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Heuer bin ich fest entschlossen, mich einmal in
meiner näheren Umgebung umzuschauen, denn auch da
kann man viele liebe Freunde finden. Wie heißt doch
das Verschen:
Warum in weite Fernen schweifen,
auch hier gibt's Tiere mit den Streifen!
Die sammeln Honig Tag für Tag,
wie jedes Bärchen es gern mag!
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Gleich um zwei Häuserecken gibt es einen
Bäcker namens Gustav Brunhuemer, bei
dem wir immer unser Honigbrot und unsere
Schusterlaibchen einkaufen.
Jeden Morgen findet man hier einen feinen Herrn,
der es sich schmecken läßt! Immer hat er
einen köstlichen Kuchen vor sich stehen, an
dem er knabbern kann, und grüßt
freundlich die Vorbeikommenden und
Einkaufenden!
Angeblich ist er frisch verheiratet, wie auf
seiner Mütze zu lesen steht, aber anscheinend
kocht ihm seine Frau keinen
Frühstückskaffee, denn sonst würde
er nicht jeden Tag hier seine Mahlzeiten einnehmen!
Übrigens: er wird von den vielen hübschen
Damen der Bäckerei geradezu verwöhnt ...
da könnte man direkt neidisch werden!
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Ein paar Häuschen weiter ist die
Stadtbibliothek! Auch das ist eine
schöne Bärenhöhle!
Da gibt es eine Bibliothekarin, die
anscheinend nicht viel zu tun hat, denn sie
sitzt den ganzen Tag auf der Schaukel. Lesen
habe ich sie auch noch nicht gesehen! Aber
Bücher hat sie jede Menge!
Meine Frau, die es seltsamerweise gar nicht
gerne sieht, wenn ich in die Bibliothek gehe und
mir ein gutes Buch ausborge, meinte, daß
die Dame wohl nicht sehr klug wäre! Dem
kann ich mich aber nicht anschließen, denn
wenn man so viele Bücher hat, dann wird man
sie irgendwann einmal lesen!
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Besonders gerne gehe ich in das Gasthaus zum
Goldenen Schiff in Urfahr auf dem
Steinmetzplatzl! Da wohnt ein weitgereister
Seebär! Der weiß gar wunderliche
Geschichten zu erzählen!
Damit wir ihm seine Geschichten auch glauben,
hat er von seiner letzten weiten Reise einen
großen Fisch mitgebracht, den er uns jedesmal
zeigt! Meine Frau hat gesagt, daß er doch
bloß Seemannsgarn spinnt! Ich jedenfalls
beneide ihn ein wenig um seine Abenteuer und um
sein Fernglas, das er ständig mit sich
trägt. Damit er den Weitblick behält, wie
er sagt, denn den braucht man auf dem Meer, wo nur
lauter Wasser gibt und sonst absolut nichts!
Er hat uns auch eingeladen, auf eine seiner
Reisen mitzukommen. Wir könnten dann auch so
eine hübsche Mütze wie er aufsetzen und
auch sonst viel erleben ...
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Fast hätte ich es vergessen:
Einen größeren
Streifzug habe ich doch gemacht - und zwar im
Winter! Ich verbrachte mit meiner Frau und meinem
Sohn einen einwöchigen Schiurlaub in
Kitzbühel, das ist eine berühmte
Stadt in Tirol, in der es von PelzträgerInnen
nur so wimmelt! Aber das sind meist keine
BärInnen!
In dieser Stadt traf ich gleich zwei Kollegen,
die dem Schifahren huldigen. Einer war besonders
sportlich und hatte zwei Paar Schi dabei, einen
Carver, das sind ganz besonders flotte Bretter, die
in der Mitte dünn sind und vorne ganz komisch
verbogen. Die kleinen gelben Schi hat er mir einmal
geborgt - schließlich muß man sich als
Bärenfreunde aushelfen! Damit bin ich gleich
die berühmte Streif hinuntergedonnert. An der
Hausbergkante wäre ich fast gestürzt,
aber zum Glück hat mich meine Frau
aufgefangen! Die hat nur die Rodel benutzt, die uns
der freundliche Kitzbühler Bär geborgt
hat.
Übrigens: Die Bären scheinen in dieser
Gegend eine seltsame Halskrankheit zu haben, denn
beim Reden verwenden sie an allen möglichen
und unmöglichen Stellen ein "CH" ... besonders
von dem "K". Sie sagen also nicht Kitzbühel
sondern irgendwas in der Richtung
"Kchitzbüchel".
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Als ich im Ziel abschwang, da kam mir ein
weiterer Schibär entgegen und hat mich
begrüßt. Der hatte eine tolle
Schi-Ausrüstung, die er direkt vom Erfinder
des Schilaufs geerbt hat - der hatte damals auch
nur einen Stock gebraucht!
Besonders angetan haben es mir seine ledernen
Schuhe, die nicht so unbequem waren wie meine
Plastikstiefel, die mich immer gezwickt haben.
Wie Ihr seht, war das Wetter schön; aber
nach ein paar Tagen hat es fürchterlich zu
Schneien und zu Stürmen angefangen,
sodaß wir uns in unserer Bärenhöhle
verkrochen haben! Jedenfalls habe ich heuer vom
Schnee genug!
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Zurückgekommen
nach Linz aus den verschneiten Bergen Kitzbühels
wurde ich vor unserem Haus beinahe über den Haufen
gefahren, denn bei uns ist ein Bär namens Klix
unterwegs, der sogar eine eigene homepage hat: http://www.klix.at/
Der ist beim Land Oberösterreich beschäftigt
und soll sogar ein Schlaubär sein! Aber so schlau
wie ich ist er sicher nicht. Brumm!
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