfreich, da Soft- und Hardware einer
ständigen Veränderung unterworfen sind. So daß die
"gegenwärtigen [technischen Barrieren] gewiß nicht
die künftigen sein werden, die Kinder zu beherrschen haben"
(Kübler a, S. 8).
Mit der Optimierung der technischen Möglichkeiten des
Internet werden Internetdokumente zunehmend "multimedialer" werden.
Das heißt die Texte werden zunehmend durch Animations-, Audio-
und Videoelemente angereichert werden. Verschiedene Medien werden in
einem Internetdokument "gemeinsam präsentiert werden"
(Aufenanger, S. 450) Kinder werden deshalb gefordert sein nicht nur
Buchstaben, Wörter und Sätze sinnerfassend lesen zu
können. Diese "einfache - nicht simple - Lesefertigkeit"
(Lück, S. 8) wird nicht mehr ausreichen. Auch die "Analyse und
Interpretation" (Schulz- Zander, S. 10) von Symbolen, Animationen
oder Videosequenzen, alleine oder im Verbund mit dem geschriebenen
Wort, wird zu einer Qualifikation werden, die über die optimale
Rezeption von Dokumenten entscheidet. "Ähnlich wie eine
hermeneutische Kompetenz für das Verstehen von Texten notwendig
ist , benötigt man zur Entschlüsselung von hypermedialen
Lernsystemen die Fähigkeit zum Verständnis von Graphiken,
Animationen und Bildern" (Aufenanger, S. 454) Dies läßt
sich auf alle multimedialen Dokumente übertragen. Der
Textbegriff muß, wie von einigen Medienpädagogen schon
länger gefordert auf "Bild- Ton- Wort- Gefüge" (Doelker, S.
111) erweitert werden.
Im Rahmenplan des Landes Hessen wird als eines der Lernziele für
den Deutschunterricht in der Primarstufe bereits das
Zeichenverständnis, im Sinne eines korrekten Umgangs mit
Symbolen, als wichtige Qualifikation genannt (Kultusministerium, S.
94). Dies wird auf das Verständnis multimediale Elemente
ausgeweitet werden müssen.
Da die Verbindung von Bild, Audio und Video am Computer wesentlich
leichter möglich ist als mit bisherigen Methoden könnten
auch relativ junge Kinder ihre Texte mit entsprechenden Elementen
versehen. Die Schule sollte ihnen hierbei Hilfestellung leisten. Vor
allem sollte sie aber vermitteln, wann solche Verknüpfungen
sinnvoll sind und wie sie zur Verbesserung des
Textverständnisses beitragen können.
Wer die Erstellung von Multimediaangeboten selbst beherrscht, wird
auch kaum der Versuchung erliegen multimedial gestaltete Angebote
hätten automatisch mehr "Authentizität und
Glaubwürdigkeit" (Kübler b, S. 57).
Der Erwerb der Fähigkeit multimediale Dokumente interpretierend
und analysierend lesen und rezipientengerecht erstellen zu
können, sollte als "Zugewinn an Literalität begriffen
werden" (Lück, S. 8).
Mit dem zunehmenden Vordringen von Internet und WWW in die
Gesellschaft wird nach Ansicht mancher Medientheoretiker "Hypertext
zu einem zentralen Genre kultureller Kommunikation avancieren"
(Bolter, S. 42). Sowohl das Schreiben als auch das Lesen von
Hypertexten unterscheidet sich von dem Schreiben und Lesen
herkömmlicher Texte. Dokumente im Internet können
"hierarchisch, sequenziell, kreisartig oder netzartig miteinander
verbunden sein" (Lück, S. 7). Dieses Phänomen wird auch als
"Entlinearisierung" (ebd.) bezeichnet. Dadurch steigen die
Anforderungen an die Schüler. Sie können sich "schnell
verlieren, wenn sie sich nicht eigene Ziele bestimmen und daran
festhalten" (Blatt, S. 74). "Entscheidungsfreude, Zielstrebigkeit
[und] Durchhaltevermögen" (ebd.) werden zu wichtigen
Qualifikationen im Lese- wie im Schreibprozeß werden. Gerade im
scheinbar unendlichen Textgeflecht des WWW müssen sich Leser wie
Schreiber "immer von neuem entscheiden, welche Möglichkeiten sie
wahrnehmen und wann sie ihre Arbeit für beendet erklären"
(ebd.). Die damit verbundene "Fähigkeit, aus der Vielzahl
von Informationen jene herauszusuchen, die zu einer
Problembearbeitung notwendig sind" (Aufenanger, S. 456), ließe
sich auch als "Selektionskompetenz" (ebd.) bezeichnen. Außerdem
will die Verwendung und Benutzung von Hyperlinks gut geplant sein.
Der "Sinn und die Möglichkeiten solcher links
[müssen] verstanden werden" (Aufenanger, S. 454).
Ähnlich wie die Arbeit mit Nachschlagewerken und Lexika, welche
durch die zahlreichen Verweise bereits "ihrer Natur nach
hypertextuell sind" (Bolter, S. 44), sollten Kinder auch in die
Arbeit mit Internet- Hypertexten eingeführt werden. Die
Schule sollte schon früh die Fähigkeit zur zielgerichteten
"Navigation" (Aufenanger, S. 456) in solchen Strukturen fördern,
indem die Besonderheiten von Hypertexten im Unterricht thematisiert
und die Rezeption sowie das Erstellen von Hypertexten geübt
wird.
Eine der interessantesten Potentiale des Internet liegt in der
Möglichkeit zur Interaktion. Wie wir bei der Untersuchung der
aktuellen Angebote gesehen haben, werden in vielen Bereichen
Mitgestaltungsmöglichkeiten eingeräumt. Teilweise leben
Websites alleine durch die Beiträge der Kinder, wie die Foren
oder Communities. Anders als Print- oder herkömmliche
Massenmedien rufen diese Seiten geradezu dazu auf aktiv handelnd
tätig zu werden. In diesen Angeboten wie eigentlich auch in
jedem Internetdienst gilt: "Jeder Empfänger ist hier potentiell
auch ein Sender" (Moser, S. 13). Im Blickfeld der Mediendidaktik
muß deshalb nicht nur die Rezeption von Medien, sondern auch
die aktive Beteiligung an ihrer Gestaltung stehen. Diese
Möglichkeit zur Beteiligung sollte im Unterricht thematisiert
und, beispielsweise im Rahmen von Projekten, auch genutzt werden.
"Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbewußtsein"
(Blatt, S. 74) ist für jede Aktivität im Netz grundlegende
Voraussetzung. Auch diese "sozialen" Komponenten des Lernens werden
mit dem Vordringen der Vernetzung nicht etwa zurückgedrängt
werden, sondern noch stärker gefordert sein.
Das Internet schafft Kommunikationsforen, die losgelöst von
konkreten, realen Situationen existieren können. So ist es
möglich, daß sich deren Teilnehmer "fürs Netz eine
eigene Identität zulegen" (Moser, S. 13), welche mit der
dahinterstehenden realen Person nicht unbedingt übereinstimmen
muß. Schüler sollten deshalb schon früh mit dem
Unterschied zwischen "'virtuellem' und 'realem' Leben" (Moser, S.15)
vertraut gemacht werden. Eine "erfahrungs- und handlungsbezogene
Auseinandersetzung mit dem Alltag" (ebd.) sollte deshalb bei jeder
Beschäftigung mit dem Internet nicht vernachlässigt
werden.
Dazu gehört auch eine Auseinandersetzung mit der Realität
anderer Kommunikationsteilnehmer. Da Daten im Internet oft in
virtuellen Foren ausgetauscht werden, ist nämlich der
"Situationsbezug nicht erkennbar" (Schulz- Zander, S. 10). Die
"kulturellen Zusammenhänge" (ebd.), unter denen die
Informationen entstanden sind, müssen entschlüsselt werden.
Auch dies ist eine anspruchsvolle aber nicht unlösbare Aufgabe
für die Schüler der Zukunft.
Unter Virtualitätskompetenz könnte man auch die
Fähigkeit einordnen, Informationen aus dem Netz auf ihre
"Plausibilität" (Kübler b, S.57) und ihren
"Wahrheitsgehalt" (ebd.), hin zu überprüfen. Hierzu ist
aber zu bemerken, daß dies wohl eher eine bislang
unterschätzte Notwendigkeit, als eine neu durch das Internet
aufgeworfene Problematik darstellt. Denn das Vorurteil,
daß in Büchern "eben die Wahrheit drin" (Bußmann, S.
19) stehe, ist nicht immer richtig.
Auch die Rolle des Lehrers wird sich verändern, sollte das
Internet in Gesellschaft und Schule Einzug halten.
In der traditionellen Schule war der Unterricht auf den Klassenraum
beschränkt. In der vernetzten Schule ist es möglich,
sämtliche frei zugängliche Informationsquellen zu nutzen.
Auch die Kommunikationspartner müssen nicht mehr vor Ort
sein.
In der traditionellen Schule hatte der Lehrer oft die alleinige
Verfügung über die von den Schülern verwendeten
Informationsquellen. Er konnte Bücher und Arbeitsmaterialien
bestimmen, mit denen in der Klasse gearbeitet wurde. Durch das
Internet ist es möglich, auf alle in ihm vorhandenen
Informationen weltweit zuzugreifen, "auch solche die, die oftmals die
Lehrperson nicht kennt" (Schulz- Zander, S. 9). Im vernetzten
Klassenzimmer stellt sich deshalb die Frage, inwieweit diese
Informationen für Kinder vorselektiert werden sollten.
Vieles spricht dafür das das Rollenverhältnis Lehrer (als
Wissensvermittler) Schüler (als Wissensempfänger) durch
eine "Kreisbewegung offener Kommunikation" (Baacke, S. 25)
abgelöst werden wird. Auch Lehrer werden wie ihre Schüler
lernen müssen mit "neuen Wahrnehmungsweisen umgehen" (ebd.) und
die "neuen Kommunikationstechniken angemessen bedienen zu
können" (ebd.).
Lehrer müssen den Kindern Hilfestellung bei der
Informationsbeschaffung leisten. Außerdem müssen Dokumente
analysiert und weiterverarbeitet werden. Aber hier sollte der Lehrer
den Schülern eher kooperierend als belehrend zur Seite stehen.
Er sollte "Lernberater werden, methodische Hinweise geben, wie mit
Systemen umzugehen ist, wie Probleme angegangen werden können
und wo Wissen her bezogen werden kann" (Aufenanger, S. 460). Nur wenn
die Schüler auch als "MitarbeiterInnen" (ebd.) betrachtet
werden, kann diese Aufgabe erfolgreich gemeistert werden.
Außerdem ist zu erwarten, daß vermehrt
Fortbildungsangebote für Lehrer im Internet zur Verfügung
stehen werden. Schon jetzt können Lehrer auf Arbeiten ihrer
Kollegen zugreifen, beispielsweise auf dem Deutschen Bildungsserver
(http://dbs.schule.de/) oder in
der Zentrale für Unterrichtsmedien (http://www.zum.de/).
Diese Angebote werden wahrscheinlich erheblich ausgeweitet werden und
Lehrer unterschiedlicher Schulen werden vermehrt miteinander
kooperieren.
Wir haben gesehen, wie das Internet aufgebaut ist, welche
verschiedenen Dienste in ihm vereint sind. Obwohl alle verschiedene
Vorzüge und Schwächen haben, ist ihnen doch gemein,
daß sie Kindern Möglichkeiten für die Erweiterung
ihres Kommunikationsfeldes bieten.
In Abschnitt Internetangebote für Kinder ließ sich
feststellen, daß es bereits etliche Angebote gibt. Die
Qualität ist allerdings sehr unterschiedlich. Einheitliche
Standards fehlen noch. Es ist vor allem interessant zu sehen,
daß private Einzelinitiativen von Bildungsträgern
geförderten Projekten durchaus vorraus sein können.
Einzelne Grundschulen und Grundschüler haben den Weg ins
Internet bereits gefunden.
Das Internet bietet heute Möglichkeiten den Deutschunterricht in
der Primarstufe zu bereichern und wird in Zukunft nicht mehr aus ihm
wegzudenken sein. Der Grund hierfür liegt im Einfluß
seiner hypermedialen Struktur auf die "Technologie des Schreibens"
(Bolter, S. 37). Will die Deutschdidaktik der Primarstufe ihrem
Auftrag nachkommen, die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder "so
wirksam wie möglich zu entfalten und zu erweitern"
(Kultusministerium, S. 88) so muß sie die Veränderungen,
welche sich durch die neue Technik für die Schreibkultur
ergeben, analysieren und entsprechend reagieren.
Trotzdem gibt es immer noch starke Vorbehalte, auf die ich im
folgenden eingehen möchte.
Ein Argument gegen die Einführung des Internet sind die
angeblich hohen Kosten für Geräte und
Nutzungsgebühren. Hierzu ist jedoch zu bedenken, daß diese
Kosten je nach Nutzungsart sehr stark schwanken. Auch sind in den
Klassen häufig schon Computer vorhanden, die zumindest für
einfache, textorientierte Anwendungen wie das Verfassen von E-Mails
ausreichen. Ähnlich wie viele Computer (vgl. Renner, S. 24)
könnte die Internet- Hardware aus Sachspenden von Eltern oder
von Firmen bezogen werden, welche älterer Geräte
ausmustern. Im übrigen gilt es zu bedenken, daß auch
anderes Unterrichtsmaterial Geld kostet und Kostenfragen nicht die
Diskussion überlagern dürfen, ob der Einsatz nun didaktisch
sinnvoll ist oder nicht.
Ein anderes Argument gegen Zugang für Kinder zum Internet ist
die Behauptung, daß "der Jugendschutz beim Surfen im Internet
nicht gewährleistet werden kann" (Blatt, S. 82). Dies ist so
nicht richtig. Gerade im WWW ist es unwahrscheinlich, daß
Kinder ohne aktive Suche danach an desorientierendes Material
geraten. Bester Jugendschutz ist hier die Kontrolle durch den Lehrer.
Wenn der Lehrer auch nur einen groben Überblick über die
Aktivitäten seiner Schüler im Netz hat, kann er
intervenieren. Das "im Auge behalten" der Schüler sollte meiner
Meinung nach Vorrang vor einem Einsatz von Filterprogrammen oder dem
totalen Internetverbot für Kinder haben.
Vielleicht gibt die freie Zugänglichkeit von Pornographie,
Gewaltdarstellung und intoleranten Dokumenten ja auch den
endgültigen Anstoß dazu, daß sich Grundschullehrer
und Eltern aus ihrer oft noch tief verwurzelten Bewahrhaltung
lösen und Themen wie Sexualität, sexuelle Gewalt,
Gewalttaten und Diffamierungen endlich aufgreifen und mit den Kindern
thematisieren. Die hessischen Rahmenpläne fordern
(Kultusministerium, S. 268- 269 und 272- 273) dies bereits.
Quelle von Kritik sind auch die oft negativ beurteilten
Nutzungsweisen der Informations- und Kommunikationsangebote
durch Kinder und Jugendliche. So erfolgt die Kommunikation gerade in
E-Mails, Chats und anderen Foren oft auf einem "inhaltlich und
sprachlichen einfachen Niveau mit vielfachen Verstößen
gegen schriftsprachliche Normen" (Blatt, S. 81). Hierbei ist zu
bedenken, daß diese Form der Korrespondenz oft als Ersatz
mündlicher Kommunikation verwendet wird. Den Teilnehmern ist
bewußt, daß sie nicht "korrekt" schreiben. "Darauf im
Unterricht angemessen zu reagieren" (ebd.) kann wohl eher durch
Thematisierung der Bedeutung korrekter Orthographie erreicht werden
als durch den Versuch jeden Beitrag zu einem Chat auf
Rechtsschreibfehler hin zu untersuchen oder eine solche
Kommunikationsform völlig abzulehnen.
Kritiker werfen dem Internet oft vor, es erwecke bei Kindern den
Eindruck, daß "Daten zufällig, beliebig , flüchtig,
zeitabhängig sind, daß man nie findet was man sucht, aber
vieles andere was möglicherweise auch spannend sein könnte"
(Kübler a, S. 9). Dies könnte durch eine Thematisierung der
Bedeutung, die unterschiedliche Infomationen haben können,
vermieden werden. Zielgerichtete Suche und Beurteilung von gefundenen
Informationen sollte ja eine der Kompetenzen sein, die Kinder im
Umgang mit dem Internet erlernen.
Ebenso sollte nicht der Fehler begangen werden, den Begriff Wissen
"auf Information die man einfach übernimmt und übermittelt"
(Hentig 1993, S. 42) zu reduzieren. Hentig bemerkt hierzu, daß
es falsch sei anzunehmen, "Wissen sei schon Wissen, wenn es einer als
solches in einen 'Speicher' eingäbe: dann könnte man es
sich dort abholen, wenn man es brauche" (Hentig 1997). Dieser
Eindruck sollte bei den Kindern keinesfalls entstehen. Trotz Zugang
zum Internet darf der Aufbau von Grundwissen (vor allem von
Orientierungswissen) nicht vernachlässigt werden.
Außerdem sollte das Internet nicht als einzig wahre
Informationsquelle überbewertet werden. Es sollte den
Schüler durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Internet
klar werden, daß "nichtelektronische Suchwege und Reservoirs
[ihre] Bedeutung und Gültigkeit" (Kübler a, S. 9)
nicht verlieren, sondern behalten und je nach Aufgabe sogar
vorzuziehen sind.
Die aus solchen Äußerungen sprechende Idee, man würde
Schüler durch den frühen Umgang mit einem Medium auf
dasselbe "konditionieren" (Hentig 1997) hat sich schon beim Computer
nicht bewahrheitet. "Stimmt der pädagogische Rahmen, auf den es
weit stärker ankommt als auf das Medium, dann wählen die
Grundschüler unter einer bewußten Nutzen- und
Werkzeugperspektive den Computer neben anderen Medien." (Mitzlaff
1996, S. 26). Auch beim Internet erkennt der geübte Nutzer schon
bald die Grenzen, die sich für die Informationsbeschaffung
ergeben. Der Illusion, alle Informationen der Welt seien hier
jederzeit blitzschnell abrufbar, erliegt wohl nur derjenige, der sich
noch nicht aktiv mit dem Netz beschäftigt hat. Auch um dem
Internet diesen "Mythos" der absoluten Überlegenheit zu nehmen,
sollte es bereits in der Primarstufe thematisiert werden.
Vielen Kritikern des Internet sollten sich vielleicht auch
gründlicher mit den technischen Möglichkeiten und den
unterschiedlichen Funktion der einzelnen Dienste befassen und den
Kindern und Jugendlichen die diese nutzen mehr Respekt und
Verständnis entgegenbringen. So würden vielleicht auch
Äußerungen unterbleiben wie:
"Vergrößern Schülerzeitungen, die bestenfalls von
lokalem Interesse sind, und globale, aber oft belanglose 'Chats'
nicht nur die Flut von 'Datenmüll' im Netz?" (Mitzlaff 1998, S.
114)
"Und die Kids freuen sich , daß ihre elektronischen Seiten
weltweit von jedermann betrachtet werden können -
Selbstdarstellung an sich. Gibt es in Deutschland keine Nachbarn
mehr?" (Hentig 1997)
Hier wird nicht nur die Bedeutung von Selbstdarstellung für
Selbstwahrnehmung, Selbstverwirklichung und Selbstwertgefühl
(siehe Hickethier) ignoriert. Es zeigt sich auch eine sehr
eingeschränkte Vorstellung von "sinnvoller" Kommunikation.
Lesen (wie Schreiben) kann immer eine "hedonistische Funktion"
(Kultusministerium, S. 106) erfüllen. Lesen aus "Lust, also als
Genuß und zur Unterhaltung" (ebd.) soll nach dem Rahmenplan als
"Lesefunktion betont" (ebd.) werden. Gerade diese Lust an der
Unterhaltung macht die Chats für Jugendliche aber so attraktiv.
Der Small Talk, der dort stattfindet, ist somit mitnichten nur
"Datenmüll".
"Lediglich lokales Interesse" an einem Text rechtfertigt
übrigens ebenfalls seine Veröffentlichung im Internet.
Sobald Sender und Empfänger von Informationen räumlich
getrennt sind, und sei es nur durch eine paar Häuserblocks,
erleichert das Internet den Austausch. Wenn eine Schülerzeitung
Informationen enthält, die auch für andere Kinder (oder
Erwachsene) interessant sein können, warum soll sie dann nicht
im World Wide Web zugänglich gemacht werden?
Natürlich sollen Kinder mit ihren "Nachbarn" kommunizieren, aber
wieso will man ihnen das Recht verwehren, außerhalb ihres
direkten Bekanntenkreises nach Gleichgesinnten für ausgefallene
Hobbys oder Interessen zu suchen.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß aus den von
Harmut Mitzlaff dargestellten Einwänden gegen den
Interneteinsatz und den Äußerungen von Harmut von Hentig,
immer noch die überholte Vorstellung mitschwingt, nur wer als
Redakteur, Schriftsteller, Professor oder Leiter einer angesehenen
Laborschule einen gewißen Status erworben hat, habe auch das
Recht seine Meinung einem breiteren Publikum kundzutun. Diese Zeiten
sind vorbei. Auch im Internet sollten Schüler die
Möglichkeit haben "als ernst genommene Autor/innen soziale
Akzeptanz und Anerkennung zu finden" (Kultusministerium, S. 97).
Natürlich gibt es Inhalte, die im Internet eher ihren Platz
haben als andere. So sollten bei der medienpädagogischen Arbeit
in der Schule immer auch gefragt werden, "was mit dem
[...] Endprodukt gemacht wird. Wen soll es erreichen und vor
allem wie?" (Hickethier, S. 135). Aber hier kommen wir schon zu
allgemein gültigen Problemen der Medienpädagogik, die nicht
erst vom Internet aufgeworfen wurden.
Hierzu gehören Allgemeinplätze wie: "Keinesfalls darf
[Arbeit mit dem Computer] jedoch zu einem Verlust an
authentischen Erfahrungen und sozialem Lernen führen" (Schulz-
Zander, S. 12). Was für die Beschäftigung mit jedem Medium
(auch dem Buch!) genauso wie für das Internet gilt. Oder
daß die Medienpädagogik dem Grundsatz treu bleiben
muß: "Die Apparate von vornherein in streng dienstbarer
Funktion heranziehen: keine Übungen um des Computers willen"
(Hentig 1993, S. 68). Genau so gilt kein Interneteinsatz um des
Internets willen, was ebenfalls mediumsunabhängig
Gültigkeit hat. Und natürlich ist klar: "Ohne eine
überzeugende pädagogische Basiskonzeption und eine
entsprechende Qualifizierung wird die Bildungsrelevanz der
informationstechnischen Netze [...] fraglich bleiben"
(Mitzlaff 1998, S. 114).
Was bleibt also zu tun?
Ähnlich wie bei der Computernutzung gilt beim Internet: "Es
wäre völlig falsch, wollte man als Grundschullehrer
[...] in eine technische Torschlußpanik verfallen"
(Mitzlaff 1996, S. 48), aber man muß auch die Forderung der
Medienpädagogen: "Mittelfristig wird aber jede Grundschule eine
überzeugende medienpädagogische Antwort auf die
außerschulischen Computererfahrungen ihrer Kinder finden
müssen!" (ebd.) ebenfalls auf das Internet ausweiten.
Der Hessische Rahmenplan Grundschule schlägt in dieselbe
Kerbe:
"Angesichts einer sich rapide verändernden Medienumwelt steht
die Schule heute vor einer schwer zu bewältigenden Aufgabe.
Zugleich liegt darin aber auch eine große Chance zur
Neuorientierung des Lese- und Literaturunterrichts"
(Kultusministerium, S. 106).
Medienpädagogen wie Primarstufenlehrer scheinen gut beraten, die
Entwicklung des Internet weiter zu verfolgen. Insbesondere
müssen sie analysieren, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem
das Internet endgültig zu einem entscheidenen Bestandteil der
"Medienerfahrungen" (Bauer 1998 c, S. 226) ihrer Kinder wird. Sie
dürfen nicht durch den momentan kleinen Anteil der
Internetnutzer (an der Gesamtbevölkerung und unter
Grundschulkindern) eingelullt werden und die Auseinandersetzung mit
dem Internet auf später verschieben. Die Erfahrungen mit
Fernseher und Computer zeigen, daß moderne Technologien nach
und nach Einzug in alle Haushalte und somit auch in die Kinderzimmer
halten.
Diese Aufgabe sollte nicht zu leicht genommen werden, denn
ähnlich wie bei Computern gilt: "Eltern, Erzieher und Lehrer
können nicht mehr wie gewohnt ihre ('Erwachsenen'- Erfahrungen
als Maßstab für die Zukunft der Kinder setzen" (Bauer 1998
b, S. 195). Umso wichtiger wird es bei der Auseinandersetzung mit
neuen Technologien das "wechselseitige Voneinander-Lernen" (Bauer
1994, S. 371) zu betonen oder wie Baacke es ausdrückt zu einer
"Kreisbewegung offener Kommunikation" (Baacke, S. 25) zu kommen.
Neben der Betrachtung der Strukturen im Internet sollte in der
medienpädagogischen Forschung außerdem die konkrete
Nutzung des Internet durch Kinder quantitativ und vor allem
qualitativ untersucht werden. Auch dies könnte
Rückschlüsse auf mögliche fachdidaktische Konsequenzen
geben.
Ignorieren dürfen wir die Medienerfahrungen der Kinder nicht.
Das Internet wird früher oder später im Primarunterricht
Deutsch thematisiert und wahrscheinlich auch eingesetzt werden
müssen.
"Sich zu verweigern heißt, anderen als pädagogischen bzw.
medienpädagogischen Kräften das Feld zu überlassen"
(Aufenanger, S. 460).
Browser sind Programme zur Darstellung von HTML- Dokumenten.
Moderne Browser ermöglichen einen Zugriff auf das -> WWW und
enthalten meist zusätzlich Programme zur Nutzung von ->
E-Mail und -> Newsgroups. Durch -> Plug-Ins können sie
erweitert werden.
Die bekanntesten Browser sind der Netscape Navigator und der
Microsoft Internet Explorer.
Channel ist das englische Wort für Kanal und bezeichnet einen
Unterbereich des -> IRC, in dem die Teilnehmer des jeweiligen
Channels die Nachrichten anderer lesen können.
In einem Chat können die Teilnehmer Texte schreiben, die
sofort für alle anderen lesbar sind. Dadurch ist es möglich
weltweit "Gespräche" per Tastatur zu führen.
Chats können über -> IRC, -> Telnet oder über
besondere Angebote im -> WWW geführt werden.
Soft- oder Hardware zur Interaktion mit einem -> Server.
Das englische Wort für Gemeinde bzw. Gemeinschaft bezeichnet
auch besondere Angebote im -> WWW. Dort ist es den Teilnehmern
möglich eigene Webseiten zu gestalten. Die Nutzer erhalten so
das Gefühl, sie hätten ein eigenes "Heim" im Internet.
Andere Teilnehmer werden als "Nachbarn" gesehen.
Download
Das englische Wort für "Herunterladen" bezeichnet den Vorgang
des Kopierens eines Programms von einem -> Server auf einen
lokalen Rechner. Dies geschieht meist über -> FTP.
Ein Einwahlknoten erlaubt es über das Telefonnetz eine
Verbindung zum Internet herzustellen. Einwahlknoten werden meist von
-> Providern betrieben.
Die Abkürzung für das englisches Wort "electronic mail"
bezeichnet sowohl eine einzelne digitale Nachricht als auch den zur
Übermittlung derselben nötigen Internetdienst. (siehe auch
Abschnitt 2.3.2)
Emoticons werden in -> Chats verwendet um Mimik zu ersetzen. So
werden Zeichenkombinationen zur Imitierung von
Gesichtsausdrücken genutzt. Zum Beispiel:
:-) lachendes Gesicht
:-( trauriges Gesicht
Die "Gesichter" werden sichtbar, wenn man den Kopf um 90% nach links
dreht.
Frames (auf deutsch Rahmen) ermöglichen eine Darstellung
mehrerer HTML Dokumente in einem Browserfenster. Dabei kann es aber
zu Darstellungsproblemen bei niedrigen Bildschirmauflösungen
kommen.
File Transfer Protocol bezeichnet einen Internetdienst der sich
des gleichnamigen Protokolls zur Übertragung von Daten
bedient.
Unter Homepage versteht man die WWW- Seiten von Privatpersonen
oder Organisationen. Hier können sie sich darstellen und
auf die von ihnen geschaffenen Internetangebote verweisen.
Die wörtlich aus dem Englischen übersetzt: "heißen
Verknüpfungen" bezeichnen eine im WWW übliche Form von
Internetseiten, auf denen der Autor alle -> URLs mittels ->
Hyperlinks verknüpft, die seiner Meinung nach zu interessanten
Dokumenten oder -> Sites gehören.
HTML ist die Abkürzung für Hypertext Markup Language und
bezeichnet eine Textbeschreibungssprache, die das Erstellen von
digitalen Hypertexten ermöglicht. Dokumente im -> WWW sind in
der Regel in HTML geschrieben.
Ein Hyperlink oder Link bezeichnet eine Verknüpfung in einem
Hypertextdokument.
Internet Relay Chat wird IRC abgekürzt und ist der Name eines
Internetdienstes der -> Chats ermöglicht.
Zahlreiche Internetangebote versuchen die wichtigsten -> WWW-
Seiten zu erfassen, in dem sie diese hierarchisch gegliedert
zusammenfassen. Kataloge ermöglichen, dadurch das sie
redaktionell betreut werden, meist einen übersichtlicheren
Zugriff auf das WWW als -> Suchmaschinen. Bekannte Kataloge sind
Yahoo (http://www.yahoo.de/),
Lycos (http://www.lycos.de/) oder
Web.de (http://web.de/).
-> Hyperlink
-> E-Mail
Als Mailboxen bezeichnet man Computer, die man direkt über
das Telefonnetz anwählen und auf ihnen Daten ablegen oder
abrufen kann. Mailboxen stellten vor der flächendeckenden
Verbreitung des Internet die wichtigste Möglichkeit des
Datenaustausches zwischen Computern dar und werden zum Teil noch
heute betrieben.
Als Meta- Tags bezeichnet man für den Betrachter der Seite
unsichtbare Anweisungen im ->HTML- Code.
Multi User Dungeons sind, meist über -> Telnet
zugängliche, virtuelle Umgebungen. Mittels Eingabe von Befehlen
können die Teilnehmer die Umgebung verändern und
miteinander interagieren. (siehe auch die Erläuterungen im
Abschnitt 2.3.5)
Newsgroups, News
Die im -> Usenet betriebenen Newsserver ermöglichen den
Austausch von Nachrichten weltweit. Dieser Dienst läßt
sich am besten mit digitalen Schwarzen Brettern vergleichen an denen
jeder Nachrichten unter hierarchisch geordneten Untergruppen
veröffentlichen kann. (siehe auch Kapitel 2.3.3.)
Online- Dienste wie AOL, T-Online oder Compuserve ermöglichen
ihren Kunden Zugang zu einem firmeneigenen Netzwerk. Außerdem
haben diese meist die Möglichkeit über den Online- Dienst
auf das Internet zuzugreifen.
Plug- In nennt man Programme, die einen -> Browser um
zusätzliche Funktionen ergänzen. Hauptsächlich werden
Plug- Ins eingesetzt um die Darstellung von Animationen und Video-
oder Audiodateien zu ermöglichen.
Ein Provider stellt Dienstleistungen rund ums Internet zur
Verfügung, beispielsweise den Zugang zum Internet über
einen Einwahlknoten.
Computer, die anderen Rechnern Dienstleistungen zur Verfügung
stellen bezeichnet man als Server. Das Internet besteht aus
unzähligen solcher Server, die verschiedene Funktionen wie
Weiterleitung oder Speicherung von Daten erfüllen.
Programme, die man vor dem Kauf kostenlos testen kann, bezeichnet
man als Shareware.
Site
Als Site oder Website wird im allgemeinen eine Ansammlung von
verschiedenen WWW- Dokumenten bezeichnet, die zu einem Angebot
gehören.
Als Suchmaschinen bezeichnet man Internetangebote, die es
ermöglichen, in Internetdokumenten nach Schlagwörtern zu
suchen. Bekannte Suchmaschinen wie Altavista (http://altavista.digital.com/),
Excite (http://www.excite.de/)
oder Fireball (http://www.fireball.de/)
erlauben es, das gesamte ihnen bekannte Netz auf Stichwörter hin
abzusuchen. (zur Problematik der Recherche mit Suchmaschinen siehe
auch Glave)
Telnet ermöglicht es, auf einen Server zuzugreifen, als
hätte man lokalen Zugang. (siehe auch Abschnitt 2.3.5)
Der Uniform Ressource Locator wird meist als Internetadresse
bezeichnet und ermöglicht es jedes WWW-Dokument eindeutig
zuzuordnen und erreichbar zu machen.
Vom Internet unabhängiges Netz zum Austausch von -> News.
Daten aus dem Usenet werden heute aber meist über das Internet
übertragen.
Benutzer von Hard- und Software beziehungsweise eines
Internetdienstes.
-> Site ->Web
Das World Wide Web ist der wohl erfolgreichste Internetdienst. Er
besteht in erste Linie aus HTML- Dokumenten auf verschiedenen ->
Servern. Hypertexte im WWW sind miteinander durch -> Hyperlinks
verknüpft. Die HTML- Seiten im
Web sind durch -> Browser darstellbar. (siehe auch Abschnitt
2.3.6.)
Aus dem World Wide Web übernommene Dokumente werden nach
folgendem Schema zitiert:
Name des Autors (wenn dieser nicht genannt wird, der Name des
Copyright- Inhabers)
Überschrift des Dokuments
Adresse (URL) des Dokuments
Datum der Erstellung des Dokuments (sofern vorhanden)
Datum der Einsicht durch den Verfasser dieser Arbeit (dies ist
nötig, da Dokumente im WWW oft nachträglich verändert
werden)
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Was steckt dahinter?
http://homehobel.phl.univie.ac.at/hamburg/blindekuh/wer.html
gesehen am 17.09.1998
Bachmann, Birgit; Stefan R. Müller: Was wird in die
Suchmaschine aufgenommen?
http://homehobel.phl.univie.ac.at/hamburg/blindekuh/was.html
gesehen am 17.08.1998
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URL: http://mitglied.tripod.de/Obert/kinder.htm
im WWW seit dem:18.12.1998
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